Das Whiteboard

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D. Zielke, Januar 2014

Was sind Whiteboards

Interaktive Whiteboards haben innerhalb weniger Jahre einen festen Platz unter den Unterrichts-/Präsentationsmedien gefunden Zur Zeit sind ca. elf verschiedene Modelle auf dem Markt. Oftmals wird hier auch der Produktname oder der Name der Firma, die dieses herstellt mit dem eigentlichen Produkt, dem interaktiven Whiteboard, verwechselt. So hört man beispielsweise von Smartboards, Hitachis usw. [1]. Es handelt sich jedoch trotz der verschiedenen Begriffe um ein und dasselbe Medium, das man auch als „digitale Tafel“ oder „Computertafel“ bezeichnen könnte.

Wie funktioniert dies ? Bei einem interaktiven Whiteboard handelt es sich um eine Projektionsfläche, die über ein USB Kabel mit einem Computer verbunden ist. Mit Hilfe eines Beamers wird nun das Computerbild auf das interaktive Whiteboard projiziert. Auf der Projektionsfläche des interaktiven Whiteboards kann man mit dem Finger oder einer Art Stift, den Mauszeiger bewegen und auf diese Weise verschiedene Aktionen und Programme ausführen [2]

Es stellt sich nun die Frage, ob diese die traditionelle Tafel ersetzen wird. In der Tat ist zu beobachten, dass immer mehr interaktive Whiteboards Einzug in Deutschlands Klassenzimmer finden. Deutschland ist in dieser Entwicklung jedoch längst noch nicht so weit vorangeschritten wie andere Länder, zum Beispiel England, die bereits über die Hälfte ihrer Klassenzimmer mit interaktiven Whiteboards ausgestattet haben. In Deutschland sind es nur rund 6 %. [3] .

Bevor man sich jedoch ein interaktives Whiteboard anschafft, sollte man sich über die Anschaffungs- sowie die laufenden Kosten informieren. Alleine die Anschaffungskosten für ein interaktives Whiteboard können bei einigen Tausend Euro liegen. Hinzu kommen laufende Kosten wie Strom, Projektor- / Beamerlampen, Software usw., die nicht zu unterschätzen sind.


Viele werden sich bei ihrer ersten Begegnung mit einem interaktiven Whiteboard fragen, wie man damit richtig arbeitet. Zunächst einmal wird das Betriebssystem des Computers gestartet. Im Anschluss daran kann die Boardsoftware gestartet und mit dem Board gearbeitet werden. Es erscheint eine weiße Fläche, auf der geschrieben, gemalt oder gezeichnet werden kann.

Der weiße Hintergrund sowie der Schatten, der sich auf der Projektionsfläche bilden wird, werden zunächst etwas irritieren. Hat man sich jedoch daran gewöhnt, arbeitet man auch mit dunklen Farben und Kontrasten auf weißen Hintergrund als ob man nie etwas anderes gemacht hätte. Bezüglich des Schattens gilt es zu beachten, dass je näher der Beamer / Projektor am Board ist, desto weniger Schatten wird projiziert.

Ist die Arbeit mit dem interaktiven Whiteboard beendet, sollte man alle Dateien im Computer speichern und diesen herunterfahren. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass auch der Beamer / Projektor, nachdem er in den Standby Modus gegangen ist, aus Stromkostengründen ausgeschaltet wird. [4] .

Vor- und Nachteile interaktiver Whiteboards

Auf den ersten Blick scheint das interaktive Whiteboard nur Vorteile zu bieten. Es gibt kein vergleichbares Medium, das mit der Leistung eines interaktiven Whiteboards mithalten kann. Im zweiten Teil dieses Kapitels sollen jedoch auch Nachteile von interaktiven Whiteboards betrachtet werden [5] .

Vorteile

Ein häufig angeführtes Argument für interaktive Whiteboards ist, dass mit ihnen Tafelbilder in bester Qualität möglich sind. Mit Hilfe des Computers können einzelne Textstellen, Bilder oder Zahlen vergrößert bzw. verkleinert, markiert, besonders hervorgehoben oder deren Form und Lage verändert werden. Auf diese Weise können auch diejenigen, die weiter hinten sitzen, alles gut sehen [6] .

