Erläuterungen zum Schulpraktikum

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Grundlagen für die Ausbildung als Lehrkraft für Geschichte


  • Geschichtsunterricht basiert auf dem Prozess des "historischen Denkens" und soll den Konstruktcharakter von Geschichte aufzeigen. Simple Vermittlung von Fakten im Sinne eines Wissenkanons sind nicht mehr aktuell.


  • Geschichtsunterricht vermittelt Orientierungsfähigkeit und verbindet die Welten der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.


  • Unterricht wird auf Grundlage der Historischen Kompetenzorientierung vorbereitet. Diese fußt auf der narrativistischen Theorie der Geschichtsdidaktik. Unterricht soll also Sinnbildungsangebote durch Narrationen herstellen.


  • Dazu müssen die SuS methodenkompetent sein.



Grundlagen für die Unterrichtsvorbereitung


  • Für den Geschichtsunterricht gelten die Prinzipien der Geschichtsdidaktik. Diese müssen sich im Unterricht widerspiegeln.Zusätzlich wirken die epistemologischen Prinzipien von Narration nach Baumgärtner:

"Die Philosophie versteht unter Prinzip das, worauf etwas beruht, wodurch es gehalten wird, den Urgrund, Ursprung und Ausgangspunkt.

Dem zugründe gelegten Geschichtsverständnis entsprechend subsumiert EUER unter historische Prinzipien das, was Geschichte, verstanden
als historische Narration, ausmacht: Nach Michael Baumgärtner zählen dazu Partikularität, Konstruktivität, Retro-Perspektivität. 
Diese Prinzipien sind a priori wirksam, wenn es um Geschichte geht. Sie sind deshalb auch in den historischen Fragen notwendig „da", 
und zwar unabhängig davon, ob das dem Fragenden klar ist oder nicht."[1]
  • Interesse an und für Geschichtsunterricht sollte aus einem Orientierungswillen seitens der SuS kommen. Diese müssen die passenden Fragen stellen.

Manche Formen und Konventionen von Fragen sind den SuS z.T. nicht bekannt. Ebenso wichtig ist es, die Fragestellungen von bereits vorhandenen Narrationen/Darstellungen zu erkennen und zu hinterfragen (Dekonstruktion) Dazu muss die Lehrkraftentsprechend anleiten.

  • Einstiege, speziell für den Geschichtsunterricht, eröffnen diesbezügliche Möglichkeiten.
  • Bilder, Filme, Karten, Karrikaturen sollten nicht nur der Illustration und zur Motivation dienen. Sie sind ebenso Quellen und müssen entsprechend behandelt werden.
  • Jede Unterrichtsstunde muss einen "roten Faden" haben und die Übergänge für die Lernenden müssen konkret herausgearbeitet werden.


Unterrichtsentwurf:
Erwartet wird ein Verlaufsplan nach Vorlage und eine methodisch- didaktische Analyse des gewählten Unterrichtsthemas für jede zu haltende Stunde/Doppelstunde.

Besonderen Wert wird auf die Formulierung der Lehr-Lernziele/Kompetenzziele gelegt. Zu berücksichtigen und zu Begründen ist der Unterricht auf Grundlage der Bloomschen Taxonomie und der Unterrichtstaxonomie für komptenzorientierten Geschichtsunterricht nach Kühberger.


  1. nach Bumgärtner 1977; Narration in W.Schreiber 2007