Bearbeiten von „Allgemeine Unterrichtsmethoden

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Eine Mischform von verbaler und nonverbaler Wissensvermittlung historischer Sachverhalte im Rahmen des Geschichtsunterrichts zeigt sich in der Methode des Museumsbesuches. Dabei legt das Museum selbst fest, auf welche Art und Weise es den Besuchern die Vermittlung der Informationen zum ausgestellten Vergangenheitsmaterial, aber auch die dazu gehörenden Kenntnisse für den historischen Zusammenhang, zur Verfügung stellt. Wichtig ist allemal diese Zusatzinformationen bereitzustellen, denn ein Gegenstand allein erklärt dem Betrachter nicht den historischen Zusammenhang, indem er steht bzw. stand. Durch das Betrachten und Deuten des Vergangenheitsmaterials werden Bezüge zur vergangenen und gegenwärtigen Lebenswelt hergestellt und verschiedene Perspektiven auf das Objekt aufgezeigt. Der multiperspektivistische Blick und das Verstehen anderer Ansichten der SuS werden geschult. Die Vermittlung der Informationen und Zusammenhänge, also die Rekontextualisierung, zu einem im Museum ausgestellten Objekt kann zunächst einmal verbal geschehen. Die am häufigsten auftretende Form ist die Führung der Schulklasse durch einen Museumsmitarbeiter. Ebenso befinden sich der Audioguide und weitere elektronische Informationssysteme, welche aus verschiedenen Texten, Bildern und Musik bestehen können, auf der kommunikativen Ebene der Geschichtsvermittlung im Museum. Auch modernere Formen wie das Museumstheater oder eine Zeitzeugenbefragung finden mittlerweile Einzug im Museum. Vermehrt wird auch dazu übergegangen, dass SuS die Geschichtszeugnisse mit allen Sinne erfahren können, d.h. SuS können einen Gegenstand sinnlich konkret begutachten, um erfahrungsnahe Vorstellungen der vergangenen Lebenswelt zu erhalten. Das begleitende Gespräch und die Reflexion der SuS über ihre Erfahrungen unterstützen diesen Effekt. Besucherinformationstafeln, Arbeitsblätter bzw. Erkundungsbögen und auch die beliebte Museumsrallye fallen unter den Aspekt der nonverbalen Wissensvermittlung. Hier sind die SuS angehalten, sich selbst in einer vorgegebenen Sozialform Informationen über bestimmte Ausstellungsobjekte anzueignen. Damit der Museumsbesuch geeignet in eine Unterrichtseinheit gebettet werden kann, bieten viele Museen Materialien zur Vor- und Nachbereitung an. Darunter fallen z.B. der Museumskoffer oder auch andere Text- und Bildmaterialien, die als Ergänzungen und Verständigungshilfen für das Geschichtsobjekt dienen und Hintergrundinformationen liefern. <ref> vgl. Andreas Urban: Geschichtsvermittlung im Museum. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.370-388 </ref>
Eine Mischform von verbaler und nonverbaler Wissensvermittlung historischer Sachverhalte im Rahmen des Geschichtsunterrichts zeigt sich in der Methode des Museumsbesuches. Dabei legt das Museum selbst fest, auf welche Art und Weise es den Besuchern die Vermittlung der Informationen zum ausgestellten Vergangenheitsmaterial, aber auch die dazu gehörenden Kenntnisse für den historischen Zusammenhang, zur Verfügung stellt. Wichtig ist allemal diese Zusatzinformationen bereitzustellen, denn ein Gegenstand allein erklärt dem Betrachter nicht den historischen Zusammenhang, indem er steht bzw. stand. Durch das Betrachten und Deuten des Vergangenheitsmaterials werden Bezüge zur vergangenen und gegenwärtigen Lebenswelt hergestellt und verschiedene Perspektiven auf das Objekt aufgezeigt. Der multiperspektivistische Blick und das Verstehen anderer Ansichten der SuS werden geschult. Die Vermittlung der Informationen und Zusammenhänge, also die Rekontextualisierung, zu einem im Museum ausgestellten Objekt kann zunächst einmal verbal geschehen. Die am häufigsten auftretende Form ist die Führung der Schulklasse durch einen Museumsmitarbeiter. Ebenso befinden sich der Audioguide und weitere elektronische Informationssysteme, welche aus verschiedenen Texten, Bildern und Musik bestehen können, auf der kommunikativen Ebene der Geschichtsvermittlung im Museum. Auch modernere Formen wie das Museumstheater oder eine Zeitzeugenbefragung finden mittlerweile Einzug im Museum. Vermehrt wird auch dazu übergegangen, dass SuS die Geschichtszeugnisse mit allen Sinne erfahren können, d.h. SuS