Grundlagen der Living History

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Was ist Living History?

Der Ausdruck Living History stellt eine mögliche Darstellungsform von Geschichte dar, welche ursprünglich aus Amerika kommt. Sie ermöglicht es Menschen in der Gegenwart Vergangenes körperlich aktiv zu erleben und nachzuspielen. Diese moderne Art der Geschichtsvermittlung erfreut sich stetig steigender Beliebtheit und hält in immer mehr Medien Einzug [1]. Aus diesem Grund informiert der nachstehende Artikel über das Phänomen Living History. Des Weiteren behandelt dieser Eintrag die praktische Umsetzung von Living History und präsentiert diese in Zusammenhang mit dem Geschichtsunterricht.

Definition

Freilichtmuseen, mittelalterliche Märkte und TV-Formate, wie beispielsweise Windstärke 8 – Das Auswandererschiff sowie Abenteuer Mittelalter – Leben im 15. Jahrhundert genießen hohe Popularität in der breiten Masse. Allerdings ist fragwürdig, ob all diese Formen der geschichtlichen Darstellung unter den Terminus Living History fallen [2]. Die begriffliche Erläuterung stellt sich bereits bei dem Versuch einer deutschen Übersetzung als äußerst schwierig dar. ´Gelebte, lebendige´ respektive ´wiederbelebte Geschichte´ sind denkbare Bezeichnungen hinsichtlich einer wortwörtlichen Übertragung des Begriffs Living History in den deutschen Sprachgebrauch Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.. Geschichtstheater, Museumstheater und historisches Spiel sind ebenfalls erwähnenswerte Termini in Bezug auf Living History. Eine Annäherung zwischen Living History und dem Theaterspiel erfolgt sobald beiderseits ein breites Publikum angesprochen wird und dies weitestgehend passiv agiert. Wesentliche Differenzen beider Darstellungsformen bestehen jedoch angesichts historisch korrekter Fakten und dem Ziel der Wissensvermittlung. Infolgedessen wird bei der Ausführung von Living History Authentizität bestrebt um die historische Realität möglichst exakt wiederzugeben. Im Gegensatz dazu findet Fiktion Einlass in theatralischen Aufführungen. Unter dem Fachausdruck Museumstheater werden Theaterspiele, welche in Museen, in Anbetracht der Vermittlung von geschichtlichen Kenntnissen inszeniert werden, bezeichnet. Vergleichsweise dazu definiert sich das Geschichtstheater nicht hinsichtlich des Aufführungsortes, sondern orientiert sich inhaltlich an historischen Ereignissen deren Vergegenwärtigung theatralisch erfolgt. Demnach schließt Geschichtstheater jegliche Darstellungen, die sich thematisch nicht auf die Vergangenheit beziehen, aus Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.. Darüber hinaus grenzt Samida die Experimentelle Archäologie sowie die Auseinandersetzung mit Historienromanen und TV-Formaten, wie zum Beispiel das Schwarzwaldhaus 1902 von Living History ab [3]. Im Vergleich dazu führt Hochbruck die Unterteilung in die Bereiche Experimentelle Archäologie, Living History Interpretation, historische Festzüge, Reenactments, Rollenspiele im schulischen Kontext und Doku-Soaps ein. Daraus resultiert, dass Hochbruck und Samida sich bezüglich der Experimentellen Archäologie und Fernsehformaten voneinander abheben Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag..

