Oral History: Unterschied zwischen den Versionen

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''Insgesamt kann man sagen, dass die Arbeit mit Zeitzeugen viel verlangt – „auf kognitiver, organisatorischer und emotionaler Ebene“. <ref> Sauer, 2004, S.202</ref>  Gelingt dies allerdings, so kann die Befragung von Zeitzeugen zu „einem Lehrstück für forschend-entdeckendes Lernen“ werden.'' <ref> Sauer, 2004, S.202</ref>
''Insgesamt kann man sagen, dass die Arbeit mit Zeitzeugen viel verlangt – „auf kognitiver, organisatorischer und emotionaler Ebene“. <ref> Sauer, 2004, S.202</ref>  Gelingt dies allerdings, so kann die Befragung von Zeitzeugen zu „einem Lehrstück für forschend-entdeckendes Lernen“ werden.'' <ref> Sauer, 2004, S.202</ref>


==Quellennachweise==
==Belege==


'''Buchquellen'''
'''Literatur'''
 
Bücher


Geppert, A. C. T.: Forschungstechnik oder historische Disziplin? Methodische Probleme der Oral History. In: GWU 45. 1994, S.313
Geppert, A. C. T.: Forschungstechnik oder historische Disziplin? Methodische Probleme der Oral History. In: GWU 45. 1994, S.313
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Sauer, Michael: Geschichte unterrichten: Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber: Kallmeyer 2004
Sauer, Michael: Geschichte unterrichten: Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber: Kallmeyer 2004


'''Internetquellen'''
 
'''Internet'''


Heuberger, Andrea: „Oral History im Geschichteunterricht“ unter http://www.erinnern.at/bundeslaender/oberoesterreich/lehrgang-padagogik-an-gedachtnisorten/abschlussarbeiten/Heuberger%20Abschlussarbeit.pdf (05.07.12)
Heuberger, Andrea: „Oral History im Geschichteunterricht“ unter http://www.erinnern.at/bundeslaender/oberoesterreich/lehrgang-padagogik-an-gedachtnisorten/abschlussarbeiten/Heuberger%20Abschlussarbeit.pdf (05.07.12)

Version vom 21. Januar 2013, 11:29 Uhr

Katharina Follath, Janine Mertes, Johannes Zinn und Katharina Wolff

"Oral History ist eine geschichtswissenschaftliche Methode, mündliche Erinnerungsinterviews mit Beteiligten und Betroffenen historischer Prozesse durchzuführen und (in der Regel) gleichzeitig in reproduzierfähiger Weise auf einen Tonträger festzuhalten, um auf diese Weise retrospektive Informationen über mündliche Überlieferungen, vergangene Tatsachen, Ereignisse, Meinungen, Einstellungen, Werthaltungen oder Erfahrungen zu sammeln und auszuwerten."[1]


Die Oral History gehört, wie Tondokumente, Lieder und Hörspiele, zu dem Bereich der auditiven Medien und ist eine geschichtswissenschaftliche Methode, mit der - durch die Befragung und dem freien Sprechen von Zeitzeugen - etwas über die Geschichte berichtet wird.[2] Dies wird in der Regel auf einem Tonträger festgehalten, um später Ereignisse, Meinungen, Erfahrungen, Wertehaltungen und Einstellungen als Quellenmaterial auszuwerten. Der Begriff "Oral History" ist in der deutschen Sprache eher ein Verlegenheitsbegriff, der sich allerdings überwiegend durchgesetzt hat. Sinngemäß kann dieser mit "erinnerter Geschichte" oder "mündlich erfragte Geschichte" übersetzt werden.

Die Oral History kommt dort zum Einsatz, wo schriftliche Quellen zerstört wurden (z.B. durch Krieg, Feuer) oder von vorneherein überhaupt nicht entstanden sind (z.B. mangels an Papier). Somit ermöglicht die Oral History einen Zugriff auf Geschichte, die nur in dieser Form zu erfahren ist, da die befragten Menschen ihre Geschichte selbst nicht aufgeschrieben haben oder ihre Erinnerungen und Erfahrungen erst gar nicht als Geschichte wahrnehmen. Durch diese Methode wird ein neuer Blick auf die Vergangenheit geworfen, da es sich hierbei nicht nur um gestaltete, sondern um erfahrene und erlittene Geschichte handelt. Fälschlicherweise wird der Name der Oral History häufig auf alle Formen der Unterhaltung mit Zeitzeugen angewandt, obwohl ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die Methode kein Gespräch, sondern vielmehr ein freies Sprechen der Befragten ist.

Geschichte der Oral History

Das mündliche Weitergeben von Geschichte ist keine neuartige Erfindung, sondern ganz im Gegenteil: Sie ist eine der ältesten Darstellungsformen von Geschichte überhaupt. Schon in der Antike war das Erzählen von vergangenen Ereignissen ein Mittel der Geschichtsforschung. Herodot, der auch als der "Vater der Geschichtsschreibung" gilt, wandte diese Methode an, um Material für die Geschichte der Perserkriege zu sammeln. Seit dieser Zeit haben Historiker immer wieder nach diesem Muster gearbeitet.

