Der deutsche Bauernkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
==='''Name des Moduls: Der deutsche Bauernkrieg'''<br>===
'''Diese Unterrichtseinheit stellt eine Einführung in das Thema ''"der deutsche Bauernkrieg"'' dar.'''
Diese Unterrichtseinheit stellt eine Einführung in das Thema ''"der deutsche Bauernkrieg"'' dar.
<br>
<br>
==='''Autoren'''<br>===
==='''Autoren'''<br>===
Zeile 8: Zeile 7:
Die Unterrichtseinheit ist gedacht für die 8. Klasse einer Realschule.<br>
Die Unterrichtseinheit ist gedacht für die 8. Klasse einer Realschule.<br>
==='''Zeitbedarf:'''<br>===
==='''Zeitbedarf:'''<br>===
Wie viele Stunden umfasst die Ausarbeitung der Aufgabe<br>
Für die Durchführung sind acht Schulstunden veranschlagt.
<br><br>
==='''Sachanalyse<br>'''===
Der Bauernkrieg in Deutschland wird im Zusammenhang mit dem Themenbereich „Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“ thematisiert. Im Vorfeld wurden bereits das Leben der Menschen im Mittelalter, die Ständegesellschaft sowie Martin Luther und die Reformation behandelt. Zeitlich stellt die Besprechung des Bauernkrieges einen thematischen Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit dar. Der Bauernkrieg in Deutschland ab 1524 ging aus Bauernaufständen im süddeutschen Raum hervor. Der Krieg war also kein plötzlich auftretendes Phänomen, sondern stellte das Ende einer längeren Entwicklung dar.<br><br>
Zur Zeit des Bauernkrieges stellte die Grundherrschaft die Besitzstruktur des ländlichen Raumes dar. Die Bauern leisteten den Hauptanteil zur Erhaltung der Gesellschaft und vor allem zur Erhaltung des Lebensstandards der Adligen und Fürsten, also der jeweiligen Grundherren. Sie hatten Abgaben in Form von Zöllen und Steuern zu leisten. Besonders zu erwähnen sind dabei die Zehnten, der Großzehnt und der Kleinzehnt, von denen erstgenannter Korn und Wein und zweitgenannter Heu, Gemüse, Obst und Vieh umfasste. Weiterhin hatten die Bauern Frondienste zu verrichten. Solche Fronen gab es sowohl im agrarischen als auch im gewerblichen Bereich. Darunter fielen auch die Herbergspflicht für die Jagdgesellschaft oder die Bewachung von Ernten und Herden. Weigerte sich ein Bauer diese Abgaben und Dienste zu leisten, war mit schweren Strafen zu rechnen. Gefängnis- oder gar Todesstrafe wurden gar bei sogenanntem Waldfrevel verhängt. Dieser meinte die Jagd auf Wild in den Wäldern des Grundherrn, wozu die Bauern keine Genehmigung hatten.<br><br>
All diese Ungerechtigkeiten gegenüber den Bauern führten zunächst zu lokalen Erhebungen, die sich bald auf weite Teile des süddeutschen Raumes ausdehnten. Zentrales und richtungweisendes Dokument dabei waren die Zwölf Artikel, in denen die Bauern ihre Beschwerden und Forderungen formulierten. In dieser Schrift legitimierten die Bauern ihren Aufstand mit dem Evangelium und richteten sich dabei nach Martin Luther. Dieser jedoch stellte sich nicht auf die Seite der Bauern, sondern verurteilte den Aufstand.
Im Verlauf des Bauernkrieges sammelten sich Bauerngruppen zunächst in verschiedenen Gebieten und begannen Städte zu überfallen und Klöster und Adelssitze zu plündern. Die bedeutendste Schlacht während des Krieges war die Schlacht bei Frankenhausen 1525, bei der die Bauern eine empfindliche Niederlage erlitten. Die Bauern wurden vollständig besiegt und der Anführer Thomas Müntzer gefangen genommen und hingerichtet. Bis September 1525 waren schließlich alle Aufstände niedergeschlagen.
<br><br>
==='''Methodischer Kommentar'''===
