Bearbeiten von „Oral History“
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Ein weiterer Nachteil der Oral History ist, dass eine intensive Vor- und Nachbereitung und ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigeninitiative bei den Schülerinnen und Schüler notwendig ist. Das hohe Maß an Eigenaktivität und Selbstständigkeit kann bei manchen Gruppen zu Problemen führen oder eine Schranke darstellen, da sie diese Form von freiem Arbeiten nicht gewohnt sind. Bei einer Zeitzeugenbefragung benötigen die Schüler Unterstützung und Betreuung durch erfahrene Geschichtslehrer, jedoch haben selbst Geschichtslehrer oft keine Erfahrung damit, da die Vorbereitung, Durchführung und Analyse solcher Gespräche in der Lehrerausbildung vernachlässigt wird. <ref> vgl. Henke-Bockschatz: Oral History im Geschichtsunterricht. In: Geschichte lernen, Heft 76 (2000), S. 18 – 24 </ref> Darüber hinaus nehmen die Schüler Aussagen der Zeitzeugen als bezeugte Wahrheiten hin und halten sie für glaubwürdiger als z.B. Historikeraussagen oder Schulbuchdarstellungen. Soll Oral History keine folgenlose Abwechslung oder Unterhaltung bleiben, so benötigt sie eine intensive Vor-und Nachbereitung. Lernende sollten sich soweit wie möglich mit der früheren Lebenssituation des Interviewten vertraut machen und das allgemeine historische Umfeld muss ebenso erarbeitet werden. Erst dadurch ist eine richtige Auswertung möglich. Dies erfordert jedoch einen hohen Zeitaufwand und geht meist über den schulischen Rahmen hinaus. Außerdem fehlt den Schülerinnen und Schüler oft die nötige Sachkenntnis, um eine Zeitzeugenbefragung angemessen durchführen zu können. <ref> vgl. Henke-Bockschatz: Oral History im Geschichtsunterricht. In: Geschichte lernen, Heft 76 (2000), S. 18 – 24 </ref> Aus diesem Grund wird die Zeitzeugenbefragung oft im Rahmen von Projektarbeiten oder in Geschichtswerkstätten durchgeführt. | Ein weiterer Nachteil der Oral History ist, dass eine intensive Vor- und Nachbereitung und ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigeninitiative bei den Schülerinnen und Schüler notwendig ist. Das hohe Maß an Eigenaktivität und Selbstständigkeit kann bei manchen Gruppen zu Problemen führen oder eine Schranke darstellen, da sie diese Form von freiem Arbeiten nicht gewohnt sind. Bei einer Zeitzeugenbefragung benötigen die Schüler Unterstützung und Betreuung durch erfahrene Geschichtslehrer, jedoch haben selbst Geschichtslehrer oft keine Erfahrung damit, da die Vorbereitung, Durchführung und Analyse solcher Gespräche in der Lehrerausbildung vernachlässigt wird. <ref> vgl. Henke-Bockschatz: Oral History im Geschichtsunterricht. In: Geschichte lernen, Heft 76 (2000), S. 18 – 24 </ref> Darüber hinaus nehmen die Schüler Aussagen der Zeitzeugen als bezeugte Wahrheiten hin und halten sie für glaubwürdiger als z.B. Historikeraussagen oder Schulbuchdarstellungen. Soll Oral History keine folgenlose Abwechslung oder Unterhaltung bleiben, so benötigt sie eine intensive Vor-und Nachbereitung. Lernende sollten sich soweit wie möglich mit der früheren Lebenssituation des Interviewten vertraut machen und das allgemeine historische Umfeld muss ebenso erarbeitet werden. Erst dadurch ist eine richtige Auswertung möglich. Dies erfordert jedoch einen hohen Zeitaufwand und geht meist über den schulischen Rahmen hinaus. Außerdem fehlt den Schülerinnen und Schüler oft die nötige Sachkenntnis, um eine Zeitzeugenbefragung angemessen durchführen zu können. <ref> vgl. Henke-Bockschatz: Oral History im Geschichtsunterricht. In: Geschichte lernen, Heft 76 (2000), S. 18 – 24 </ref> Aus diesem Grund wird die Zeitzeugenbefragung oft im Rahmen von Projektarbeiten oder in Geschichtswerkstätten durchgeführt. | ||
Die Methode der Oral History im alltäglichen Schulunterricht sehr schwer umsetzbar und kann nur "im handlungs- und projektorientierten Geschichtsunterricht" durchgeführt werden.<ref> vgl. Sauer 2004, 201 </ref> Außerdem entbindet die Interviewmethode nicht von | Die Methode der Oral History im alltäglichen Schulunterricht sehr schwer umsetzbar und kann nur "im handlungs- und projektorientierten Geschichtsunterricht" durchgeführt werden.<ref> vgl. Sauer 2004, 201 </ref> Außerdem entbindet die Interviewmethode nicht von Quellenarbeit. Die Aussagen müssen eingeordnet und geprüft werden z.B. durch Befragung weiterer Zeitzeugen oder Abgleich schriftlicher Quellen, sodass sich ein schlüssiges Gesamtbild ergeben kann.<ref> vgl. "Methodisch – didaktische Hinweise zur Oral History" unter http://www.hdbg.de/boehmen/downloads/oralhistory-lehrer.pdf, S.4 f. </ref> | ||
==Beispiel einer Zeitzeugenbefragung== | ==Beispiel einer Zeitzeugenbefragung== |