Das Whiteboard

Aus Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

D. Zielke (Jan. 2014); N. Ast (Jan. 2015)

Was sind interaktive Whiteboards?

Bei einem interaktiven Whiteboard handelt es sich um eine elektronische Tafel, die über ein USB-Kabel mit einem Computer verbunden ist. [1] Mit Hilfe eines Beamers wird das Computerbild auf das interaktive Whiteboard projiziert. Auf der Projektionsfläche des interaktiven Whiteboards kann der Benutzer mit dem Finger oder mit einer Art Stift, den Mauszeiger bewegen und auf diese Weise verschiedene Aktionen und Programme ausführen. [2]

Die Arbeit mit einem interaktiven Whiteboard kann mit der Arbeit an einer Kreidetafel verglichen werden, jedoch wird bei einem Whiteboard nicht direkt auf die Tafel geschrieben, sondern es wird lediglich das abgebildete Bild modifiziert. Das interaktive Whiteboard bietet die Möglichkeit Bilder, Folien oder Videos umzugestalten. Diese Abwandlungen werden gleichzeitig auf dem Computer verarbeitet und gespeichert. [3]

Das interaktive Whiteboard kann zudem als Overheadprojektor, als Videoplayer, als CD-Player oder als Fernseher eingesetzt werden. [4] Weiterhin kann eine Verbindung mit dem Internet hergestellt werden, sodass beispielsweise YouTube-Videos oder andere Online-Inhalte unmittelbar in den Unterricht integriert werden können. Ein weiteres Charakteristikum von interaktiven Whiteboards ist, dass im Unterricht entwickelte Tafelbilder gespeichert und beispielweise zu Beginn der nächsten Stunde wieder aufgezeigt werden können. [5] Im umgekehrten Schritt können Tafelbilder auch zu Hause von der Lehrperson vorbereitet werden. Dieses Tafelbild kann dann mithilfe eines USB-Sticks oder mittels eines zentralen Servers direkt im Unterricht geöffnet werden. [6]


Die ersten Schritte mit einem interaktiven Whiteboard

Viele werden sich bei ihrer ersten Begegnung mit einem interaktiven Whiteboard fragen, wie damit richtig gearbeitet wird. Zunächst einmal muss das Betriebssystem des Computers gestartet werden. Im Anschluss daran wird die Boardsoftware geöffnet, um mit dem Board arbeiten zu können. Auf dem interaktiven Whiteboard erscheint eine weiße Fläche, auf der ab diesem Zeitpunkt geschrieben, gemalt oder gezeichnet werden kann. [7]

Der weiße Hintergrund sowie der Schatten, der sich, sowohl vom Stift als auch von der vor dem Whiteboard stehenden Person, auf der Projektionsfläche bilden wird, werden zunächst etwas irritieren. Bezüglich des Schattens gilt es Folgendes zu beachten: Je näher sich der Beamer oder Projektor am Whiteboard befindet, desto weniger Schatten wird projiziert. [8] Um der Schattenwirkung des Körpers entgegen zu wirken, sollte sich der Standpunkt am interaktiven Whiteboard leicht seitlich befinden. Eine geringe Schattenbildung lässt sich jedoch nicht verhindern. [9]

Es empfiehlt sich, einen hellen Hintergrund zu wählen und mit dunklen und kontrastreichen Farben zu operieren. Mit dieser Kombination können die Farbenvielfalt und die vielfältigen Möglichkeiten der Boardsoftware vollständig ausgeschöpft werden. Ein dunkler Hintergrund mit hellen Farben verursacht, neben der Einschränkung der Farbenvielfalt und der fragmentierten Möglichkeiten der Software, eine Verkürzung der Lebensdauer der Beamer-Lampe, da dunkle Hintergründe und große dunkle Flächen mehr Energie verbrauchen. [10]

Ist die Arbeit mit dem interaktiven Whiteboard beendet, sollte man alle Dateien im Computer speichern und diesen herunterfahren. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass der Beamer beziehungsweise der Projektor zunächst noch eine gewisse Zeit benötigt bis er in den Standby Modus schaltet. Während dieser Zeit belüftet der Beamer die Projektorlampe und senkt die Temperatur bis zu einem gewissen Grad ab, bei welcher er dann abgeschaltet werden kann., Aus Stromkostengründen sollten alle Geräte, besonders am Wochenende, ausgeschaltet werden. [11]


Marktübersicht und Verbreitung

Interaktive Whiteboards haben innerhalb weniger Jahre einen festen Platz unter den Unterrichts- und Präsentationsmedien gefunden. Zurzeit sind in etwa elf verschiedene Modelle auf dem Markt. [12] Auch Schlieszeit führt elf Hersteller auf, welche in der folgenden Tabelle aufgelistet sind. [13]

Hersteller/Firma Boardname
Clasus Clasus Board TM
eInstruction Interwrite Board TM
Hitachi Star Board TM
Legamaster eBeam TM
Mimio Mimio Teach TM
Panasonic Panaboard TM
Polyvision eno Board TM
Promethean ActivBoard TM7
Qomo Qomo Board TM
Sahara CleverBoard TM
SMART Technologies SMART Board TM

Abb. 1) Hersteller von interaktiven Whiteboards. [14]


Oftmals wird der Produktname oder der Name der Firma, die dieses herstellt, mit dem eigentlichen Produkt, dem interaktiven Whiteboard, verwechselt. So hört man beispielsweise von Smartboards oder Hitachis. Es handelt sich jedoch trotz der verschiedenen Bezeichnungen um ein und dasselbe Medium, welches ferner auch als digitale Tafel, elektronische Tafel, interaktive Tafel oder Computertafel bezeichnet wird. [15]

