Bearbeiten von „Unterrichtsbeispiel KZ Natzweiler-Struthof

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Emotionale Betroffenheit soll hervorgerufen werden, aber nicht in der Form, dass das Dritte Reich und das Konzentrationslager lediglich als negativ bewertet werden, vielmehr dass das Bedürfnis geweckt wird mehr über die Zeit und die Hintergründe, die zu dieser Tat geführt hat, zu erfahren. Und daraus eventuell Verhaltensweisen zu entwickeln, die vermeiden dass sich ein ähnlicher Prozess noch einmal wiederholt <ref> vgl. Gareis 1989, 18 </ref>
Emotionale Betroffenheit soll hervorgerufen werden, aber nicht in der Form, dass das Dritte Reich und das Konzentrationslager lediglich als negativ bewertet werden, vielmehr dass das Bedürfnis geweckt wird mehr über die Zeit und die Hintergründe, die zu dieser Tat geführt hat, zu erfahren. Und daraus eventuell Verhaltensweisen zu entwickeln, die vermeiden dass sich ein ähnlicher Prozess noch einmal wiederholt <ref> vgl. Gareis 1989, 18 </ref>
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Die Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich wird als sehr wichtig empfunden, um dafür zu sorgen, dass dieser Geschichtsabschnitt im Bewusstsein einen Platz einnimmt und  einen „Beitrag zur Entwicklung einer historischen Dimension der „Ich-Identität leistet“ <ref> vgl. Gareis 1989,  20</ref>. Denn „dieses Negativbeispiel für Humanität wird zu einer kulturellen Mahnung, einem Wert, den es bewußtseinsfähig zu machen gilt <ref> vgl. Gareis 1989, 21 </ref>.“
Die Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich wird als sehr wichtig empfunden, um dafür zu sorgen, dass dieser Geschichtsabschnitt im Bewusstsein einen Platz einnimmt und  einen „Beitrag zur Entwicklung einer historischen Dimension der „Ich-Identität leistet“ <ref> vgl. Gareis 1989,  20</ref>. [5] Denn „dieses Negativbeispiel für Humanität wird zu einer kulturellen Mahnung, einem Wert, den es bewußtseinsfähig zu machen gilt <ref> vgl. Gareis 1989, 21 </ref>.“ [6]
Ethische Leiprinzipien wie Freiheit, Gerechtigkeit und Humanität sollen durch den Besuch am Beispiel des Konflikts der Behandlung von Minderheiten verdeutlicht und unterstützt werden. „Die Internalisation dieser Werte ist von Bedeutung, weil durch die Verinnerlichung Verhaltensweisen stabilisiert werden“ und diese „affektive Berührung kann wesentlich mehr verhaltenssteuernd wirken als die ledigliche „Vermittlung kognitiver Kenntnisse<ref> vgl. Gareis 1989, 21 </ref>.“
Ethische Leiprinzipien wie Freiheit, Gerechtigkeit und Humanität sollen durch den Besuch am Beispiel des Konflikts der Behandlung von Minderheiten verdeutlicht und unterstützt werden. „Die Internalisation dieser Werte ist von Bedeutung, weil durch die Verinnerlichung Verhaltensweisen stabilisiert werden“ und diese „affektive Berührung kann wesentlich mehr verhaltenssteuernd wirken als die ledigliche „Vermittlung kognitiver Kenntnisse<ref> vgl. Gareis 1989, 21 </ref>.“ [7]
   
   


