Bearbeiten von „Grundlagen der Living History

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Geschichtstheater, Museumstheater und historisches Spiel sind ebenfalls erwähnenswerte Termini in Bezug auf Living History. Eine Annäherung zwischen Living History und dem Theaterspiel erfolgt sobald beiderseits ein breites Publikum angesprochen wird und dies weitestgehend passiv agiert. Wesentliche Differenzen beider Darstellungsformen bestehen jedoch angesichts historisch korrekter Fakten und dem Ziel der Wissensvermittlung. Infolgedessen wird bei der Ausführung von Living History Authentizität bestrebt um die historische Realität möglichst exakt wiederzugeben.  
Geschichtstheater, Museumstheater und historisches Spiel sind ebenfalls erwähnenswerte Termini in Bezug auf Living History. Eine Annäherung zwischen Living History und dem Theaterspiel erfolgt sobald beiderseits ein breites Publikum angesprochen wird und dies weitestgehend passiv agiert. Wesentliche Differenzen beider Darstellungsformen bestehen jedoch angesichts historisch korrekter Fakten und dem Ziel der Wissensvermittlung. Infolgedessen wird bei der Ausführung von Living History Authentizität bestrebt um die historische Realität möglichst exakt wiederzugeben.  


Im Gegensatz dazu findet Fiktion Einlass in theatralischen Aufführungen. Unter dem Fachausdruck Museumstheater werden Theaterspiele, welche in Museen, in Anbetracht der Vermittlung von geschichtlichen Kenntnissen inszeniert werden, bezeichnet. Vergleichsweise dazu definiert sich das Geschichtstheater nicht hinsichtlich des Aufführungsortes, sondern orientiert sich inhaltlich an historischen Ereignissen deren Vergegenwärtigung theatralisch erfolgt. Demnach schließt Geschichtstheater jegliche Darstellungen, die sich thematisch nicht auf die Vergangenheit beziehen, aus <ref> vgl. Walz, Markus (2008): Sehen, Verstehen. Historisches Spiel im Museum – zwischen Didaktik und Marketing, S.18f. </ref>. Wolfgang Hochbruck hat das Geschichtstheater ersetzend für Living History eingeführt. Seiner Ansicht nach erweist sich das Wort Geschichtstheater als anschaulicher, da hierbei die inhaltliche Komponente Geschichte und die darbietende [[Grundlagen Inszenierung|Inszenierung]] vereint und begrifflich hervorgehoben werden <ref> vgl. Koch, Georg (2013): Über Wolfgang Hochbruck: Geschichtstheater. Formen der „Living History“. Eine Typologie, S.2 </ref>. Als weiteres Synonym zu Living History führt Markus Walz die Bezeichnung historisches Spiel an. Dabei stützt sich Walz auf die unterschiedlichen Präsentationsformen von Living History, welche charakteristisch dem Spiel gleichen <ref> vgl. Walz, Markus (2008): Sehen, Verstehen. Historisches Spiel im Museum – zwischen Didaktik und Marketing, S.19 </ref>. Die historische Interpretation ist in Hinblick auf ein deutsches Pendant für Living History ebenfalls beachtenswert. Dabei soll die Annäherung an die historische Realität, welche durch Interpretation sowie Deutung beeinflusst und geprägt wird, betont werden <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich (2005): Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik, S.153 </ref>.
Im Gegensatz dazu findet Fiktion Einlass in theatralischen Aufführungen. Unter dem Fachausdruck Museumstheater werden Theaterspiele, welche in Museen, in Anbetracht der Vermittlung von geschichtlichen Kenntnissen inszeniert werden, bezeichnet. Vergleichsweise dazu definiert sich das Geschichtstheater nicht hinsichtlich des Aufführungsortes, sondern orientiert sich inhaltlich an historischen Ereignissen deren Vergegenwärtigung theatralisch erfolgt. Demnach schließt Geschichtstheater jegliche Darstellungen, die sich thematisch nicht auf die Vergangenheit beziehen, aus <ref> vgl. Walz, Markus (2008): Sehen, Verstehen. Historisches Spiel im Museum – zwischen Didaktik und Marketing, S.18f. </ref>. Wolfgang Hochbruck hat das Geschichtstheater ersetzend für Living History eingeführt. Seiner Ansicht nach erweist sich das Wort Geschichtstheater als anschaulicher, da hierbei die inhaltliche Komponente Geschichte und die darbietende Inszenierung vereint und begrifflich hervorgehoben werden <ref> vgl. Koch, Georg (2013): Über Wolfgang Hochbruck: Geschichtstheater. Formen der „Living History“. Eine Typologie, S.2 </ref>. Als weiteres Synonym zu Living History führt Markus Walz die Bezeichnung historisches Spiel an. Dabei stützt sich Walz auf die unterschiedlichen Präsentationsformen von Living History, welche charakteristisch dem Spiel gleichen <ref> vgl. Walz, Markus (2008): Sehen, Verstehen. Historisches Spiel im Museum – zwischen Didaktik und Marketing, S.19 </ref>. Die historische Interpretation ist in Hinblick auf ein deutsches Pendant für Living History ebenfalls beachtenswert. Dabei soll die Annäherung an die historische Realität, welche durch Interpretation sowie Deutung beeinflusst und geprägt wird, betont werden <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich (2005): Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik, S.153 </ref>.


