Bearbeiten von „Themenbestimmung in der Primarstufe

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Die Kleidung der Römer ist von der heutigen stark unterschieden, denn es kam ihr in hohem Maß eine soziale Bedeutung zu - nämlich - gesellschaftliche Stellung und sozialer Rang eines Menschen. Jedes Kleidungsstück hatte seine eigene Bedeutung. Mit den SuS können an Kleidungsstücken soziale Hierarchien ausgemacht werden, indem man den SuS die Möglichkeit gibt, römische Kleidung selbst zu produzieren und die geschneiderten Produkte anschließend in Form einer Modenschau/eines Theaterstücks vorzustellen. Gut aufbereitete Sachliteratur für Kinder bietet hierzu, neben Darstellungen, leicht verständliche Fertigungsanleitungen für die Kleidung. <ref> vgl. ebenda, S. 240 </ref> Zusammenfassend sagt Braas, dass der handlungsorientierte Unterricht den SuS sehr viel Spaß gemacht habe, aber auch die Gefahr deutlich wurde, dass durch das reine Handeln unter Umständen die inhaltliche Aufarbeitung zu kurz komme. Ein historisch-sozialer Vergleich des Kleidungsverhaltens wäre sinnvoll, denn gerade Kleidung besitze für heutige Kinder einen hohen Stellenwert und hätte sich als beispielhafter Inhalt eines historischen Transfers und damit einer Bewusstwerdung eigenen Verhaltens geradezu angeboten. <ref> vgl. ebenda, S. 242 </ref>  
Die Kleidung der Römer ist von der heutigen stark unterschieden, denn es kam ihr in hohem Maß eine soziale Bedeutung zu - nämlich - gesellschaftliche Stellung und sozialer Rang eines Menschen. Jedes Kleidungsstück hatte seine eigene Bedeutung. Mit den SuS können an Kleidungsstücken soziale Hierarchien ausgemacht werden, indem man den SuS die Möglichkeit gibt, römische Kleidung selbst zu produzieren und die geschneiderten Produkte anschließend in Form einer Modenschau/eines Theaterstücks vorzustellen. Gut aufbereitete Sachliteratur für Kinder bietet hierzu, neben Darstellungen, leicht verständliche Fertigungsanleitungen für die Kleidung. <ref> vgl. ebenda, S. 240 </ref> Zusammenfassend sagt Braas, dass der handlungsorientierte Unterricht den SuS sehr viel Spaß gemacht habe, aber auch die Gefahr deutlich wurde, dass durch das reine Handeln unter Umständen die inhaltliche Aufarbeitung zu kurz komme. Ein historisch-sozialer Vergleich des Kleidungsverhaltens wäre sinnvoll, denn gerade Kleidung besitze für heutige Kinder einen hohen Stellenwert und hätte sich als beispielhafter Inhalt eines historischen Transfers und damit einer Bewusstwerdung eigenen Verhaltens geradezu angeboten. <ref> vgl. ebenda, S. 242 </ref>  
===== Die Spiele der Römer, die Schule, Leben und Wohnen=====
===== Die Spiele der Römer, die Schule, Leben und Wohnen=====
Als weiteres Unterrichtsthema dienen die Spiele der Römer. Die eher privaten Spiele können im Zentrum des Unterrichtsgeschehens stehen, an denen sich die Kinder auch beteiligen können. Kinderspiele der Römer sind in großer Zahl überliefert. Sie ähneln stark heute bekannten Spielen und können leicht erlernt und gespielt werden. Häufig sind es Spiele wie Geschicklichkeits-, Glücks- oder Brettspiele. <ref> vgl. ebenda, S. 242 </ref> Diese Beispiele eignen sich gut für einen handlungs- und aktionsbezogenen Unterricht in der Grundschule, erklärt Braas. Der Reiz liege neben dem spielerischen Tun der SuS in dem Kennenlernen von Unterschieden oder Varianten. Dadurch würden historischer Wandel und geschichtliche Kontinuität anschaulich erfahrbar. „Die Unterrichtsstunden über die römischen Spiele wurden in Form des Stationenlernens durchgeführt.“ <ref> ebenda, S. 243 </ref> Die Lehrenden sollten den Kindern ein breites Angebot unterschiedlicher Spiele zur Erprobung zur Verfügung stellen. Ebenso können eigene römische Spiele hergestellt werden. Es kann so zu einem hohen Erkenntnisgewinn kommen, wie z.B. vieles von heute stammt von früher, manches ist gleich geblieben, aber das meiste hat sich gewandelt. Einiges rückte in Vergessenheit und Neues kam dazu. <ref> vgl. ebenda, S. 244 </ref> <br>