Aus der vorhergegangen Analyse dieser Einheit von vier Schulstunden wird erkenntlich, dass die Einheit produktionsorientiert angelegt ist. Die SuS erhalten die Möglichkeit, anhand der Arbeit mit Bildergeschichten in digitaler Form, ihre eigene Narration kreativ entstehen zu lassen. Dahinter verbirgt sich das  Unterrichtsprinzip des Entdeckenden Lernens, das Digital Storytelling. Hierzu haben wir die web 2.0 Anwendung Pixton (www.pixton.com) gewählt, die es ermöglicht nach kurzer Einarbeitsphase, Comics zu entwerfen. Diese Online Comic- Anwendung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten einfach, ohne großes zeichnerisches Talent, Figuren und Szenarien mit wenigen geübten Mausklicks zum Leben zu erwecken. Eine Alternative hierzu wären andere web 2.0 Tools. Hierfür liegen der Schule jedoch keine Lizenzrechte vor.
<br><br>
Die SuS erhalten zur Beginn der ersten Stunde ein mit Pixton produziertes Comic in Form von sechs Bildern (s.h Anhang). Dies dient als Einleitung in das Thema. Auf den Bildern ist das Leben des Bauern Franz um 1523 zu sehen. Es ist klar zu erkennen, dass dem Bauern durch einen Adligen alles, was er erwirtschaftet hat, genommen oder verboten wird. Unter dem Comic ist ein Arbeitsauftrag gedruckt. Dieser fordert die SuS auf, mit dem oben genannten Programm die Geschichte, mit Hilfe von Vorwissen und Quellenmaterial, weiter zu erzählen.
<br>
<br>
==='''Methodischer Kommentar'''===
Aus der vorhergegangen Analyse dieser Einheit von vier Schulstunden wird erkenntlich, dass die Einheit produktionsorientiert angelegt ist. Die SuS erhalten die Möglichkeit, anhand der Arbeit mit Bildergeschichten in digitaler Form, ihre eigene Narration kreativ entstehen zu lassen. Dahinter verbirgt sich das  Unterrichtsprinzip des Entdeckenden Lernens, das Digital Storytelling. Hierzu haben wir die web 2.0 Anwendung Pixton (www.pixton.com) gewählt, die es ermöglicht nach kurzer Einarbeitsphase, Comics zu entwerfen. Diese Online Comic- Anwendung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten einfach, ohne großes zeichnerisches Talent, Figuren und Szenarien mit wenigen geübten Mausklicks zum Leben zu erwecken. Eine Alternative hierzu wären andere web 2.0 Tools. Hierfür liegen der Schule jedoch keine Lizenzrechte vor.<br><br>
Die SuS erhalten zur Beginn der ersten Stunde ein mit Pixton produziertes Comic in Form von sechs Bildern (s.h Anhang). Dies dient als Einleitung in das Thema. Auf den Bildern ist das Leben des Bauern Franz um 1523 zu sehen. Es ist klar zu erkennen, dass dem Bauern durch einen Adligen alles, was er erwirtschaftet hat, genommen oder verboten wird. Unter dem Comic ist ein Arbeitsauftrag gedruckt. Dieser fordert die SuS auf, mit dem oben genannten Programm die Geschichte, mit Hilfe von Vorwissen und Quellenmaterial, weiter zu erzählen.<br>
Das bereitgestellte Quellenmaterial wird in Folienmappen an die jeweiligen Gruppen ausgegeben. Wir haben uns anhand der Schülerzahl und der Anzahl der verfügbaren Computer für eine Gruppenstärke von drei SuS entschieden. Dies bringt den Vorteil, dass alle Mitglieder der Gruppen die Möglichkeit bekommen, aktiv an der Geschichte mit zu arbeiten. Der erste Schritt nach der Gruppenfindung, ist die Quellenarbeit. Es werden drei unterschiedliche perspektivische Quellen aus der Zeit nach der Reformation angeboten. Mit einer stärkeren Klasse würde es sich an dieser Stelle anbieten, eigene Recherche im Internet zum Thema zu betreiben. Dies wird aber aus dem Verhalten der Klasse heraus und aus zeitlichen Gründen durch vorgelegte Quellen zielgerichteter initiiert.<br>