Ihre Wurzeln hat Oral History in den amerikanischen Elitebiografien. Dabei wurden Interviews mit Spitzenpolitikern geführt, um die politische Führung transparenter zu machen. Als Frühform von Oral Historys in Deutschland kann die Sammlung und Schilderung von der Nachkriegszeit betrachtet werden.

Relativ jung ist allerdings die Praxis der systematischen Befragung von älteren Menschen im Rahmen einer historischen Forschung. Erst im 20. Jahrhundert wandte Professor Allan Nevins von der Columbia Universität diese Methode an. Ihn frustrierte die Vorstellung, dass Verstorbene ihren ganzen Schatz an Erinnerungen und Erfahrungen mit ins Grab nahmen und ihn der Nachwelt entzogen. Aus diesem Grund gründete er im Jahre 1948 das "Oral-History-Institut" und zeichnete seitdem regelmäßig Interviews von älteren Menschen auf. Einen enormen Schub erhielt sie jedoch erst um 1970. Einerseits durch die Erfindung des tragbaren Kassettenrekorders, dadurch wurden Audioaufnahmen wesentlich erleichtert, und andererseits durch die damalige Studentenbewegung. Infolgedessen breitete sich wachsendes Interesse an einer politisch engagierten Geschichtsschreibung aus, die auch diskriminierte Minderheiten zu Wort kommen lassen wollte. Mithilfe des Tonbandgerätes gelang Nevins der Durchbruch. Seit den 1960ern ist die Methode der "Oral History" auch im deutschen Sprachraum verbreitet.

Oral History entwickelte sich später zu einer historischen Erfahrungswissenschaft, die subjektive Erfahrungen und Rekonstruktionen alltäglicher Lebensverhältnisse in den Mittelpunkt stellt.[3]

Das Ziel dieser geschichtswissenschaftlichen Methode ist die Rekonstruktion und Deutung alltäglicher Lebensverhältnisse. Interviewt werden Betroffene und Beteiligte historischer Ereignisse oder Prozesse. Dabei wird meist ein alltagsgeschichtlicher Ansatz verwendet, der an die Geschichte "von unten" anknüpft. Die Oral History wird besonders für die "Alltags- und Lokalgeschichte" verwendet und zeichnet verschiedene persönliche Lebensgeschichten auf.[4]


Vorgehensweise

Bei der Methode der Oral History gibt es verschiedene Vorgehen der Zeitzeugenbefragung. Der genaue Vorgang ist dabei flexibel, allerdings ergebnisorientiert. Im Folgenden werde ich das Vorgehen nach Michael Sauer näher erläutern.

Zeitplan erstellen

Bei der Durchführung eines solchen Projektes ist es zunächst wichtig einen Zeitplan aufzustellen, um realistisch planen zu können. Im folgenden Beispiel haben die Kinder ein halbes Jahr Zeit. Dabei geht es allerdings nicht darum, sich intensiv ein halbes Jahr damit zu beschäftigen, sondern das Projekt läuft "nebenher" wie zum Beispiel[5] in den Ferien oder der Freizeit. Aus diesem Grund ist es natürlich besonders wichtig die gemeinsame Zeit sinnvoll zu planen.

September: Themensuche und Vorrecherchen

Oktober: Themenfestlegung, Arbeitsplanung, Grobgliederung, Arbeitsthesen formulieren, Arbeit aufteilen, Verantwortlichkeiten festlegen

November: Materialsuche in Bibliotheken, Archiven; Zeitzeugen kontakten, erste Gespräche durchführen

Dezember: Materialsuche fortsetzen; sich Klarheit verschaffen, ob Material wirklich zum Thema passt, Recherche abschließen

Januar: Material sichten und ordnen, Feingliederung erarbeiten, erste Texte schreiben

Februar: Schreiben, Überarbeiten, Präsentation des Materials

Themenfindung

Der Lehrer teilt die Klasse in heterogene Gruppen auf. In der Gruppe überlegen sich die Schülerinnen und Schüler mit welchem Thema sie sich näher beschäftigen wollen und legen dieses gemeinsam fest. Danach haben sie die Aufgabe, ihr eigenes "Erkenntnisinteresse" zu formulieren, was sich mit einer Mindmap durchführen lässt.[6]

Dabei sind verschiedene Akzentsetzungen der Schülerinnen und Schüler möglich. So können sie den Schwerpunkt auf die persönliche Wahrnehmung oder die Lebensgeschichte des Zeitzeugen legen, oder es stehen die Sachinformationen für die Schülerinnen und Schüler im Vordergrund.

Der nächste Schritt ist die Planung. Ratsam wäre es, wenn die Schülerinnen und Schüler einen Zeitplan erstellen würden, um eine Strukturierung in ihre Planung zu bringen.

Inhaltliche Vorbereitung

Damit sich die Schülerinnen und Schüler ein breitgefächertes Hintergrundwissen aneignen können, sollen sie sich genauestens über Thema und die dazugehörige Zeit informieren. Dabei sollen sich die Schülerinnen und Schüler überlegen, was sie vom Zeitzeugen wissen wollen. Es ist äußerst wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler „Profis“ in ihrem Fachgebiet sind, ansonsten verliert der Zeitzeuge in der Befragung schnell die Lust. Daraufhin sollen die Schülerinnen und Schüler einen Interviewleitfaden zusammenstellen. Dieser kann in Stichpunkten geschrieben werden, soll eine Struktur aufweisen, kann allerdings auch flexibel sein.

