Bearbeiten von „Grundlagen der Multiperspektivität“
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
==Perspektivität und Deutung von und in der Geschichte als theoretische Grundlage von Multiperspektivität== | ==Perspektivität und Deutung von und in der Geschichte als theoretische Grundlage von Multiperspektivität== | ||
Multiperspektivität ist ein relativ komplexer und vielschichtiger Sachverhalt im Kontext der Geschichte bzw. in der Geschichtswissenschaft. Deshalb ist es notwendig, sich einen Überblick über die Bedeutung und den richtigen Umgang mit Multiperspektivität zu verschaffen. Zunächst ist es wichtig, ein Verständnis davon zu erlangen, was Perspektivität nun eigentlich bedeutet und in wie fern Perspektivität Auswirkungen auf die | Multiperspektivität ist ein relativ komplexer und vielschichtiger Sachverhalt im Kontext der Geschichte bzw. in der Geschichtswissenschaft. Deshalb ist es notwendig, sich einen Überblick über die Bedeutung und den richtigen Umgang mit Multiperspektivität zu verschaffen. Zunächst ist es wichtig, ein Verständnis davon zu erlangen, was Perspektivität nun eigentlich bedeutet und in wie fern Perspektivität Auswirkungen auf die Quellenarbeit und die Deutung von Geschichte hat. | ||
Unter Perspektivität ist die Wahrnehmung und Deutung der Wirklichkeit durch eine Person zu verstehen. Diese sind von Individuum zu Individuum unterschiedlich und werdendurch zahlreiche Faktoren, auch Hintergrundnarration genannt, beeinflusst. Einige Beispiele hierfür wären das Geschlecht, das Umfeld und die gesellschaftliche Position des Individuums, da diese Faktoren die Wahrnehmung und Deutung dieser Person direkt – wenn auch meist unbewusst – beeinflussen. Im Rückschluss auf Geschichte bedeutet das nun wiederum, dass jede (historische) Quelle von einem Individuum verfasst wurde, welches eben auch eine individuelle "Interpretation" seiner Wirklichkeit, als seine individuelle Perspektive auf die Wirklichkeit inne hatte. Man könnte zum Beispiel die Sicht auf ein Ereignis als Adliger und als Bauer vergleichen. Da diese zwei Personengruppen aus unterschiedlichem Umfeld stammen und aus unterschiedlicher Position handeln, haben beide gesellschaftliche Gruppen eine andere Wahrnehmung auf Dinge oder Ereignisse. Quellen sind somit niemals "objektiv" und deshalb ist es in der Geschichtswissenschaft essentiell, beim Bearbeiten von Quellen die jeweilige Hintergrundnarration des Verfassers der Quelle zu berücksichtigen. Nur so können genaue Angaben über Herrschaftsverhältnisse und allgemeine Strukturen erschlossen werden. | Unter Perspektivität ist die Wahrnehmung und Deutung der Wirklichkeit durch eine Person zu verstehen. Diese sind von Individuum zu Individuum unterschiedlich und werdendurch zahlreiche Faktoren, auch Hintergrundnarration genannt, beeinflusst. Einige Beispiele hierfür wären das Geschlecht, das Umfeld und die gesellschaftliche Position des Individuums, da diese Faktoren die Wahrnehmung und Deutung dieser Person direkt – wenn auch meist unbewusst – beeinflussen. Im Rückschluss auf Geschichte bedeutet das nun wiederum, dass jede (historische) Quelle von einem Individuum verfasst wurde, welches eben auch eine individuelle "Interpretation" seiner Wirklichkeit, als seine individuelle Perspektive auf die Wirklichkeit inne hatte. Man könnte zum Beispiel die Sicht auf ein Ereignis als Adliger und als Bauer vergleichen. Da diese zwei Personengruppen aus unterschiedlichem Umfeld stammen und aus unterschiedlicher Position handeln, haben beide gesellschaftliche Gruppen eine andere Wahrnehmung auf Dinge oder Ereignisse. Quellen sind somit niemals "objektiv" und deshalb ist es in der Geschichtswissenschaft essentiell, beim Bearbeiten von Quellen die jeweilige Hintergrundnarration des Verfassers der Quelle zu berücksichtigen. Nur so können genaue Angaben über Herrschaftsverhältnisse und allgemeine Strukturen erschlossen werden. |