Veränderung der Lebensverhältnisse durch die Industrialisierung, am Beispiel der Landbevölkerung

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Veränderung der Lebensverhältnisse durch die Industrialisierung - am Beispiel der Landbevölkerung.

Name des Moduls

Urbanisierung

Autoren

Godec, Stätzler, Strobel, Vogt

Klasse und Klassenstufe

8. Klasse Realschule

Zeitbedarf

6-8 Unterrichtsstunden

Einbindung Lehrplan

Themenbereich 2.
-Lebens und Wirtschaftsformen in der Vergangenheit – Neuzeit –Erfindungen, Entdeckungen, Entwicklungen
Themenbereich 6.
-Wissensmerkmale von Revolutionen – Industrielle Revolution und ihre Folgen

Didaktischer Kommentar

Zu Beginn der Stunde zeigt die Lehrperson (mittels Tageslichtprojektor) ein Diagramm. Darauf ist die Bevölkerungsentwicklung der Stadt- und Landbevölkerung von früher (Zeit vor der Revolution) und heute deutlich zu erkennen. Die Schülerinnen und Schüler können daraus schlussfolgern, dass immer mehr Menschen in der Stadt leben. Wir wählen damit als Einstieg einen stillen Impuls, dadurch soll erreicht werden, dass die Schülerinnen und Schüler unvoreingenommen an das Thema herangeführt werden und sich frei dazu äußern können. Außerdem werden sie zum eigenen Nachdenken angeregt, ohne dass ihnen der Lehrer eine bestimmte Richtung vorgibt. Ihre Neugier kann durch einen Widerspruch oder ein Phänomen geweckt werden, so dass sie engagiert am weiteren Verlauf des Unterrichts teilnehmen.

Durch die Quellenarbeit, welche die Schülerinnen und Schüler in der Erarbeitungsphase (siehe ausführlicher Unterrichtsverlauf) leisten, soll ganz allgemein die Selbstständigkeit und das eigene Denken gefördert werden. Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Chance die Vergangenheit anschaulich und konkret zu erleben und sie gleichzeitig kritisch zu bewerten. Wichtig ist uns hier der kritische Umgang mit den Quellen. Die multiperspektivische Auswahl von Quellen verdeutlichen den Schülern, dass historisches Wissen stets von Standortgebundenheit und Zeitlichkeit abhängig ist.

Durch die Erstellung der Bildergeschichte (Comic) mit Hilfe von Pixton lässt sich die Unterrichtsstunde abwechslungsreich gestalten. Mit dem Web 2.0 Tool können zahlreiche didaktische Ziele erfüllt werden. Wir legen den Fokus auf das Analysieren von Quellen, die Vertiefung des Gelernten und die Sicherung der Erkenntnisse. Durch das selbstständige Erstellen des Comics sollen die Schülerinnen und Schüler motiviert und gleichzeitig in ihrer Kreativität gefördert werden.


Sowohl bei der Quellenarbeit als auch bei der Bearbeitung des Comics werden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen zu je 4 Personen eingeteilt. Hierbei sollte die Lehrperson die Klassengröße berücksichtigen. Da die Lehrperson mit der Klasse vertraut ist, kann sie homogene Gruppen bilden und dadurch die Heterogenität berücksichtigen.
Wir haben uns für die Form der Gruppenarbeit entschieden, da sie die vier Ebenen des erweiterten Lernbegriffs abdeckt. Die Schüler erarbeiten sich Wissen, lernen Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, wenden das Gelernte kommunikativ an und trainieren soziale Fähigkeiten wie Teamgeist, Rücksichtnahme und Toleranz.


Die Ergebnissicherung ist eine der drei Hauptphasen der Unterrichtsstunde. Ihr Ziel besteht darin, die im Unterricht erarbeiteten Ergebnisse für die Schülerinnen und Schüler zu sichern. In unserer Unterrichtseinheit soll die Sicherung der Ergebnisse anhand von Präsentationen erfolgen. Wir halten das Beherrschen von Präsentationstechniken sowie Sprechen vor Gruppen für sinnvoll, da es im späteren Leben von großer Bedeutung ist (sowohl im Studium als auch im späteren Berufsleben). Anhand der verschiedenen Comics können die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Umsetzungen der Aufgabenstellung vergleichen. Damit die geleistete Arbeit dauerhaft abrufbar ist stellt die Lehrperson die einzelnen Werke auf den Klassenblog. Gleichzeitig erhält die Arbeit dadurch Wertschätzung und einen Sinn.