Bevor nun das Interview durchgeführt wird, muss die Methode der Zeitzeugenbefragung eingeübt werden. Eine mögliche Methode, um das Frageverhalten einzutrainieren, kann das Üben von Rollenspielen sein.[7] Dabei muss den Schülerinnen und Schülern die Scheu vor fremden Personen genommen werden. Außerdem soll ihnen die Gesprächsführung näher gebracht werden und sie sollen lernen, sich im Gespräch zurückzuhalten und flexibel auf unerwartete Antworten zu reagieren.

Auswahl der Zeitzeugen

Die Suche nach geeigneten Zeitzeugen birgt des Öfteren Schwierigkeiten. Nicht alle älteren Menschen sind als Zeitzeugen geeignet. Denn es gibt Personen, die nur jemanden zum Reden und vor allem zum Zuhören suchen und mehr über ihre körperlichen Gebrechen sprechen, als über die damalige Zeit. Auch gibt es "Profi-Zeitzeugen", die bei jeder Befragung einen Standarttext aufsagen.[8]

Geeignete Zeitzeugen können die Schülerinnen und Schüler eher in Erzählcafés oder im Verwandten- und Bekanntenkreis finden. [9] Auch können Anzeigen in die Lokalzeitungen gesetzt werden. Ist ein Zeitzeuge gefunden worden, so muss das Thema gegebenenfalls nochmals überarbeitet werden, denn oft hängt das Thema vom Alter des Zeitzeugen ab.

Interessant wäre es auch, Zeitzeugen aus verschiedenen Generationen, Schichten, oder mit verschiedenen politischen oder religiösen Ansichten zu befragen, um möglichst eine Multiperspektivität zu erlangen. [10] Bei der Frage, welche Gesprächspartner geeignet sind, sollte der Lehrer einen Blick auf die Wahl der Schülerinnen und Schüler werfen und die Repräsentativität des Zeitzeugen überprüfen.

Voraussetzungen des Befragten sind, dass er ein breites Wissen über das befragte Thema aufweist, dass er sowohl körperlich, als auch geistig nicht zu gebrechlich ist und dass er auf die Schülerinnen und Schüler eingehen kann. Die Phase der Zeitzeugensuche erfordert viel Mut und Überwindung für die Schülerinnen und Schüler. Allerdings stärkt "ihre erfolgreiche Überwindung […] die soziale Kompetenz der Schüler".[11]

Organisatorische Vorbereitung

Bevor das Interview beginnen kann, sollen die Schülerinnen und Schüler ein kurzes Vorgespräch mit dem Zeitzeugen durchführen. In dieser "Aufwärmphase" sollen die Schülerinnen und Schüler ihren Gesprächspartner kennen lernen. Denn "ist man sich gegenseitig von Grund auf unsympathisch, hat ein Interview wenig Sinn".[12] Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler auch erste Informationen über die zu befragende Person erfahren. In diesem Gespräch sollten sie sich allerdings nur auf die wichtigsten Informationen beschränken, damit der Zeitzeuge im anschließenden Interview nicht ständig auf das Vorgespräch verweist oder sich wiederholen muss.

In diesem Vorgespräch soll auch Absprache über Aufzeichnungen (Kamera, Tonbandgerät) gehalten werden, der allgemeine Ablauf besprochen werden und ein Termin und Ort vereinbart werden. Als Ort würde sich die Wohnung des Zeitzeugen am besten anbieten, da dieser in seiner vertrauten Umgebung ist und außerdem während des Gesprächs auf Fotos, Gegenstände oder Dokumente zurückgreifen kann.[13] Außerdem fühlen sich die Zeitzeugen "im allgemeinen zuhause am sichersten"[14] und können „dort ungezwungen und offen sprechen".[15]

Danach werden die Aufzeichnungen vorbereitet. Dabei dürfen ein Notizblock, eine Kamera oder ein Tonaufnahmegerät und ein Fotoapparat nicht fehlen. Gegebenenfalls können auch die Schülerinnen und Schüler Fotos oder Texte als Denkanstöße mitnehmen. Auch sollen sie sich Gedanken machen, was die Schülerinnen und Schüler als Gastgeschenk mitbringen. Blumen, Wein oder Pralinen können eine kleine Aufmerksamkeit sein und zu einer besseren und "angenehmeren Gesprächsatmosphäre" beitragen.[16]

Interview/ Gesprächsführung

Für die Befragung des Zeitzeugen sollen sich Gruppen mit höchstens sechs Personen zusammenfinden. Die Rollenverteilung muss klar definiert werden (z.B. zwei Schülerinnen oder Schüler, die interviewen, zwei Schülerinnen oder Schüler, die sich Stichpunkte notieren und zwei, die sich um die Aufnahme kümmern). Zunächst werden dem Zeitzeugen nochmals alle technischen Geräte und die Einzelheiten des Projektes erläutert, sofern es in dem Vorgespräch nicht schon ausführlich erklärt wurde. Das Interview kann in drei Phasen aufgeteilt werden:


I.Phase

Das Interview beginnt mit einer belanglosen Einstiegsfrage, damit der Zeitzeuge allmählich warm wird und ein Teil seiner Nervosität von ihm fällt. Hierbei können Fragen über das Wetter oder die Wohnung gestellt werden. Danach soll eine sehr offene Eingangsfrage zum Thema gestellt werden. Dabei hat der Zeitzeuge die Möglichkeit sich wieder in die Situation hineinzudenken und mögliche Erinnerungen aufleben zu lassen. In dieser Phase hält sich der Interviewer betont zurück, um den Zeitzeugen nicht einzuengen. Selbstverständlich dürfen jedoch Verständnisfragen oder Fragen zur chronologischen Einordnung gestellt werden.

