Bearbeiten von „Individualisierung und Differenzierung im GU

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=== Eigenverantwortliches Lernen mit Lernspiralen ===
=== Eigenverantwortliches Lernen mit Lernspiralen ===


Grundlage für die folgenden Erläuterungen zum eigenverantwortlichen Lernen ist die Mehrzahl von praktisch-orientierten Lernern, welche sich in den Sekundarstufen der Werkreal- und Hauptschulen aufhalten. Nach dem französischen Lernforscher Piaget, sind SuS erst ab dem 11. Lebensjahr intellektuell dazu fähig, Abstraktionsleistungen in der Theorie zu vollbringen und somit Lehrervorträgen zu folgen. Das konkrete Handeln bleibt für das Verstehen und Erinnern auch weiterhin essentiell und sollte im Unterricht weit über das pure Ausfüllen von Lückentexten auf Arbeitsblättern hinausgehen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.81-83. </ref>. Die Lernspirale als Methode zählt zu den offenen Unterrichtsformen (wie auch der Wochenplan, freie Arbeit etc.), welche sich im Zuge der fortschreitenden Heterogenisierung in den Klassen immer weiter in den Vordergrund gerät. Getestet durch eine vierjährige Längsschnittstudie, haben sich folgende Gütekriterien für offenen Unterricht etabliert<ref> Kühberger, Christoph und Windischbauer, Elfriede (2011): Schwalbach/Ts: Wochenschau-Verl. S.14 mit einem Zitat von Salner-Grindling 2009, S.39. </ref>:
Grundlage für die folgenden Erläuterungen zum eigenverantwortlichen Lernen ist die Mehrzahl von praktisch-orientierten Lernern, welche sich in den Sekundarstufen der Werkreal- und Hauptschulen aufhalten. Nach dem französischen Lernforscher Piaget, sind SuS erst ab dem 11. Lebensjahr intellektuell dazu fähig, Abstraktionsleistungen in der Theorie zu vollbringen und somit Lehrervorträgen zu folgen. Das konkrete Handeln bleibt für das Verstehen und Erinnern auch weiterhin essentiell und sollte im Unterricht weit über das pure Ausfüllen von Lückentexten auf Arbeitsblättern hinausgehen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.81-83. </ref>. Die Lernspirale als Methode zählt zu den offenen Unterrichtsformen (wie auch der Wochenplan, freie Arbeit etc.), welche sich im Zuge der fortschreitenden Heterogenisierung in den Klassen immer weiter in den Vordergrund gerät. Getestet durch eine vierjährige Längsschnittstudie, haben sich folgende Gütekriterien für offenen Unterricht etabliert:


*„Klare Strukturierung des Unterrichts (Planung, Regeln, Rituale, Zeiteinteilung)
*„1. Klare Strukturierung des Unterrichts (Planung, Regeln, Rituale, Zeiteinteilung)
* Wertschätzendes Arbeitsklima
* 2. Wertschätzendes Arbeitsklima
* variierende Unterrichtsformen
* 3. Variierende Unterrichtsformen
* Individuelle unterstützende Maßnahmen für Lernende
* 4. Individuelle unterstützende Maßnahmen für Lernende
* Aktive, aufgabenbezogene Lernphasen“  
* 5. Aktive, aufgabenbezogene Lernphasen“ <ref> Kühberger, Christoph und Windischbauer, Elfriede (2011): Schwalbach/Ts: Wochenschau-Verl. S.14 mit einem Zitat von Salner-Grindling 2009, S.39. </ref>


Diese Kriterien sollten bei der Gestaltung der Lernspirale, welche [[Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht|Handlungsorientierung]] und Produktorientierung miteinander vereint, berücksichtigt werden. Den SuS sollte der Ablauf der Aufgaben im Vorfeld klar gemacht werden, um sie auf das bevorstehende Szenario vorzubereiten (bzw. einen roten Faden zu erzeugen) und ihnen die Ziele dieser Unterrichtseinheit vor Augen zu führen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010). S.164 und Klippert, Heinz (2010): S.160-161. </ref>.
Diese Kriterien sollten bei der Gestaltung der Lernspirale, welche Handlungsorientierung und Produktorientierung miteinander vereint, berücksichtigt werden. Den SuS sollte der Ablauf der Aufgaben im Vorfeld klar gemacht werden, um sie auf das bevorstehende Szenario vorzubereiten (bzw. einen roten Faden zu erzeugen) und ihnen die Ziele dieser Unterrichtseinheit vor Augen zu führen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010). S.164 und Klippert, Heinz (2010): S.160-161. </ref>.