Es stellt sich nun die Frage, ob das interaktive Whiteboard die traditionelle Tafel ersetzen wird. In der Tat ist zu beobachten, dass immer mehr interaktive Whiteboards Einzug in Deutschlands Klassenzimmer finden. Hier ist diese Entwicklung jedoch längst noch nicht so weit vorangeschritten wie in anderen Ländern, zum Beispiel England, wo bereits über die Hälfte der Klassenzimmer mit interaktiven Whiteboards ausgestattet sind. In Deutschland sind es nur rund sechs Prozent. [16]

Vor- und Nachteile interaktiver Whiteboards

Auf den ersten Blick scheint das interaktive Whiteboard Vorteile zu bieten. Es gibt kein vergleichbares Medium, das mit der Leistung eines interaktiven Whiteboards mithalten kann. Im zweiten Teil dieses Kapitels sollen jedoch auch Nachteile von interaktiven Whiteboards betrachtet werden. [17]

Vorteile

Ein überzeugendes Argument für die Verwendung interaktiver Whiteboards ist, dass mit ihnen Tafelbilder in bester Qualität möglich sind. Mit Hilfe des Computers können einzelne Textstellen, Bilder oder Zahlen vergrößert beziehungsweise verkleinert, markiert, besonders hervorgehoben oder deren Form und Lage verändert werden. Auf diese Weise können auch diejenigen SchülerInnen, die weiter hinten sitzen, alles gut sehen und die Anzahl an Abschreibefehlern geht zurück. Dies führt zu einer Erhöhung der Unterrichtsqualität. [18]

Mit interaktiven Whiteboards können multimediale und dynamische Tafelbilder erstellt werden, welche viele Sinneskanäle der Schülerinnen und Schüler ansprechen. Mithilfe dieser kann angemessen auf die Heterogenität der verschiedenen Lerntypen und Lernstile eingegangen werden. [19]

Ein weiterer Vorteil, und für manche sogar das ausschlaggebende Argument für den Gebrauch eines interaktiven Whiteboards, liegt darin, dass Tafelbilder in Ruhe zu Hause vorbereitet werden können. Diese vorbereiteten Tafelbilder werden dann auf einem USB-Stick oder einem zentralen Server gespeichert und im Unterricht Stück für Stück aufgerufen. Das erleichtert Einiges, da das Tafelbild bereits fertig ist und Schritt für Schritt angezeigt oder auch zusammen mit den Schülerinnen und Schülern weiterentwickelt werden kann. Die Zeit des Anschreibens wird gespart, welche die Lehrperson nutzen kann, um auf ihre Zuhörer einzugehen oder Fragen zu beantworten. Ferner können in das Tafelbild Querverweise eingefügt werden, welche dann unmittelbar Internetquellen, Tonspuren oder Videoausschnitte anzeigen. Das gespeicherte Tafelbild kann jederzeit erneut aufgerufen werden, sodass beispielsweise die vergangene Stunde zur Wiederholung gezeigt werden kann. Weiterhin können diese Tafelaufschriebe vor einer Klassenarbeit noch einmal präsentiert werden. Sie ermöglichen somit eine Wiederholung des Erarbeiteten und regen das visuelle Gedächtnis der Schülerinnen und Schüler an. [20]


Nachteile

Das interaktive Whiteboard bedarf mehr Kenntnisse als eine Kreidetafel. Die Bedienbarkeit eines Whiteboards muss zuerst gelernt werden. Dazu benötigen die Lehrerinnen und Lehrer Schulungen, um das neue Hilfsmittel adäquat einsetzen zu können. Weiterhin genügt nicht nur die praktische Handlungskompetenz, also die Kompetenz im Umgang mit einem interaktiven Whiteboard, sondern es erfordert auch fachdidaktisches Wissen. [21]

Die Arbeitsfläche eines interaktiven Whiteboards ist aufgrund ihrer Orientierung am 4:3 Format im Gegensatz zu einer traditionellen Kreidetafel ziemlich gering. Mit einer Diagonalen von 77“ und Maßen von 146 cm Breite x 109 cm Höhe wird die Tafelfläche beschränkt. „Nur die Firma Promethean bietet neuerdings ein Interaktive[s] Whiteboard mit einer größeren Arbeitsfläche (160 cm x 116 cm) an“. [22]

Das Fehlen eines einheitlichen Standardformats, welches von jedem interaktiven Whiteboard gelesen werden kann, ist ein großer Nachteil des Whiteboards. Manche Hersteller, wie zum Beispiel Smart Technologies oder Promethean bieten zwar schon sogenannte Importfilter an, doch die Funktionalität wird gerade bei komplexen Tafelbildern nicht vollständig übernommen. Es kommt daher immer wieder vor, dass vorbereitete Präsentationen für ein interaktives Whiteboard von einem Board eines anderen Herstellers nicht gelesen werden können. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, besteht darin, die Präsentationen als PDF Dokument, Power Point, HTML oder Einzelbilder zu exportieren. Doch auch hier ist die Funktionalität, vor allem bei interaktiven Tafelbildern oder Präsentationen, bei einem Whiteboard eines anderen Herstellers nicht unbedingt gegeben. Jedes interaktive Whiteboard hat seine eigene Boardsoftware. [23]

Hinzu kommt, dass das bisher verfügbare Boardmaterial noch recht sparsam ist. So stellen einige Verlage nur Material für interaktive Whiteboards eines Herstellers her. Um sicher zu gehen, dass das Tafelbild bei der Präsentation vollständig aufgerufen wird, sollte dieses im Flash Format erstellt werden. Der Mediator von Matchware kann dabei hilfreich sein. Das Flash Format läuft in der Regel über den Flash Player im Computer und lässt sich somit in jedes interaktive Whiteboard integrieren. Interaktiv sind diese Tafelbilder allerdings nicht. [24]

