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# Stadium der Aufrechterhaltung (45-64 Lebensjahr): Der gefundene Arbeitsplatz wird in diesem Stadium beibehalten.  
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# Stadium des Abbaus (nach dem 65 Lebensjahr): Hier wird in weiteren Schritten der Rückzug aus der Arbeitswelt vorbereiteten und angestrebt. Diesem Modell aus dem Jahr 1953 ist es zu verdanken, dass die Berufswahl und die Entwicklung heute einen Lebenslangen Prozess darstellt“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 8).
# Stadium des Abbaus (nach dem 65 Lebensjahr): Hier wird in weiteren Schritten der Rückzug aus der Arbeitswelt vorbereiteten und angestrebt. Diesem Modell aus dem Jahr 1953 ist es zu verdanken, dass die Berufswahl und die Entwicklung heute einen Lebenslangen Prozess darstellt“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 8).
=== 2.1 Einordnung in den schulischen Unterricht ===
Um die Theorie von Donald Super in den schulischen Kontext zu übersetzten können sich Lehrkräfte zunächst an den ersten beiden Stadien orientieren. Die Jugendlichen haben zunächst vorgegebene Interessen und Fähigkeiten, die können mithilfe von Selbsttests  herausgefunden, bestätigt oder neu entdeckt werden. Diese Selbsttest können digital durchgeführt werden. Nachdem die eigenen Interessen und Fähigkeiten genauer definiert sind und der/ die Schüler/in sich selbst einschätzen kann folgt die nächste Stufe. In dieser Stufe sollen die Jugendlichen mithilfe des verpflichtenden Praktikums von der Schule, die ersten Erfahrungen im Berufsleben machen. Wichtig für die Schule ist die Funktion des Betreuens und vor allem der Reflexion. Vor Beginn des Praktikums sollen die Schüler/innen ihre Erwartungen festhalten und am Ende der Woche selbst Reflektiere, haben sich diese bestätigt oder nicht. Diese Erwartungen sollten mit Mitschüler/innen oder der Lehrkraft besprochen werden. Dies erfordert sehr viel Zeit, verhilft den Jugendlichen jedoch weiter auf die nächste Stufe.
== 3. Der Soziologisch Ansatz und wesentliche Einflussfaktoren - Konzept des Milieueinflusses nach Becker et al. ==
Ausgangspunkt der theoretischen Konzeption nach Becker, Brater und Wegener ist das Fluktuationsproblem, durch welches eine fehlende Flexibilität der Arbeitskräfte im Arbeitsmarkt vorliegt. Als Konsequenz daraus ergibt sich beispielsweise, dass inhaltlich ähnliche Ausbildungsberufe von angehenden Arbeitskräften als nicht gleichwertig empfunden werden und dadurch nur unzureichend besetzt werden (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 11).
Hierbei spielt die Ich-Identität eine sehr entscheidende Rolle. Sie ist ausschlaggebend dafür, dass angehende Arbeitskräfte sich für oder gegen einen Beruf entscheiden.
Jedoch wird hierbei angemerkt, dass die Ich-Identität besonders bei Jugendlichen noch nicht vollständig ausgebildet ist und das jugendliche Individuum infolgedessen „weitgehend an die familiäre Rollenidentität gekoppelt“ ist (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 11). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Rollenidentität die Ich-Identität des Jugendlichen überstimmt.
Durch diese Tatsache wird nicht mehr gefragt „welcher Beruf zu der Persönlichkeit der Jugendlichen passt, sondern vielmehr, welcher Beruf zur Rollenidentität der jugendlichen passt“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 11). „Die familiäre Rollenbildung wird dabei als Milieubindung verstanden, da familiäre […] Verhaltensweisen auf ein soziokulturelles Milieu hinweisen“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 12). Die jeweilige Milieuzugehörigkeit einer Familie kann wiederum eigene Auswirkungen auf die Berufsebene mit sich bringen.
Die Autoren stellen hierbei fest, dass in bestimmten Milieus gewisse Berufskreise naheliegend sind, wobei wiederum andere Berufskreise abwegig erscheinen. „Berufe unterliegen daher einer gewissen Ausschließungslogik“ welche an das jeweilige Milieu bzw. die jeweilige familiäre Rollenidentität geknüpft ist. Es werden daher zwischen „milieukonformen“ und „nicht-milieukonformen“ Berufen unterschieden:
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Version vom 17. Dezember 2021, 14:27 Uhr

