Die historische Methode: Heuristik und Hermeneutik bei der Quellensuche- und kritik im Internet

Aus Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

"Vergangenheit und Geschichte sind „nirgends direkt„, sondern nur über Medien zugänglich“ [1]


Quellensuche- und kritik im Internet

Information (Heuristik), Analyse (Hermeneutik, Rekronstrution und Dekonstruktion), Produktion (Narration) und Präsentation (Veröffentlichung) sind Kernbereiche der Geschichtswissenschaft. Leben in der Mediengesellschaft und die Rolle der, Gesellschaft und Wirtschaft Politik und deren mediale Darstellungen sind,oder besser sollten, Grundaufgaben von Sinnbildung und Orientierungskompetenz im Geschichtsunterricht.

 Ziel des Faches Geschichte im Bildungsplan 2004 = Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs über Politik und Geschichte. Autoren wie Jan Hodl oder Jakob Krameritsch haben diesen Bereich für die Geschichtsdidkatik entdeckt, ohne aber diesen zu operationalisieren. Krameritsch schreibt 2007 in seiner Dissertation [2], dass den vier klassischen Typen des historischen Erzählens nach Jörn Rüsen angesichts der Emergenz und zunehmenden Durchsetzung digitaler Medien ein fünfter Typ hinzuzufügen ist. Er selbst nennt es „Situatives Erzählen“ – man könnte es aber auch mit Erzählen in digitalen Netzwerken übersetzten. Jan Hodl schreibt 2008 in „Historische Narrationen im digitalen Zeitalter“ [3], dass Historisch Lernende nicht nur über historische Kompetenz, sondern auch über Medienkompetenz verfügen müssen. Er sieht den grundlegenden Wandel, der sich in dank der digitalen Medien in der Welt und in der Geschichtswissenschaft vollzieht.

Er sieht neue Anforderungen an die Quellenkritik gegeben und warnt vor neuen Phänomenen der Reproduktion und Manipulierbarkeit. Er macht auf die großen Veränderungen bei der historischen Heuristik aufmerksam – also der Suche nach Quellen und Informationen. Das betrifft die Verwendung von Suchmaschinen, die Existenz von digitalen Archiven und den darin enthaltenen und dauerhaft zur Verfügung stehenden Quellen. Ebenso ist das Bibliographieren und die Verarbeitung von Literatur einem Wandel unterzogen, ebenso wie die Kommunikation und Reflektion, die durch Mail, Weblog, Wikis und Mobilkommunikation verändert wurde. Besonderes Augenmerk schenkt er dem Potential von Hypertexten, die als neue Darstellungsgattung ein angemessenes, quellenkritisches Instrumentarium erfordere. Medienkompetenz müsse auf die Anforderungen des Faches angepasst sein und er fordert daher die Entwicklung einer „Historischen Online Kompetenz  Medienkompetenz“ Dadurch trete auch ein Wandel bei der Narrationskompetenz, hin zu einer Narration im digitalen Zeitalter, ein. Denn auch das Schreiben verändere sich. Schreiben heute ermöglicht kollaborative und kooperative Geschichtsschreibung mit Wikis und Blogs

http://21cif.com/tools/evaluate/

http://www.wikibu.ch/

guter allgemeiner Artikel:

http://www.klicksafe.de/themen/suchen---recherchieren/glaubwuerdigkeit/

Wiki-Artikel-Bewertung:

http://blog.koehntopp.de/archives/2695-Wie-man-einen-Wikipedia-Artikel...-liest.html

  1. Pandel, Hans-Jürgen: Medien historischen Lernens. In: Bergmann, Klaus; et al. (Hg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik, Seelze-Velber 1997
  2. Geschichte(n) im Netzwerk. Hypertext und dessen Potenziale für die Produktion, Repräsentation und Rezeption der historischen Erzählung, Münster 2007 (Medien in der Wissenschaft, Bd. 43)
  3. Hodel, Jan: Historische Narrationen im digitalen Zeitalter. In: Danker, Uwe; Schwabe, Astrid (Hg.): Historisches Lernen im Internet, Schwalbach: Wochenschau Verlag 2008, S. 182-195.