können einen Gegenstand sinnlich konkret begutachten, um erfahrungsnahe Vorstellungen der vergangenen Lebenswelt zu erhalten. Das begleitende Gespräch und die Reflexion der SuS über ihre Erfahrungen unterstützen diesen Effekt. Besucherinformationstafeln, Arbeitsblätter bzw. Erkundungsbögen und auch die beliebte Museumsrallye fallen unter den Aspekt der nonverbalen Wissensvermittlung. Hier sind die SuS angehalten, sich selbst in einer vorgegebenen Sozialform Informationen über bestimmte Ausstellungsobjekte anzueignen. Damit der Museumsbesuch geeignet in eine Unterrichtseinheit gebettet werden kann, bieten viele Museen Materialien zur Vor- und Nachbereitung an. Darunter fallen z.B. der Museumskoffer oder auch andere Text- und Bildmaterialien, die als Ergänzungen und Verständigungshilfen für das Geschichtsobjekt dienen und Hintergrundinformationen liefern. <ref> vgl. Andreas Urban: Geschichtsvermittlung im Museum. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.370-388 </ref>
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Einige Parallelen zur Museumsarbeit lassen sich bei der [[Arbeit im Archiv]] vorfinden. Die Anwendung der Methode im Rahmen des Geschichtsunterrichts hat das Ziel, Geschichte sinnlich und persönlich erfahrbar für die SuS zu machen, damit Möglichkeiten zur Identifikation mit der eigenen Lebenswelt offenbart werden. Die Archivarbeit gleicht einer Spurensuche, bei der die SuS Eigeninitiative zeigen müssen. Dabei wird ihre Fantasie gefordert und individuelle Auslegungen ermöglicht, was wiederum einen regen Austausch mit der Lerngruppe ermöglicht. Auch hier können SuS das Angebot von Führungen in Anspruch nehmen, oder aber die Spurensuche in der Geschichte durch das forschende Lernen an den vorhandenen Quellen in die Tat umsetzen. Dabei sind sowohl verschiedene Sozialformen, aber auch fächerübergreifende Thematiken denkbar. Eine Präsentation der Erarbeitungen muss dabei am Ende der Archivarbeit durchgeführt werden, um diese Methode für den sinnvollen historischen Lernzuwachs bei SuS zu legitimieren. Diese kann sich in Form von Ausstellungen, Wandzeitungen oder Rollenspielen zeigen. <ref> vgl. Thomas Lange: Archivarbeit. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.446-460 </ref>
Einige Parallelen zur Museumsarbeit lassen sich bei der Arbeit im Archiv vorfinden. Die Anwendung der Methode im Rahmen des Geschichtsunterrichts hat das Ziel, Geschichte sinnlich und persönlich erfahrbar für die SuS zu machen, damit Möglichkeiten zur Identifikation mit der eigenen Lebenswelt offenbart werden. Die Archivarbeit gleicht einer Spurensuche, bei der die SuS Eigeninitiative zeigen müssen. Dabei wird ihre Fantasie gefordert und individuelle Auslegungen ermöglicht, was wiederum einen regen Austausch mit der Lerngruppe ermöglicht. Auch hier können SuS das Angebot von Führungen in Anspruch nehmen, oder aber die Spurensuche in der Geschichte durch das forschende Lernen an den vorhandenen Quellen in die Tat umsetzen. Dabei sind sowohl verschiedene Sozialformen, aber auch fächerübergreifende Thematiken denkbar. Eine Präsentation der Erarbeitungen muss dabei am Ende der Archivarbeit durchgeführt werden, um diese Methode für den sinnvollen historischen Lernzuwachs bei SuS zu legitimieren. Diese kann sich in Form von Ausstellungen, Wandzeitungen oder Rollenspielen zeigen. <ref> vgl. Thomas Lange: Archivarbeit. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.446-460 </ref>
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Ein Überbegriff, der die Museen und die Archive miteinbezieht, bezeichnet alle Lernorte außerhalb der Schule als historische Orte. Damit sind also nicht nur Lokalitäten gemeint, an denen historische Ereignisse stattgefunden haben bzw. welche die Rahmenbedingungen für einen historischen Prozess bildeten, sondern auch solche die an Historisches erinnern sollen. Historische Stätten sind also Orte, an denen menschliches Handeln bzw. das Ergebnis daraus in reale Zeugnisse umgesetzt wurden und erkennbar werden. Beim Besuch eines historischen Ortes im Rahmen des Geschichtsunterrichts sollen die SuS die Spuren der Geschichte wahrnehmen und entdecken und dadurch auch den Einfluss räumlicher Gegebenheiten auf ein historisches Ereignis bzw. auf die geschichtlichen