Theorien der Beruflichen Orientierung und ihr schulischer Bezug

1. Einführung

Der Übergang von der schulischen zur beruflichen Laufbahn stellt Schülerinnen und Schüler national und international vor eine große Herausforderung. Um Schülerinnen und Schülern diesen Übergang zu erleichtern, existieren in der ökonomischen Fachwelt eine Vielzahl an theoretischen Inhalten, mit welchen es gelingen soll, die heranwachsende Generation nachhaltig beruflich zu Orientieren. Die Theorien der Berufsorientierung spielen hierbei eine sehr essentielle Rolle und sind ein wichtiges Instrument der Berufsorientierung. Dies lässt sich vorrangig damit begründen, dass „neben methodischen Kenntnissen auch eine theoretische Grundlage von Bedeutung ist“ (vgl. Mosberger et al. (2012), S. 4). Der Autor Tim Brüggemann betont, dass es in der Fachwelt „[…] an theoretischen Konzepten […] grundsätzlich nicht mangelt“ (vgl. Brüggemann et al. (2017) S.9). Im Gegenteil: Es existiert eine beinahe unübersehbare Anzahl an Theorien auf welche sowohl Schülerinnen und Schüler als auch andere an der beruflichen Orientierung beteiligte AkteurInnen zugreifen können. Diese angesprochene Vielzahl an theoretischen Inhalt sorgt alles in allem für ein recht unübersichtliches Chaos. Im folgenden Wiki-Beitrag sollen daher vier der bekanntesten Theorien der Beruflichen Orientierung angesprochen und genauer veranschaulicht werden. Zudem findet ein Übertrag auf den schulischen Unterricht statt. Über den folgenden Link können weitere weitere Informationen zum Thema berufliche Orientierung abgerufen werden [1].

2. Der Psychologische Ansatz und seine wesentlichen Einflussfaktoren - Selbstkonzept-Theorie nach Super (1990)

Im Bereich der Psychologie „liegt das zentrale Interesse auf den persönlichen, individuellen Merkmalen und Prozessen, die die Berufswahl beeinflussen“. (Mosberger et al. (2012), S. 6)Dies bedeutet, dass Umwelteinflüsse nicht berücksichtigt werden oder ausschließlich als Rahmenbedingungen dienen. Der Psychologische Ansatz beschäftigt sich mit dem Prozess der Berufswahl. In diesen Bereich fällt die Selbstkonzept -Theorie von Donald Super. Durch Super kam zunächst die Begriffseinführung des „beruflichen Selbstkonzepts“ (vgl. Mosberger et al. (2012), S.6). Deshalb ist besonders die Entwicklung und Verwirklichung des Selbstkonzepts essentiell. Super verbindet erstmals die Persönlichkeitsentwicklung, welche in den verschiedenen Lebenszeiträumen, stattfinden mit den jeweils typischen beruflichen Entwicklungsaufgaben. Um diese genauer zu verstehen, unterteilte er die Lebensstadien in fünf Stadien.

  1. „Stadium des Wachstums: Von der Geburt bis zum 14 Lebensjahr. Die Faktoren Phantasie, Interesse und Fähigkeiten beeinflussen die berufliche Entwicklung.
  2. Stadium der Erkundung (15-24 Lebensjahr): Beim Durchlaufen des Versuchsstadiums, des Übergangsstadiums und dem Erprobungsstadium nähern sich die Personen dem Berufsleben an. Dabei spielen schulische und berufliche Erfahrungen, vorübergehende Beschäftigungen, Freizeitaktivitäten und vieles mehr eine zentrale Rolle.
  3. Stadium der Festlegung (25-44 Lebensjahr): Es wird eine dauerhafte Position im persönlich ausgewählten Berufsfeld angestrebt. Wobei im altern von 25-30 Jahren noch einmal ein Wechsel stattfinden kann.
  4. Stadium der Aufrechterhaltung (45-64 Lebensjahr): Der gefundene Arbeitsplatz wird in diesem Stadium beibehalten.
  5. Stadium des Abbaus (nach dem 65 Lebensjahr): Hier wird in weiteren Schritten der Rückzug aus der Arbeitswelt vorbereiteten und angestrebt. Diesem Modell aus dem Jahr 1953 ist es zu verdanken, dass die Berufswahl und die Entwicklung heute einen Lebenslangen Prozess darstellt“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 8).

