Bearbeiten von „Themenbestimmung in der Primarstufe

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Im Mittelpunkt der Unterrichtsreihe von Braas und Kollegen standen Tagesabläufe von römischen Kindern bzw. einer Familie. Damit beleuchteten sie Zusammenhänge aus dem Alltagsleben der Römer. Den SuS wurde ein Maßstab für den unmittelbaren Vergleich zu von ihnen erlebten heutigen Lebensumständen ermöglicht, indem ihre eigenen Erfahrungsdimensionen einbezogen wurden. Alltag und normaler Tagesablauf gewannen damit den Stellenwert eines didaktischen Leitfadens. Um den Tagesablauf in Rom zu beleuchten und ihn den SuS verständlich zu machen, wurde im Unterricht eine Leitfigur benutzt, welche meist ein fiktives römisches Kind war. Dieses Kind geleitete die Kinder im Unterricht durch seinen Alltag. Es diente damit als Identifikationsfigur. Weil sich Kinder von Gleichaltrigen i.d.R. leichter Vorstellungen machen können, wurden die Identifikationsfiguren beim Aufstehen und Ankleiden, bei den Mahlzeiten, in der Schule, beim Einkaufen oder beim Spiel begleitet. Die Ereignisse des Tages eines römischen Kinds strukturierten so den Unterricht, legten Themen nahe und brachten die historischen Inhalte in unmittelbare Nähe zu den Erfahrungsmöglichkeiten und Interessen der heutigen Kinder. <br>
Im Mittelpunkt der Unterrichtsreihe von Braas und Kollegen standen Tagesabläufe von römischen Kindern bzw. einer Familie. Damit beleuchteten sie Zusammenhänge aus dem Alltagsleben der Römer. Den SuS wurde ein Maßstab für den unmittelbaren Vergleich zu von ihnen erlebten heutigen Lebensumständen ermöglicht, indem ihre eigenen Erfahrungsdimensionen einbezogen wurden. Alltag und normaler Tagesablauf gewannen damit den Stellenwert eines didaktischen Leitfadens. Um den Tagesablauf in Rom zu beleuchten und ihn den SuS verständlich zu machen, wurde im Unterricht eine Leitfigur benutzt, welche meist ein fiktives römisches Kind war. Dieses Kind geleitete die Kinder im Unterricht durch seinen Alltag. Es diente damit als Identifikationsfigur. Weil sich Kinder von Gleichaltrigen i.d.R. leichter Vorstellungen machen können, wurden die Identifikationsfiguren beim Aufstehen und Ankleiden, bei den Mahlzeiten, in der Schule, beim Einkaufen oder beim Spiel begleitet. Die Ereignisse des Tages eines römischen Kinds strukturierten so den Unterricht, legten Themen nahe und brachten die historischen Inhalte in unmittelbare Nähe zu den Erfahrungsmöglichkeiten und Interessen der heutigen Kinder. <br>
Bei diesem Verfahren kann es passieren, weist Braas jedoch hin, dass für die SuS die Kenntnisnahme realer historischer Gegebenheiten von der fiktiven Leitfigur überlagert werde und somit der Entwicklung von Realitätsbewusstsein entgegenwirke. Dies reflektierten die Unterrichtenden und berücksichtigten es bei der Planung ihrer Unterrichtsreihen. Daher setzten sie neben der fiktiven Person, die durch ihr Alltagsleben in Rom führte, auch Darstellungen von Ausgrabungsfunden ein, anhand derer sich die Kinder die Mittel wissenschaftlichen Arbeitens anschauen und sich vorstellen konnten, wie man Geschichte durch Quellen rekonstruieren kann. Damit schärften die Lehrkräfte das Wirklichkeitsbewusstsein der SuS, in dem die tatsächlichen Gewohnheiten der Römer dargestellt wurden. Die SuS sollten veranlasst werden, Aussagen kritisch zu hinterfragen und zwischen Erfundenem und Wirklichkeit zu differenzieren, weil dies die Voraussetzung ist, Mythen, historischen Lügen und Verdrängungen- mit scheinbar triftigen historischen Argumenten, zu misstrauen. <ref> ebenda, S. 230f </ref>. <br>