Die bisherigen begrifflichen Erläuterungen demonstrieren die Komplexität des Phänomens Living History. Ferner verdeutlicht die Vielfalt an Termini, dass sich Living History im geschichtswissenschaftlichen Kontext weiterhin in seiner Entwicklung befindet. Nachstehend wird dennoch eine Begriffsbestimmung unter der Berücksichtigung variierender Auffassungen geliefert. Stefanie Samida beschreibt Living History „als Versuch der aktiven Aneignung von Vergangenheit und somit als praktisches/emotionales/körperliches Erleben von Vergangenheit in der Gegenwart“ <ref> Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.210 </ref>. Darüber hinaus grenzt Samida die Experimentelle Archäologie sowie die Auseinandersetzung mit Historienromanen und TV-Formaten, wie zum Beispiel das Schwarzwaldhaus 1902 von Living History ab <ref> vgl. Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.210 </ref>. Im Vergleich dazu führt Hochbruck die Unterteilung in die Bereiche Experimentelle Archäologie, Living History Interpretation, historische Festzüge, Reenactments, Rollenspiele im schulischen Kontext und Doku-Soaps ein. Daraus resultiert, dass Hochbruck und Samida sich bezüglich der Experimentellen Archäologie und Fernsehformaten voneinander abheben <ref> vgl. Koch, Georg (2013): Über Wolfgang Hochbruck: Geschichtstheater. Formen der „Living History“. Eine Typologie, S.2 </ref>. Häufig wird in Zusammenhang mit TV-Formaten auch Histotainment aufgeführt, da hierbei der Fokus auf der Unterhaltung des Publikums liegt und folglich Fernsehsendungen als Präsentationsform von Geschichte einschließt <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich (2005): Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik, S.153 </ref>.
Die bisherigen begrifflichen Erläuterungen demonstrieren die Komplexität des Phänomens Living History. Ferner verdeutlicht die Vielfalt an Termini, dass sich Living History im geschichtswissenschaftlichen Kontext weiterhin in seiner Entwicklung befindet. Nachstehend wird dennoch eine Begriffsbestimmung unter der Berücksichtigung variierender Auffassungen geliefert. Stefanie Samida beschreibt Living History „als Versuch der aktiven Aneignung von Vergangenheit und somit als praktisches/emotionales/körperliches Erleben von Vergangenheit in der Gegenwart“ <ref> Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.210 </ref>. Darüber hinaus grenzt Samida die Experimentelle Archäologie sowie die Auseinandersetzung mit Historienromanen und TV-Formaten, wie zum Beispiel das Schwarzwaldhaus 1902 von Living History ab <ref> vgl. Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.210 </ref>. Im Vergleich dazu führt Hochbruck die Unterteilung in die Bereiche Experimentelle Archäologie, Living History Interpretation, historische Festzüge, Reenactments, Rollenspiele im schulischen Kontext und Doku-Soaps ein. Daraus resultiert, dass Hochbruck und Samida sich bezüglich der Experimentellen Archäologie und Fernsehformaten voneinander abheben <ref> vgl. Koch, Georg (2013): Über Wolfgang Hochbruck: Geschichtstheater. Formen der „Living History“. Eine Typologie, S.2 </ref>. Häufig wird in Zusammenhang mit TV-Formaten auch Histotainment aufgeführt, da hierbei der Fokus auf der Unterhaltung des Publikums liegt und folglich Fernsehsendungen als Präsentationsform von Geschichte einschließt <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich (2005): Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik, S.153 </ref>.

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