Zielsetzung und Kompetenzbereiche

- Die Schülerinnen und Schüler erwerben Medienkompetenz durch Erstellung und Berarbeitung der eigenen Präsentation, Narration und digitalen Comics sowie den in den Gruppenarbeiten anfallenden Aufgaben (Power Point, Pixton)
- Durch die De-Konstruktion von Quellen und die Re-Kontruktion, die durch das präsentieren der Ergebnisse gegeben ist, erlernen die Schülerinnen und Schüler historische Methodenkompetenz
- Die Schülerinnen und Schüler erwerben historische Sachkompetenz durch Bearbeitung und Analyse der Quellen. Sie lernen Begriffe ausreichend zu strukturieren und historisch anzuwenden
- Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre historische Fragekompetenz durch aufwerfen von Fragen, welche anhand einer Quelle auftauchen
- Schülerinnen und Schüler vertiefen Sozialkompetenz anhand der Gruppenarbeit und Vorstellung der Ergebnisse
- Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Orientierungskompetenz gefördert, durch einen aktuellen Gegenwartsbezug (Motivationsphase)

Ausführliche Beschreibung des Unterrichtsverlauf

Einführung

- Stiller Impuls mit Hilfe eines Diagrammes, welches die Bevölkerungsverteilung in der Stadt und auf dem Land von früher und heute vergleicht [1]
- Im Plenum werden Fragen geklärt und die Aussage des Diagrammes erarbeitet
- Anschließend wird die Bildikone, von Arbeiten die in einer Fabrik arbeiten, gezeigt. [2]
- Anhand diesem Bild soll, vom Lehrer geleitet, die Leitfrage „Wie und warum kam es zur Veränderung der Lebensverhältnisse?" aufgeworfen werden.

Erarbeitung

Gruppenarbeit
- Schülerinnen und Schüler bearbeiten ein vorgegebenes Thema, in der Gruppe, und entscheiden sich für eine Form der Präsentation. Dazu stellt die Lehrperson Quellen zur Verfügung
- Vier Themenbereiche sollen dabei abgedeckt werden:
1) Lohnentwicklung [3]
2) Wohnverhältnisse [4]
3) Arbeitstag [5]
4) Arbeitsbedingungen [6]
- Die einzelnen Gruppen präsentieren ihre erarbeiteten Ergebnisse.

Vertiefung

Comic
- Für die Erstellung des Comics werden neue Gruppen gebildet, die jeweils ein(e) Schüler/inn der einzelnen Themenbereiche enthalten (Gruppenpuzzle).
- Anhand der zuvor gelernten Informationen sollen die einzelnen Gruppen eine Narration, mit Hilfe von Pixton erstellen.
- Aufgabenstellung:
(1) Stelle dir vor, ein Bauer zieht vom Land in die Stadt und erstelle dazu einen Comic.
(2) Gehe dabei auf Wünsche, Möglichkeiten und das Leben der Bauern in der Stadt ein. Was verändert sich? ( Lohnentwicklung, Wohnverhältnisse, Arbeitstag und Arbeitsbedingungen)
- Bevor die eigentliche Arbeit am Comic begonnen werden kann muss jede Gruppe ein Storyboard erstellen. Dadurch hat die Lehrkraft Kontrolle über den entstehenden Comic und kann Hilfestellungen geben.

Sicherung

- Jede Gruppe stellt ihren Comic vor.
- Die Lehrperson veröffentlicht die entworfenen Comics anschließend auf dem Klassen-Blog. Dadurch sind die Ergebnisse dauerhaft abrufbar.

Beispiel Comic

Quellen

  1. Daten aus http://de.wikipedia.org/wiki/Urbanisierung
  2. Alter, Hufnagel, Spann, Sösemann, Steinbach und Würfel: Grundriss der Geschichte Band 2; Klett; 1.Auflage; 1992 Seite 145 (Tafel7)
  3. Condrau, Flurin: Die Industrialisierung in Deutschland; WBG-Verlag; 2005; Seite 76 f.
  4. Condrau, Flurin: Die Industrialisierung in Deutschland; WBG-Verlag; 2005; Seite 78
  5. Condrau, Flurin: Die Industrialisierung in Deutschland; WBG-Verlag; 2005; Seite 83 f.
  6. Lautemann, Wolfgang und Schlenke, Manfred: Geschichte in Quellen; Bayrischer Schulbuchverlag; 1980; Seite 109ff.