Ein weiterer Vorteil, und für manche sogar das ausschlaggebende Argument für ein interaktives Whiteboard, ist, dass Tafelbilder in Ruhe zu Hause vorbereitet, auf einem USB Stick oder zentralen Server gespeichert und zum richtigen Zeitpunkt Stück für Stück aufgerufen werden können. Das erleichtert Einiges, da das Tafelbild bereits fertig ist und nur Stück für Stück angezeigt bzw. entwickelt und nicht angeschrieben werden muss. Das spart Zeit, die der Benutzer / die Benutzerin des interaktiven Whiteboards nutzen kann, um auf sein/e Zuhörer / innen einzugehen, Fragen zu beantworten usw. [7] .

Nachteile

Es ist offensichtlich, dass mit der Verwendung eines interaktiven Whiteboards die Stromkosten steigen. Board und Beamer benötigen nun einmal Strom. Es wird jedoch daran gearbeitet, energiesparende Geräte zu entwickeln, die bald auf den Markt kommen werden.

Zusätzlich zu den Stromkosten müssen Beamerlampen alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden. Auch hier wird daran gearbeitet, langlebigere Lampen zu entwickeln, die ebenfalls in absehbarer Zeit auf den Markt kommen werden.

Des Weiteren wird das Fehlen eines einheitlichen Standardformats, das von jedem interaktiven Whiteboard gelesen werden kann, kritisiert. Manche Hersteller, wie zum Beispiel „Smart Technologies“ oder „Promethean“ bieten zwar schon sog. Importfilter an, doch wird die Funktionalität gerade bei komplexen Tafelbildern nicht vollständig übernommen. Es kommt daher immer wieder vor, dass man Präsentationen für ein interaktives Whiteboard vorbereitet, die von einem interaktiven Whiteboard eines anderen Herstellers nicht gelesen werden können. Man kann zwar die Präsentationen als PDF Dokument, Power Point, HTML oder Einzelbilder exportieren, doch auch hier ist die Funktionalität, vor allem bei interaktiven Tafelbildern / Präsentationen, bei einem Whiteboard eines anderen Herstellers nicht unbedingt gegeben. Jedes interaktive Whiteboard hat seine eigene Boardsoftware.

Hinzu kommt, dass das bisher verfügbare Boardmaterial noch recht sparsam ist. So stellen einige Verlage nur Material für interaktive Whiteboards eines Herstellers her. Um sicher zu gehen, sollte man daher seine Tafelbilder im Flash Format erstellen. Der Mediator von „Matchware“ kann dabei hilfreich sein. Das Flash Format läuft in der Regel über den Flash Player im Computer und lässt sich somit in jedes interaktive Whiteboard integrieren. Interaktiv sind diese Tafelbilder allerdings nicht.

Generell ist festzustellen, dass es nach wie vor zu wenig begleitendes Material für das interaktive Whiteboard zu den bestehenden Lehrwerken gibt. In den letzten Jahren hat sich aber auch dies stark verändert, so dass immer mehr Materialien ( teilweise auch mit Lösungen ), wie zum Beispiel Anwendungen, für interaktive Whiteboards entwickelt wurden. Diesen werden größtenteils boardunabhängig produziert, das heißt, dass es die gleichen Produkte für jedes interaktive Whiteboard gibt und es somit nicht mehr auf den Hersteller ankommt, aber auch hier ist man auf der Suche nach einheitlichen Standards, das Flash Produktionen häufig aufwendig sind und sich nicht lohnen.