Als weiteres Unterrichtsthema dienen die Spiele der Römer. Die eher privaten Spiele können im Zentrum des Unterrichtsgeschehens stehen, an denen sich die Kinder auch beteiligen können. Kinderspiele der Römer sind in großer Zahl überliefert. Sie ähneln stark heute bekannten Spielen und können leicht erlernt und gespielt werden. Häufig sind es Spiele wie Geschicklichkeits-, Glücks- oder Brettspiele. <ref> vgl. ebenda, S. 242 </ref> Diese Beispiele eignen sich gut für einen handlungs- und aktionsbezogenen Unterricht in der Grundschule, erklärt Braas. Der Reiz liege neben dem spielerischen Tun der SuS in dem Kennenlernen von Unterschieden oder Varianten. Dadurch würden historischer Wandel und geschichtliche Kontinuität anschaulich erfahrbar. „Die Unterrichtsstunden über die römischen Spiele wurden in Form des Stationenlernens durchgeführt.“ <ref> ebenda, S. 243 </ref> Die Lehrenden sollten den Kindern ein breites Angebot unterschiedlicher Spiele zur Erprobung zur Verfügung stellen. Ebenso können eigene römische Spiele hergestellt werden. Es kann so zu einem hohen Erkenntnisgewinn kommen, wie z.B. vieles von heute stammt von früher, manches ist gleich geblieben, aber das meiste hat sich gewandelt. Einiges rückte in Vergessenheit und Neues kam dazu. <ref> vgl. ebenda, S. 244 </ref>  
Ein weiteres Thema könnte die Schule im Alten Rom sein. Das römische Schulsystem war zu unserem heutigen sehr verschieden: Schule war keine Pflicht, die reicheren Kinder wurden privat unterrichtet. Es gab Elementarschulen für die grundlegenden Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen. SuS lernen, dass die Lernbedingungen katastrophal waren und dass an der Straßenecke erworbene Wissen in Rom die Regel war, da das rege Treiben der Stadt die Aufmerksamkeit der SuS und Lehrer auf sich zog. Die hohe Schülerzahl tat ihr übriges, die Lehrer schlugen und schrien die Schüler an, kurz: es herrschte eine schlechte Stimmung. „Als Einstieg wurden Abbildungen von römischen Schulsituationen gewählt, an denen typische Merkmale und Unterschiede zum heutigen Unterricht erkennbar sind.“ <ref> ebenda, S. 244 </ref> Auch bei diesem Thema ist es sinnvoll einen handlungsorientierten Unterricht zu wählen, bei dem die SuS die Gelegenheit bekommen, römische Wachstafeln selbst anzufertigen und darauf mit einem Stilus zu schreiben, Papyrusrollen herzustellen und darauf mit einer Gänsefeder zu schreiben, das System der römischen Ziffern zu entdecken und es bei Rechenaufgaben anzuwenden oder eine Uhr mit römischen Zahlen zu bauen, einige Wörter in Latein kennen zu lernen und die Verwandtschaft zu vielen unserer heutigen Wörter zu entdecken, im Rollenspiel römische Schulsituationen mit den dort herrschenden Sitten und Gebräuchen erlebbar werden zu lassen und es später als kleines Theaterstück aufzuführen. <ref> vgl. ebenda, S. 245 </ref> „Das Thema Schule bietet sich für historisches Lernen in besonderer Weise an, da es aus der unmittelbaren Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler stammt und sie für einen historischen Vergleich quasi selber Fachleute sind, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen und bewerten können.“ <ref> ebenda, S. 245 </ref> <br>
