Die historische Methode: Heuristik und Hermeneutik bei der Quellensuche- und kritik im Internet: Unterschied zwischen den Versionen

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http://blog.koehntopp.de/archives/2695-Wie-man-einen-Wikipedia-Artikel...-liest.html
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==Belege==


'''Literatur'''
== Literatur ==


''Hodel, Jan:'' Historische Narrationen im digitalen Zeitalter. In: Danker, Uwe/Schwabe, Astrid (Hg.): Historisches Lernen im Internet. Schwalbach: WOCHENSCHAU Verlag 2008, S. 182-195
''Hodel, Jan:'' Historische Narrationen im digitalen Zeitalter. In: Danker, Uwe/Schwabe, Astrid (Hg.): Historisches Lernen im Internet. Schwalbach: WOCHENSCHAU Verlag 2008, S. 182-195
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''Pandel, Hans-Jürgen:'' Medien historischen Lernens. In: Bergmann, Klaus; et al. (Hg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. Seelze-Velber 1997
''Pandel, Hans-Jürgen:'' Medien historischen Lernens. In: Bergmann, Klaus; et al. (Hg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. Seelze-Velber 1997


'''Internet'''
 
== Weblinks ==


http://www.zum.de/psm/pdf/internet_im_gu.pdf
http://www.zum.de/psm/pdf/internet_im_gu.pdf

Version vom 16. Januar 2014, 11:38 Uhr

"Vergangenheit und Geschichte sind 'nirgends direkt', sondern nur über Medien zugänglich"[1]


Quellensuche und -kritik im Internet

Information (Heuristik), Analyse (Hermeneutik, Rekronstrution und Dekonstruktion), Produktion (Narration) und Präsentation (Veröffentlichung) sind Kernbereiche der Geschichtswissenschaft. Leben in der Mediengesellschaft und die Rolle der, Gesellschaft und Wirtschaft Politik und deren mediale Darstellungen sind, oder besser sollten, Grundaufgaben von Sinnbildung und Orientierungskompetenz im Geschichtsunterricht.

 Ziel des Faches Geschichte im Bildungsplan 2004 = Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs über Politik und Geschichte. Autoren wie Jan Hodl oder Jakob Krameritsch haben diesen Bereich für die Geschichtsdidkatik entdeckt, ohne aber diesen zu operationalisieren. KRAMERITSCH schreibt 2007 in seiner Dissertation[2], dass den vier klassischen Typen des historischen Erzählens nach RÜSEN angesichts der Emergenz und zunehmenden Durchsetzung digitaler Medien ein fünfter Typ hinzuzufügen ist. Er selbst nennt es "Situatives Erzählen" – man könnte es aber auch mit Erzählen in digitalen Netzwerken übersetzten. HODL schreibt , dass Historisch Lernende nicht nur über historische Kompetenz, sondern auch über Medienkompetenz verfügen müssen. Er sieht den grundlegenden Wandel, der sich in dank der digitalen Medien in der Welt und in der Geschichtswissenschaft vollzieht.[3]

Er sieht neue Anforderungen an die Quellenkritik gegeben und warnt vor neuen Phänomenen der Reproduktion und Manipulierbarkeit. Er macht auf die großen Veränderungen bei der historischen Heuristik aufmerksam – also der Suche nach Quellen und Informationen. Das betrifft die Verwendung von Suchmaschinen, die Existenz von digitalen Archiven und den darin enthaltenen und dauerhaft zur Verfügung stehenden Quellen. Ebenso ist das Bibliographieren und die Verarbeitung von Literatur einem Wandel unterzogen, ebenso wie die Kommunikation und Reflektion, die durch Mail, Weblog, Wikis und Mobilkommunikation verändert wurde. Besonderes Augenmerk schenkt er dem Potential von Hypertexten, die als neue Darstellungsgattung ein angemessenes, quellenkritisches Instrumentarium erfordere. Medienkompetenz müsse auf die Anforderungen des Faches angepasst sein und er fordert daher die Entwicklung einer "Historischen Online Kompetenz  Medienkompetenz" Dadurch trete auch ein Wandel bei der Narrationskompetenz, hin zu einer Narration im digitalen Zeitalter, ein. Denn auch das Schreiben verändere sich. Schreiben heute ermöglicht kollaborative und kooperative Geschichtsschreibung mit Wikis und Blogs.