Whiteboards wird oft der Vorwurf gemacht, frontale Unterrichtsszenarien medial zu unterstützen, soz. als medial ansprechenderer Frontalunterricht. [8]



Interaktive Whiteboards im Unterricht

„Zu den frühesten Anwendungen von Computern im Unterricht gehört das computergestützte Lehren und Lernen. Schon seit ca. vier Jahrzehnten versucht man, im Rahmen rechnerunterstützen Unterrichts in den Schulen Lernprozesse wie etwa Üben, tutorielles Lernen ( Elschenbroich, 1999; Holland, 1993 ) oder Beweisen ( Günther, 1988; Elschenbroich, 2002 ) zu fördern und zu optimieren.“ [9] .

Heutzutage können Konzepte zur Gestaltung interaktiver Lehr- und Lernprozesse auf modernere Technologien, wie zum Beispiel E – Learning, zurückgreifen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass es zu einem differenzierten und didaktisch optimierten Einsatz von verschiedenen Medien kommt. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Schüler und Schülerinnen medienkompetent werden.

Medienkompetent zu sein hat dabei mehrere Facetten: das Medienwissen (Was muss ich wissen, um ein bestimmtes Medium benutzen zu können? Durch welche Strukturen werden Medien und Medienproduktionen geprägt? ), die Medienbewertung (Welches Medium/welcher Medieninhalt ist gut und warum? Welche Kriterien gibt es zur Bewertung von Medien? ) und das Medienhandeln ( Wie kann ich Medien nutzen? ) [10] .

Gerade Lernstrategien werden in dieser Hinsicht bewusst in den Blick genommen, denn nur wer medienkompetent ist und sich in der neuen ( digitalen ) Lernumgebung zurecht findet, kann diese auch nutzen, um sich Wissen anzueignen [11] .

Bevor man sich als Lehrer/in allerdings gezielt den Lernstrategien der Schüler/innen widmen kann, sollte man sich bewusst machen, dass es am Anfang schwierig sein wird, das interaktive Whiteboard richtig zu benutzen. Regelmäßige Übung macht auch hier den Meister. Zwar gibt es Kurse und Fortbildungen, die die Arbeit mit interaktiven Whiteboards thematisieren, doch wird auch hier meistens viel mehr Wert auf den technischen als auf den praktischen Teil gelegt. Es ist daher empfehlenswert, sich vor dem Einsatz im Unterricht einmal mit dem interaktiven Whiteboard vertraut zu machen und zu üben, denn im Großen und Ganzen ist es heute leider immer noch so, dass der Computer im Schulalltag nur im Informatikunterricht im Mittelpunkt steht. Häufig liegt dies auch an einzelnen Lehrer / innen, die sich nicht an neue / digitale Medien herantrauen. Diese Angst sollte aber durch einfache Übungen überwunden werden, denn das interaktive Whiteboard bietet viele Möglichkeiten für den Einsatz im Unterricht.

Im Gegensatz zum Tafelbild der „alten Kreidetafel“ ist das Tafelbild des interaktiven Whiteboards, wie der Name schon sagt, interaktiv. Objekte ( Text, Grafik, Bilder, Film, Animation, Zahlen, Zeichen usw. ) können separat ein- oder ausgeblendet werden. Das Tafelbild kann sowohl vom Lehrer / von der Lehrerin als auch von den Schüler / innen selbst oder in Zusammenarbeit realisiert / erarbeitet werden.

Dabei sollte vor allem der Aspekt der Mehrdimensionalität besondere Beachtung finden, da komplexe Themen auf diese Art spannend gestaltet werden können und bei den Schüler / innen eine ganz andere Wahrnehmung hervorrufen. Es sollte jedoch auch hier darauf geachtet werden, dass die einzelnen Folien/Tafelbilder nicht zu sehr überladen sind, denn das kann auf Seiten der Schüler/innen zu einer Reizüberflutung führen.

Des Weiteren sollte beachtet werden, dass alle Folien / Tafelbilder das Gleiche oder zumindest ein ähnliches Layout haben, die gleiche Schriftart und keinen zu starken Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund beinhalten. Dies erleichtert den Schülerinnen und Schülern, den Zusammenhang zwischen einzelnen Folien / Tafelbildern zu erkennen und vereinfacht das Lesen.

