Das Leben der Bauern im Mittelalter

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Unterrichtseinheit

Das Leben der Bauern im Mittelalter

Autoren

Melanie Mischke, Sebastian Holler, Miriam Sonder

Klasse und Klassenstufe

7. Klasse Werkrealschule /Realschule

Zeitbedarf:

6-8 Unterrichtsstunden

Didaktischer und Methodischer Kommentar

Das geplante Thema unserer frei gewählten Unterrichtseinheit befasst sich mit dem „Leben in der Grundherrschaft“. Dieses Thema lässt sich im Bildungsplan in die vierte Lehrplaneinheit „Lebensformen und Herrschaftsordnungen im Mittelalter“ einordnen. In dieser Lehrplaneinheit setzen sich die Schüler und Schülerinnen mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen im Mittelalter, die durch eine Ständegesellschaft geprägt war, auseinander. In diesem Zusammenhang sollen die Schüler und Schülerinnen begreifen, dass die damalige mittelalterliche Werte- und Rechtsordnung die Menschen als Individuum zwar einschränkte, ihnen jedoch gleichzeitig eine gewisse Sicherheit und Orientierung bieten konnte.

Bei unserer gewählten Unterrichtseinheit „Leben in der Grundherrschaft“ beschäftigen sich die Schüler und Schülerinnen mit den drei Themen „Die Ordnung der Gesellschaft im Mittelalter“, „Herrenhof – Fronhof – Bauernhof“, „Freie Bauern – Leibeigene – Hörige“. Die Inhalte und Hinweise, die im Bildungsplan bezüglich diesem Themenbereich erwähnt werden, sind relativ offen gehalten und so ist es sehr wichtig, das Thema entsprechend dem Wissens- und Interessenstand der Schüler und Schülerinnen und dem zeitlichen Rahmen zu reduzieren. Durch die jeweiligen Gruppenarbeiten, die sich jeweils mit einem anderen Teilgebiet zum Leben in der Grundherrschaft beschäftigen und diese exemplarisch erarbeiten sollen, wird ein Ausgleich zwischen einer handlungsorientierten (Erstellung einer individuellen Zusammenfassung usw.) und einer inhaltsorientierten (Zahlen, Fakten, Daten) Erschließung des Themas erreicht.

Am Ende der Unterrichtseinheit werden die Schüler und Schülerinnen aufgefordert, eine eigene Geschichte bzw. Narration über ihren Erkenntniszuwachs zu verfassen. Diese Narration benötigt Figuren bzw. Handlungsträger und sie muss sich in einer erzählten Welt abspielen, die sich durch ihren Zeit-, Orts- und Realitätsbezug eindeutig bestimmen lässt. Es ist sehr wichtig, dass in diesem Zusammenhand ein hohes Maß an Historizität erreicht und eine eindeutige Sichtweise vermieden wird. Die Aufgabe des Geschichtsunterrichts ist es, bei den Lernenden ein historisches Bewusstsein zu entwickeln, welches sie in die Lage versetzt, den Zusammenhang von Vergangenheit und Geschichte wahrzunehmen und Sachverhalte aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven zu erkennen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass sich die Schüler und Schülerinnen durch die Erstellung einer eigenen Narration selbstständig mit den geschichtlichen Ereignissen auseinandersetzen. Durch diese eigenständige Beschäftigung mit der Geschichte fördern die Lernenden zum einen ihr Verantwortungsbewusstsein und zum anderen die Bereitschaft, an einer demokratischen und friedlichen Lebensordnung mitzuwirken. Die Schüler und Schülerinnen sollen in dieser Unterrichtseinheit eine Narration in Form eines Comics erstellen.

Sachanalyse

Der Lebensraum des mittelalterlichen Bauern stellte im Großen und Ganzen das Dorf dar. Besuche in der Stadt und auf der Burg gehörten dazu. Hierbei handelte es sich um ein geschlossenes System von Menschen, die nur geringen Kontakt zur Außenwelt hatten. Durch die Abhängigkeit vom Licht konnten sie nur tagsüber arbeiten. Es gab freie Bauern, hörige sowie leibeigene. Den unfreien Bauern war vieles vom Grundherrn untersagt, zum Beispiel der Besuch des Marktes. Zu den Aufgaben und Pflichten der Leibeigenen gehörten: Arbeiten im Wald, handwerkliche Tätigkeiten, Feldarbeiten, Gartenarbeiten und Abgaben (u. a. Getreide, Mehl, Holz, Geflügel, Öl und Wachs) für den Grundherrn leisten. Die freien Bauern besaßen einen eigenen Hof und konnten frei über ihr Eigentum verfügen. Jedoch mussten sie im Ernstfall für den Herrn in den Krieg ziehen. Die hörigen Bauern bekamen von den Herren Höfe zugeteilt, auf denen sie arbeiteten und Abgaben leisteten.

