Bearbeiten von „Oral History

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=== Sammeln von mündlichen Daten ===
=== Sammeln von mündlichen Daten ===
Es ist sinnvoll, sich auch vor Ort in Archiven umzusehen, denn dort stößt man oft auf Sammlungen, die es nirgendwo anders in dieser Form gibt. Teilweise trifft man auch noch andere Forscher oder Historiker, die Tipps geben können. Bevor man sich zum Interview begibt, sollte man sich mit den Normen der jeweiligen Gesellschaft und Kultur beschäftigen, um keinen Fauxpas während des Interviews zu begehen und um dem Gegenüber Respekt zu zollen. Wenn man die Sprache des Interviewpartners nicht ausreichend beherrscht, ist es sinnvoll, sich einen Dolmetscher zu suchen. Dabei muss beachtet werden, dass ein Dolmetscher nicht nur die Worte des Gegenübers in eine andere Sprache übersetzt, sondern auch Normen, Handlungen, Kultur und Satzbau quasi übersetzt.  
Es ist sinnvoll, sich auch vor Ort in Archiven umzusehen, denn dort stößt man oft auf Sammlungen, die es nirgendwo anders in dieser Form gibt. Teilweise trifft man auch noch andere Forscher oder Historiker, die Tipps geben können. Bevor man sich zum Interview begibt, sollte man sich mit den Normen der jeweiligen Gesellschaft und Kultur beschäftigen, um keinen Fauxpas während des Interviews zu begehen und um dem Gegenüber Respekt zu zollen. Wenn man die Sprache des Interviewpartners nicht ausreichend beherrscht, ist es sinnvoll, sich einen Dolmetscher zu suchen. Dabei muss beachtet werden, dass ein Dolmetscher nicht nur die Worte des Gegenübers in eine andere Sprache übersetzt, sondern auch Normen, Handlungen, Kultur und Satzbau quasi übersetzt. Auch an Interviewstrategien muss gedacht werden. Wenn man beispielsweise Personen aus einer Gruppe befragt, muss man sich überlegen, ob man das komplette Altersspektrum abdecken möchte oder muss, ob beide Geschlechter befragt werden sollen usw. <ref> vgl. Henige 1982, S. 41-49  </ref> Oft tendiert der Interviewer dazu, eine Person öfter zu interviewen als andere, wenn er mehrere Gesprächspartner hat. Dabei muss er vorsichtig sein und vor allem bei den Fragestellungen auf die Formulierung achten, damit die Glaubwürdigkeit des Interviewten nicht in Frage gestellt wird. <ref> vgl. Henige 1982, S. 51 - 53  </ref> Ein Historiker sollte stets die Ohren offen halten, denn er oder sie bekommt am meisten Informationen durch schlichtes zuhören statt durch professionelles Fragestellen. Henige beschreibt dieses Verfahren als Belauschen der Vergangenheit („eavesdropping on the past“) <ref> Henige 1982, S.55 </ref> Während des Interviews muss man darauf achten, dass der Interviewte teilweise Dinge sagt, die nicht zwingend wahr sind. Entweder, weil er oder sie sich irrt oder lügt. Deshalb sollte der Historiker die Informationen im Anschluss möglichst überprüfen. <ref> vgl. Henige 1982, S. 58 </ref> Um die Aussagen zu hinterfragen, und auch, um sich intensiv mit dem Interview zu beschäftigen, ist es nicht zu unterschätzen, die Interviews noch einmal anzuhören, dabei genau hinzuhören und eventuell schon Abschriften anzulegen. Abschriften oder Protokolle der mündlichen Aufnahmen, sollten Informationen zu den Befragten enthalten sowie zu Ort und Zeit des Interviews und zu den äußeren Umständen. <ref> vgl. Henige 1982, S.63  </ref> Damit die Daten nicht verloren gehen oder beschädigt werden, ist es zudem sinnvoll, Kopien davon in irgendeiner Form anzulegen. Während Henige von zweiten Tonbändern und Durchschlägen schreibt, gebraucht man heutzutage wohl eher digitale Speichermedien wie USB-Sticks, Festplatten oder eventuell auch Ordner im Internet, worauf man von jedem Computer aus zugreifen kann (z.B. „dropbox“ oder sogenannte „clouds“). <ref> vgl. Henige 1982, S. 64 </ref>
 
Auch an Interviewstrategien muss gedacht werden. Wenn man beispielsweise Personen aus einer Gruppe befragt, muss man sich überlegen, ob man das komplette Altersspektrum abdecken möchte oder muss, ob beide Geschlechter befragt werden sollen usw. <ref> vgl. Henige 1982, S. 41-49  </ref> Oft tendiert der Interviewer dazu, eine Person öfter zu interviewen als andere, wenn er mehrere Gesprächspartner hat. Dabei muss er vorsichtig sein und vor allem bei den Fragestellungen auf die Formulierung achten, damit die Glaubwürdigkeit des Interviewten nicht in Frage gestellt wird. <ref> vgl. Henige 1982, S. 51 - 53  </ref>  
 
Ein Historiker sollte stets die Ohren offen halten, denn er oder sie bekommt am meisten Informationen durch schlichtes zuhören statt durch professionelles Fragestellen. Henige beschreibt dieses Verfahren als Belauschen der Vergangenheit („eavesdropping on the past“) <ref> Henige 1982, S.55 </ref> Während des Interviews muss man darauf achten, dass der Interviewte teilweise Dinge sagt, die nicht zwingend wahr sind. Entweder, weil er oder sie sich irrt oder lügt. Deshalb sollte der Historiker die Informationen im Anschluss möglichst überprüfen. <ref> vgl. Henige 1982, S. 58 </ref> Um die Aussagen zu hinterfragen, und auch, um sich intensiv mit dem Interview zu beschäftigen, ist es nicht zu unterschätzen, die Interviews noch einmal anzuhören, dabei genau hinzuhören und eventuell schon Abschriften anzulegen. Abschriften oder Protokolle der mündlichen Aufnahmen, sollten Informationen zu den Befragten enthalten sowie zu Ort und Zeit des Interviews und zu den äußeren Umständen. <ref> vgl. Henige 1982, S.63  </ref> Damit die Daten nicht verloren gehen oder beschädigt werden, ist es zudem sinnvoll, Kopien davon in irgendeiner Form anzulegen. Während Henige von zweiten Tonbändern und Durchschlägen schreibt, gebraucht man heutzutage wohl eher digitale Speichermedien wie USB-Sticks, Festplatten oder eventuell auch Ordner im Internet, worauf man von jedem Computer aus zugreifen kann (z.B. „dropbox“ oder sogenannte „clouds“). <ref> vgl. Henige 1982, S. 64 </ref>


=== Das Erinnerungsinterview als Instrument der Oral History ===
=== Das Erinnerungsinterview als Instrument der Oral History ===

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