Ein weiteres Thema könnte die Schule im Alten Rom sein. Das römische Schulsystem war zu unserem heutigen sehr verschieden: Schule war keine Pflicht, die reicheren Kinder wurden privat unterrichtet. Es gab Elementarschulen für die grundlegenden Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen. SuS lernen, dass die Lernbedingungen katastrophal waren und dass an der Straßenecke erworbene Wissen in Rom die Regel war, da das rege Treiben der Stadt die Aufmerksamkeit der SuS und Lehrer auf sich zog. Die hohe Schülerzahl tat ihr übriges, die Lehrer schlugen und schrien die Schüler an, kurz: es herrschte eine schlechte Stimmung. „Als Einstieg wurden Abbildungen von römischen Schulsituationen gewählt, an denen typische Merkmale und Unterschiede zum heutigen Unterricht erkennbar sind.“ <ref> ebenda, S. 244 </ref> Auch bei diesem Thema ist es sinnvoll einen handlungsorientierten Unterricht zu wählen, bei dem die SuS die Gelegenheit bekommen, römische Wachstafeln selbst anzufertigen und darauf mit einem Stilus zu schreiben, Papyrusrollen herzustellen und darauf mit einer Gänsefeder zu schreiben, das System der römischen Ziffern zu entdecken und es bei Rechenaufgaben anzuwenden oder eine Uhr mit römischen Zahlen zu bauen, einige Wörter in Latein kennen zu lernen und die Verwandtschaft zu vielen unserer heutigen Wörter zu entdecken, im Rollenspiel römische Schulsituationen mit den dort herrschenden Sitten und Gebräuchen erlebbar werden zu lassen und es später als kleines Theaterstück aufzuführen. <ref> vgl. ebenda, S. 245 </ref> „Das Thema Schule bietet sich für historisches Lernen in besonderer Weise an, da es aus der unmittelbaren Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler stammt und sie für einen historischen Vergleich quasi selber Fachleute sind, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen und bewerten können.“ <ref> ebenda, S. 245 </ref>  
Als weiteres Thema sei auf das Leben und Wohnen in der römischen Familie verwiesen. Als Fazit kommen Braas und ihre Kollegen zu der Erkenntnis, dass das Thema sehr gut für die Grundschule geeignet sei. Die Vorbereitungen waren zwar sehr aufwändig und zeitintensiv, aber lohnten sich in jedem Fall. Das Anschauungsmaterial, Beschaffung von Gegenständen und Materialien für die Eigentätigkeit und gerade das Herstellen von Gegenständen war bei den SuS sehr beliebt. Sie bekommen dadurch Einblicke in das römische Leben und können die Dinge sinnlich erleben. Für das Interesse und die Motivation der SuS ist der Unterricht über den Alltag im Alten Rom äußerst erfolgreich. Geschichte muss also nicht trocken und langweilig sein. „Durch die Thematisierung des Alltags war für die Schülerinnen und Schüler ein unmittelbarer Bezug zu ihrer eigenen Lebenssituation und ein direktes Verständnis historischer Unterschiede entstanden. Der historische Transfer wurde so erleichtert, denn die im Unterricht vermittelten Alltagssituationen des Alten Roms konnten leicht mit eigenen aus der heutigen Zeit verglichen werden. Die Lebenssituationen der Kinder waren unmittelbar Vergleichsmaßstab.