Geschichtliche Entwicklung

Bereits im 18. Jahrhundert wurden Reenactments zur Schulung von Offizieren an Akademien für militärische Führungskräfte genutzt, um taktische sowie strategische Überlegungen zu demonstrieren und zu lehren. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden vermehrt Ereignisse des Bürgerkriegs in Amerika nachgespielt. Ende des 19. Jahrhunderts haben Freilichtmuseen historische Darstellungen angeboten sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts Filme als Instrument zur Wissensvermittlung eingesetzt. Aufgrund des Dritten Reiches stellte sich die Beschäftigung mit Living History als Vermittlungsform in Deutschland ein. Demgegenüber schritt die Auseinandersetzung mit dieser Form der Darstellung in Amerika und Europa weiter fort. Eine zunehmende Popularität zeigte sich in Amerika ab den 80er Jahren, da sich anlässlich der 200jährigen Unabhängigkeit Amerikas viele Vereine sowie Museen gründeten, welche Living History ausüben. In Deutschland rückte Living History in Anbetracht von Mittelalter-Märkten in den 90er Jahren wieder in den Vordergrund. Einige dieser mittelalterlichen Märkte leisten einen Beitrag zur Vermittlung der historischen Realität. Allerdings vermittelt die Mehrheit dieser Veranstaltungen ein falsches Geschichtsbild, weil meist versucht wird ein Zeitraum von mehreren tausend Jahren darzulegen. Die Öffentlichkeit ist größtenteils nicht dazu fähig einen Darsteller in eine bestimmte Epoche einzuordnen. Ferner ist dies oftmals nicht möglich, da die Ausstattung der Akteure häufig das Frühmittelalter bis hin zum Spätmittelalter vereint. Neben Mittelalter-Märkten gibt es historische Stadtfeste und Westernclubs, wie zum Beispiel Schwarzpulver-Sportschützen sowie weitere Vereine, welche Living History historisch korrekt betreiben Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag..

Methoden

Die Vermittlung historischer Kenntnis kann bei Living History unter anderem in Form einer Demonstration oder einer szenischen Darstellung in historischer Ausstattung erfolgen. Bei der Demonstration, auch bekannt unter Display oder Third Person Interpretation, wird respektive über Berufe und der entsprechenden Berufskleidung ein ausgewählter geschichtlicher Zeitraum dargelegt, um eine Epoche möglichst übergreifend nachvollziehen zu können. Dabei passt ein Living-History-Darsteller sein äußeres Erscheinungsbild einem Zeitgenossen an, erläutert allerdings seine Ausstattung in der heutigen Sprache. Als Vorteil dieser Präsentationsform ist nennenswert, die Möglichkeit individuell auf das jeweilige Publikum eingehen zu können. Ferner können anhand der Kleidung, dem Schmuck und der Ausrüstung unterschiedliche Themengebiete vereint und zusammenhängend präsentiert werden. Neben der Demonstration wird die szenische Darstellung in historischer Ausstattung respektive First Person als weitere Erscheinungsform von Living History betrachtet. Diese Art der Inszenierung bedient sich theatralischen und darstellerischen Elementen. Jedoch ist das Vorgehen bei Living History nicht mit dem Museumstheater gleichzusetzen. Beim Museumstheater erhält die Schauspielkunst und demzufolge die Theatralik eine übergeordnete Stellung. Demgegenüber legt die Vermittlungsform First Person ihren Schwerpunkt auf die Richtigkeit der inhaltlichen Komponente und auf ein äußeres Erscheinungsbild, welches möglichst den historischen Tatsachen entspricht. Um den Zuschauern den Zugang zur szenischen Darstellung zu erleichtern, erfolgt im Voraus und abschließend eine einleitende Moderation. Bei der Präsentation einer historischen Persönlichkeit, wie etwa Napoleon, eignet es sich als Charakter aus dem nahen Umfeld der Berühmtheit aufzutreten. Kritische Äußerungen und Sichtweisen der Zeitgenossen hinsichtlich der bekannten Person können somit problemlos aufgezeigt werden. Hierbei erweist sich die Distanz zwischen Zuschauer und Darsteller in Bezug auf Sprache und Inszenierung als nachteilhaft. Besonders verbale Äußerungen, welche für Betrachter schwer verständlich sind, können sich negativ auf die Haltung des Publikums auswirken, indem Reserviertheit ausgelöst und gestärkt wird. Deshalb sollte auf Darbietungen, deren historische Sprache für die Zuschauer schlecht zu verstehen ist, verzichtet werden, um einer Zurückhaltung seitens des Publikums zu entgehen. Allerdings sollte hinsichtlich der Verwendung historisch korrekter Sprache erwähnt werden, dass deren Gebrauch die Authentizität einer Veranstaltung deutlich anhebt. Die Living-History-Gruppe Facing the Past schlägt diesbezüglich vor, historische Sprache erst mit Programmen, welche Geschichte frühestens ab 1750 darstellen, zu vereinen. Ausschlaggebend für diese Empfehlung ist nicht nur die bereits beschriebene Problematik einer zunehmenden Distanz zwischen Darsteller und Publikum, sondern auch der Aufwand seitens der Akteure. Um historische Sprache authentisch einzusetzen, müssten zudem Dialekte sowie Anredeformen berücksichtigt werden. Hierbei geht Facing the Past davon aus, dass Drehbücher notwendig sind und es trotz dieses Mehraufwands fragwürdig bleibt, inwieweit geschichtliches Wissen an die Zuschauer vermittelt wird. Generell ist festzuhalten, dass sich interaktive Veranstaltungen hervorragend für die Einbindung des Publikums erweisen. Die aktive Teilnahme an Living-History-Veranstaltungen und die Einbindung der Sinne ermöglichen es der Öffentlichkeit Geschichte zum Teil sinnlich sowie körperlich aktiv erleben zu können. Allerdings sollte auf Zuschauer, welche passiv bleiben möchten Rücksicht genommen werden <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich, Klöffler, Martin & Kristian Körver (2008): Gelebte Geschichte – Historische Interpretation. Ein Erfahrungsbericht, S.2ff. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen.