Die Lernspirale ist eine Verbindung aus Lehrerlenkung und Schülerselbsttätigkeit, bei der den SuS ein Handlungsrahmen aus verschiedenen Tätigkeiten vorgegeben wird. Das zu bearbeitende Thema wird dabei nach und nach spiralförmig immer weiter vertieft und reflektiert. Bei den Aufgabenstellungen, welche nacheinander abgearbeitet werden sollen, werden unterschiedliche Methoden und Sozialformen miteinander kombiniert und somit ein größtmöglicher Teil der heterogenen SuS in der Klasse angesprochen. Wissensvermittelnde Phasen (inputorientiert) wechseln sich hierbei mit Konstruktionsphasen (outputorientiert bzw. handlungsorientiert) ab. Eine Lernspirale sollte dabei so aufgebaut sein, dass eine Kombination aus Fördern und Fordern entsteht. Die Kontrolle und Hilfestellung erfolgt dabei nicht ausschließlich durch die Lehrkraft, auch die Mitschüler werden, bedingt durch Vorträge in Kleingruppen oder Interviews, zu einer Art Kontroll- und Hilfsinstanz, welche die SuS dazu anspornen soll, ihre Aufgaben zu erfüllen. Im Zuge eines eigenverantwortlichen Lernens (nicht nur bei Lernspiralen), sollen die SuS die Lösungen der bearbeiteten Aufgabe, wenn es ein vorgegebenes Muster gibt, auch selbst kontrollieren.  
Die Lernspirale ist eine Verbindung aus Lehrerlenkung und Schülerselbsttätigkeit, bei der den SuS ein Handlungsrahmen aus verschiedenen Tätigkeiten vorgegeben wird. Das zu bearbeitende Thema wird dabei nach und nach spiralförmig immer weiter vertieft und reflektiert. Bei den Aufgabenstellungen, welche nacheinander abgearbeitet werden sollen, werden unterschiedliche Methoden und Sozialformen miteinander kombiniert und somit ein größtmöglicher Teil der heterogenen SuS in der Klasse angesprochen. Wissensvermittelnde Phasen (inputorientiert) wechseln sich hierbei mit Konstruktionsphasen (outputorientiert bzw. handlungsorientiert) ab. Eine Lernspirale sollte dabei so aufgebaut sein, dass eine Kombination aus Fördern und Fordern entsteht. Die Kontrolle und Hilfestellung erfolgt dabei nicht ausschließlich durch die Lehrkraft, auch die Mitschüler werden, bedingt durch Vorträge in Kleingruppen oder Interviews, zu einer Art Kontroll- und Hilfsinstanz, welche die SuS dazu anspornen soll, ihre Aufgaben zu erfüllen. Im Zuge eines eigenverantwortlichen Lernens (nicht nur bei Lernspiralen), sollen die SuS die Lösungen der bearbeiteten Aufgabe, wenn es ein vorgegebenes Muster gibt, auch selbst kontrollieren.  
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Im Anschluss sollen die SuS einen individuellen Spickzettel zu ihren Erkenntnissen und den Ergänzungen ihrer Mitschüler anfertigen. Nun werden die SuS gebeten, ein Arbeitsblatt zu den Herrschaftsformen mit Hilfe des Spickzettels zu bearbeiten, welches noch einmal die Kennzeichen von Demokratie, Monarchie etc. abfragt. Anschließend erhalten die SuS den Auftrag entweder ein Plakat, einen Informationstext oder eine Mindmap zu gestalten. Hierbei hat jeder Schüler die Möglichkeit nach seinem Interesse eine Herrschaftsform und ihre Merkmale auf individuelle Art und Weise darzustellen. Die Wahlmöglichkeit soll hierbei dem Differenzierungsaspekt Rechnung tragen und zudem intrinsische Motivation zu erzeugen. Während der gesamten Arbeitsphasen ermöglichen die Gruppentische einen Austausch bzw. eine mögliche Hilfestellung innerhalb der Gruppe. Das Bewusstsein die Ergebnisse im Plenum präsentieren zu müssen, soll dabei als zusätzlicher Ansporn dienen.  