Mit Hilfe Tastatur können Texte schneller eingegeben werden als bei der üblichen Kreidetafel und Tafelbilder auf diese Weise schneller entstehen und sich verändern. Selbstverständlich besteht dabei auch die Möglichkeit Textpassagen oder einzelne Wörter hervorzuheben ( markieren, unterstreichen, andere Farbe usw. ) oder neu anzuordnen ( Synonyme, Wortfamilien etc. ). Man ist mit einem interaktiven Whiteboard im Unterricht somit flexibler.

Ein interaktives Whiteboard hat generell zwei Ebenen : Die normale Oberfläche der Boardsoftware ( das Tafelbild ) und verschiedene Anwendungen. Die erste Ebene, die normale Oberfläche der Boardsoftware bzw. das Tafelbild kann individuell gestaltet und programmiert werden. Hier geht es vor allem darum, möglichst viel auszuprobieren und kreativ zu sein. Die zweite Ebene umfasst jede Anwendung, die unter dem Betriebssystem des Computers läuft. Im Unterricht wird man es hier speziell mit Lern- oder Textverarbeitungsprogrammen zu tun haben. Über die jeweilige Anwendung wird von der Boardsoftware eine digitale Folie gelegt, auf der man zeichnen und schreiben kann. Auf diese Weise kann man jede Zeichenfunktion der Boardsoftware auch für andere Anwendungen nutzen. Gerade beim Ausfüllen von Arbeitsblättern kann diese Funktion hilfreich sein. Es besteht die Möglichkeit, die hinzugefügten Notizen zusammen mit der geöffneten Anwendung abzuspeichern. Allerdings lassen sich die auf der Folie erstellten Notizen im Nachhinein nicht mehr ändern.

Arbeitet man erst seit Kurzem mit einem interaktiven Whiteboard, fragt man sich wahrscheinlich, ob man alle Unterrichtsmaterialien nun neu erstellen muss oder ob es eine Möglichkeit gibt, diese auch mit dem interaktiven Whiteboard zu verwenden. Diese Möglichkeit besteht sofern man vorher mit Microsoft Word oder anderen äquivalenten Textverarbeitungsprogrammen gearbeitet hat. Mit der Overlay Funktion der Boardsoftware können nun auch diese Dateien am interaktiven Whiteboard während des Unterrichts verwendet/bearbeitet werden.

Das interaktive Whiteboard bietet die Möglichkeit, alle Unterrichtsmedien ( Schulbuch, Tafel, Overheadprojektor usw. ) in einem zu vereinen. Diese können dabei zur Veranschaulichung von Lerninhalten oder Detailaspekten, Individualisierung von Lernprozessen oder als Motivation der Schüler / innen gebraucht werden. Wie sich die einzelnen Unterrichtsmedien nun im interaktiven Whiteboard vereinen lassen, wird im Folgenden erklärt : Bilder hat man früher anhand eines Posters oder mit einer Folie auf dem Overheadprojektor präsentiert. Mit dem Whiteboard lässt es sich ganz einfach in die Präsentation der jeweiligen Unterrichtsstunde einfügen und in Form, Größe, Farbe und Anordnung beliebig variieren. Während man früher sehr sorgsam mit Bildern umgegangen ist, kann man diese heute einfach im Computer abspeichern. Nachschlagewerke wie Wörterbücher oder Lexika können mit Hilfe des Internets und dem interaktiven Whiteboard schnell ersetzt werden. Einzelne Begriffe oder kurze Sätze können im Internet in eine Suchmaschine eingegeben werden. Innerhalb von Sekunden erscheinen auf dem Bildschirm die ersten Ergebnisse. Auf diese Weise kann man mit einer Klasse im Unterricht schnell und einfach Fachbegriffe, Fremdwörter oder Vokabeln nachschlagen. Der Kassettenrekorder und später der Cd Player, zwei Medien, die meist im Musik- und Fremdsprachenunterricht gebraucht wurden, können ebenfalls durch das interaktive Whiteboard bzw. den Computer ersetzt werden. So lassen sich zum Beispiel Cds im Cd Rom Laufwerk des Computers abspielen und über das interaktive Whiteboard oder die Computertastatur steuern. Das Gleiche gilt für Filme. Man kann einzelne Titel gezielt auswählen und muss nicht, wie beim Kassetten Rekorder oder Cd – Player von einem Titel zum nächsten.