Möglichkeiten und Grenzen

Living History ist eine Darstellungsform der Geschichte, welche das Ziel der Wissensvermittlung verfolgt. Die Darsteller sollen dabei als Zeitgenossen handeln, um die Vergangenheit historisch korrekt abzubilden. Allerdings kann der Anspruch der Authentizität nicht erfüllt werden, da nur ein Original echt sein kann. Unter diesen Voraussetzungen ist eine sorgfältige und wiederholte Recherche seitens der Akteure erforderlich, um die Reproduktion eines falschen Geschichtsbildes zu vermeiden. Des Weiteren trägt eine aufwändige Recherchearbeit positiv zur Glaubwürdigkeit bei und erhöht die Qualität einer Veranstaltung. Insbesondere im musealen Bereich ist die Qualitätssicherung von wesentlicher Bedeutung. Dem Anspruch historische Wirklichkeit zu vermitteln, haben sich Museen verpflichtet und sollten daher Living-History-Programme einer sorgfältigen Prüfung unterziehen. Darüber hinaus sollten Museen diese Form der historischen Darstellung auslassen, falls ein niedriges Budget es nicht erlaubt professionelle Akteure zu engagieren. Die Gefahr ein falsches Geschichtsbild bei dem Publikum aufgrund einer unzureichenden Darbietung von Geschichte zu erzeugen, würde nicht in Relation zu den Vorteilen einer steigenden Besucherzahl stehen. Demzufolge sollten Aufführungen nicht zum Zweck der Unterhaltung und der Legitimation durch eine erhöhte Anzahl an Besuchern herangezogen werden, sondern nach dem Ziel der Wissensvermittlung streben. Fachkundige Programme zeichnen sich durch Quellenbelege aus, welche beispielsweise als Nachweis für die damalige Kleidung dienen. Die Grenzen von Living History können angesichts des historischen Umfelds respektive Ortes, der Sprache und Kleidung aufgezeigt werden. Die Darsteller von Living-History-Projekten können nicht so leben wie es damals möglich war. Heutige Vorschriften in Bezug auf Lebensmittel und Hygiene sowie Gesetze verhindern das exakte Nachspielen historischer Zeiträume. Demnach ist das Schlachten eines Viehs auf offener Straße, wie es im Mittelalter üblich war, nicht umsetzbar. Außerdem würde eine möglichst reale Darstellung eines mittelalterlichen Menschen, im sprachlichen Kontext die Fähigkeit Mittel- beziehungsweise Frühneuhochdeutsch zu sprechen, erfordern. Die Kleidung der Akteure steuert ebenfalls zur Glaubwürdigkeit einer Veranstaltung bei. Daher sollte bei einem vollständigen Kostüm nicht nur die erste Kleidungsschicht historisch korrekt sein, sondern auch die Leibwäsche müsste berücksichtigt werden. Als seriöser Living-History-Darsteller ist folglich eine gründliche Recherche und eine regelmäßige Überarbeitung sowie Prüfung unverzichtbar, um historische Wirklichkeit wiederzugeben. Jedoch kann Living History niemals Vergangenheit werden. Die Möglichkeit Differenzen zwischen der Gegenwart und der gespielten Vergangenheit aufzuzeigen, ist die Besonderheit dieser Darstellung. Vonseiten der Akteure bedarf es folglich die Fähigkeit historische Rollen zu leben und nicht nur als Schauspieler zu agieren. Daher müssen die Darsteller während der Performance das damalige Weltbild sowie die Kenntnisse der Zeitgenossen beachten, damit sie zuverlässig erscheinen und sich die Unterschiede zur heutigen Sichtweise deutlich hervorheben <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich (2005): Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik, S.156ff. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen.