Wichtig ist, dass neben dem Interview ein Protokoll geführt wird. Die Schülerinnen und Schüler sollen Emotionen, Gestik, Mimik und wichtige Begriffe notieren. Außerdem sollen sie Interesse und Aufmerksamkeit signalisieren. Dies kann durch verbale Bestätigung, Kopfnicken, oder Blickkontakt geschehen.[17] In dieser Phase ist es besonders wichtig, den Zeitzeugen frei erzählen zu lassen. Ist dies nicht der Fall, fühlt er sich in seiner Entscheidungskraft, was und worüber er erzählen will, eingeengt.

II. Phase

Nun kommen Rückfragen zum Gehörten oder die vorbereiteten Fragen zum Einsatz. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler offene Fragen stellen und den Befragten nicht zu sehr ausfragen. Der Zeitzeuge soll möglichst frei über sich reden (z.B. über Schule, Eltern, Beruf und politische Ansichten). Dabei erkennt man schon bald eine bestimmte Einstellung und eine grundlegende Prägung des Befragten. Die Schülerinnen und Schüler merken schnell, dass sie immer neugieriger werden, je mehr sie von den Geschichten und Anekdoten des Befragten erfahren. An geeigneten Stellen können sie nach Fotos, Dokumenten oder Gegenständen fragen, um eine zusätzliche Quellenbasis heranzuziehen, die auch weitere Erinnerungen des Zeitzeugen anregen können. Kritik und eigene Deutung sind im Interview fehl am Platz. Die Schülerinnen und Schüler dürfen zwar den Zeitzeugen auf Widersprüche aufmerksam machen, sollen dabei aber nicht belehrend sein. Auch wenn die Schülerinnen und Schüler nicht mit den Einstellungen oder Handlungen des Zeitzeugen einverstanden sind, dürfen sie ihm keine Vorwürfe machen. Der Zeitzeuge soll das Gefühl haben, verstanden zu werden und eine positive Rückmeldung erlangen.

III. Phase

In dieser letzten Phase werden Punkte angesprochen, die noch nicht behandelt wurden und noch offene Fragen können geklärt werden. Danach bedanken sich die Schülerinnen und Schüler und verabschieden sich.

Aufbereitung

Nach dem Interview werden wesentliche Aussagen anhand der Aufzeichnung zusammengefasst.[18] Möglich wäre es, einen tabellarischen Überblick zu erstellen. Dabei werden in einer Spalte grundlegende Ereignisse aus der Geschichte festgehalten und in der anderen Spalte die persönlichen Ereignisse aus der Lebensgeschichte des Zeitzeugen. Danach wird das Interview Wort für Wort transkribiert. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet dies einen sehr großen, aber lohnenswerten Aufwand. Somit können sie (oder der Lehrer) noch Wochen später auf das Interview zurückgreifen. Nach der Transkription wird die Aufzeichnung strukturiert und die Aussagen/ Daten werden auf ihre Validität und Reliabilität überprüft. "Stimmt das Datum eines Ereignisses, konnte der Zeitzeuge damals überhaupt schon davon wissen, hätte er nicht schon längst davon wissen müssen?"[19] Daraufhin darf das Interview kommentiert und in den Kontext des Themas gestellt werden. Hierbei dürfen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Deutung und Wertung miteinbringen.

Präsentation

Nach der durchgeführten Quellenkritik und der Arbeit mit der Aufzeichnung, werden die Gruppenergebnisse der Klasse vorgestellt. Hierbei können die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vergleichen und den anderen Gruppen Fragen stellen.

Neue Methoden

Da Oral History durch die zeitlichen Grenzen die den Zeitzeugen gesetzt sind nur begrenzt möglich ist, kommen vermehrt neue Methoden zum Einsatz. Erinnerungen werden in Form von Gesprächen oder Interviews aufgezeichnet. Das geschieht schriftlich, auditiv oder als Video. Dabei soll persönlich Erlebtes für die Nachwelt gesichert werden. Es existieren schon zahlreiche Sammlungen. Eine bekannte Initiative ist das sogenannte "Kollektive Gedächtnis", das Erinnerungen, die im 20. Jahrhundert entstanden sind, archiviert. Diese können im Internet, im "Deutschen Historischen Museum" in Berlin und im "Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" in Bonn angesehen werden.

Die neuen Methoden bieten einige Vorteile. Der Lehrer hat kein Risiko da er die Berichte vorher ansehen oder anhören kann und die Möglichkeit hat passende Erzählungen auszuwählen. Zudem sind Unterbrechungen und erläuternde Erklärungen möglich.