Das bereitgestellte Quellenmaterial wird in Folienmappen an die jeweiligen Gruppen ausgegeben. Wir haben uns anhand der Schülerzahl und der Anzahl der verfügbaren Computer für eine Gruppenstärke von drei SuS entschieden. Dies bringt den Vorteil, dass alle Mitglieder der Gruppen die Möglichkeit bekommen, aktiv an der Geschichte mit zu arbeiten. Der erste Schritt nach der Gruppenfindung, ist die Quellenarbeit. Es werden drei unterschiedliche perspektivische Quellen aus der Zeit nach der Reformation angeboten. Mit einer stärkeren Klasse würde es sich an dieser Stelle anbieten, eigene Recherche im Internet zum Thema zu betreiben. Dies wird aber aus dem Verhalten der Klasse heraus und aus zeitlichen Gründen durch vorgelegte Quellen zielgerichteter initiiert.<br>
Nach der Bearbeitung der Quellen halten die SuS anhand eines Storyboards ihre Ideen fest. Bevor die SuS von den Arbeitstischen an die Computer wechseln, findet eine kurze Besprechung mit dem Lehrer statt. Dies dient als Kontrolle der bereits erarbeitet Ergebnisse. Bei eventuell auftretenden zu abstrakten Geschichten, z.B. ohne das Miteinbeziehen der Quellen, wird die Gruppe aufgefordert, den vorhergegangenen Schritt zu wiederholen.<br>
Nach der Bearbeitung der Quellen halten die SuS anhand eines Storyboards ihre Ideen fest. Bevor die SuS von den Arbeitstischen an die Computer wechseln, findet eine kurze Besprechung mit dem Lehrer statt. Dies dient als Kontrolle der bereits erarbeitet Ergebnisse. Bei eventuell auftretenden zu abstrakten Geschichten, z.B. ohne das Miteinbeziehen der Quellen, wird die Gruppe aufgefordert, den vorhergegangenen Schritt zu wiederholen.<br>
Die Anzahl der zu erstellenden Bilder ist auf mindestens drei, höchstens fünf reduziert. Diese Begrenzung beherbergt zwei Aspekte in sich. Zum einen ist die Herstellung von mehr Bildern in vier Stunden nicht möglich. Zum andern sollen die SuS mit diesem Medium erlernen, ihre Narration in wenigen Bildern ausdrücken zu können, so dass jedoch der Sachverhalt klar wird. Die Arbeit wird frei verlaufen und der Lehrer bietet nur Hilfestellungen an.<br><br>
Die Anzahl der zu erstellenden Bilder ist auf mindestens drei, höchstens fünf reduziert. Diese Begrenzung beherbergt zwei Aspekte in sich. Zum einen ist die Herstellung von mehr Bildern in vier Stunden nicht möglich. Zum andern sollen die SuS mit diesem Medium erlernen, ihre Narration in wenigen Bildern ausdrücken zu können, so dass jedoch der Sachverhalt klar wird. Die Arbeit wird frei verlaufen und der Lehrer bietet nur Hilfestellungen an.<br><br>
In der siebten Stunde werden die SuS ihre Comics vorstellen. Hierzu werde ich im Klassenraum ein Beamer und Laptop bereit stellen. Die SuS werden innerhalb von fünf Minuten den anderen Gruppen ihre Ergebnisse präsentieren. Es werden alle Mitglieder der Gruppe aufgefordert, bei der Erzählung ihrer Geschichte mitzuwirken (s.h. Arbeitsauftrag). Im Anschluss der Präsentationen findet eine Diskussion über die denkbaren Verläufe statt. Die SuS sollen argumentieren, warum gerade diese Weiterentwicklung der Geschichte für sie denkbar ist.
In der siebten Stunde werden die SuS ihre Comics vorstellen. Hierzu werde ich im Klassenraum ein Beamer und Laptop bereit stellen. Die SuS werden innerhalb von fünf Minuten den anderen Gruppen ihre Ergebnisse präsentieren. Es werden alle Mitglieder der Gruppe aufgefordert, bei der Erzählung ihrer Geschichte mitzuwirken (s.h. Arbeitsauftrag). Im Anschluss der Präsentationen findet eine Diskussion über die denkbaren Verläufe statt. Die SuS sollen argumentieren, warum gerade diese Weiterentwicklung der Geschichte für sie denkbar ist.
 
