Bearbeiten von „Einstieg

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Der Begriff des Unterrichtseinstieges ist erst seit wenigen Jahrzehnten als Bezeichnung einer eigenständigen Phase, welche den Beginn einer Schulstunde markiert, etabliert. Die prägenden Didaktiker des letzten Jahrhunderts, darunter Klafki und die Vertreter der „Berliner Schule“, widmeten hingegen diesem Begriff keine Aufmerksamkeit. Dadurch sollte die von Autor Martin Wagenschein schon in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts benannte und erläuterte Phase auf Grund mangelnder Kompatibilität mit dem vorherrschendem Konzept - in den fünfziger Jahren war dies das Paradigma der penibel strukturierten Formalstufen der Herbartianer -  zunächst unbeachtet bleiben. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.17 </ref>  
Der Begriff des Unterrichtseinstieges ist erst seit wenigen Jahrzehnten als Bezeichnung einer eigenständigen Phase, welche den Beginn einer Schulstunde markiert, etabliert. Die prägenden Didaktiker des letzten Jahrhunderts, darunter Klafki und die Vertreter der „Berliner Schule“, widmeten hingegen diesem Begriff keine Aufmerksamkeit. Dadurch sollte die von Autor Martin Wagenschein schon in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts benannte und erläuterte Phase auf Grund mangelnder Kompatibilität mit dem vorherrschendem Konzept - in den fünfziger Jahren war dies das Paradigma der penibel strukturierten Formalstufen der Herbartianer -  zunächst unbeachtet bleiben. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.17 </ref> Erst in der neueren Literatur der letzten Jahrzehnte wurde die aktuelle Begrifflichkeit verstärkt angenommen und damit die Selbstständigkeit dieser ersten Sequenz im Rahmen einer Schul- bzw. Geschichtsstunde betont. Heute bildet der Unterrichtseinstieg eine der drei bedeutsamen Phasen des Unterrichts und ist der Erarbeitungs- bzw. Vertiefungsphase gemäß der Relevanz gleichgestellt. Aus inhaltlicher und methodischer Sicht kann diese erste Phase zwischen einem Stundeneinstieg im Rahmen einer Unterrichtseinheit und der Einleitung eines vollständig neuen Themenkomplexes variieren. <ref> vgl. Meyer 1987, S.122 </ref> In beiden Fällen beeinflusst die Einstiegsphase des Geschichtsunterrichts maßgeblich die weitere Entwicklung der Schulstunde bzw. der Unterrichtseinheit und trägt somit eine große Bedeutung in der Geschichtsdidaktik hinsichtlich des erfolgreichen Unterrichtens. Ein Merkmal des Stundeneinstieges als spezifische Unterrichtssituation ist, dass er vielmals der Verknüpfung von Inhalten der zurückliegenden Geschichtsstunden mit weiterführenden Themen dient, und er demnach als Bindeglied der in den meisten Fällen getrennten Unterrichtssequenzen  fungiert. Für den Einstieg in ein neues Unterrichtsthema, welcher mehrere Schulstunden in Anspruch nehmen kann, besteht in der modernen Geschichtsdidaktik die Ansicht, im Sinne der Schüler und Schülerinnen motivierende, interessante, aber auch zur Disziplin beitragende Methoden durchzuführen, um der neuen Unterrichtseinheit ein fruchtbares Fundament aufzubauen. Die methodische Gestaltung variiert im wissenschaftlichen Diskurs von der Wahl eines rein informierenden, lehrerzentrierten Einstieges <ref> vgl. Grell, Jochen und Monika 1990 </ref> bis zur Befürwortung des handlungsorientierten Unterrichts mit dem Fokus auf die aktive Rolle der Schüler und Schülerinnen. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.18 </ref> Die reiche Auswahl an Lernwegen und Methoden öffnete eine fortwährende Debatte bezüglich des, aus didaktischer Sicht, sinnvollsten Weges der Themenerschließung. Unbestritten ist allerdings, dass eine erfolgreiche Einstiegsphase das Gelingen der Geschichtsstunde merkbar fördert, hingegen das Fehlschlagen eines Einstiegskonzeptes zu fortlaufenden Schwierigkeiten in den weiteren Unterrichtsphasen führen kann. Gelingt es der Lehrkraft in den ersten Unterrichtsminuten nicht, den neuen Lerngegenstand spannend und motivierend zu gestalten, so ist anzunehmen, dass der weitere Unterrichtsverlauf möglicherweise eine unterdurchschnittliche Schülerpartizipation aufweist. Dies kann darin begründet sein, dass die Lernenden auf Grund des fehlgeschlagenen Einstiegs keinen Zugang zum neuen Thema finden können und zwangsweise passiv bleiben. Konsequenterweise ist in diesem Fall ein Qualitätsverlust der Unterrichtsstunde zu verzeichnen. Im Gegenzug kann ein gelungener Einstieg die Lernenden längerfristig aktivieren und motivieren. Die Lernqualität wird dadurch einen positiven Zuwachs erfahren. Weiterhin erweist sich der Übergang zwischen Einstiegs- und Erarbeitungsphase als Hürde der didaktischen Planung; insbesondere die Realisierung eines flüssigen Wechsels dieser Phasen stellt nicht nur für Lehramtsanwärter, sondern auch für erfahrene Lehrkräfte eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass die Schüler und Schülerinnen zur Erreichung der ausgeschriebenen Bildungsziele aktiv am Unterrichtsgeschehen partizipieren sollen. Die Lehrperson hat demnach die Aufgabe, eine neue Thematik schon in der Einstiegsphase für die Schüler und Schülerinnen greifbar zu gestalten und durch eine angemessene didaktische Reduktion des Inhaltes intensive Teilnahmemöglichkeiten zu schaffen. Die Komplexität des Unterrichtseinstieges ergibt sich demnach hauptsächlich aus den vielfältigen Erwartungen aller Beteiligten am Konstrukt „Unterricht“, der passenden Auswahl methodischer Vorgehensweisen und der Verknüpfung der unterschiedlichen Unterrichtsphasen sowie aus weiteren beachtenswerten, hier aber zur Komplexitätsreduzierung nicht weiter erläuterten Aspekten. Deswegen sind gründliche Überlegungen hinsichtlich der Planung des Einstieges unumgänglich, denn ein erfolgreicher, lehrreicher Unterricht ergibt sich zwar aus zahlreichen Faktoren, die effektive Gestaltung der Anfangsphase trägt allerdings erheblich zum Gelingen einer Schulstunde bei. Darin begründet ist der Verzicht auf einen Unterrichtseinstieg nur in besonderen Fällen sinnvoll. Zeigen sich die Schüler und Schülerinnen als außergewöhnlich interessiert bzw. motiviert im Hinblick auf die bevorstehende Anwendungsphase, so kann ein Vorziehen dieser vorteilhaft sein, wobei die Einstiegsphase dann nicht komplett gestrichen, sondern gewissermaßen nur umgestaltet wird. <ref> vgl. Meyer 1987, S.150 </ref>
 