( Hierbei liegt der Schwerpunkt auf den Inhalten, die vor allem für den Comic relevant sind.)

Einbindung Lehrplan:

Welt – Zeit – Gesellschaft -> Macht und Herrschaft

Zielsetzung und Kompetenzbereiche:

Ziele:

  • Die SuS sollen die Rechte und Pflichten der Bauern nennen können.
  • Die SuS sollen eine Narration anhand des Comics erstellen können.
  • Die SuS sollen in einer Gruppe zusammenarbeiten können.
  • Die SuS sollen eigenständig diverse Sachverhalte erarbeiten können sowie Zusammenfassungen erstellen.
  • Multiperspektivität wird durch die unterschiedlichen Lebensweisen der Bauern gefördert.

Kompetenzen:

  • Methodenkompetenz: Durch das Erstellen von Zusammenfassungen und das anschließende Präsentieren der wichtigsten Ergebnisse wird diese Kompetenz gefördert.
  • Sozialkompetenz: Das Arbeiten in einer Gruppe fördert diese.
  • Sachkompetenz: Das Erlernen wichtiger Fachbegriffe und deren Bedeutungen (z.B. Meier, hörig)
  • Medienkompetenz: Wird durch das Erstellen eines Comics gefördert.

Ausführliche Beschreibung des Unterrichtsverlaufs:

→ Erstellung einer Narration über ein fiktives Treffen von drei Bauern anhand eines Comics

Einstieg: Durch die Betrachtung und Analyse der Lehenspyramide soll auf die Thematik und die Bevölkerungsgruppe der Bauern geschlossen werden.

1. Arbeitsauftrag:

Nachdem ihr euch den Text in Einzelarbeit sorgfältig durchgelesen habt, geht es nun an die Erstellung einer gemeinsamen Zusammenfassung.

Hierbei ist zu beachten:

  • 1. Schreibt die Zusammenfassung in Form eines Mind-Maps in eigenen Worten.
  • 2. Für die Erarbeitung der Zusammenfassung habt ihr insgesamt 20 Minuten Zeit.
  • 3. Der Zeitwächter, der vorher bestimmt wird, ist für die Überwachung der Zeit verantwortlich.
  • 4. Nachdem ihr gemeinsam eine Zusammenfassung erstellt habt, werden neue Gruppen gebildet. Jeweils ein Experte eurer Gruppe bildet mit den anderen Experten eine neue Gruppe (Gruppenpuzzle).
  • 5. Jeder aus der neu gebildeten Gruppe stellt den Anderen das Ergebnis seiner Mind-Map vor.
  • 6. Die restlichen Gruppenmitglieder ergänzen die einzelnen Mind-Maps mit den vorgestellten Informationen.

2. Arbeitsauftrag:

Erstellung einer eigenen Narration: Zum Schluss geht es an die Erstellung einer eigenen Narration. Ihr habt bereits zuvor gelernt, was man bei der Erstellung einer Narration alles beachten muss. Bei dem Thema „Leben in der Grundherrschaft“ sollt Ihr das neu erlernte Wissen in Form eines Comics darstellen und euer Wissen noch einmal reflektieren. „Im Herbst des Jahres 792 treffen sich drei Bauern an einer Wegkreuzung, Hans, Heinrich und Albert, alle Drei auf dem Weg zum nahegelegenen Fronhof des Bischofs von Hohenzollern. Da sie somit den gleichen Weg haben, laufen sie ein Stück nebeneinander her und kommen so ins Gespräch. Die drei unterschiedlichen Bauern unterhalten sich über ihr Leben und ihre Verpflichtungen...“ Nun seit Ihr an der Reihe: Erstellt einen Comic über das Zusammentreffen der drei Bauern.

Comic

Quellen

  • Textquelle aus: Quellen zur Geschichte

des deutschen Bauernstandes in der Neuzeit, gesammelt und herausgegeben von Franz, Günther, Darmstadt 1967, Bd. 1.

  • Lorenz, Sönke; Zotz, Thomas: Spätmittelalter am Oberrhein – Alltag, Handwerk und Handel 1350 – 1525. Jan Thorbecke Verlag. Stuttgart (2001).
  • Praxis Geschichte. Westermann. Juli 4/2008. Seite 16 und 17

Storyboard

Link für Storyboard: http://www.billybear4kids.com/Learn2Draw/storyboard.shtml Dient als „leere“ Vorlage um den Schülerinnen und Schülern eine Hilfe bei der Erstellung des Comics zu geben. Die SuS können ein Bild entwerfen sowie wichtige Informationen bei der Planung der einzelnen Szenen festhalten.