<br><br>
==='''Einbindung Lehrplan:'''<br><br>===
==='''Einbindung Lehrplan:'''<br><br>===


Zeile 49: Zeile 56:
- Die SuS besitzen Darstellungsfähigkeiten und können selbst ein Geschichte nach historiographischen Rageln darstellen.<br>
- Die SuS besitzen Darstellungsfähigkeiten und können selbst ein Geschichte nach historiographischen Rageln darstellen.<br>
- Die SuS könne aus Quellen zeitdifferente Ereignisse entnehmen und sinnbildend zu einer Erzählung verbinden<br>
- Die SuS könne aus Quellen zeitdifferente Ereignisse entnehmen und sinnbildend zu einer Erzählung verbinden<br>
<br>
==='''Evtl. sonstige Bemerkungen:'''<br>===
Mögliche Ergänzungen<br>
<br>
<br>
==='''Ausführliche Beschreibung des Unterrichtsverlaufs:'''<br><br>===
==='''Ausführliche Beschreibung des Unterrichtsverlaufs:'''<br><br>===
Zeile 67: Zeile 71:


- Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse
- Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse
 
<br>
==='''Einstiegscomic<br>'''===
[[Kategorie:Spielwiese]]
[[Kategorie:Spielwiese]]

Version vom 25. Juli 2012, 14:56 Uhr

Diese Unterrichtseinheit stellt eine Einführung in das Thema "der deutsche Bauernkrieg" dar.

Autoren

Sebastian Hoch, Sebastian Vey, Thilo Walter

Klasse und Klassenstufe

Die Unterrichtseinheit ist gedacht für die 8. Klasse einer Realschule.

Zeitbedarf:

Für die Durchführung sind acht Schulstunden veranschlagt.

Sachanalyse

Der Bauernkrieg in Deutschland wird im Zusammenhang mit dem Themenbereich „Lebens- und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit“ thematisiert. Im Vorfeld wurden bereits das Leben der Menschen im Mittelalter, die Ständegesellschaft sowie Martin Luther und die Reformation behandelt. Zeitlich stellt die Besprechung des Bauernkrieges einen thematischen Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit dar. Der Bauernkrieg in Deutschland ab 1524 ging aus Bauernaufständen im süddeutschen Raum hervor. Der Krieg war also kein plötzlich auftretendes Phänomen, sondern stellte das Ende einer längeren Entwicklung dar.

Zur Zeit des Bauernkrieges stellte die Grundherrschaft die Besitzstruktur des ländlichen Raumes dar. Die Bauern leisteten den Hauptanteil zur Erhaltung der Gesellschaft und vor allem zur Erhaltung des Lebensstandards der Adligen und Fürsten, also der jeweiligen Grundherren. Sie hatten Abgaben in Form von Zöllen und Steuern zu leisten. Besonders zu erwähnen sind dabei die Zehnten, der Großzehnt und der Kleinzehnt, von denen erstgenannter Korn und Wein und zweitgenannter Heu, Gemüse, Obst und Vieh umfasste. Weiterhin hatten die Bauern Frondienste zu verrichten. Solche Fronen gab es sowohl im agrarischen als auch im gewerblichen Bereich. Darunter fielen auch die Herbergspflicht für die Jagdgesellschaft oder die Bewachung von Ernten und Herden. Weigerte sich ein Bauer diese Abgaben und Dienste zu leisten, war mit schweren Strafen zu rechnen. Gefängnis- oder gar Todesstrafe wurden gar bei sogenanntem Waldfrevel verhängt. Dieser meinte die Jagd auf Wild in den Wäldern des Grundherrn, wozu die Bauern keine Genehmigung hatten.

