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''' Der psychologische (subjektivistische) Ansatz ''' steht dem objektivistischen Ansatz gegenüber und fokussiert Motive und Charaktereigenschaften des Subjekts einer Gründung, also der unternehmerischen Persönlichkeit des Entrepreneurs. Thematisiert ist nicht das zur Unternehmensgründung notwendige Wissen, sondern die an den Entrepreneur gebundenen Kompetenzen sowie dessen unternehmerische Haltung.  
''' Der psychologische (subjektivistische) Ansatz ''' steht dem objektivistischen Ansatz gegenüber und fokussiert Motive und Charaktereigenschaften des Subjekts einer Gründung, also der unternehmerischen Persönlichkeit des Entrepreneurs. Thematisiert ist nicht das zur Unternehmensgründung notwendige Wissen, sondern die an den Entrepreneur gebundenen Kompetenzen sowie dessen unternehmerische Haltung.  


''' Der soziologische (umweltbezogene) Denkansatz ''' unterstellt, dass das Verhalten eines Unternehmers aus dessen Umwelt resultiert. Fragen nach dem Einfluss verschiedener Umweltbedingungen, wie z.B. Infrastruktur, Familien- oder Kindheitserfahrungen, Ausbildung und Beruf der Eltern, das Alter des Gründers auf den Erfolg unternehmerischen Agierens, stehen im Vordergrund. <ref>May & Wiepcke (2012): Lexikon der ökonomischen Bildung. 8., völlig überarb. und erw. Auflage. München: Oldenbourg </ref>
''' Der soziologische (umweltbezogene) Denkansatz ''' unterstellt, dass das Verhalten eines Unternehmers aus dessen Umwelt resultiert. Fragen nach dem Einfluss verschiedener Umweltbedingungen, wie z.B. Infrastruktur, Familien- oder Kindheitserfahrungen, Ausbildung und Beruf der Eltern, das Alter des Gründers auf den Erfolg unternehmerischen Agierens, stehen im Vordergrund. <ref> May & Wiepcke 2012 </ref>


=== Kann Entrepreneurship erlernt werden? ===
=== Kann Entrepreneurship erlernt werden? ===


Schon in der Definition der Entrepreneurship Education wird deutlich, dass niemand zum Unternehmer bzw. Unternehmerin geboren wird. Theoretisch steht jedem Menschen die Entscheidung für das Unternehmertum als eine Option der Berufswahl frei. In der Praxis wird  zwischen Neigung und Fähigkeit unterschieden. Eine Neigung (u.a. auch zum Unternehmertum) erfährt ein Subjekt durch den Einfluss seines Umfelds; das bedeutet aber nicht, das man aus einem unternehmerischen Elternhaus kommen muss. Viel stärker fällt die Fähigkeit ins Gewicht, genauer gesagt das Machen und Wollen, welches trainiert werden kann. Umso häufiger einer unternehmerische Tätigkeit ausgeführt und reflektiert wird, desto erfolgreicher ist das Unternehmertum. <ref>May & Wiepcke (2012): Lexikon der ökonomischen Bildung. 8., völlig überarb. und erw. Auflage. München: Oldenbourg </ref>
Schon in der Definition der Entrepreneurship Education wird deutlich, dass niemand zum Unternehmer bzw. Unternehmerin geboren wird. Theoretisch steht jedem Menschen die Entscheidung für das Unternehmertum als eine Option der Berufswahl frei. In der Praxis wird  zwischen Neigung und Fähigkeit unterschieden. Eine Neigung (u.a. auch zum Unternehmertum) erfährt ein Subjekt durch den Einfluss seines Umfelds; das bedeutet aber nicht, das man aus einem unternehmerischen Elternhaus kommen muss. Viel stärker fällt die Fähigkeit ins Gewicht, genauer gesagt das Machen und Wollen, welches trainiert werden kann. Umso häufiger einer unternehmerische Tätigkeit ausgeführt und reflektiert wird, desto erfolgreicher ist das Unternehmertum. <ref> May & Wiepcke, 2012 </ref>


Das Interesse für entrepreneurship bezogene Fähigkeiten kann also durch Einfluss des (sozialen) Umfelds geweckt werden und der Kompetenzerwerb kann erfolgen. Aber lässt sich Entrepreneurship überhaupt lehren?
Das Interesse für entrepreneurship bezogene Fähigkeiten kann also durch Einfluss des (sozialen) Umfelds geweckt werden und der Kompetenzerwerb kann erfolgen. Aber lässt sich Entrepreneurship überhaupt lehren?
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=== Kann Entrepreneurship gelehrt werden? ===
=== Kann Entrepreneurship gelehrt werden? ===