Generell ist festzustellen, dass es nach wie vor wenig begleitendes Material für das interaktive Whiteboard zu den bestehenden Lehrwerken gibt. In den letzten Jahren hat sich dies jedoch stark verändert. Es erscheinen immer mehr Materialien, teilweise auch mit Lösungen, wie zum Beispiel Anwendungen, für interaktive Whiteboards. Diese werden größtenteils boardunabhängig produziert. Das heißt, dass es die gleichen Produkte für jedes interaktive Whiteboard gibt. Es kommt somit nicht mehr auf den Hersteller an. Aber auch hier werden einheitliche Standards angestrebt, da Flash Produktionen häufig kostspielig sind und sich erst auszahlen, wenn die Verbreitung interaktiver Whiteboards zunimmt. [25]

Whiteboards wird zudem oft der Vorwurf gemacht, frontale Unterrichtsszenarien medial zu unterstützen, sozusagen. als medial ansprechenderer Frontalunterricht. Da es im Moment noch wenige Schulungen für Lehrkräfte gibt, können die Möglichkeiten eines interaktiven Whiteboards nicht vollständig ausgeschöpft werden. Sie fungieren daher meist wie die traditionelle Kreidetafel für den Frontalunterricht. [26]

Zu Beginn der Verwendung eines Whiteboards ist es notwendig, eine Kalibrierung durchzuführen. Das bedeutet eine Überprüfung der Deckung von Projektion und Stiftführung am interaktiven Whiteboard. Wird keine Kalibrierung durchgeführt, kann es zu Positionsveränderungen während des Gebrauchs kommen. [27]

Vor dem Kauf eines interaktiven Whiteboards sollten außerdem Informationen über die Anschaffungs- sowie die laufenden Kosten herangezogen werden. Alleine die Anschaffungskosten für ein interaktives Whiteboard können bei einigen Tausend Euro liegen. Hinzu kommen Kosten für die Wartung. Weiterhin können Kosten auftreten, die aufgrund von Beschädigungen im Klassenzimmer entstehen. [28]

Die laufenden Kosten, welche bereits angesprochen wurden, sind ein nicht zu vernachlässigender Nachteil. Hierbei handelt sich es beispielsweise um Stromkosten. Mit der Verwendung einer elektronischen Tafel steigen die Stromkosten. Board und Beamer benötigen Strom, um funktionstüchtig zu sein. Es wird jedoch daran gearbeitet, energiesparende Geräte zu entwickeln, die bald auf den Markt kommen werden. Zusätzlich zu den Stromkosten müssen alle zwei bis drei Jahre die Beamerlampen ausgetauscht werden. Auch hier wollen die Firmen langlebigere Lampen entwickeln, welche ebenfalls in absehbarer Zeit auf den Markt kommen werden. [29] Weiterhin muss der Filter des Beamers jeden Monat gewechselt werden. [30]

Interaktive Whiteboards im Unterricht

„Zu den frühesten Anwendungen von Computern im Unterricht gehört das computergestützte Lehren und Lernen. Schon seit circa vier Jahrzehnten versucht man, im Rahmen rechnerunterstützen Unterrichts in den Schulen Lernprozesse wie etwa Üben, tutorielles Lernen (Elschenbroich, 1999; Holland, 1993) oder Beweisen (Günther, 1988; Elschenbroich, 2002) zu fördern und zu optimieren.“ [31]

Heutzutage können Konzepte zur Gestaltung interaktiver Lehr- und Lernprozesse auf modernere Technologien, wie zum Beispiel E – Learning, zurückgreifen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass es zu einem differenzierten und didaktisch optimierten Einsatz von verschiedenen Medien kommt. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Schüler und Schülerinnen medienkompetent werden (kein Nachweis gefunden, N. A.).

Medienkompetent zu sein hat dabei mehrere Facetten: das Medienwissen (Was muss ich wissen, um ein bestimmtes Medium benutzen zu können? Durch welche Strukturen werden Medien und Medienproduktionen geprägt?), die Medienbewertung (Welches Medium/ welcher Medieninhalt ist gut und warum? Welche Kriterien gibt es zur Bewertung von Medien?) und das Medienhandeln (Wie kann ich Medien nutzen?) [32]

Gerade Lernstrategien werden in dieser Hinsicht bewusst in den Blick genommen. Denn nur wer medienkompetent ist und sich in der neuen (digitalen) Lernumgebung zurecht findet, kann diese auch nutzen, um sich Wissen anzueignen. [33]

Die Rolle des Lehrenden

Bevor man sich als LehrerIn allerdings gezielt den Lernstrategien der SchülerInnen widmen kann, sollte ein sicherer Umgang mit dem Whiteboard von Seiten der Lehrkraft gewährleistet sein. Am Anfang ist die Verwendung eines interaktiven Whiteboards sicherlich mit Schwierigkeiten verbunden. Die Sicherheit in der Anwendung kann jedoch durch regelmäßige Übung und tägliche Anwendung geschult werden. [34]

Es gibt außerdem Kurse und Fortbildungen, welche die Arbeit mit interaktiven Whiteboards thematisieren. Hier wird allerdings meistens viel mehr Wert auf den technischen als auf den praktischen Teil gelegt. [35] Es ist daher empfehlenswert, sich vor dem Einsatz im Unterricht mit dem interaktiven Whiteboard vertraut zu machen und zu üben. Der Einsatz interaktiver Whiteboards erlangt an Bedeutung, denn im Großen und Ganzen ist es heute leider immer noch so, dass der Computer im Schulalltag lediglich im Informatikunterricht im Mittelpunkt steht. [36] Häufig liegt dies auch an einzelnen LehrerInnen, die sich nicht an die neuen digitale Medien herantrauen. Diese Angst kann durch einfache Übungen überwunden werden, denn das interaktive Whiteboard bietet viele gewinnbringende Möglichkeiten für den Einsatz im Unterricht. [37]