Des Weiteren kann man mit Hilfe des Computers Tonspuren visualisieren / sichtbar machen. Dies kann beispielsweise im Musikunterricht zum Einsatz kommen und auf die Schüler / innen eindrucksvoll wirken.

Arbeitsblätter können mit dem interaktiven Whiteboard nicht nur digitalisiert, sondern auch interaktiv gestaltet werden.

Man kann fast jede Anwendung, die auf dem Computer vorhanden ist, mit einbeziehen und die Schüler / innen vorne am interaktiven Whiteboard, alleine oder in Gruppen, einzelne Aufgaben bearbeiten lassen. Das interaktive Whiteboard vereinfacht auch die Arbeit mit Modellen im Unterricht. Die meisten Modelle sind bereits in digitaler Form vorhanden und lassen sich am interaktiven Whiteboard in Form, Größe und in den meisten Fällen sogar dreidimensional präsentieren. [12] .

Interaktive Whiteboards im Geschichtsunterricht

Mit Hilfe des Computers sind einem als Lehrer/in bei der Arbeit mit dem interaktiven Whiteboard keine Grenzen gesetzt : „Stehende oder bewegte Bilder, Sprache, Schrift, Musik. All das kann ein Film ebenfalls aufweisen, aber er läuft ab. Eingriffsmöglichkeiten sind auf gezielte Stopps, Zeitlupe und Wiederholungen beschränkt.“ [13] .

Diese Möglichkeiten sollte man auch für den Geschichtsunterricht nutzen, indem man beispielsweise eine interaktive Zeitleiste erstellt und die Schüler / innen den Unterrichtsverlauf mitgestalten dürfen, indem sie selbst entscheiden, über welche Zeit / Epoche sie in dieser Stunde mehr erfahren wollen. Die einzige Bedingung wäre dabei nur, dass sie bis zum Ende der Unterrichtseinheit alle Materialien bearbeitet haben.

Für viele Kinder, gerade die, die mit neuen / digitalen Medien aufgewachsen sind, mag dies eine gute Möglichkeit sein, das historische Denken und das Geschichtsbewusstsein zu fördern, da sie die Arbeit mit neuen / digitalen Medien gewohnt sind und die Interaktivität motivierend auf sie wirkt.

Das interaktive Whiteboard ist für den Geschichtsunterricht von Bedeutung, da es neue Möglichkeiten für die Unterrichtsgestaltung bietet, welche sich über die ganze Bandbreite, die bereits in den vorherigen Kapiteln beschrieben wurde, erstreckt. Durch die Arbeit mit dem interaktiven Whiteboard werden andere Sinne wie beim herkömmlichen Geschichtsunterricht angesprochen und eine besondere Atmosphäre geschaffen werden. Dies ist für die Entwicklung des historischen Denkens und des Geschichtsbewusstsein ebenfalls von Bedeutung, da die Schüler / innen auf diese Weise einen ganz anderen Zugang zum Fach Geschichte bekommen.