Bei diesem Verfahren kann es passieren, weist Braas jedoch hin, dass für die SuS die Kenntnisnahme realer historischer Gegebenheiten von der fiktiven Leitfigur überlagert werde und somit der Entwicklung von Realitätsbewusstsein entgegenwirke. Dies reflektierten die Unterrichtenden und berücksichtigten es bei der Planung ihrer Unterrichtsreihen. Daher setzten sie neben der fiktiven Person, die durch ihr Alltagsleben in Rom führte, auch Darstellungen von Ausgrabungsfunden ein, anhand derer sich die Kinder die Mittel wissenschaftlichen Arbeitens anschauen und sich vorstellen konnten, wie man Geschichte durch Quellen rekonstruieren kann. Damit schärften die Lehrkräfte das Wirklichkeitsbewusstsein der SuS, in dem die tatsächlichen Gewohnheiten der Römer dargestellt wurden. Die SuS sollten veranlasst werden, Aussagen kritisch zu hinterfragen und zwischen Erfundenem und Wirklichkeit zu differenzieren, weil dies die Voraussetzung ist, Mythen, historischen Lügen und Verdrängungen- mit scheinbar triftigen historischen Argumenten, zu misstrauen. <ref> ebenda, S. 230f </ref>. <br>
Der Einstieg in die Unterrichtsreihe kann mit Hilfe einer Zeitreise oder mit der Identifikationsfigur erfolgen, die als Reiseführer in Rom fungiert. Der historische Zeitabstand von 2000 Jahren, eine schwierig nachvollziehbare Zeitdimension, wird damit überbrückt und es wird an die Lebensverhältnisse herangeführt. Für das Zeitbewusstsein ist es den Lehrern und Lehrerinnen wichtig, den SuS eine Vorstellung von der Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung von Geschichte zu vermitteln, damit sie Zeitbewusstsein (Gegenwart und Vergangenheit) unterscheiden können. Der zu überbrückende Zeitraum sollte in sinnvolle Abschnitte eingeteilt und mit historischen Inhalten auf einer Zeitleiste eingeordnet werden. Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Barock/17. Jhdt., Entdeckung Amerikas am Ende des 15. Jhdt., Mittelalter im 12. Jhdt., Christi Geburt/Stunde Null, Altes Rom zur Zeit Cäsars, ca. 50 v. Chr. <ref> vgl. ebenda, S.231f </ref> Als Einstieg kann die unmittelbare Begegnung mit den römischen Leitfiguren dienen. Es können z.B. lebensgroße Abbildungen von römischen Kindern gewählt werden, die an die Tafel gehängt werden, um die Annäherung an die Thematik zu erleichtern. „Mit Flavius und Livia sollten sich die Jungen wie Mädchen der Schulklasse „anfreunden“ können und so Interesse an ihren Lebensumständen entwickeln.“ <ref> ebenda, S. 233 </ref> Im Laufe des Unterrichts stellten Braas und Kollegen fest, dass die römischen Identifikationsfiguren in den Hintergrund gerieten, dies stellte aber keinen Verlust für das Interesse der SuS dar. <ref> vgl. ebenda, S. 233 </ref> <br>
Der Einstieg in die Unterrichtsreihe kann mit Hilfe einer Zeitreise oder mit der Identifikationsfigur erfolgen, die als Reiseführer in Rom fungiert. Der historische Zeitabstand von 2000 Jahren, eine schwierig nachvollziehbare Zeitdimension, wird damit überbrückt und es wird an die Lebensverhältnisse herangeführt. Für das Zeitbewusstsein ist es den Lehrern und Lehrerinnen wichtig, den SuS eine Vorstellung von der Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung von Geschichte zu vermitteln, damit sie Zeitbewusstsein (Gegenwart und Vergangenheit) unterscheiden können. Der zu überbrückende Zeitraum sollte in sinnvolle Abschnitte eingeteilt und mit historischen Inhalten auf einer Zeitleiste eingeordnet werden. Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Barock/17. Jhdt., Entdeckung Amerikas am Ende des 15. Jhdt., Mittelalter im 12. Jhdt., Christi Geburt/Stunde Null, Altes Rom zur Zeit Cäsars, ca. 50 v. Chr. <ref> vgl. ebenda, S.231f </ref> Als Einstieg kann die unmittelbare Begegnung mit den römischen Leitfiguren dienen. Es können z.B. lebensgroße Abbildungen von römischen Kindern gewählt werden, die an die Tafel gehängt werden, um die Annäherung an die Thematik zu erleichtern. „Mit Flavius und Livia sollten sich die Jungen wie Mädchen der Schulklasse „anfreunden“ können und so Interesse an ihren Lebensumständen entwickeln.“ <ref> ebenda, S. 233 </ref> Im Laufe des Unterrichts stellten Braas und Kollegen fest, dass die römischen Identifikationsfiguren in den Hintergrund gerieten, dies stellte aber keinen Verlust für das Interesse der SuS dar. <ref> vgl. ebenda, S. 233 </ref>
Eine andere Unterrichtsidee ist ein Brief von Felix dem Hasen (Autorin Anette Langen), anknüpfend an die Buchgeschichten von Felix, in denen er die Welt bereist und darüber in Briefen berichtet. Felix erzählt darin über seinen Besuch bei dem römischen Jungen Plinius, den er bei seinem Tagesablauf im Rom begleitet hat (hier kommt wieder die Zeitreise und das Zeitbewusstsein ins Spiel). <ref> vgl. ebenda, S. 234 </ref> Diese Idee kam, laut Braas, sehr gut bei den SuS an, sie kannten Felix bereits und waren jedes Mal neugierig auf einen neuen Brief von ihm, der zu Unterrichtsbeginn auf eine weitere Alltagsstation hinleitete und den Unterricht thematisch lenkte. <ref> vgl. ebenda, S. 234 </ref> Nachdem der Brief vorgelesen ist, besteht für die Kinder die Möglichkeit den Unterrichtenden und den Mitschülern Fragen zu stellen. Sie sollen mitteilen, welche Auffälligkeiten es in dem Brief für sie gibt und noch einmal den Inhalt des Briefs rekapitulieren, damit die Lehrkraft sehen kann, ob die Kinder die Thematik des Briefes verstanden haben. Dabei kommen die Unterschiede der Alltagsabläufe zwischen den römischen Kindern und den Lernenden zum Vorschein. <ref> vgl. ebenda, S. 234 </ref> Sinnvoll ist die Benutzung eines Zeitstrahls, um zu einer zeithistorischen Einordnung des Alten Roms zu kommen. Es reicht dabei ein grober Zeitstrahl. <ref> ebenda, S. 235 </ref>
Eine andere Unterrichtsidee ist ein Brief von Felix dem Hasen (Autorin Anette Langen), anknüpfend an die Buchgeschichten von Felix, in denen er die Welt bereist und darüber in Briefen berichtet. Felix erzählt darin über seinen Besuch bei dem römischen Jungen Plinius, den er bei seinem Tagesablauf im Rom begleitet hat (hier kommt wieder die Zeitreise und das Zeitbewusstsein ins Spiel). <ref> vgl. ebenda, S. 234 </ref> Diese Idee kam, laut Braas, sehr gut bei den SuS an, sie kannten Felix bereits und waren jedes Mal neugierig auf einen neuen Brief von ihm, der zu Unterrichtsbeginn auf eine weitere Alltagsstation hinleitete und den Unterricht thematisch lenkte. <ref> vgl. ebenda, S. 234 </ref> Nachdem der Brief vorgelesen ist, besteht für die Kinder die Möglichkeit den Unterrichtenden und den Mitschülern Fragen zu stellen. Sie sollen mitteilen, welche Auffälligkeiten es in dem Brief für sie gibt und noch einmal den Inhalt des Briefs rekapitulieren, damit die Lehrkraft sehen kann, ob die Kinder die Thematik des Briefes verstanden haben. Dabei kommen die Unterschiede der Alltagsabläufe zwischen den römischen Kindern und den Lernenden zum Vorschein. <ref> vgl. ebenda, S. 234 </ref> Sinnvoll ist die Benutzung eines Zeitstrahls, um zu einer zeithistorischen Einordnung des Alten Roms zu kommen. Es reicht dabei ein grober Zeitstrahl. <ref> ebenda, S. 235 </ref>


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