Didaktische und methodische Möglichkeiten und Hinweise

Im Gegensatz zum Tafelbild der traditionellen Kreidetafel ist das Tafelbild des interaktiven Whiteboards, wie der Name schon sagt, interaktiv. Objekte (Texte, Grafiken, Bilder, Filme, Animationen, Zahlen oder Zeichen) können separat ein- oder ausgeblendet werden. Das Tafelbild kann sowohl vom Lehrer oder von der Lehrerin als auch von den SchülerInnen selbst oder in Zusammenarbeit realisiert und erarbeitet werden. Dies führt zu einer Zunahme von Interaktivität zwischen den Lehrern, den Schülern und dem interaktiven Whiteboard selbst. Diese Interaktivität hat weiterhin eine erhöhte Motivation der Lernenden zur Folge. [38]

Bei der Verwendung von interaktiven Whiteboards sollte vor allem der Aspekt der Mehrdimensionalität besondere Bedeutung finden, da komplexe Themen auf diese Art spannend gestaltet werden können und bei den SchülerInnen eine ganz andere Wahrnehmung hervorrufen. Es sollte jedoch auch hier darauf geachtet werden, dass die einzelnen Folien oder Tafelbilder nicht zu sehr überladen sind, denn dies kann auf Seiten der SchülerInnen zu einer Reizüberflutung führen. [39]

Außerdem sollte beachtet werden, dass alle Folien und Tafelbilder ein ähnliches wiedererkennbares Layout haben, die gleiche Schriftart aufweisen und keinen zu starken Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund beinhalten. Dies erleichtert den Schülerinnen und Schülern, den Zusammenhang zwischen den einzelnen Folien und Tafelbildern zu erkennen und vereinfacht das Lesen. [40]

Mit Hilfe der Tastatur können Texte zügiger eingegeben werden als bei der üblichen Kreidetafel. Tafelbilder entstehen auf diese Weise schneller und es besteht weiterhin die Möglichkeit diese jederzeit zu verändern. Zudem können Textpassagen oder einzelne Wörter hervorgehoben, markiert, unterstrichen oder mit einer anderen Farbe geschrieben werden. Für bestimmte Unterrichtsinhalte kann auch eine Neuordnung oder Umordnung sinnvoll sein, wie beispielsweise bei Wortarten oder Wortfamilien, welche ebenfalls mit dem Whiteboard gelingt. Mit einem interaktiven Whiteboard steigt die Flexibilität innerhalb des Unterrichtsgeschehens an. [41]

Arbeitsebenen eines interaktiven Whiteboards

Ein interaktives Whiteboard hat im Allgemeinen zwei Arbeitsebenen: Die normale Oberfläche der Boardsoftware, auch Overlay genannt, und verschiedene Anwendungen. Die erste Ebene, die normale Oberfläche der Boardsoftware beziehungsweise das Tafelbild, kann individuell gestaltet und programmiert werden. Die zweite Ebene umfasst jede Anwendung, die unter dem Betriebssystem des Computers läuft. Im Unterricht werden in der zweiten Ebene speziell Lern- oder Textverarbeitungsprogramme eingesetzt. Über die jeweilige Anwendung wird dann von der Boardsoftware eine digitale Folie, ein Overlay, gelegt, auf der beispielsweise gezeichnet oder geschrieben werden kann. Auf diese Weise kann jede Funktion der Boardsoftware auch für andere Anwendungen genutzt werden. Gerade beim Ausfüllen von Arbeitsblättern kann die Overlay-Funktion hilfreich sein. Es besteht die Möglichkeit, die hinzugefügten Notizen zusammen mit der geöffneten Anwendung abzuspeichern. Allerdings lassen sich die, auf der Folie erstellten, Notizen im Nachhinein nicht mehr ändern. [42]

Unterrichtsmaterialien – aus alt, mach neu?

Bei der Neuanschaffung eines interaktiven Whiteboards stellt sich die Frage, ob alle Unterrichtsmaterialien nun neu erstellt werden müssen oder ob es eine Möglichkeit gibt, diese mit dem interaktiven Whiteboard weiter zu verwenden. Sofern vorher mit Microsoft Word oder anderen äquivalenten Textverarbeitungsprogrammen gearbeitet wurde, besteht die Option diese Unterlagen zu digitalisieren. Mit der Overlay-Funktion der Boardsoftware können diese Dateien am interaktiven Whiteboard während des Unterrichts bearbeitet werden. [43]

Unterrichtsmedien und interaktives Whiteboard

Das interaktive Whiteboard bietet die Möglichkeit alle Unterrichtsmedien wie beispielsweise Bilder, Schulbuch, Musik oder Filme zu vereinen. Ein Unterrichtsmedium beschreibt „ein Hilfsmittel, um Informationen zu veranschaulichen, weiterzugeben oder letztendlich Wissensinhalte zu transportieren.“ [44] Bei Unterrichtsmedien handelt es sich um „Hilfsmittel, um den Unterricht zu optimieren und eine bestmögliche Präsentation der Lerninhalte zu ermöglichen.“ [45] Im Folgenden werden verschiedene Unterrichtsmedien wie beispielsweise Filme, Videos oder Modelle vorgestellt. Es soll aufgezeigt werden wie diese mit dem interaktiven Whiteboard eingesetzt werden können.