Warum sollte Living History in den GU integriert werden?

Bei der Gestaltung und Planung des Unterrichts sind Lehrkräfte dazu verpflichtet ihre Entscheidungen aus didaktischer Perspektive zu begründen. Für die Implementierung von Living-History-Veranstaltungen im Geschichtsunterricht wurden bisher keine konkreten didaktischen Überlegungen veröffentlicht. Allerdings scheint Living History dennoch prädestiniert für den Einsatz im Geschichtsunterricht zu sein.

Potential

Living-History-Programme erfreuen sich momentan zunehmender Popularität in der Öffentlichkeit und werden meist von Museen angeboten und durchgeführt <ref> vgl. Groschwitz, Helmut (2011): Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien, S.2 Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Vor allem Kinder und Jugendliche zeigen großes Interesse für die spielerischen und performativen Vermittlungsformen von Geschichte, weshalb die Einbeziehung von Living-History-Projekten in den Geschichtsunterricht aus motivationaler Sicht berechtigt ist <ref> vgl. Groschwitz, Helmut (2011): Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien, S.16 Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Die Freude am Verkleiden, die Möglichkeit sich in andere Rollen hineinversetzen zu können sowie die Gelegenheit über unterschiedlichste Medien und Quellen der Geschichte aktiv näher zu kommen, stellen einige Anreize von Living History dar, welche vor allem auf SchülerInnen ansprechend wirken. Infolgedessen kann in Anbindung an Living-History-Veranstaltungen an der Motivation der Schüler und Schülerinnen angeknüpft werden. Events, wie zum Beispiel Mittelalterliche Märkte oder auch Fernsehsendungen sind Medien, welche Kindern und Jugendlichen Zugänge zu Living History sowie zu Geschichte ermöglichen und das Geschichtsbild immens beeinflussen können. Überdies können Schulen, Museen, Kinderbücher, Comics, Spielzeuge und Menschen aus dem persönlichen Umfeld das Geschichtsbild eines Heranwachsenden erheblich mitbestimmen und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Geschichtsbewusstseins leisten. Jedoch gewährleisten nicht alle aufgelisteten Medien die Wiedergabe korrekter geschichtlicher Realität durch den Einsatz von historischen Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Aus diesem Grund sollten Schulen Living History in den Geschichtsunterricht integrieren, um historische Richtigkeit abzusichern und zur Heranbildung eines angemessenen Geschichtsbildes beizutragen <ref> vgl. Groschwitz, Helmut (2011): Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien, S.2ff. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Unter Einbindung von Living History kann neben dem Geschichtsbild auch das Geschichtsbewusstsein eines Schülers beziehungsweise einer Schülerin gestärkt werden. Als vorteilhaft von Living History zeigt sich außerdem die Möglichkeit für SchülerInnen körperlich aktiv Geschichte erleben zu können, wobei zusätzlich die Prinzipien des Geschichtsunterrichts, wie zum Beispiel die Handlungsorientierung Anwendung findet. Angesehene Living-History-Programme basieren unter anderem auf Grundlage von Quellenbelegen und stellen Schülern Quellen, wie beispielsweise in Form von Überresten bereit. Ferner werden ausgewählte Episoden und Ereignisse einer Epoche demonstriert, wodurch die Voraussetzung für exemplarisches Lernen unter Berücksichtigung von Multiperspektivität geschaffen wird.