2.1 Einordnung in den schulischen Unterricht

Um die Theorie von Donald Super in den schulischen Kontext zu übersetzten können sich Lehrkräfte zunächst an den ersten beiden Stadien orientieren. Die Jugendlichen haben zunächst vorgegebene Interessen und Fähigkeiten, die können mithilfe von Selbsttests herausgefunden, bestätigt oder neu entdeckt werden. Diese Selbsttest können digital durchgeführt werden. Nachdem die eigenen Interessen und Fähigkeiten genauer definiert sind und der/ die Schüler/in sich selbst einschätzen kann folgt die nächste Stufe. In dieser Stufe sollen die Jugendlichen mithilfe des verpflichtenden Praktikums von der Schule, die ersten Erfahrungen im Berufsleben machen. Wichtig für die Schule ist die Funktion des Betreuens und vor allem der Reflexion. Vor Beginn des Praktikums sollen die Schüler/innen ihre Erwartungen festhalten und am Ende der Woche selbst Reflektiere, haben sich diese bestätigt oder nicht. Diese Erwartungen sollten mit Mitschüler/innen oder der Lehrkraft besprochen werden. Dies erfordert sehr viel Zeit, verhilft den Jugendlichen jedoch weiter auf die nächste Stufe.


3. Der Soziologisch Ansatz und wesentliche Einflussfaktoren - Konzept des Milieueinflusses nach Becker et al.

Ausgangspunkt der theoretischen Konzeption nach Becker, Brater und Wegener ist das Fluktuationsproblem, durch welches eine fehlende Flexibilität der Arbeitskräfte im Arbeitsmarkt vorliegt. Als Konsequenz daraus ergibt sich beispielsweise, dass inhaltlich ähnliche Ausbildungsberufe von angehenden Arbeitskräften als nicht gleichwertig empfunden werden und dadurch nur unzureichend besetzt werden (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 11). Hierbei spielt die Ich-Identität eine sehr entscheidende Rolle. Sie ist ausschlaggebend dafür, dass angehende Arbeitskräfte sich für oder gegen einen Beruf entscheiden. Jedoch wird hierbei angemerkt, dass die Ich-Identität besonders bei Jugendlichen noch nicht vollständig ausgebildet ist und das jugendliche Individuum infolgedessen „weitgehend an die familiäre Rollenidentität gekoppelt“ ist (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 11). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Rollenidentität die Ich-Identität des Jugendlichen überstimmt. Durch diese Tatsache wird nicht mehr gefragt „welcher Beruf zu der Persönlichkeit der Jugendlichen passt, sondern vielmehr, welcher Beruf zur Rollenidentität der jugendlichen passt“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 11). „Die familiäre Rollenbildung wird dabei als Milieubindung verstanden, da familiäre […] Verhaltensweisen auf ein soziokulturelles Milieu hinweisen“ (vgl. Mosberger et al. (2012) S. 12). Die jeweilige Milieuzugehörigkeit einer Familie kann wiederum eigene Auswirkungen auf die Berufsebene mit sich bringen. Die Autoren stellen hierbei fest, dass in bestimmten Milieus gewisse Berufskreise naheliegend sind, wobei wiederum andere Berufskreise abwegig erscheinen. „Berufe unterliegen daher einer gewissen Ausschließungslogik“ welche an das jeweilige Milieu bzw. die jeweilige familiäre Rollenidentität geknüpft ist. Es werden daher zwischen „milieukonformen“ und „nicht-milieukonformen“ Berufen unterschieden:

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