Das Bild

Bilder wurden früher mithilfe eines Posters oder einer Folie auf dem Overheadprojektor präsentiert. Mit dem Whiteboard lässt es sich ganz einfach in die Präsentation der jeweiligen Unterrichtsstunde einfügen und in Form, Größe, Farbe und Anordnung beliebig variieren. Die ergiebigste Quelle für Bilder liegt zweifelsfrei im Internet. [46]

Im Internet wird jedoch eine Bilderflut angeboten, welche dazu führt, dass ein sorgsames Auswählen unumgänglich ist. Wurde früher sehr sparsam mit Bildern umgegangen, vor allem auch wegen der begrenzten Lagermöglichkeit von beispielsweise Postern, können Bilder heutzutage einfach im Computer abspeichert werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Bilder direkt bearbeitet werden können. Zum Beispiel können die SchülerInnen auf die Bilder schreiben. Überdies können auch lediglich Ausschnitte betrachtet werden, indem diese aus dem Original kopiert und auf einer neuen Folie geöffnet werden. Eine weitere Option besteht darin, dass, sofern das Whiteboard eine integrierte Kamera besitzt, die Schülerinnen und Schüler ein Bild von sich selbst machen können. Dieses kann dann unmittelbar den anderen gezeigt werden. [47]

Das Buch

Im Moment ist der Markt digitalisierter Lehrbücher für den Unterricht noch rar und nur ein geringer Teil davon wird als E-Book offeriert. Anderes sieht es mit Nachschlagewerken wie Wörterbüchern oder Lexika aus. Diese finden sich in einer zahlreichen kostenlosen Form im Internet und können mit Hilfe des interaktiven Whiteboards effizient genutzt werden. Einzelne Begriffe oder kurze Sätze können im Internet in eine Suchmaschine eingegeben werden. Innerhalb von Sekunden erscheinen auf dem Bildschirm die ersten Ergebnisse. Auf diese Weise kann die Lehrperson mit einer Klasse im Unterricht schnell und einfach Fachbegriffe, Fremdwörter oder Vokabeln nachschlagen. Dies eignet sich besonders für den (Fremd-)Sprachenunterricht, da meist zusätzlich Audiodateien für die richtige Ausprache, Verweise zu Wortfamilien oder Wortfeldern und dazugehörige Bilder vorhanden sind. [48]

Audio-Player

Der Kassettenrekorder und der CD-Player, zwei Medien, die meist im Musik- und Fremdsprachenunterricht gebraucht werden, können ebenfalls durch das interaktive Whiteboard beziehungsweise den Computer ersetzt werden. So lassen sich zum Beispiel CDs im CD-Rom Laufwerk des Computers abspielen. Die CDs können über das interaktive Whiteboard oder die Computertastatur gesteuert werden. Einzelne Stellen können mithilfe des Computers gezielt ausgewählt werden und müssen nicht wie früher beim Kassetten-Rekorder oder CD-Player, durch Vor- und Zurückspulen, mühsam ermittelt werden. Audiodateien können direkt in der Präsentation eingefügt werden. Dadurch kann eine Verbindung zu Texten, Bildern oder graphischen Objekten hergestellt werden. Überdies können auch Originaltöne wie Tierstimmen oder Instrumente in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Visualisierten gebracht werden. Mithilfe dieser Möglichkeit kann eine Kombination von auditiver und visueller Wahrnehmung erfolgen. Des Weiteren können die Schülerinnen und Schüler oder die Lehrkraft Tonspuren visualisieren, also sichtbar machen. Dies kann beispielsweise im Musikunterricht zum Einsatz kommen und auf die SchülerInnen eindrucksvoll wirken. Es besteht ergänzend auch die Option eigene Audiodateien aufzunehmen, sodass beispielsweise Hörspiele oder Prodcasts angefertigt werden können. [49]

Filme und Videos

Mithilfe des interaktiven Whiteboards können heutzutage auch kurze Filmsequenzen ohne großen Aufwand gezeigt werden. Die Sequenz kann problemlos an einer gewissen Stelle angehalten werden, um das bis dahin Gesehene mit den Schülern zu diskutieren. Überdies können Screenshots von Schlüsselszenen gemacht werden, welche im späteren Unterrichtsverlauf zur Bearbeitung oder zur Dokumentation herangezogen werden können. [50]

Arbeitsblätter

Arbeitsblätter können mit dem interaktiven Whiteboard nicht nur digitalisiert, sondern auch interaktiv gestaltet werden. Hier wird wiederum mit der Overlay-Funktion gearbeitet, wobei eine Art Folie über das Arbeitsblatt gelegt wird, sodass das Original nicht verändert wird. Beinahe jede Anwendung, die auf dem Computer vorhanden ist, kann von der Lehrkraft und den SchülerInnen mit einbezogen werden. [51] Die Bearbeitung eines Arbeitsblattes kann entweder von einem einzelnen Schüler oder einer einzelnen Schülerin, von einer Gruppe oder von allen gemeinsam erfolgen. [52]

Modelle

Das interaktive Whiteboard vereinfacht auch die Arbeit mit Modellen im Unterricht. Die meisten Modelle sind bereits in digitaler Form vorhanden und lassen sich am interaktiven Whiteboard zeigen. Dabei ist meist auch die Größendarstellung variabel. Besonders eindrucksvoll sind solche Modelle, welche sich dreidimensional präsentieren lassen. Mit den Modellen kann zum Teil auch interagiert werden. Ein Beispiel dafür sind Würfelmodelle, welche im dreidimensionalen Raum gedreht werden können. Besonders lohnend sind Modelle für den Biologie- und Chemieunterricht in Form von Molekülen oder DNAs, welche sehr anschaulich in den Unterricht integriert werden können. Auch der menschliche Körper in 3D eröffnet neue Möglichkeiten wie Animationen von Bewegungen einzelner Körperteile, Muskeln oder Knochen. [53]


Interaktive Whiteboards im Geschichtsunterricht

Da das Fach Geschichte aufgrund der Arbeit mit Quellen und der vielen Fakten eher zu den unbeliebten Fächern gehört, ist die Arbeit mit dem interaktiven Whiteboard für Schülerinnen und Schüler ein großer Gewinn. Mit Hilfe des interaktiven Whiteboards können Unterrichtsinhalte spannend dargestellt und interaktiv gestaltet werden, was motivierend auf die SchülerInnen wirkt und Neugier weckt.