Entwicklungen realisieren. Durch die individuelle Erkenntnisgewinnung jedes einzelnen Schülers, wird auch die Mehrdeutigkeit der Gegebenheiten und Zusammenhänge in Bezug auf den historischen Ort deutlich. So erkennen die SuS auch, dass z.B. verschiedene Entwicklungen in sozialer, politischer, ökologischer, kultureller oder religiöser Hinsicht zur Entstehung der historischen Stätte beigetragen haben müssen. Ziel einer jeden Erkundung von historischen Orten sollte sein, dass die SuS für die bewusste Wahrnehmung historischer Überreste sensibilisiert werden, dass Vorstellungen über historische Gegebenheiten und Zusammenhänge vermittelt werden und dass historische Denk- und Arbeitsweisen eingeübt werden, damit ein längerfristiges Interesse für die Geschichte etabliert wird. Für die Erkundung selbst können verschiedene Wege eingeschlagen werden: zum einen kann der historische Ort durch eine Führung eines Experten kennengelernt werden, zum anderen können SuS den Ort auch selbst entdecken. Hierbei können sie entweder durch Arbeitsaufträge gelenkt werden oder frei nach ihren Interessen die historische Stätte untersuchen. Bei der späteren Aufarbeitung der Erkenntnisse sollte jedoch darauf geachtet werden, dass auch anderweitige Quellen herangezogen werden, um den SuS verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. Die selbstständige Erarbeitung und Erkundung historischer Orte sollte auch hier wieder in einer Präsentation auf Seiten der SuS enden. So könnten z.B. Plakate, Ausstellungen oder Führungsbroschüren zur jeweiligen historischen Stätte von den SuS gestaltet werden. <ref> vgl. Ulrich Mayer: Historische Orte als Lernorte. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.389-407 </ref>
Ein Überbegriff, der die Museen und die Archive miteinbezieht, bezeichnet alle Lernorte außerhalb der Schule als historische Orte. Damit sind also nicht nur Lokalitäten gemeint, an denen historische Ereignisse stattgefunden haben bzw. welche die Rahmenbedingungen für einen historischen Prozess bildeten, sondern auch solche die an Historisches erinnern sollen. Historische Stätten sind also Orte, an denen menschliches Handeln bzw. das Ergebnis daraus in reale Zeugnisse umgesetzt wurden und erkennbar werden. Beim Besuch eines historischen Ortes im Rahmen des Geschichtsunterrichts sollen die SuS die Spuren der Geschichte wahrnehmen und entdecken und dadurch auch den Einfluss räumlicher Gegebenheiten auf ein historisches Ereignis bzw. auf die geschichtlichen Entwicklungen realisieren. Durch die individuelle Erkenntnisgewinnung jedes einzelnen Schülers, wird auch die Mehrdeutigkeit der Gegebenheiten und Zusammenhänge in Bezug auf den historischen Ort deutlich. So erkennen die SuS auch, dass z.B. verschiedene Entwicklungen in sozialer, politischer, ökologischer, kultureller oder religiöser Hinsicht zur Entstehung der historischen Stätte beigetragen haben müssen. Ziel einer jeden Erkundung von historischen Orten sollte sein, dass die SuS für die bewusste Wahrnehmung historischer Überreste sensibilisiert werden, dass Vorstellungen über historische Gegebenheiten und Zusammenhänge vermittelt werden und dass historische Denk- und Arbeitsweisen eingeübt werden, damit ein längerfristiges Interesse für die Geschichte etabliert wird. Für die Erkundung selbst können verschiedene Wege eingeschlagen werden: zum einen kann der historische Ort durch eine Führung eines Experten kennengelernt werden, zum anderen können SuS den Ort auch selbst entdecken. Hierbei können sie entweder durch Arbeitsaufträge gelenkt werden oder frei nach ihren Interessen die historische Stätte untersuchen. Bei der späteren Aufarbeitung der Erkenntnisse sollte jedoch darauf geachtet werden, dass auch anderweitige Quellen herangezogen werden, um den SuS verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. Die selbstständige Erarbeitung und Erkundung historischer Orte sollte auch hier wieder in einer Präsentation auf Seiten der SuS enden. So könnten z.B. Plakate, Ausstellungen oder Führungsbroschüren zur jeweiligen historischen Stätte von den SuS gestaltet werden. <ref> vgl. Ulrich Mayer: Historische Orte als Lernorte. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.389-407 </ref>

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