All diese Ungerechtigkeiten gegenüber den Bauern führten zunächst zu lokalen Erhebungen, die sich bald auf weite Teile des süddeutschen Raumes ausdehnten. Zentrales und richtungweisendes Dokument dabei waren die Zwölf Artikel, in denen die Bauern ihre Beschwerden und Forderungen formulierten. In dieser Schrift legitimierten die Bauern ihren Aufstand mit dem Evangelium und richteten sich dabei nach Martin Luther. Dieser jedoch stellte sich nicht auf die Seite der Bauern, sondern verurteilte den Aufstand. Im Verlauf des Bauernkrieges sammelten sich Bauerngruppen zunächst in verschiedenen Gebieten und begannen Städte zu überfallen und Klöster und Adelssitze zu plündern. Die bedeutendste Schlacht während des Krieges war die Schlacht bei Frankenhausen 1525, bei der die Bauern eine empfindliche Niederlage erlitten. Die Bauern wurden vollständig besiegt und der Anführer Thomas Müntzer gefangen genommen und hingerichtet. Bis September 1525 waren schließlich alle Aufstände niedergeschlagen.

Methodischer Kommentar

Aus der vorhergegangen Analyse dieser Einheit von vier Schulstunden wird erkenntlich, dass die Einheit produktionsorientiert angelegt ist. Die SuS erhalten die Möglichkeit, anhand der Arbeit mit Bildergeschichten in digitaler Form, ihre eigene Narration kreativ entstehen zu lassen. Dahinter verbirgt sich das Unterrichtsprinzip des Entdeckenden Lernens, das Digital Storytelling. Hierzu haben wir die web 2.0 Anwendung Pixton (www.pixton.com) gewählt, die es ermöglicht nach kurzer Einarbeitsphase, Comics zu entwerfen. Diese Online Comic- Anwendung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten einfach, ohne großes zeichnerisches Talent, Figuren und Szenarien mit wenigen geübten Mausklicks zum Leben zu erwecken. Eine Alternative hierzu wären andere web 2.0 Tools. Hierfür liegen der Schule jedoch keine Lizenzrechte vor.

Die SuS erhalten zur Beginn der ersten Stunde ein mit Pixton produziertes Comic in Form von sechs Bildern (s.h Anhang). Dies dient als Einleitung in das Thema. Auf den Bildern ist das Leben des Bauern Franz um 1523 zu sehen. Es ist klar zu erkennen, dass dem Bauern durch einen Adligen alles, was er erwirtschaftet hat, genommen oder verboten wird. Unter dem Comic ist ein Arbeitsauftrag gedruckt. Dieser fordert die SuS auf, mit dem oben genannten Programm die Geschichte, mit Hilfe von Vorwissen und Quellenmaterial, weiter zu erzählen.
Das bereitgestellte Quellenmaterial wird in Folienmappen an die jeweiligen Gruppen ausgegeben. Wir haben uns anhand der Schülerzahl und der Anzahl der verfügbaren Computer für eine Gruppenstärke von drei SuS entschieden. Dies bringt den Vorteil, dass alle Mitglieder der Gruppen die Möglichkeit bekommen, aktiv an der Geschichte mit zu arbeiten. Der erste Schritt nach der Gruppenfindung, ist die Quellenarbeit. Es werden drei unterschiedliche perspektivische Quellen aus der Zeit nach der Reformation angeboten. Mit einer stärkeren Klasse würde es sich an dieser Stelle anbieten, eigene Recherche im Internet zum Thema zu betreiben. Dies wird aber aus dem Verhalten der Klasse heraus und aus zeitlichen Gründen durch vorgelegte Quellen zielgerichteter initiiert.
Nach der Bearbeitung der Quellen halten die SuS anhand eines Storyboards ihre Ideen fest. Bevor die SuS von den Arbeitstischen an die Computer wechseln, findet eine kurze Besprechung mit dem Lehrer statt. Dies dient als Kontrolle der bereits erarbeitet Ergebnisse. Bei eventuell auftretenden zu abstrakten Geschichten, z.B. ohne das Miteinbeziehen der Quellen, wird die Gruppe aufgefordert, den vorhergegangenen Schritt zu wiederholen.
Die Anzahl der zu erstellenden Bilder ist auf mindestens drei, höchstens fünf reduziert. Diese Begrenzung beherbergt zwei Aspekte in sich. Zum einen ist die Herstellung von mehr Bildern in vier Stunden nicht möglich. Zum andern sollen die SuS mit diesem Medium erlernen, ihre Narration in wenigen Bildern ausdrücken zu können, so dass jedoch der Sachverhalt klar wird. Die Arbeit wird frei verlaufen und der Lehrer bietet nur Hilfestellungen an.