Für die derzeitigen Kinder, welche sich dadurch charakterisieren, dass sie mit,neuen/digitalen Medien aufgewachsen sind, eröffnet das Whiteboard die Chance das historische Denken und das Geschichtsbewusstsein mit einem der Zeit entsprechenden Medium zu fördern. Die Kinder sind in ihrer alltäglichen Lebenswelt von digitalen Medien wie Computer oder Smartphones umgeben, sodass einerseits das Gewohnte und Selbstverständliche in den Unterricht integriert und andererseits ein geschulter Umgang damit unterstützt wird.

Das interaktive Whiteboard kann für den Geschichtsunterricht einen Mehrwert darstellen, wenn es nicht lediglich als medialer Frontalunterricht eingesetzt wird. Das Whiteboard bietet neue Möglichkeiten für die Unterrichtsgestaltung, welche sich über die ganze Bandbreite, die bereits in den vorherigen Kapiteln beschrieben wurde, erstreckt.

Besonders von Bedeutung für den Geschichtsunterricht ist der Umgang mit Medien. Da sich historische Geschehnisse nicht in unserer Gegenwart befinden, benötigen wir historische Medien, um damit das Geschehene konstruieren oder dekonstruieren dekonstruieren zu können. Diese Medien können sowohl Texte, aber auch Bilder, Videos oder Tonbandmitschnitte, sein. Gerade die letztgenannten können durch ein interaktives Whiteboard einfacher, schneller und vielfältiger eingesetzt werden.

Im Gegensatz zu früheren Medieneinsatzmöglichkeiten sind einem als LehrerIn mit der Hilfe des interaktiven Whiteboard fast keine Grenzen gesetzt. „Stehende oder bewegte Bilder, Sprache, Schrift, Musik. All das kann ein Film ebenfalls aufweisen, aber er läuft ab. Eingriffsmöglichkeiten sind auf gezielte Stopps, Zeitlupe und Wiederholungen beschränkt.“ [54]

Die, über diese Möglichkeiten hinausgehende, Funktionen, welche sich mit einem interaktiven Whiteboard ergeben, können für den Geschichtsunterricht genutzt werden. Filmausschnitte werden beispielsweise als Einstiegsimpuls direkt in die Folie eingefügt. Ohne großen Aufwand kann dieser Querverweis geöffnet werden. Weiterhin kann eine Schlüsselszene per Screenshot aufgenommen werden, anhand derer dann eine Problemstellung mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet wird.

Bilder können im Geschichtsunterricht mit Hilfe der digitalen Tafel ebenfalls analysiert und bearbeitet werden. Der goldene Schnitt sowie andere Techniken können beispielsweise durch ein Bildbearbeitungsprogramm nachgewiesen werden

Animierte Cartoons sowie dreidimensionale Modelle, beispielsweise von einer Burg oder einem antiken Tempel, können ebenfalls im Tafelbild eingefügt werden. Das interaktive Whiteboard kann im Geschichtsunterricht auch zur Bearbeitung von Texten genutzt werden. Anstatt eines ausgedruckten Texts haben die SchülerInnen nun einen digitalen Text vor sich, den sie genau so markieren und bearbeiten können wie einen ausgedruckten. Die Markierungen, Hervorhebungen und Notizen, die sie beim Bearbeiten des Textes vornehmen, lassen sich beim digitalen Text allerdings schneller und leichter wieder rückgängig machen. Dies ist vor allem bei der anschließenden Besprechung des Textes von Vorteil, da Korrekturen und Ergänzungen einfacher vorgenommen werden können. Schriftquellen ( Wahlplakate, Tagebücher, Zeitungstexte) können gemeinsam mit den SchülerInnen eingescannt und ebenfalls bearbeitet und kategorisiert werden.

Neben einem vielfältigeren Einsatz von Medien, können mit einem interaktiven Whiteboard verschiedene Methoden zum Einsatz kommen, welche auch für den Geschichtsunterricht von Relevanz sind. So kann das interaktive Whiteboard frontale Unterrichtsphasen unterstützen, aber auch zur Gruppen- und Einzelarbeit genutzt werden. Die SchülerInnen können selbst aktiv werden und als Ergebnis einer Gruppenarbeitsphase anstelle eines Plakates beispielsweise eine Präsentation erstellen. Des Weiteren können sie in Gruppenarbeit Traditions- und Überrestquellen fotografieren und die Bilder anschließend am interaktiven Whiteboard bearbeiten.

Eine weitere Idee könnte sein, eine interaktive Zeitleiste zu erstellen, mittels derer die Lernenden den Unterrichtsverlauf mitgestalten dürfen, indem sie selbst entscheiden, über welche Zeit oder Epoche sie in dieser Stunde mehr erfahren wollen. Die Zeitleiste erhält bereits zu jedem Thema einen ausgearbeiteten Unterrichtsverlauf, welcher sich dann automatisch öffnen lässt.

Das interaktive Whiteboard bietet im Geschichtsunterricht neue Zugangsweisen zum Fach und Chancen, dieses interaktiv und schülerorientiert zu gestalten. Die Erfahrung zeigt, dass SchülerInnen gerne mit digitalen Medien arbeiten. [55]

Unterrichtsbeispiel – Die Geschichte der Mauer. Viele wollten weg

Der folgende Unterrichtsentwurf „Die Geschichte der Mauer. Viele wollten weg“, welcher auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) [56] vorgestellt wird, zeigt auf, wie dieses Thema am Whiteboard umgesetzt werden kann.