Die Nachteile sind, dass ein dokumentiertes Gespräch niemals mit dem Besuch eines Zeitzeugen gleichgesetzt werden kann, da man bei einem Besuch Geschichte live erleben kann. Bei einem Video ist auch kein Nachfragen möglich. Es kann leicht zu Fehlinterpretationen kommen.[20]

Lernziele

Die Lernenden sollen beim Zeitzeugeninterview Subjekt im Lernprozess sein, was einer forschenden Tätigkeit entspricht. Durch das selbstbestimmte Lernen wird die Motivation der Schülerinnen und Schüler deutlich gesteigert. Die Einsichten und Fähigkeiten, welche sie durch das entdeckende Lernen erwerben, können sie auch auf andere Problemsituationen übertragen, wodurch ein Transfer gegeben ist. Das Schülerinteresse an so einem Interview spielt eine große Rolle. Die Kinder können die eigene Lebensgeschichte rekonstruieren, zum Beispiel die Herkunft der Eltern oder des unmittelbaren sozialen Umfelds. Dies schafft die Voraussetzung für die Einlösung des geschichts-didaktischen Anspruchs die Lernangebote auf die Interessenstruktur der Schülerinnen und Schüler abzustimmen.

Des weiteren ist es ein Lernziel, dass die Informationen aus den Interviews kritisch verarbeitet werden (kritische Informationsverarbeitung). Auch die Fähigkeit geeignete Fragen zu entwickeln um bestimmte Erkenntnisziele damit zu verfolgen wird verbessert. Sie lernen zudem miteinander, bzw. mit anderen, ein sachliches, zielgerichtetes Gespräch zu führen und diese Gespräche im Nachhinein zu analysieren und kritisch reflektieren.

Ganz nebenbei fördert das Zeitzeugeninterview auch die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler Ansichten und Positionen der Zeitzeugen (und damit auch anderer Menschen) zu akzeptieren, ohne diese jedoch unkritisch, ohne sie zu hinterfragen, zu übernehmen.

Zeitzeugenbefragung im Unterricht

Didaktische-methodische Begründung

Der offensichtlichste Grund für eine solche Arbeit ist wohl, dass die Schülerinnen und Schülern unmittelbar und in einem sitativen Kontext - einer normalen Gesprächssituation - Geschichte begegnen. Es ist eine Abwechlung von der normalen Textarbeit mit Quellen oder Darstellungen, von welchen die Schülerinnen und Schüler oft schon gelangweilt sind. Die direkte Begegnung jedoch mit einer Person, die bei einem historischen Ereignis anwesend war, ist etwas Faszinierendes. Es ist authentisch und fesselt sowohl die Kinder als auch oftmals die Lehrerinnen und Lehrer von der ersten Sekunde an. Zeitzeugenbefragungen fordern bzw. erfordern auch ein erhebliches Maß an Eigenkreativität von den Schülerinnen und Schülern. Daher sind diese Befragungen prädestiniert für einen handlungsorientierten Unterricht. Es gibt viele einzelne Arbeitsschritte, welche die Kinder bearbeiten müssen, von den ersten Vorüberlegungen bis hin zur Auswertung und der Präsentation der Ergebnisse (z.B. Beschaffung von Informationen, Zeitzeugen finden, Interview vorbereiten und analysieren etc.). Eine Zeitzeugenbefragung bezieht außerdem das außerschulische Leben in den Geschichtsunterricht mit ein, wodurch dieser ein wenig seine Abstraktion verliert. Durch das einbeziehen von Verwandten, Bekannten und Nachbarn als Quellen, kommt es zu einer Öffnung der Schule und macht für die Schülerinnen und Schüler erfahrbar, dass historisches Lernen dabei helfen kann, seine Mitmenschen besser zu verstehen. Zudem fördert es kommunikative und soziale Kompetenzen, insbesondere zwischen verschiedenen Generationen. Bei den Jüngeren wird ein Interesse an den Erfahrungen der Älteren geweckt und diese werden - da sie oftmals das Bedürfnis haben vom Vergangenem zu erzählen - den Jüngeren von ihren Erfahrungen berichten.

Neben der Anbahnung eines Bewusstseins für Geschichte, ist diese Methode weiterhin eine gute Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler an eine kritisch-reflektive Auseinandersetzung mit historischen Erignissen hernazuführen. Den Lernenden muss klar werden, dass die Inhalte solcher Interviews immer auch kritisch hinterfragt werden müssen. Grundsätzlich sprechen aber auch auf der Hand liegende Gründe für den Einsatz der Oral History. Sie lernen Erzähltes zu dokumentieren, daraufhin systematisch zu ordnen sowie zusammengefassen. Lernenden können das Visualisieren von Schwerpunkten und das Erstellen einer Zeitleiste erlernen. Des Weiteren muss das Erzählte auf Triftigkeit, Schlüssigkeit und Aussagekraft hin untersucht werden, welches durch den Vergleich mit anderen Quellen geschieht. Als Letztes sollten die Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Perspektiven untersuchen, da verschiedene Perspektiven verschiedene Ansichten besitzen.