Angebote

Mittlerweile gibt es in Deutschland eine ganze Palette an Living-History-Angeboten, welche sich hinsichtlich ihrer Qualität erheblich unterscheiden. Aufgrund dessen sollte die Auswahl von Living-History-Veranstaltungen und Programmen für den Geschichtsunterricht auf Grundlage der individuellen Fähigkeiten der SuS erfolgen. Prinzipiell sollten alle Darbietungen den SchülerInnen die Gelegenheit geben, aktiv oder passiv teilnehmen zu können. Darüber hinaus sollten die Darstellungen altersentsprechend gestaltet sein und sich am Vorwissen der Besucher orientieren, damit historische Realität gewinnbringend vermittelt werden kann. Hinsichtlich des Entwicklungsstandes des Publikums sollten ebenfalls die sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten sowie die Lesefähigkeit der Teilnehmer berücksichtigt werden <ref> vgl. Groschwitz, Helmut (2011): Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien, S.3f. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Hierbei ist es Aufgabe des Lehrers anhand dieser Kriterien nach geeigneten Living-History-Angeboten zu suchen. Des Weiteren sollten Programme inhaltlich an das Unterrichtsgeschehen anknüpfen, damit die Schüler weitere Zusammenhänge und Verbindungen herstellen können. Neben der Orientierung an den Schülern sollten Programme bezüglich ihrer Qualität ausgewählt werden, wobei Quellenbelege auf kompetente Gruppen und Veranstalter hinweisen <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich (2005): Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik, S.157 Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Grundsätzlich schreiben vor allem Freilichtmuseen und Living-History-Gruppen Veranstaltungen für Schüler und Schülerinnen aus. Die Agentur Cultheca in Regensburg bietet unter anderem Stadtführungen und Kulturfahrten rund um Regensburg an <ref> vgl. Cultheca CulturEvents (n.d.): Cultheca Agentur für Geschichte und Kunst Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Außerdem werden interaktive Führungen in Bezug auf die Römerzeit und das Mittelalter bereitgestellt, innerhalb derer handlungsorientierte Workshops angeboten werden, bei denen die Teilnehmer Produkte, wie beispielsweise römische Mosaike und Papier herstellen <ref> vgl. Groschwitz, Helmut (2011): Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien, S.3 Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. Facing the Past ist diesbezüglich ebenso eine nennenswerte Living-History-Gruppe, bestehend aus drei Akademikern, welche Living History als Geschichtsvermittlung ausführen und hauptsächlich an Museen Veranstaltungen darbieten <ref> vgl. Brand-Schwarz, Ullrich, Klöffler, Martin & Kristian Körver (n.d.): Facing the PastReferenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen.

Unterrichtsbeispiele

Living-History-Projekte lassen sich allerdings nicht nur durch das Aufsuchen von außerschulischen Lernorten realisieren, sondern können ebenfalls in den Geschichtsunterricht seitens der Lehrkraft integriert werden. Selbstverständlich handelt es sich dabei nicht um vergleichbare Projekte, wie sie beispielsweise an Freilichtmuseen anzufinden sind, jedoch ermöglichen sie es den SchülerInnen schrittweise historische Realität eigenständig handelnd zu erleben. Der Kinderleicht Wissen Verlag veröffentlicht die Heftreihe Benny Blu, um vor allem Kinder ab fünf Jahren als Zielgruppe anzusprechen. Thematisch werden unter anderem historische, religiöse und soziale Inhalte vermittelt. Zusätzlich befinden sich in einigen Ausgaben Basteltipps, welche die Gelegenheit zur aktiven Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik bieten. Das Themenheft Germanen. Rätselhafte Vorfahren umfasst eine Anleitung für Kinder, um Germanenschilder anzufertigen. In Steinzeit. Faustkeil, Mammut, Höhlenmalerei erhalten die Kinder Anleitungen zum Backen von einem Steinzeitbrot und zum steinzeitlichen Feuermachen <ref> vgl. Groschwitz, Helmut (2011): Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien, S.7f. Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen. In der geschichtswissenschaftlichen Literatur lassen sich ebenfalls Koch- sowie Backrezepte zu den jeweiligen Epochen finden, welche im Unterrichtsgeschehen zubereitet werden können. Das Kochbuch des Mittelalters von Trude Ehlert beinhaltet Kochanleitungen, deren Zubereitungen detailliert beschrieben sind und mittelalterliche Rezepte, wie zum Beispiel eine Kräutertorte oder einen Nusspudding einfach zubereiten lassen. Weitere Praxisbeispiele, welche neben dem Kochen von Mahlzeiten im Geschichtsunterricht einbezogen werden können, sind beispielsweise das Töpfern von römischen Schalenformen oder das Herstellen von Kleidungsstücken.