Kriterien für die Arbeit im Internet

Phasenmodell [4] einer Quellenheusristik im Internet: 1. Quellenangabe 2. Autor 3. Inhalt und Qualität des Inhalts 4. Quellenkritik 5. mediale Umsetzung

Aus einer Vorlage der PH-Heidelberg haben Studierende der PH-Karlsruhe dieses Bewertungsraster für den Geschichtsunterricht erstellt: Bewertungsraster für Webseiten

Eine kindgerechte, doch leider nur englischsprachige, illustrierte Umsetzung der Regeln zur Heuristik im Internet findet man bei QUICK

Ein Beispiel für eine nicht haltbare Internetquelle stellt z.B. die Seite Foltern.de dar. Hier wird noch der neuzeutliche Mythos der angeblich aus dem Mittelalter stammenden Eisernen Jungfrau vertreten. Es wird auf nicht belegte Quellen verwiesen und auf einen Historiker, der an der Erschaffung des Mythos im 19.Jahrhunderts beteiligt war. auf eine aktuelle, moderne Rezeption wird nicht verwiesen. Auch nicht auf den aus dem Mittelalter belegbaren Begriff des Schandmantels. Einen Autor oder eine Institution, die die Seite betreibt, sucht man vergebens.


Kriterien für die Beurteilung von Wikipedia

Wikipedia ist im Laufe von nur wenigen Jahren zu einer ernst zunehmenden und bedeutenden Enzyklopädie herangewachsen. Schülerinnen und Schüler, aber auch Studierende, greifen sehr gerne darauf zurück, um möglichst schnell und ohne großen Recherche,an Informationen für Referate, Projekte und Hausarbeiten zu gelangen. In dieser Funktion ist die Bedeutung von Wikipedia nicht gering zu schätzen. Jedoch stellt sich die Frage: kann aufgrund der gemeinsamen Autorenschaft der Wiki-Artikel eine gleichbleibende, gute Qualität garantiert werden? Wie kann diese Qualität überprüft und beurteilt werden?

Wikipedia selbst hat daher ein eigenes Rankingsystem entwickelt, nachdem es die eingestellten Artikel in der Community beurteilt/beurteilen lässt. Dabei wird nach

1. Exzellente Artikel

2. Lesenswerte Artikel

3. Informative Listen

4. Informative Portale


unterschieden. Diese sind nach Fachrichtungen unterteilt. Es existiert auch ein Ranking für Geschichte (z.B.siehe hier)

Die Ergebnisse einer Analyse von Fachexperten zum Thema Geschichtswissenschaft können hier eingesehen werden:

Tools und Anleitungen

  1. Suchergebnisse verfeiern/ Deep Web hier
  2. Online Kurs zur Ausbildung von Suchstrategien für Historiker hier
  3. http://21cif.com/tools/evaluate/
  4. Automatische Analyse von Wikiartikelnhier
  5. http://de.wiki-watch.de/
  6. http://wikimindmap.org/
  7. http://blog.wiki-watch.de/
  8. http://vs.aka-online.de/rchiststat/
  9. http://vs.aka-online.de/globalwpsearch/
  10. http://www.ecdl-moodle.de/mod/resource/view.php?id=1265
  11. Anleitungen zur Internetsuche, Aufbau von Datenbanken und DataMining für Historiker hier

Mögliche Unterrichtsideen

Sonstige Links

Allgemein:

http://www.klicksafe.de/themen/suchen---recherchieren/glaubwuerdigkeit/

Wiki-Artikel-Bewertung:

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Literatur

Hodel, Jan: Historische Narrationen im digitalen Zeitalter. In: Danker, Uwe/Schwabe, Astrid (Hg.): Historisches Lernen im Internet. Schwalbach: WOCHENSCHAU Verlag 2008, S. 182-195

Krameritsch, Jakob: Geschichte(n) im Netzwerk. Hypertext und dessen Potenziale für die Produktion, Repräsentation und Rezeption der historischen Erzählung, Münster 2007 (Medien in der Wissenschaft, Bd. 43)

Pandel, Hans-Jürgen: Medien historischen Lernens. In: Bergmann, Klaus; et al. (Hg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. Seelze-Velber 1997


Weblinks

http://www.zum.de/psm/pdf/internet_im_gu.pdf

Verweise

  1. Pandel 1997
  2. Krameritsch 2007
  3. vgl. Hodel 2008, 182-195
  4. http://www.zum.de/psm/pdf/internet_im_gu.pdf