Grundlagen der Schülerorientierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Ähnlich wie Abraham Lincoln in seiner Gettysburg Adress<ref> Auszugaus der Rede: "and that government of the people, by the people, for the people, shall not perish from the earth" </ref>, legen Wiater&Votterle mit diesem Zitat einen demokratischen Grundstein – einen Grundstein für mehr Demokratie im Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler<ref> Im Folgenden mit SuS abgekürzt  </ref> sollen also das Unterrichtsgeschehen aktiv mitgestalten dürfen. Doch wie äußert sich eine solche aktive Mitgestaltung und wozu braucht es sie? Sie äußert sich in der Wahl des Inhalts sowie in der Wahl von Zielen und Methoden der inhaltlichen Umsetzung. Und wenn schülerorientierter Unterricht "den Schüler oder die Schülerin aus der Rolle des bloßen Adressaten eines Informationstransportes herauslöst [Orig.: herauszulösen] und stattdessen zu selbstständiger Informationsbeschaffung und –verarbeitung anleitet [Orig.: anzuleiten]"<ref> Köck 2000, S. 213 </ref>, dann macht er es sich zum Ziel, die SuS durch Selbstbestimmung und Selbstregulierung zu mündigen Bürgern in der Gesellschaft zu machen. Wie schülerorientierter Unterricht aber nun konkret aussehen kann, wird Gegenstand dieses Artikels sein.
Ähnlich wie Abraham Lincoln in seiner Gettysburg Adress<ref> Auszugaus der Rede: "and that government of the people, by the people, for the people, shall not perish from the earth" </ref>, legen Wiater&Votterle mit diesem Zitat einen demokratischen Grundstein – einen Grundstein für mehr Demokratie im Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler<ref> Im Folgenden mit SuS abgekürzt  </ref> sollen also das Unterrichtsgeschehen aktiv mitgestalten dürfen. Doch wie äußert sich eine solche aktive Mitgestaltung und wozu braucht es sie? Sie äußert sich in der Wahl des Inhalts sowie in der Wahl von Zielen und Methoden der inhaltlichen Umsetzung. Und wenn schülerorientierter Unterricht "den Schüler oder die Schülerin aus der Rolle des bloßen Adressaten eines Informationstransportes herauslöst [Orig.: herauszulösen] und stattdessen zu selbstständiger Informationsbeschaffung und –verarbeitung anleitet [Orig.: anzuleiten]"<ref> Köck 2000, S. 213 </ref>, dann macht er es sich zum Ziel, die SuS durch Selbstbestimmung und Selbstregulierung zu mündigen Bürgern in der Gesellschaft zu machen. Wie schülerorientierter Unterricht aber nun konkret aussehen kann, wird Gegenstand dieses Artikels sein.
==Grundannahme==
Die Grundannahme schülerorientierten Unterrichts besteht darin, die SuS auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft und auf ihre Rolle als mündiger Bürger in dieser Gesellschaft vorzubereiten.<ref> vgl. Riedl in Einsiedler/Härle 1976, S.18 </ref> Dabei gilt die Lehrkraft insbesondere am Anfang als Role-Model. Schülerorientierter Unterricht kann also nicht ohne die Instruktionen der Lehrkraft auskommen, da die SuS zunächst auf das Führungsverhalten der Lehrkraft angewiesen sind.<ref> vgl. Riedl in Einsiedler/Härle 1976, S.18 </ref> Dieses angewiesen sein auf die Lehrkraft lässt zunehmend nach, denn die Entwicklung zur Mündigkeit setzt Selbstständigkeit voraus, die im schülerorientierten Unterricht – auch im Hinblick auf den Lernanreiz – auf Schülerseite entwickelt wird. Selbstständigkeit erleichtert das Lernen der SuS. Sie lernen also primär um des Lernens statt um des Inhalts willens.<ref> vgl. Einsiedler 1976, S 196 </ref> Dies kann allerdings nur geschehen, wenn die SuS einen individuellen und an ihnen ausgerichteten Unterricht erfahren. Trotzdem ist schülerorientierter Unterricht nicht einfach nur an den SuS orientiert, sondern auch an Lehrkraft und Stoff. Er sollte daher den Prinzipien des didaktischen Dreiecks folgen:


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Version vom 27. November 2012, 12:26 Uhr

Definition

"Schülerorientiert unterrichten meint, die Lehrerzentriertheit zugunsten eines Unterrichts aufzugeben, der vom Schüler her, mit dem Schüler zusammen und auf den Schüler hin geplant und gestaltet ist."[1]

Ähnlich wie Abraham Lincoln in seiner Gettysburg Adress[2], legen Wiater&Votterle mit diesem Zitat einen demokratischen Grundstein – einen Grundstein für mehr Demokratie im Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler[3] sollen also das Unterrichtsgeschehen aktiv mitgestalten dürfen. Doch wie äußert sich eine solche aktive Mitgestaltung und wozu braucht es sie? Sie äußert sich in der Wahl des Inhalts sowie in der Wahl von Zielen und Methoden der inhaltlichen Umsetzung. Und wenn schülerorientierter Unterricht "den Schüler oder die Schülerin aus der Rolle des bloßen Adressaten eines Informationstransportes herauslöst [Orig.: herauszulösen] und stattdessen zu selbstständiger Informationsbeschaffung und –verarbeitung anleitet [Orig.: anzuleiten]"[4], dann macht er es sich zum Ziel, die SuS durch Selbstbestimmung und Selbstregulierung zu mündigen Bürgern in der Gesellschaft zu machen. Wie schülerorientierter Unterricht aber nun konkret aussehen kann, wird Gegenstand dieses Artikels sein.

Grundannahme

Die Grundannahme schülerorientierten Unterrichts besteht darin, die SuS auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft und auf ihre Rolle als mündiger Bürger in dieser Gesellschaft vorzubereiten.[5] Dabei gilt die Lehrkraft insbesondere am Anfang als Role-Model. Schülerorientierter Unterricht kann also nicht ohne die Instruktionen der Lehrkraft auskommen, da die SuS zunächst auf das Führungsverhalten der Lehrkraft angewiesen sind.[6] Dieses angewiesen sein auf die Lehrkraft lässt zunehmend nach, denn die Entwicklung zur Mündigkeit setzt Selbstständigkeit voraus, die im schülerorientierten Unterricht – auch im Hinblick auf den Lernanreiz – auf Schülerseite entwickelt wird. Selbstständigkeit erleichtert das Lernen der SuS. Sie lernen also primär um des Lernens statt um des Inhalts willens.[7] Dies kann allerdings nur geschehen, wenn die SuS einen individuellen und an ihnen ausgerichteten Unterricht erfahren. Trotzdem ist schülerorientierter Unterricht nicht einfach nur an den SuS orientiert, sondern auch an Lehrkraft und Stoff. Er sollte daher den Prinzipien des didaktischen Dreiecks folgen:


  1. Wiater & Votterle 2007
  2. Auszugaus der Rede: "and that government of the people, by the people, for the people, shall not perish from the earth"
  3. Im Folgenden mit SuS abgekürzt
  4. Köck 2000, S. 213
  5. vgl. Riedl in Einsiedler/Härle 1976, S.18
  6. vgl. Riedl in Einsiedler/Härle 1976, S.18
  7. vgl. Einsiedler 1976, S 196