“ <ref> ebenda, S. 251 </ref> Durch die Erfahrung von historischen Zusammenhängen und Unterschieden kann ein historischer Bezug hergestellt und ein Geschichtsbewusstsein entwickelt werden. Gerade ein Einstieg anhand einer Zeitleiste trägt zu der Vorstellung historischer Zeitdimension bei. Es muss jedoch beachtet werden, nur grobe Raster zu nehmen, da die Vermittlung von detaillierten Geschichtsdaten zu ereignislastig wären. Durch die Quellenarbeit und die Arbeit mit Texten und Abbildungen in Braas Unterricht wurde das Realitätsbewusstsein der SuS trainiert. Sie lernten Methoden kennen, wie man sich über historische Sachverhalte informieren und diese überprüfen kann, d.h. auch welche Skepsis gegenüber dem Realitätsgehalt bei Comic- oder [[Der Film/Filmanalyse|Filmdarstellungen]] geboten ist. <ref> vgl. ebenda, S. 251 </ref> „Die Historizität der eigenen Lebenswelt trat auf diese Weise spürbar ins Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Sie haben an mehreren Beispielen deutlich erkannt, dass heutige Umstände und ähnliche Gegenstände bereits vor 2000 Jahren bestanden oder zum Teil dort ihren Ursprung genommen haben und dass andererseits Lebensumstände sowohl in gesellschaftlicher wie auch in alltagsbezogener Hinsicht einem Wandel unterliegen.“ <ref> ebenda, S. 251 </ref> <br>
Als weiteres Thema sei auf das Leben und Wohnen in der römischen Familie verwiesen. Als Fazit kommen Braas und ihre Kollegen zu der Erkenntnis, dass das Thema sehr gut für die Grundschule geeignet sei. Die Vorbereitungen waren zwar sehr aufwändig und zeitintensiv, aber lohnten sich in jedem Fall. Das Anschauungsmaterial, Beschaffung von Gegenständen und Materialien für die Eigentätigkeit und gerade das Herstellen von Gegenständen war bei den SuS sehr beliebt. Sie bekommen dadurch Einblicke in das römische Leben und können die Dinge sinnlich erleben. Für das Interesse und die Motivation der SuS ist der Unterricht über den Alltag im Alten Rom äußerst erfolgreich. Geschichte muss also nicht trocken und langweilig sein. „Durch die Thematisierung des Alltags war für die Schülerinnen und Schüler ein unmittelbarer Bezug zu ihrer eigenen Lebenssituation und ein direktes Verständnis historischer Unterschiede entstanden. Der historische Transfer wurde so erleichtert, denn die im Unterricht vermittelten Alltagssituationen des Alten Roms konnten leicht mit eigenen aus der heutigen Zeit verglichen werden. Die Lebenssituationen der Kinder waren unmittelbar Vergleichsmaßstab.“ <ref> ebenda, S. 251 </ref> Durch die Erfahrung von historischen Zusammenhängen und Unterschieden kann ein historischer Bezug hergestellt und ein Geschichtsbewusstsein entwickelt werden. Gerade ein Einstieg anhand einer Zeitleiste trägt zu der Vorstellung historischer Zeitdimension bei. Es muss jedoch beachtet werden, nur grobe Raster zu nehmen, da die Vermittlung von detaillierten Geschichtsdaten zu ereignislastig wären. Durch die Quellenarbeit und die Arbeit mit Texten und Abbildungen in Braas Unterricht wurde das Realitätsbewusstsein der SuS trainiert. Sie lernten Methoden kennen, wie man sich über historische Sachverhalte informieren und diese überprüfen kann, d.h. auch welche Skepsis gegenüber dem Realitätsgehalt bei Comic- oder [[Der Film/Filmanalyse|Filmdarstellungen]] geboten ist. <ref> vgl. ebenda, S. 251 </ref> „Die Historizität der eigenen Lebenswelt trat auf diese Weise spürbar ins Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Sie haben an mehreren Beispielen deutlich erkannt, dass heutige Umstände und ähnliche Gegenstände bereits vor 2000 Jahren bestanden oder zum Teil dort ihren Ursprung genommen haben und dass andererseits Lebensumstände sowohl in gesellschaftlicher wie auch in alltagsbezogener Hinsicht einem Wandel unterliegen.“ <ref> ebenda, S. 251 </ref> <br>


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