Vorteile der Oral History im Unterricht

Die Auseinandesetzung mit geschichtlichen Ereignissen durch die Oral History birgt viele Vorteile für die schulpraktische Tätigkeit. Zum einen ist sie - wie bereits oben erwähnt - eine willkommene Abwechslung sowohl für die Schülerinnen und Schüler, als auch für die Lehrerinnen und Lehrer, was zu einer erheblichen Motivation führen kann.< ref > vgl. Sauer 2004, 196 </ref> Anstatt der oft eingesetzten schriftlichen Quellen, haben die Schülerinnen und Schüler mit den Zeitzeugen eine "mündliche Quelle" vor sich sitzen. Sie haben die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen und bekommen oftmals authentische Antworten. Auch können sie Fragen zu historischen Themen stellen, zum Beispiel über das Leben, die Gefühle und Gedanken des Zeitzeugen, die im Unterricht nicht so oft behandelt werden. "Zeitzeugen rücken Aspekte von Geschichte ins Bewusstsein, die bei der Behandlung der "großen Geschichte" oft zu kurz kommen".[21] Dadurch begegnet den Schülerinnen und Schülern Geschichte viel unmittelbarer, als beispielsweise durch die Textarbeit.[22] Eine Art "lebendige Geschichte" entsteht.

Ein weiterer Vorteil ist die Förderung der Begegnung von unterschiedlichen Generationen. Durch eine "Kommunikation zwischen Generationen", können Vorurteile abgebaut und Respekt, Verständnis und Achtung vermittelt werden. Zeitzeugen freuen sich, dass die Jugend Interesse an "ihrer" Geschichte hat.

Durch die mögliche Befragung von Verwandten, entdecken die Lernenden, dass auch ihre Verwandten Quellen und somit ein Teil der Geschichte sind. Dadurch kann das Interesse an Geschichte noch viel mehr geweckt werden. Die Schülerinnen und Schüler erleben Geschichte aus "erster Hand". Durch das Berichten "erlebter" Geschichte rücken Zeitzeugen ganz andere Aspekte der Geschichte in den Vordergrund. Das schafft ein Schulbuch nicht.

Durch die Methode der Oral History wird außerdem das selbständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler gefördert, was ihnen später in der Arbeitswelt sicher helfen wird.

Kritik an der Oral History im Unterricht und mögliche Probleme

So viele Vorteile die Oral History auch haben mag, genauso umstritten ist diese Methode auch. Kritiker behaupten, dass Interviews überhaupt keine "echten" Quellen seien, sondern nur nachträgliche Interpretationen der Befragten. Diese Interviews haben wenig mit Erinnerungen zu tun, sondern vielmehr mit sehr individuellen Rekonstruktionen. Zeitzeugen erzählen oft nicht genau die Geschichte wie sie war, sondern bringen ihre ganz persönlichen Sichtweisen zum Ausdruck. Die Aussagen der Befragten sind demensprechend subjektiv.< ref > vgl. Sauer 2004, 196 f. </ref> Das bedeutet, dass Erinnerungen oftmals nachträglich durch den Erzähler beeinflusst und "korrigiert" werden. Die Zeitzeugen reflektieren ihre Vergangenheit und damalige Ansichten und ändern diese eventuell im Nachhinein. Dieser Aspekt sollte dem Zuhörer bewusst sein. Diese subjektiven Erzählungen machen die Aussagen interessant, aber sie sind dadurch auch mit Vorsicht zu genießen, denn Wahrnehmungen sind durch spätere Einsicht, Lebenserfahrungen und Beeinflussungen von außen (z.B. Personen, Medien, Bücher) überlagert. Manchmal besteht auch der Wunsch, das eigene Handeln zu rechtfertigen und ins rechte Licht zu stellen, wodurch Aussagen verfälscht werden.

Des Weiteren sind die Aussagen der Zeitzeugen selektiv. Die Erinnerungen können durch den langen Zeitabstand lückenhaft sein, Teile der Erinnerungen könnten verdrängt oder vergessen sein. Die Schülerinnen und Schüler müssen in jedem Fall die Aussagen überprüfen und in den geschichtlichen Zusammenhang einordnen.

Bei der Methode der Oral History besteht die Gefahr, dass die Schülerinnen und Schüler die Aussagen der Zeitzeugen für die einzige Wahrheit halten. Somit kann es durchaus passieren, dass die Schülerinnen und Schüler diese Aussagen für glaubwürdiger halten, als den Inhalt der Bücher oder sogar den Unterrichtsstoff der Lehrkraft. Schließlich haben die Zeitzeugen an der Geschichte selbst teilgenommen und wissen somit - nach Glauben der Schülerinnen und Schüler - "besser Bescheid". So müssen diese Quellen "kritisch im Hinblick auf Perspektive, Werteurteile usw. befragt werden".[23]