Erst in der neueren Literatur der letzten Jahrzehnte wurde die aktuelle Begrifflichkeit verstärkt angenommen und damit die Selbstständigkeit dieser ersten Sequenz im Rahmen einer Schul- bzw. Geschichtsstunde betont. Heute bildet der Unterrichtseinstieg eine der drei bedeutsamen Phasen des Unterrichts und ist der Erarbeitungs- bzw. Vertiefungsphase gemäß der Relevanz gleichgestellt. Aus inhaltlicher und methodischer Sicht kann diese erste Phase zwischen einem Stundeneinstieg im Rahmen einer Unterrichtseinheit und der Einleitung eines vollständig neuen Themenkomplexes variieren. <ref> vgl. Meyer 1987, S.122 </ref> In beiden Fällen beeinflusst die Einstiegsphase des Geschichtsunterrichts maßgeblich die weitere Entwicklung der Schulstunde bzw. der Unterrichtseinheit und trägt somit eine große Bedeutung in der [[Einführung in die Grundlagen der Fachdidaktik| Geschichtsdidaktik]] hinsichtlich des erfolgreichen Unterrichtens.  
 
Ein Merkmal des Stundeneinstieges als spezifische Unterrichtssituation ist, dass er vielmals der Verknüpfung von Inhalten der zurückliegenden Geschichtsstunden mit weiterführenden Themen dient, und er demnach als Bindeglied der in den meisten Fällen getrennten Unterrichtssequenzen  fungiert. Für den Einstieg in ein neues Unterrichtsthema, welcher mehrere Schulstunden in Anspruch nehmen kann, besteht in der modernen Geschichtsdidaktik die Ansicht, im Sinne der Schüler und Schülerinnen motivierende, interessante, aber auch zur Disziplin beitragende Methoden durchzuführen, um der neuen Unterrichtseinheit ein fruchtbares Fundament aufzubauen. Die methodische Gestaltung variiert im wissenschaftlichen Diskurs von der Wahl eines rein informierenden, lehrerzentrierten Einstieges <ref> vgl. Grell, Jochen und Monika 1990 </ref> bis zur Befürwortung des handlungsorientierten Unterrichts mit dem Fokus auf die aktive Rolle der Schüler und Schülerinnen. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.18 </ref>  
 
Die reiche Auswahl an Lernwegen und Methoden öffnete eine fortwährende Debatte bezüglich des, aus didaktischer Sicht, sinnvollsten Weges der Themenerschließung. Unbestritten ist allerdings, dass eine erfolgreiche Einstiegsphase das Gelingen der Geschichtsstunde merkbar fördert, hingegen das Fehlschlagen eines Einstiegskonzeptes zu fortlaufenden Schwierigkeiten in den weiteren Unterrichtsphasen führen kann. Gelingt es der Lehrkraft in den ersten Unterrichtsminuten nicht, den neuen Lerngegenstand spannend und motivierend zu gestalten, so ist anzunehmen, dass der weitere Unterrichtsverlauf möglicherweise eine unterdurchschnittliche Schülerpartizipation aufweist. Dies kann darin begründet sein, dass die Lernenden auf Grund des fehlgeschlagenen Einstiegs keinen Zugang zum neuen Thema finden können und zwangsweise passiv bleiben. Konsequenterweise ist in diesem Fall ein Qualitätsverlust der Unterrichtsstunde zu verzeichnen. Im Gegenzug kann ein gelungener Einstieg die Lernenden längerfristig aktivieren und motivieren. Die Lernqualität wird dadurch einen positiven Zuwachs erfahren.
 
Weiterhin erweist sich der Übergang zwischen Einstiegs- und Erarbeitungsphase als Hürde der didaktischen Planung; insbesondere die Realisierung eines flüssigen Wechsels dieser Phasen stellt nicht nur für Lehramtsanwärter, sondern auch für erfahrene Lehrkräfte eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass die Schüler und Schülerinnen zur Erreichung der ausgeschriebenen Bildungsziele aktiv am Unterrichtsgeschehen partizipieren sollen. Die Lehrperson hat demnach die Aufgabe, eine neue Thematik schon in der Einstiegsphase für die Schüler und Schülerinnen greifbar zu gestalten und durch eine angemessene didaktische Reduktion des Inhaltes intensive Teilnahmemöglichkeiten zu schaffen.  
 
Die Komplexität des Unterrichtseinstieges ergibt sich demnach hauptsächlich aus den vielfältigen Erwartungen aller Beteiligten am Konstrukt „Unterricht“, der passenden Auswahl methodischer Vorgehensweisen und der Verknüpfung der unterschiedlichen Unterrichtsphasen sowie aus weiteren beachtenswerten, hier aber zur Komplexitätsreduzierung nicht weiter erläuterten Aspekten. Deswegen sind gründliche Überlegungen hinsichtlich der Planung des Einstieges unumgänglich, denn ein erfolgreicher, lehrreicher Unterricht ergibt sich zwar aus zahlreichen Faktoren, die effektive Gestaltung der Anfangsphase trägt allerdings erheblich zum Gelingen einer Schulstunde bei. Darin begründet ist der Verzicht auf einen Unterrichtseinstieg nur in besonderen Fällen sinnvoll. Zeigen sich die Schüler und Schülerinnen als außergewöhnlich interessiert bzw. motiviert im Hinblick auf die bevorstehende Anwendungsphase, so kann ein Vorziehen dieser vorteilhaft sein, wobei die Einstiegsphase dann nicht komplett gestrichen, sondern gewissermaßen nur umgestaltet wird. <ref> vgl. Meyer 1987, S.150 </ref>


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