== Authentizität und Historizität ==
== Authentizität und Historizität ==


Dieses „Pädagogische Anliegen“ Betroffenheit herzustellen beziehungsweise  Hilfen bei starker emotionaler Reaktion zu geben, um auf diese Weise Motivationen zu weiteren Auseinandersetzungen mit dem Geschehenen zu erwecken oder Blockierungen durch Angst, Wut und Ohnmachsgefühl zu lösen, ist die Voraussetzungen für intensiveres Lernen <ref> vgl. Gareis 1989, 18 </ref> .“ Denn erst wenn der Lehrgegenstand  mit seiner Thematik, Problem- und Fragestellung das Interesse des Lernenden geweckt hat, kann er werten und diese Bewertung in sein individuelles Wertesystem integrieren <ref> vgl. Gareis 1989, 137 </ref>.
Dieses „Pädagogische Anliegen“ Betroffenheit herzustellen beziehungsweise  Hilfen bei starker emotionaler Reaktion zu geben, um auf diese Weise Motivationen zu weiteren Auseinandersetzungen mit dem Geschehenen zu erwecken oder Blockierungen durch Angst, Wut und Ohnmachsgefühl zu lösen, ist die Voraussetzungen für intensiveres Lernen <ref> vgl. Gareis 1989, 18 </ref> .“ [8] Denn erst wenn der Lehrgegenstand  mit seiner Thematik, Problem- und Fragestellung das Interesse des Lernenden geweckt hat, kann er werten und diese Bewertung in sein individuelles Wertesystem integrieren <ref> vgl. Gareis 1989, 137 </ref>. [9]
Diese im besten Fall auftretende Motivations“energie“ seitens der SuS führt dazu, dass das Individuum Bezüge zwischen dem Lerninhalt und der eigenen Lebenssituation, den eigenen Interessen, sowie der Wertestruktur herstellt und diese gegebenenfalls verändert.
Diese im besten Fall auftretende Motivations“energie“ seitens der SuS führt dazu, dass das Individuum Bezüge zwischen dem Lerninhalt und der eigenen Lebenssituation, den eigenen Interessen, sowie der Wertestruktur herstellt und diese gegebenenfalls verändert.
Wenn es allerdings zu ablehnender als auch neutraler Wertung kommt, wird es für den Lehrenden förderliche den Prozess durch geeignete Maßnahmen zu öffnen und zu unterstützen <ref> vgl. Gareis 1989, 120 </ref>. „Die gefühlsmäßige Öffnung des Lernenden zum Gegenstand hin kann erreicht werden, wenn der „Gegenstand wieder in seinen Werdensprozeß“ aufgelöst und damit „die ursprüngliche menschliche Situation… aus der er eins hervorgegangen ist rekonstruiert wird <ref> vgl. Gareis 1989,135</ref>.  
Wenn es allerdings zu ablehnender als auch neutraler Wertung kommt, wird es für den Lehrenden förderliche den Prozess durch geeignete Maßnahmen zu öffnen und zu unterstützen <ref> vgl. Gareis 1989, 120 </ref>. [10] „Die gefühlsmäßige Öffnung des Lernenden zum Gegenstand hin kann erreicht werden, wenn der „Gegenstand wieder in seinen Werdensprozeß“ aufgelöst und damit „die ursprüngliche menschliche Situation… aus der er eins hervorgegangen ist rekonstruiert wird <ref> vgl. Gareis 1989,135</ref>. [11]
So macht erst die Rekonstruktion von Geschichte den Gegenstand für den Menschen wirklich begreifbar.
So macht erst die Rekonstruktion von Geschichte den Gegenstand für den Menschen wirklich begreifbar.
Hier ist jedenfalls erkennbar, dass der Lehrende eine eher passive Rolle einnimmt und lediglich unterstützend und als Hilfestellung für die SuS wirkt. Die Lernenden werden aktiv und rekonstruieren ihr eigenes Wissen mit ihrem bereits erfahrenen Kontext, wobei  Wissen und Verstehen des Lerngegenstandes dabei Voraussetzung sind.
Hier ist jedenfalls erkennbar, dass der Lehrende eine eher passive Rolle einnimmt und lediglich unterstützend und als Hilfestellung für die SuS wirkt. Die Lernenden werden aktiv und rekonstruieren ihr eigenes Wissen mit ihrem bereits erfahrenen Kontext, wobei  Wissen und Verstehen des Lerngegenstandes dabei Voraussetzung sind.
Schließlich ist bei der didaktischer Planung des Besuchs nicht nur Sachlogik des Gegenstandes wichtig sondern vielmehr auch die subjektiven Prägungen der einzelnen individuellen Erfahrungsräume der Lernenden, die man beachten sollte.
Schließlich ist bei der didaktischer Planung des Besuchs nicht nur Sachlogik des Gegenstandes wichtig sondern vielmehr auch die subjektiven Prägungen der einzelnen individuellen Erfahrungsräume der Lernenden, die man beachten sollte.


„In jedem Falle verändert sich aber die Relevanz der kognitiven Inhalte für den Lernenden, ihre Auswahl bleibt nicht mehr allein der didaktischen Entscheidungsinstanz vorbehalten, sondern der Lernende wirkt daran mit <ref> Gareis 1989, 121</ref>.“
„In jedem Falle verändert sich aber die Relevanz der kognitiven Inhalte für den Lernenden, ihre Auswahl bleibt nicht mehr allein der didaktischen Entscheidungsinstanz vorbehalten, sondern der Lernende wirkt daran mit <ref> Gareis 1989, 121</ref>.“ [12]
Die so durch Partizipation des Individuums gewährleistete Relevanz der Inhalte führt zu einem größeren Erkenntnisfortschritt, den der Lernende während des Bildungsprozesses machen kann <ref> vgl. Gareis 1989,110</ref>.
Die so durch Partizipation des Individuums gewährleistete Relevanz der Inhalte führt zu einem größeren Erkenntnisfortschritt, den der Lernende während des Bildungsprozesses machen kann <ref> vgl. Gareis 1989,110</ref>. [13]
Während also Anleitung fast überall praktiziert werden kann, wird die Lernbereitschaft hier von selbst wirksamer, da die originale Begegnung der Lernenden mit dem Gegenstand, mit dem „authentischen Geist des Ortes“ in Berührung kommen, als nirgendwo sonst <ref> vgl. Gareis 1989, 21</ref>.
Während also Anleitung fast überall praktiziert werden kann, wird die Lernbereitschaft hier von selbst wirksamer, da die originale Begegnung der Lernenden mit dem Gegenstand, mit dem „authentischen Geist des Ortes“ in Berührung kommen, als nirgendwo sonst <ref> vgl. Gareis 1989, 21</ref>. [14]
Unter „originale Begegnung“ wird verstanden, dass sich der Lernende der „wahren Erkenntnis über den Gegenstand so weit wie möglich annähert“, dass er versucht den Gegenstand so wie er „seinem eigentlichen Wesen nach ist“ zu erkennen und auch „zu verstehen, warum dieser Gegenstand geschaffen wurde beziehungsweise sich zu dem entwickelt halt, das was er sich dem Lernenden darstellt <ref> vgl. Gareis 1989, 118 </ref>.“
Unter „originale Begegnung“ wird verstanden, dass sich der Lernende der „wahren Erkenntnis über den Gegenstand so weit wie möglich annähert“, dass er versucht den Gegenstand so wie er „seinem eigentlichen Wesen nach ist“ zu erkennen und auch „zu verstehen, warum dieser Gegenstand geschaffen wurde beziehungsweise sich zu dem entwickelt halt, das was er sich dem Lernenden darstellt <ref> vgl. Gareis 1989, 118 </ref>.“ [15]




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