Es ist sich von dem Gedanke zu verabschieden, man könne Gründer pauschal in irgendeiner Weise ‚machen‘; weder durch die Gene, noch durch die optimale Gestaltung aller sozialen Einflussfaktoren. Eine gesteuerte Entwicklung durch Erzieher*innen, Lehrkräften oder durch die Ausbildung ist nicht möglich, sogar konträr zum Ziel, selbstbestimmte und selbstverantwortliche Individuen im unternehmerischen Bereich und aber auch in der Schule auszubilden. Allerdings können im Rahmen der Entrepreneurship Education  Lehr/Lern-Arrangements angeboten werden, die den Heranwachsenden die Erfahrung ermöglichen, unternehmerisch zu handeln, die Interaktion bzw. das soziale Kapitel dementsprechend zu gestalten und entsprechende Wissensbestände aufzubauen. Diese unternehmerischen Kompetenzen sollen in der Schule angebahnt, gefördert und bestenfalls erworben werden. Ob dieses (Orientierungs-)Angebot angenommen oder abgelehnt und diese Handlungs- und spätere Karriereoption zukünftig eingeschlagen wird, liegt vollständig beim selbstbestimmten Individuum. Generell kann Entrepreneurship im Rahmen eines Bildungsangebots gelehrt werden, das bedeutet aber nicht automatisch, dass es dadurch in der Zukunft mehr Unternehmensgründer*innen geben wird . <ref>Euler, M. (2016): Born or made – Kann Entrepreneurship gelehrt werden? In: Retzmann, T. (Hrsg.). Entrepreneurship und Arbeitnehmerorientierung. Leitbilder und Konzepte für die ökonomischen Bildung in der Schule.Schwalbach. Wochenschau Verlag.
Es ist sich von dem Gedanke zu verabschieden, man könne Gründer pauschal in irgendeiner Weise ‚machen‘; weder durch die Gene, noch durch die optimale Gestaltung aller sozialen Einflussfaktoren. Eine gesteuerte Entwicklung durch Erzieher*innen, Lehrkräften oder durch die Ausbildung ist nicht möglich, sogar konträr zum Ziel, selbstbestimmte und selbstverantwortliche Individuen im unternehmerischen Bereich und aber auch in der Schule auszubilden. Allerdings können im Rahmen der Entrepreneurship Education  Lehr/Lern-Arrangements angeboten werden, die den Heranwachsenden die Erfahrung ermöglichen, unternehmerisch zu handeln, die Interaktion bzw. das soziale Kapitel dementsprechend zu gestalten und entsprechende Wissensbestände aufzubauen. Diese unternehmerischen Kompetenzen sollen in der Schule angebahnt, gefördert und bestenfalls erworben werden. Ob dieses (Orientierungs-)Angebot angenommen oder abgelehnt und diese Handlungs- und spätere Karriereoption zukünftig eingeschlagen wird, liegt vollständig beim selbstbestimmten Individuum. Generell kann Entrepreneurship im Rahmen eines Bildungsangebots gelehrt werden, das bedeutet aber nicht automatisch, dass es dadurch in der Zukunft mehr Unternehmensgründer*innen geben wird . <ref> Euler, 2016   </ref>
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Welchen spezifischen Kompetenzerwerb Lehrkräfte in ihrem Unterricht anbahnen können, wird im folgenden Abschnitt beschrieben.
Welchen spezifischen Kompetenzerwerb Lehrkräfte in ihrem Unterricht anbahnen können, wird im folgenden Abschnitt beschrieben.
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Eine Schlüsselrolle spielt der Kompetenzerwerb von Ambiguitätstoleranz; eine entscheidende Kompetenz von Gründer*innen, denn sie verfügen zumeist über ein höheren Maß dieser. Dabei geht es um den Umgang mit widersprüchlichen, unstrukturierten, offenen und mehrdeutigen Situationen und dem Zurechtkommen mit Unvorhersehbarkeiten. In einer zunehmend globalisierten, vernetzten und komplexen Welt mit Kriegen, Wirtschaftskrisen und Pandemien wird es immer schwieriger, fundierte unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Aus dieses Gründen gilt es die Lernenden in fiktiven, exemplarischen Fallbeispielen darauf vorzubereiten, in Situationen von unvollkommenen Informationen und Ungewissheit in einem immer internationaler werdenden Wettbewerb reagieren und diese mitgestalten zu können.  
Eine Schlüsselrolle spielt der Kompetenzerwerb von Ambiguitätstoleranz; eine entscheidende Kompetenz von Gründer*innen, denn sie verfügen zumeist über ein höheren Maß dieser. Dabei geht es um den Umgang mit widersprüchlichen, unstrukturierten, offenen und mehrdeutigen Situationen und dem Zurechtkommen mit Unvorhersehbarkeiten. In einer zunehmend globalisierten, vernetzten und komplexen Welt mit Kriegen, Wirtschaftskrisen und Pandemien wird es immer schwieriger, fundierte unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Aus dieses Gründen gilt es die Lernenden in fiktiven, exemplarischen Fallbeispielen darauf vorzubereiten, in Situationen von unvollkommenen Informationen und Ungewissheit in einem immer internationaler werdenden Wettbewerb reagieren und diese mitgestalten zu können.  


Bei der Entrepreneurship Education sollen u.a. auch weitere Kompetenzen erworben werden: Risikobereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Führungskompetenz, Leistungsmotivation, Selbstsicherheit, Kreativität, Flexibilität und das Erleben der eigenen Selbstwirksamkeit/Selbstwirksamkeits-überzeugung.  <ref>Mittelstädt, E. & Wiepcke, C. (2018): Design Thinking; in: Unterricht Wirtschaft/Politik 2018/4Statista (2020). Anzahl der Gründer in Deutschland im Zeitraum von 2000 bis 2019. Verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183869/umfrage/entwicklung-der-absolutengruenderzahlen-in-deutschland/ [04.12.22]
Bei der Entrepreneurship Education sollen u.a. auch weitere Kompetenzen erworben werden: Risikobereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Führungskompetenz, Leistungsmotivation, Selbstsicherheit, Kreativität, Flexibilität und das Erleben der eigenen Selbstwirksamkeit/Selbstwirksamkeits-überzeugung.  <ref> Mittelstädt & Wiepcke, 2018 </ref>
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'''''Weiterführende Literaturempfehlung:'''''
'''''Weiterführende Literaturempfehlung:'''''

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