Da das Fach Geschichte aufgrund der Arbeit mit Quellen und der vielen Fakten eher zu den unbeliebten Fächern gehört, ist die Arbeit mit dem interaktiven Whiteboard für Schüler / innen ein großer Gewinn. Mit Hilfe des interaktiven Whiteboards können selbst langweilige Unterrichtsinhalte spannend dargestellt und interaktiv gestaltet werden, was motivierend auf die Schüler / innen wirkt und sie neugierig macht. Ganz nebenbei erweitern sie dabei auch ihre Fachkompetenz. Animierte Cartoons sowie dreidimensionale Modelle, beispielsweise von einer Burg oder einem antiken Tempel, tragen dazu ebenso bei wie die digitale Arbeit mit Texten. Anstatt einem ausgedruckten Text haben die Schüler / innen nun einen digitalen Text vor sich, den sie genau so markieren und bearbeiten können wie einen ausgedruckten. Die Markierungen / Hervorhebungen, Notizen, die sie beim Bearbeiten des Textes vornehmen, lassen sich beim digitalen Text allerdings schneller / leichter wieder rückgängig machen wie beim ausgedruckten. Dies ist vor allem bei der anschließenden Besprechung des Textes von Vorteil, da Korrekturen und Ergänzungen schneller / leichter vorgenommen werden können.

Bilder können im Geschichtsunterricht mit Hilfe des interaktiven Whiteboards ebenfalls analysiert und bearbeitet werden. Der goldene Schnitt sowie andere Techniken können beispielsweise durch ein Bildbearbeitungsprogramm nachgewiesen werden.

Die Schüler / innen können auch selbst aktiv werden und als Ergebnis einer Gruppenarbeitsphase anstelle eines Plakates, eine Präsentation oder Ähnliches erstellen. Des Weiteren können sie Traditions- und Überrestquellen fotografieren und die Bilder anschließend am interaktiven Whiteboard bearbeiten.

Schriftquellen ( Wahlplakate, Tagebücher, Zeitungstexte usw. ) können gemeinsam mit den Schüler / innen eingescannt und ebenfalls bearbeitet und kategorisiert werden.

Auf diese Weise bietet das interaktive Whiteboard vor allem auch im Geschichtsunterricht neue Zugangsweisen zum Fach und Chancen, diesen interaktiv und schülerorientiert zu gestalten. Die Erfahrung zeigt, dass Schüler / innen gerne mit digitalen / neuen Medien arbeiten und es von daher nur von Vorteil ist, diese auch im Geschichtsunterricht einzusetzen.

Belege

Literaturverzeichnis

Haug, Reinhold ( 2011 ) : „Problemlösen lernen mit digitalen Medien : Förderung grundlegender Problemlösetechniken durch den Einsatz dynamischer Werkzeuge“. Wiesbaden : Vieweg + Treubner Verlag

Knauf, Helen ( 2010 ) : „Bildungsbereich Medien“. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht Verlag

Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : „Mit Whiteboards unterrichten lernen“. Weinheim und Basel : Beltz Verlag

Schneider, Gerhard ( Hrsg. ) ( 1999 ) : „Handbuch Medien im Geschichtsunterricht“. Schwalbach : Wochenschau Verlag


Weblinks

Timo Hoffmann(2009): Frontalunterricht – jetzt am Whiteboard [30.1.2013] http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2009/05/20/a0138


Einzelnachweise

  1. vgl. Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S. 20
  2. vgl. Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S. 25
  3. vgl. Schlieszeit, Jürgen : Mit Whiteboards unterrichten, S. 14
  4. vgl. Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S. 26 + 27
  5. vgl. Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S. 29
  6. vgl. Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S. 29 – 31
  7. vgl. Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S. 31 – 33
  8. vgl. http://www.taz.de/1/archiv/?id=archivseite&dig=2009/05/20/a0138
  9. vgl. Haug, Reinhold ( 2012 ) : Problemlösen lernen mit digitalen Medien : Förderung grundlegender Problemlösetechniken durch den Einsatz dynamischer Werkzeuge, S. 36
  10. vgl. Knauf, Helen ( 2010 ) : Bildungsbereich Medien, S. 30
  11. vgl. vgl. Haug, Reinhold ( 2012 ) : Problemlösen lernen mit digitalen Medien : Förderung grundlegender Problemlösetechniken durch den Einsatz dynamischer Werkzeuge, S. 36
  12. vgl. . Schlieszeit, Jürgen ( 2011 ) : Mit Whiteboards unterrichten, S.63 – 107
  13. vgl. : Schneider, Gerhard ( Hrsg. ) ( 1999 ) : Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, S. 591