Ein weiterer Nachteil der Oral History ist, dass eine intensive Vor- und Nachbereitung und ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigeninitiative bei den Schülerinnen und Schüler notwendig ist. Das hohe Maß an Eigenaktivität und Selbstständigkeit kann bei manchen Gruppen zu Problemen führen oder eine Schranke darstellen, da sie diese Form von freiem Arbeiten nicht gewohnt sind. Bei einer Zeitzeugenbefragung benötigen die Schüler Unterstützung und Betreuung durch erfahrene Geschichtslehrer, jedoch haben selbst Geschichtslehrer oft keine Erfahrung damit. Darüber hinaus nehmen die Schüler Aussagen der Zeitzeugen als bezeugte Wahrheiten hin und halten sie für glaubwürdiger als z.B. Historikeraussagen oder Schulbuchdarstellungen. Soll Oral History keine folgenlose Abwechslung oder Unterhaltung bleiben, so benötigt sie eine intensive Vor-und Nachbereitung. Lernende sollten sich soweit wie möglich mit der früheren Lebenssituation des Interviewten vertraut machen und das allgemeine historische Umfeld muss ebenso erarbeitet werden. Erst dadurch ist eine richtige Auswertung möglich. Dies erfordert jedoch einen hohen Zeitaufwand und geht meist über den schulischen Rahmen hinaus. Aus diesem Grund wird die Zeitzeugenbefragung oft im Rahmen von Projektarbeiten oder in Geschichtswerkstätten durchgeführt.

Die Methode der Oral History im alltäglichen Schulunterricht sehr schwer umsetzbar und kann nur "im handlungs- und projektorientierten Geschichtsunterricht" durchgeführt werden.[24] Außerdem entbindet die Interviewmethode nicht von Quellenarbeit. Die Aussagen müssen eingeordnet und geprüft werden z.B. durch Befragung weiterer Zeitzeugen oder Abgleich schriftlicher Quellen, sodass sich ein schlüssiges Gesamtbild ergeben kann.[25]

Beispiel einer Zeitzeugenbefragung

Karlsbad, 27.06.2012 (Maria Haas)

Ich heiße Maria Haas und wurde 1936 in Karlsruhe geboren. Ich wohnte mit meiner Familie in Langensteinbach. Das ist ein Dorf 20 Kilometer vor Karlsruhe. Langensteinbach hatte zur damaligen Zeit ca. 3500 Einwohner. Mittlerweile leben hier ca. 7000 Menschen. Die Familie bestand aus meinen Großeltern, meinen Eltern, meinem Bruder, meiner Schwester und mir. Wir hatten einen großen Hof mit fünf Hektar Feldern und Vieh. Außerdem gehörte uns ein Kohlehandel. Ich wurde 1941 eingeschult. Das erste was wir lernten war der deutsche Gruß. Alle kampffähigen Männer wurden zum Militär eingezogen. Auch unsere jungen Lehrer mussten dem Befehl folgen. Als Ersatz wurden uns Lehrerinnen und Lehrer aus dem Elsass zugeteilt, die uns sehr gut unterrichteten. Während des Krieges verloren viele meiner Mitschüler ihren Vater, Bruder oder Onkel. Dazu kam die Nahrungsnot. Alles was möglich war wurde an die Front transportiert. Lebensmittelkarten wurden ausgestellt. Für Kleider und Schuhe gab es Bezugsscheine. Jedes zweite Jahr ein paar Schuhe. Mit der voranlaufenden Zeit des Krieges häuften sich die Fliegerangriffe. Ich erlebte mit wie die schwerbeladenen Kampfflugzeuge tief über unser Dorf in Richtung Pforzheim flogen. Mein älterer Bruder nahm mich auf eine nahe Bergkuppe mit. Von da sahen wir, wie über der Stadt Pforzheim leuchtende Christbäume standen. Es waren Leuchtkörper, die den Flugzeugen Orientierung geben sollten. Der Himmel war rot von dem unheimlichen Feuer. Die Angriffe auf Karlsruhe konnte ich teils mit verfolgen und hören. Die Sirenen heulten und die Abwehrgeschütze donnerten bei Tag und bei Nacht. Bei schweren Angriffen waren Bombenexplosionen zu hören. Viele Menschen starben oder wurden obdachlos. In meiner Familie waren über sechs Wochen vier Personen untergebracht. Im letzen Jahr des Krieges wurden wir oft von Tieffliegern überrascht. Auf dem Schulweg musste ich mit meinen Mitschülern an den Häusermauern entlang laufen. Während des Unterrichts meldeten die Sirenen oft Fliegeralarm. Dann mussten sich alle Klassen in den Keller drängen. Die Angst war immer sehr groß. Dann ging der Unterricht weiter. Gegen Ende des Krieges waren viele deutsche Soldaten auf dem Rückzug. Da unser Wohnhaus an der Durchfahrtsstraße von Karlsruhe und Pforzheim lag habe ich vieles mitbekommen. Am 8. April 1945, an einem Sonntag, hörte man schon früh morgens das dauernde Rattern von Maschinengewehren und das dröhnende Donnern der Geschütze. Die deutschen Soldaten die noch da waren bekamen den Befehl Langensteinbach zu verteidigen. Sie taten es mit letzter Kraft und dem Rest ihrer Munition. 27 deutsche Soldaten fielen in und um Langensteinbach. Die Hälfte von ihnen war unter 20. Jahren. Von der Straße hörte ich Stimmen: „Die Franzosen marschieren ein“. Im nu hatten sich die Leute in ihre Keller begeben. Schon ging die Haustür auf und ein französischer Offizier stand mit vorgehaltenem Maschinengewehr vor uns. „ Sind hier deutsche Soldaten?“ „Nein.“ Meine Mutter begrüßte ihn mit „Bonjour Monsieur“. Ich stand neben ihr. Wir hatten sehr große Angst. Er zeigte ihr sein Handgelenk in dem ein Splitter steckte. Sie verband es ihm mit einem Schnapsumschlag. Die Soldaten durchsuchten das ganze Haus nach deutschen Soldaten und Gegenständen wie Hakenkreuzfahnen. Sie fanden aber nichts. Der Offizier konnte gut deutsch und sagte: „ Sie und Ihre Kinder schlafen im Keller. 30 Mann schlafen oben. Sie kochen für 30 Mann“. Kartoffeln waren im Haus und die Soldaten gingen in die Nachbarschaft und holten sieben Hühner, schlachteten sie und brachten sie in die Küche. „ Sie brauchen keine Angst haben, draußen steht Wache“ Der Offizier schrieb mit Kreide einige Worte an die Haustür. Wenn später französische Soldaten kamen und das Haus durchsuchen wollten, was auch Monate nach dem Krieg noch der Fall war, verwiesen wir sie darauf und sie kehrten jedes mal um. Die Soldaten holten aus der Nachbarschaft auch viel Bettzeug. Zwei Nächte verbrachten sie hier bevor sie weiterfuhren. Die Soldaten waren recht freundlich, besonders zu uns Kindern. Sie schenkten uns Kaugummi, was ich vorher nicht kannte und kleine Wurstdosen. Das war etwas Besonderes.