Im Anschluss sollen die SuS einen individuellen Spickzettel zu ihren Erkenntnissen und den Ergänzungen ihrer Mitschüler anfertigen. Nun werden die SuS gebeten, ein Arbeitsblatt zu den Herrschaftsformen mit Hilfe des Spickzettels zu bearbeiten, welches noch einmal die Kennzeichen von Demokratie, Monarchie etc. abfragt. Anschließend erhalten die SuS den Auftrag entweder ein Plakat, einen Informationstext oder eine Mindmap zu gestalten. Hierbei hat jeder Schüler die Möglichkeit nach seinem Interesse eine Herrschaftsform und ihre Merkmale auf individuelle Art und Weise darzustellen. Die Wahlmöglichkeit soll hierbei dem Differenzierungsaspekt Rechnung tragen und zudem intrinsische Motivation zu erzeugen. Während der gesamten Arbeitsphasen ermöglichen die Gruppentische einen Austausch bzw. eine mögliche Hilfestellung innerhalb der Gruppe. Das Bewusstsein die Ergebnisse im Plenum präsentieren zu müssen, soll dabei als zusätzlicher Ansporn dienen.  
Die produktorientierte Unterrichtsgestaltung lässt an dieser Stelle Spielraum für die individuellen Fähigkeiten der SuS, ein kreativer Schüler wird vermutlich zu der Gestaltung eines Plakats tendieren, während ein naturwissenschaftlich-orientierter Schüler wohl eher einen Informationstext schreibt bzw. eine Mindmap zeichnet. Da der zeitliche Rahmen innerhalb der Lernspirale gleich ausfallen sollte, sollten mit den SuS bereits im Vorfeld Angaben zum Umfang der jeweiligen Aufgabe besprochen werden. Es versteht sich von selbst, dass die SuS mit den genannten Darstellungs- bzw. Textformen schon vertraut sind. Nach der Beendigung dieser Arbeit sollen nun die Ergebnisse im Plenum vorgestellt werden: Hierzu wird pro Herrschaftsform ein Schüler durch ein Losverfahren ausgesucht, welcher sein individuelles Produkt im Plenum präsentiert und an der Tafel platziert. Ist genügend Platz im Klassenraum verfügbar, können auch die nicht vorgestellten Arbeiten an der Wand aufgehängt werden. Im Anschluss an jede Präsentation folgt eine Diskussionsrunde im Plenum, in der Fragen, Ergänzungen sowie Kritik zum Vorgestellten geäußert werden können. Zum Abschluss folgt eine Methodenreflexion: Die SuS haben nun Gelegenheit Kritik und Anregungen zur Lernspirale als Methode zu äußern. Die Lehrkraft kann in dieser Phase auch Impulse und Tipps zur weiteren Arbeit mit Lernspiralen geben und noch offene gebliebene Fragen klären <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.160-170. </ref>.
Die produktorientierte Unterrichtsgestaltung lässt an dieser Stelle Spielraum für die individuellen Fähigkeiten der SuS, ein kreativer Schüler wird vermutlich zu der Gestaltung eines Plakats tendieren, während ein naturwissenschaftlich-orientierter Schüler wohl eher einen Informationstext schreibt bzw. eine Mindmap zeichnet. Da der zeitliche Rahmen innerhalb der Lernspirale gleich ausfallen sollte, sollten mit den SuS bereits im Vorfeld Angaben zum Umfang der jeweiligen Aufgabe besprochen werden. Es versteht sich von selbst, dass die SuS mit den genannten Darstellungs- bzw. Textformen schon vertraut sind. Nach der Beendigung dieser Arbeit sollen nun die Ergebnisse im Plenum vorgestellt werden: Hierzu wird pro Herrschaftsform ein Schüler durch ein Losverfahren ausgesucht, welcher sein individuelles Produkt im Plenum präsentiert und an der Tafel platziert. Ist genügend Platz im Klassenraum verfügbar, können auch die nicht vorgestellten Arbeiten an der Wand aufgehängt werden. Im Anschluss an jede Präsentation folgt eine Diskussionsrunde im Plenum, in der Fragen, Ergänzungen sowie Kritik zum Vorgestellten geäußert werden können. Zum Abschluss folgt eine Methodenreflexion: Die SuS haben nun Gelegenheit Kritik und Anregungen zur Lernspirale als Methode zu äußern. Die Lehrkraft kann in dieser Phase auch Impulse und Tipps zur weiteren Arbeit mit Lernspiralen geben und noch offene gebliebene Fragen klären <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.160-170. </ref>.


=== Differenzierung durch Aufgabenorientierung ===
=== Differenzierung durch Aufgabenorientierung ===

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