Bearbeiten von „Quelleninterpretation

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PANDEL hat ein Regelmodell zur schulischen Quelleninterpretation entwickelt, welches aus den vier Punkten historische Frage, Heuristik, Kritik und Interpretation im engeren Sinne besteht.<ref> Pandel 2004, 155 </ref>
PANDEL hat ein Regelmodell zur schulischen Quelleninterpretation entwickelt, welches aus den vier Punkten historische Frage, Heuristik, Kritik und Interpretation im engeren Sinne besteht.<ref> Pandel 2004, 155 </ref>


Die historische Frage beziehungsweise das Aufwerfen einer solchen dient zunächst einmal dazu, die Leseabsicht festzulegen. Was wollen wir wissen? Soll die Quelle im Hinblick auf den Autor gelesen werden oder steht der Text selbst im Vordergrund? Vielleicht dient die Quelle aber auch dazu, sich auf ihre Wirkung zu konzentrieren? Außerdem muss genau festgelegt werden, für welchen Zusammenhang eine Antwort gesucht wird.
Die historische Frage beziehungsweise das Aufwerfen einer solchen dient zunächst einmal dazu, die Leseabsicht festzulegen. Was wollen wir wissen? Soll die Quelle im Hinblick auf den Autor gelesen werden oder steht der Text selbst im Vordergrund? Vielleicht dient die Quelle aber auch dazu, sich auf ihre Wirkung zu konzentrieren? Außerdem muss genau fest gelegt werden, für welchen Zusammenhang eine Antwort gesucht wird.


Der zweite Schritt, die Heuristik, besteht aus den Punkten Quellen suchen (dies könnte auch im Rahmen einer Projektarbeit stattfinden), die Quellengattung feststellen und bewusst machen, welche Arten von Aussagen zu erwarten sind und Untersuchungseinheiten festlegen (auf was im Text zu achten ist: Begriffe, Emotionswörter, Wertungen, Topoi etc.). Außerdem sollten Verstehenshilfen wie Wörterbücher oder historische Lexika bereitstehen und auch genutzt werden. Wichtig ist ebenfalls, dass geklärt wird, inwiefern der Text gekürzt oder ergänzt worden ist (editorische Aufbereitung).
Der zweite Schritt, die Heuristik, besteht aus den Punkten Quellen suchen (dies könnte auch im Rahmen einer Projektarbeit stattfinden), die Quellengattung feststellen und bewusst machen, welche Arten von Aussagen zu erwarten sind und Untersuchungseinheiten festlegen (auf was im Text zu achten ist: Begriffe, Emotionswörter, Wertungen, Topoi etc.). Außerdem sollten Verstehenshilfen wie Wörterbücher oder historische Lexika bereitstehen und auch genutzt werden. Wichtig ist ebenfalls, dass geklärt wird, inwiefern der Text gekürzt oder ergänzt worden ist (editorische Aufbereitung).


Der dritte Schritt ist die Kritik. Hier muss geklärt werden, ob es sich um eine authentische Quelle handelt und in welcher Form die Quelle vorliegt (Manuskript, Druckfassung, Übersetzung, Zitat, Auszug). Handelt es sich um eine zeitgleiche, zeitnahe oder eine zeitferne Quelle? Was ist zwischen berichtetem Ereignis und Abfassung der Quelle geschehen? Was ist der historische Erfahrungs- und Handlungszusammenhang?
Der dritte Schritt ist die Kritik. Hier muss geklärt werden, ob es sich um eine authentische Quelle handelt, in welcher Form die Quelle vorliegt (Manuskript, Druckfassung, Übersetzung, Zitat, Auszug). Handelt es sich um eine zeitgleiche, zeitnahe oder eine zeitferne Quelle? Was ist zwischen berichtetem Ereignis und Abfassung der Quelle geschehen? Was ist der historische Erfahrungs- und Handlungszusammenhang?


Der vierte und letzte Schritt ist die Interpretation im engeren Sinne. Zunächst muss dazu die eigene Perspektive beschrieben werden (zeitlich, räumlich, sozial etc.). Danach soll in zwei getrennten Durchgängen der Wirkungszusammenhang der Quelle(n) berücksichtigt werden. Im ersten Durchgang dürfen dabei weder Wissen aus späterer Zeit noch Kenntnisse über den Fortgang einfließen; dies darf erst im zweiten Durchgang geschehen. Anschließend findet eine übersetzende, analysierende sowie ideologiekritische Interpretation statt ebenso wie das Herstellen von Handlungszusammenhängen und das Benennen von Bedingungen für das Handeln. Danach geht es um den Autor, nämlich um das Ausfindigmachen seiner Motivationszusammenhänge sowie einer Rekonstruktion seines Weltbilds. Sollten ideologisch besetzte Begriffe auftauchen, sollten diese geklärt werden.
Der vierte und letzte Schritt ist die Interpretation im engeren Sinne. Zunächst muss dazu die eigene Perspektive beschrieben werden (zeitlich, räumlich, sozial etc.). Danach soll in zwei getrennten Durchgängen der Wirkungszusammenhang der Quelle(n) berücksichtigt werden. Im ersten Durchgang dürfen dabei weder Wissen aus späterer Zeit noch Kenntnisse über den Fortgang einfließen; dies darf erst im zweiten Durchgang geschehen. Anschließend findet eine übersetzende, analysierende sowie ideologiekritische Interpretation statt ebenso wie das Herstellen von Handlungszusammenhängen und das Benennen von Bedingungen für das Handeln. Danach geht es um den Autor, nämlich um das Ausfindigmachen seiner Motivationszusammenhänge sowie einer Rekonstruktion seines Weltbilds. Sollten ideologisch besetzte Begriffe auftauchen, sollten diese geklärt werden.

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