In der siebten Stunde werden die SuS ihre Comics vorstellen. Hierzu werde ich im Klassenraum ein Beamer und Laptop bereit stellen. Die SuS werden innerhalb von fünf Minuten den anderen Gruppen ihre Ergebnisse präsentieren. Es werden alle Mitglieder der Gruppe aufgefordert, bei der Erzählung ihrer Geschichte mitzuwirken (s.h. Arbeitsauftrag). Im Anschluss der Präsentationen findet eine Diskussion über die denkbaren Verläufe statt. Die SuS sollen argumentieren, warum gerade diese Weiterentwicklung der Geschichte für sie denkbar ist.

Einbindung Lehrplan:

Die Unterrichtseinheit stellt einen Übergang vom Thema „Die Ständegesellschaft im Mittelalter“ zum Thema „Neuzeit“ dar. Dementsprechend werden Kompetenzen aus beiden Themenkomplexen erlernt.

Mittelalter: „Die Schüler können die gesellschaftlichen und herrschaftsmäßigen Veränderungen in Bezug auf die Gegenwart aufzeigen“

Neuzeit: „Die Schüler können Gründe für die Reformation nennen sowie deren Auswirkungen auf Kirche und Gesellschaft beschreiben“

Unsere Einheit legt den Schwerpunkt auf die Beziehung zwischen Bauern und dem Adel. Im Comic wird vereinfacht dargestellt, was den Bauern zur Zeit der Reformation durch geltendes Recht untersagt war.

Zielsetzung und Kompetenzbereiche:

Fachlich:

- Die SuS kennen die Situation der Bauern zu Anfang des 16. Jahrhunderts.
- Die SuS erarbeiten sich den Verlauf des Bauernkrieges

Methodisch:

- Die SuS schulen ihre Fertigkeiten im Umgang mit dem web 2.0 tool Pixton.
- Die SuS üben den Umgang mit Quellen.
- Die SuS sind in der Lage, eine eigene Narration in Comicform zu erstellen.
- Die SuS stärken sowohl ihre De-Konstruktionskompetenz als auch ihre Re-Konstruktionskompetenz.
- Die SuS besitzen Darstellungsfähigkeiten und können selbst ein Geschichte nach historiographischen Rageln darstellen.
- Die SuS könne aus Quellen zeitdifferente Ereignisse entnehmen und sinnbildend zu einer Erzählung verbinden

Ausführliche Beschreibung des Unterrichtsverlaufs:

1.+2. Stunde:

- Einstieg mit Hilfe des Comics
- SuS äußern ihre Gedanken bezüglich der Situation der Bauern, der Lehrer hält hält plausible Antworten an der Tafel fest. (Unterrichtsgespräch)

- Die SuS arbeiten in Gruppen anhand von Quellen mögliche Folgen der im Comic dargestellten Ereignisse heraus. (Gruppenarbeit)
- Auf dem Tafelbild wird zum Ende der Stunde der Begriff “Bauernkrieg” eingeführt.

3. bis 6. Stunde:

- Die SuS halten auf einem Storyboard einen Entwurf ihrer Narration fest.
- Die SuS erstellen ihre Narration mit Pixton.

7. bis 8. Stunde:

- Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse

Einstiegscomic