Insgesamt kann man sagen, dass die Arbeit mit Zeitzeugen viel verlangt – „auf kognitiver, organisatorischer und emotionaler Ebene“. [26] Gelingt dies allerdings, so kann die Befragung von Zeitzeugen zu „einem Lehrstück für forschend-entdeckendes Lernen“ werden. [27]

Belege

Literatur

Bücher

Geppert, A. C. T.: Forschungstechnik oder historische Disziplin? Methodische Probleme der Oral History. In: GWU 45. 1994, S.313

Mayer, Ulrich/Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard: Handbuch. Methoden für den Geschichtsunterricht. Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004

Pandel, Hans-Jürgen: Handbuch. Medien im Geschichtsunterricht. 1. Auflage. Schwann 1985

Pandel, Hans-Jürgen: Handbuch. Medien im Geschichtsunterricht. 3. Auflage. Wochenschau-Verlag 2005

Sauer, Michael: Geschichte unterrichten: Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber: Kallmeyer 2004


Internet

Heuberger, Andrea: „Oral History im Geschichteunterricht“ unter http://www.erinnern.at/bundeslaender/oberoesterreich/lehrgang-padagogik-an-gedachtnisorten/abschlussarbeiten/Heuberger%20Abschlussarbeit.pdf (05.07.12)

http://de.wikipedia.org/wiki/Oral_History (21.09.12)

„Methodisch – didaktische Hinweise zur Oral History / Zeitzeugenbefragung zum Thema Flucht-Vertreibung-Integration der Deutschen nach 1945 “ unter http://www.hdbg.de/boehmen/downloads/oralhistory-lehrer.pdf (05.07.12)

http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Tutorium/Themenkomplexe/ Quellen/Quellenarten/Oral_history/oral_history.html (21.09.12)

http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb04/institute/geschichte/didaktik/dokumente/Mat_Medien/geschichtsdidaktische-pruefungsthemen/zeitzeugenbefragung-und-oral-history/unterscheidungen-zwischen-oral-history-und-zeitzeugenbefragung (30.10.12)

Verweise

  1. Geppert 1994, 313
  2. vgl. Sauer 2004, 196 f.
  3. vgl. Mayer/Pandel/Schneider 2004, 355
  4. vgl. Pandel 2005, 452 f.
  5. "Methodisch – didaktische Hinweise zur Oral History" unter http://www.hdbg.de/boehmen/downloads/oralhistory-lehrer.pdf, S.9
  6. vgl. Sauer 2004, 199 f.
  7. vgl. Pandel 2005, 459 f.
  8. vgl. Sauer 2004, 199 f.
  9. vgl. Pandel 2005, 458
  10. vgl. Pandel, 2005, S.458
  11. Sauer 2004, 201
  12. Sauer 2004, 201
  13. vgl. Sauer 2004, 201 f
  14. Pandel 2005, 458
  15. Pandel 2005, 458
  16. Pandel 2005, 458
  17. vgl. Pandel 2005, 459
  18. vgl. Sauer 2004, 202 f.
  19. Sauer 2004, 202
  20. http://www.erinnern.at/bundeslaender/oberoesterreich/lehrgang-padagogik-an-gedachtnisorten/abschlussarbeiten/Heuberger%20Abschlussarbeit.pdf, S.16
  21. Sauer 2004, 196
  22. vgl. Sauer 2004, 196 f.
  23. Sauer 2004, 201
  24. vgl. Sauer 2004, 201
  25. vgl. "Methodisch – didaktische Hinweise zur Oral History" unter http://www.hdbg.de/boehmen/downloads/oralhistory-lehrer.pdf, S.4 f.
  26. Sauer, 2004, S.202
  27. Sauer, 2004, S.202