Einstieg

Abb. 2) Einstiegsfolie mit stummem Impuls und Filmsequenz. [57]


Als Einstieg wird ein Bild als stummer Impuls gezeigt, welches eine Gruppe von Menschen mit Koffern zeigt. Die Schülerinnen und Schüler sollen in einem kurzen Brainstorming überlegen, was auf diesem Bild zu sehen ist. Sobald die Stichwörter „Ausreise“ oder „Flucht“ gefallen sind, kann ein circa einminütiger Filmausschnitt gezeigt werden, welcher auf der ersten Folie verlinkt ist (http://www.60xdeutschland.de/tausend-fluechtlinge-pro-tag/). Dieser Film ist aus dem Jahre 1961 und beschäftigt sich mit Menschen, die aus der DDR geflohen sind. [58]


Hinführung zur Problemstellung

Abb. 3) Zahlen der Flüchtlingsbewegung aus der DDR von 1949-1961. [59]


Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viele Menschen aus der DDR und dem Ostsektor geflohen sind, wird in der nächsten Folie ein Überblick über die Anzahl der Auswanderer gegeben. Zunächst sehen die SchülerInnen die Gesamtanzahl der flüchtigen Personen in den einzelnen Jahren von 1949 bis 1961. Rechts daneben befindet sich eine Prozentzahl, welche angibt wie viele Ausreisende Jugendliche waren. [60]

Abb. 4) Kreisdiagramm: Alter der Flüchtlinge. [61]


Mit dem ergänzenden Kreisdiagramm kann gezeigt werden, dass vor allem junge Menschen aus der DDR ausgereist sind. Die Schülerinnen und Schüler sehen am Kreisdiagramm eindrucksvoll, dass über die Hälfte der Flüchtlinge jünger als 24 Jahre waren. Dies führt zu der Frage und Problemstellung, warum so viele Menschen aus der DDR weg wollten. [62]

Erarbeitung

In der Erarbeitungsphase geht es darum, die Gründe für die Fluchtbewegung herauszufinden. Dazu werden Kleingruppen gebildet, die jeweils ein Tablet für die Recherche bekommen.

Recherche

Für die Recherche der Fluchtgründe wird jeder Gruppe ein Link zugeteilt. Mithilfe des Links können die SchülerInnen die Beweggründe der DDR-Bürger nachvollziehen. Die Links führen zu verschiedenen Quellen wie zum Beispiel zu einem Original-Interview von 1961, welches mit Auswanderern des Notaufnahmelagers Berlin-Marienfelde geführt wurde. Eine Auflistung verschiedener dazu dienlicher Links findet sich auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg, welche bereits zu Beginn angeführt wurde (http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/unterricht-am-whiteboard/71219/viele-wollten-weg (23.09.2014)).

Produktion

Auf der Grundlage der Recherchen bereiten die Schülerinnen und Schüler in ihren Gruppen nun ein kurzes Interview mit einem fingierten DDR-Bürger vor. Im Interview soll es um die Frage gehen, warum diese Person die DDR verlassen möchte oder bereits verlassen hat. Das Interview kann zunächst auf Papier gebracht werden. Das eigentliche Ziel besteht jedoch darin, die Interviews mit dem Tablet oder mit den schülereigenen Handys aufzunehmen, um diese dann später auf dem Whiteboard zu präsentieren. [63] Die Schülerinnen und Schüler produzieren mit dem Interview eine fiktive historische Quelle. Sie können sich mithilfe des Rollenspiels in die Situation der DDR-Bürger hineinversetzen und nehmen eine andere Perspektive ein.

Sicherung

Die aufgenommenen Interview-Dateien werden nach Abschluss der Gruppenphase auf den Whiteboardcomputer geladen. Je nach Boardsoftware und Speicherformat im Tablet oder Handy kann das Video auch ohne Zwischenschritte direkt am Whiteboard wiedergegeben werden. [64] Nach der Beendigung der Video-Vorführungen wird eine leere Folie mit der Überschrift Gründe für die Fluchtbewegung aus der DDR und Ostberlin von 1949-1961 geöffnet. Die Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Ergebnisse an das interaktive Whiteboard, sodass eine übersichtliche Darstellung der Fluchtgründe entsteht, welche sie in der nächsten Stunde als Ausdruck bekommen.

Abschluss

Das Ergebnis der Stunde wird von der Lehrkraft resümiert: Es gab viele nachvollziehbare Gründe, warum DDR-Bürger ausreisen wollten. Die Ausreise geschah meist über Ostberlin nach Westberlin wie folgendes Balkendiagramm zeigt:


Um die Fluchtwelle zu stoppen, hat das DDR-Regime begonnen eine Mauer um ihr Land und quer durch Berlin zu bauen. Der Mauerbau und die Teilung Berlins wird als Thema der nächsten Stunde in Ausblick gestellt.

Belege

Literaturverzeichnis

Haug, Reinhold: Problemlösen lernen mit digitalen Medien. Förderung grundlegender Problemlösetechniken durch den Einsatz dynamischer Werkzeuge. Wiesbaden 2011.

Irion, Thomas: Lernen mit Interaktiven Whiteboards und Tablets. Neue Technologien auf dem Weg in den Schulalltag. In: Grundschulzeitschrift: gemeinsam Schule machen ([275.276]/12.07.2014), S. 35 – 39.

Jansen, Ludger: Interaktion statt Kreidestaub. Das Whiteboard im Unterricht. Hallbergmoos 2014.

Knauf, Helen: Bildungsbereich Medien. Göttingen 2010.

Knaus, Thomas: Digitale Tafeln – (Medien-)Technik, die begeistert?. In: Bohrer, Clemens/Hoppe Christian (Hrsg.): Interaktive Whiteboards in Schule und Hochschule. München 2013.

Kohls, Christian/Sperling, Marko: Bedeutung der Ausbildung an interaktiven Whiteboards im Lehramtsstudium. In: Bohrer, Clemens/Hoppe Christian (Hrsg.): Interaktive Whiteboards in Schule und Hochschule. München 2013.

Schlieszeit, Jürgen: Mit Whiteboards unterrichten. Das neue Medium sinnvoll nutzen. Weinheim und Basel 2011.

Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach 1999.