Literatur

Anderson, Jay (1992). Living History: Simulating Everyday Life In Living Museums. In: Phyllis K. Leffler& Joseph Brent, Public History Readings (S. 456-470). Malabar: Krieger Publishing Company. Brand-Schwarz, Ullrich (2005). Nur Klamauk oder sinnvolle Vermittlung? Living History in der Museumspädagogik. Zugriff am 23.01.2014. Verfügbar unter http://www.facing-the-past.com/Publikationen/BrandSchwarz1.pdf Brand-Schwarz, Ullrich, Klöffler, Martin & Kristian Körver (2008). Gelebte Geschichte – Historische Interpretation. Ein Erfahrungsbericht. Zugriff am 24.01.2014. Verfügbar unter http://www.ingenieurgeograph.de/Kiekeberg_2008_05_ Gelebte_Geschichte_Br and_Kloffler_Korver.pdf

Brand-Schwarz, Ullrich, Klöffler, Martin & Kristian Körver (n.d.). Facing the Past. Zugriff am 04.02.2014. Verfügbar unter http://facing-the-past.com Carstensen, Jan, Meiners, Uwe & Roth-E. Mohrmann (Hg.) (2008). Living History im Museum. Möglichkeiten und Grenzen einer populären Vermittlungsform. Münster: Waxmann Verlag. Cultheca CulturEvents (n.d.). Cultheca Agentur für Geschichte und Kunst. Zugriff am 04.02.2014. Verfügbar unter http://www.cultheca.de Groschwitz, Helmut (2011). Spielen mit Geschichte – Living History in populären Kindermedien. Zugriff am 28.01.2014. Verfügbar unter http://www.kids-media. uzh.ch/1-2011/historydef.pdf Ehlert, Trude (2000). Kochbuch des Mittelalters. Düsseldorf: Patmos Verlag. Koch, Georg (2013). Über Wolfgang Hochbruck: Geschichtstheater. Formen der „Living History“. Eine Typologie. Zugriff am 22.01.2014. Verfügbar unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-4-230.pdf Korte, Barbara & Sylvia Paletschek (Hg.) (2009). History Goes Pop. Zur Präsentation von Geschichte in populären Medien und Genres. Bielefeld: transcript Verlag. Samida, Stefanie (2012). Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte. In Archäologische Informationen (35, S. 209-218). Zugriff am 21.01.2014. Verfügbar unter http://archiv.ub.uni- heidelberg.de/ojs/index.php/arch-inf/article/view/10048/3904 Walz, Markus (2008). Sehen, Verstehen. Historisches Spiel im Museum – zwischen Didaktik und Marketing. In: Carstensen, Jan, Meiners, Uwe &Roth-E. Mohrmann (Hg.). Living History im Museum. Möglichkeiten und Grenzen einer populären Vermittlungsform (S.15-44). Münster: Waxmann Verlag.

  1. vgl. Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.209
  2. vgl. Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.209f.
  3. vgl. Samida, Stefanie (2012): Re-Enactors in archäologischen Freilichtmuseen: Motive und didaktische Konzepte, S.210