Spaeth-Hilbert, Tatjana/Fabriz, Sabine/ Horz, Holger/Imhof, Margarete: Wie lernen Lehramtsstudierende mit digitalen Whiteboards zu lehren? Interaktive Whiteboards in der Hochschullehre. In: Bohrer, Clemens/Hoppe Christian (Hrsg.): Interaktive Whiteboards in Schule und Hochschule. München 2013.


Weblinks

Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg, unter: http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/unterricht-am-whiteboard/71219/viele-wollten-weg (23.09.2014).

Eule, Stefanie/Issing, Ludwig J.: Interaktive Whiteboards, unter: e-teaching.org, http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/praesentation/elektronische_tafel/Whiteboards.pdf (22.09.2014).

Hoffmann, Timo: Frontalunterricht – jetzt am Whiteboard, unter: http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2009/05/20/a0138 (30.1.2013).

Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (lmz BW): Interaktives Whiteboard im Unterricht? Entscheidungshilfen, unter: http://www2.lmz-bw.de/osiris20/view.php3?show=56551688 (23.09.2014).

Einzelnachweise

  1. Vgl. Grundschulzeitschrift, S. 37.
  2. Vgl. Schlieszeit, Jürgen: Mit Whiteboards unterrichten. Das neue Medium sinnvoll nutzen. Weinheim und Basel 2011, S. 25.
  3. Vgl. Irion, Thomas: Lernen mit Interaktiven Whiteboards und Tablets. Neue Technologien auf dem Weg in den Schulalltag. In: Grundschulzeitschrift: gemeinsam Schule machen ([275.276]/12.07.2014), S. 37.
  4. Vgl. Jansen, Ludger: Interaktion statt Kreidestaub. Das Whiteboard im Unterricht. Hallbergmoos 2014, S. 10.
  5. Vgl. Irion 2014, S. 37.
  6. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 31 – 32.
  7. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 26.
  8. Vgl. Eule, Stefanie/Issing, Ludwig J.: Interaktive Whiteboards, unter: e-teaching.org, http://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/praesentation/elektronische_tafel/Whiteboards.pdf (22.09.2014), S. 6.
  9. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 27.
  10. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 26.
  11. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 27.
  12. Vgl. Eule, Stefanie/Issing, Ludwig J. 2005, S. 15.
  13. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 21.
  14. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 27.
  15. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 20.
  16. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 14.
  17. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 29.
  18. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 29 – 30.
  19. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 31.
  20. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 31 – 33.
  21. Vgl. Knaus, Thomas: Digitale Tafeln – (Medien-)Technik, die begeistert?. In: Bohrer, Clemens/Hoppe Christian (Hrsg.): Interaktive Whiteboards in Schule und Hochschule. München 2013, S. 15/20.
  22. Eule, Stefanie/Issing, Ludwig J. 2005, S. 6.
  23. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 34.
  24. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 34.
  25. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 35.
  26. Vgl. Hoffmann, Timo: Frontalunterricht – jetzt am Whiteboard, unter: http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2009/05/20/a0138 (30.1.2013).
  27. Vgl. Eule, Stefanie/Issing, Ludwig J. 2005, S. 6.
  28. Landesmedienzentrum Baden-Württemberg: Interaktives Whiteboard im Unterricht? Entscheidungshilfen, unter: http://www2.lmz-bw.de/osiris20/view.php3?show=56551688 (23.09.2014).
  29. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 33.
  30. lmz BW: Interaktives Whiteboard im Unterricht? Entscheidungshilfen.
  31. Haug, Reinhold: Problemlösen lernen mit digitalen Medien. Förderung grundlegender Problemlösetechniken durch den Einsatz dynamischer Werkzeuge. Wiesbaden 2011, S. 36.
  32. Vgl. Knauf, Helen (2010): Bildungsbereich Medien, S. 30.
  33. Vgl. Haug 2011,,S. 36.
  34. Vgl. Kohls, Christian/Sperling, Marko: Bedeutung der Ausbildung an interaktiven Whiteboards im Lehramtsstudium. In: Bohrer, Clemens/Hoppe Christian (Hrsg.): Interaktive Whiteboards in Schule und Hochschule. München 2013, S. 40.
  35. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 63.
  36. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 66.
  37. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 67.
  38. Spaeth-Hilbert, Tatjana/Fabriz, Sabine/ Horz, Holger/Imhof, Margarete: Wie lernen Lehramtsstudierende mit digitalen Whiteboards zu lehren? Interaktive Whiteboards in der Hochschullehre. In: Bohrer, Clemens/Hoppe Christian (Hrsg.): Interaktive Whiteboards in Schule und Hochschule. München 2013, S. 128.
  39. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 31.
  40. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 75 – 76.
  41. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 81 – 83.
  42. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 84 – 86.
  43. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 86.
  44. Schlieszeit 2011, S. 89.
  45. Schlieszeit 2011, S. 90.
  46. Vgl. Kohls, Christian/Sperling, Marko 2013, S. 45 – 46.
  47. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 90 – 92.
  48. Das Buch: Vgl. Schlieszeit 2011, S. 93 – 94.
  49. Audio-Player: Vgl. Kohls, Christian/Sperling, Marko 2013, S. 46.
  50. Vgl. Kohls, Christian/Sperling, Marko 2013, S. 46.
  51. Vgl. Schlieszeit 2011, S. 99.
  52. lmz BW: Interaktives Whiteboard im Unterricht? Entscheidungshilfen.
  53. Modelle: Vgl. Schlieszeit 2011, S.105 – 107.
  54. Vgl. Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach 1999, S. 591.
  55. Jansen 2014, S. 13.
  56. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg, unter: http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/unterricht-am-whiteboard/71219/viele-wollten-weg (23.09.2014).
  57. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  58. Einstieg: Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  59. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  60. Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  61. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  62. Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  63. Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.
  64. Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (Bpb): Multimediale Unterrichtsentwürfe. Unterricht am Whiteboard. Viele wollten weg.