Bearbeiten von „Was ist guter Geschichtsunterricht nach Gautschi?

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Die Arbeitsformen teilt er in zwei Kategorien auf: Aktionsformen der Lehrer und Lernakte der Schüler. Bei der ersten Kategorie führt er den Frontalunterricht auf. Diese kommt bis heute ein Prozentanteil von 80 % im Geschichtsunterricht zu <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.39 </ref>.  Bei dieser Arbeitsform, bei der alle Schüler sich auf den Lehrer konzentrieren und keine Beziehung zu ihren Mitschülern haben, gelten die Aufnahme der Informationen und das Nachvollziehen der gegebenen Erkenntnisschritte als Einzelleistung. Hier ist es besonders wichtig, das Alter und die Reife der Schüler zu berücksichtigen. Als Kritik erwähnt Unckel den Widerspruch zwischen dem Frontalunterricht und einem lehrzentrierten Unterricht und der Erziehung der Schüler zur Selbst- und Mitbestimmung. Außerdem wird die Zusammenführung von Bildungsplan und Frontalunterricht bemängelt. Mit dem Bildungsplan wird die Rücksichtnahme auf Alter und Reife der SuS erschwert, wenn diese in der Unterstufe bereits mit dem Thema „Demokratie“ konfrontiert werden.  
Die Arbeitsformen teilt er in zwei Kategorien auf: Aktionsformen der Lehrer und Lernakte der Schüler. Bei der ersten Kategorie führt er den Frontalunterricht auf. Diese kommt bis heute ein Prozentanteil von 80 % im Geschichtsunterricht zu <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.39 </ref>.  Bei dieser Arbeitsform, bei der alle Schüler sich auf den Lehrer konzentrieren und keine Beziehung zu ihren Mitschülern haben, gelten die Aufnahme der Informationen und das Nachvollziehen der gegebenen Erkenntnisschritte als Einzelleistung. Hier ist es besonders wichtig, das Alter und die Reife der Schüler zu berücksichtigen. Als Kritik erwähnt Unckel den Widerspruch zwischen dem Frontalunterricht und einem lehrzentrierten Unterricht und der Erziehung der Schüler zur Selbst- und Mitbestimmung. Außerdem wird die Zusammenführung von Bildungsplan und Frontalunterricht bemängelt. Mit dem Bildungsplan wird die Rücksichtnahme auf Alter und Reife der SuS erschwert, wenn diese in der Unterstufe bereits mit dem Thema „Demokratie“ konfrontiert werden.  
Die bekannteste Form des Frontalunterrichts ist der Lehrervortrag. Dieser sollte jedoch keinesfalls eingesetzt werden um den Schülern einen Überblick über Geschichte zu verschaffen. Er ist vielmehr sehr hilfreich für die Vermittlung von Informationen, die Schüler nicht oder nur mit einem zu hohen Aufwand an Arbeit, selbst erarbeiten können.
Die bekannteste Form des Frontalunterrichts ist der Lehrervortrag. Dieser sollte jedoch keinesfalls eingesetzt werden um den Schülern einen Überblick über Geschichte zu verschaffen. Er ist vielmehr sehr hilfreich für die Vermittlung von Informationen, die Schüler nicht oder nur mit einem zu hohen Aufwand an Arbeit, selbst erarbeiten können.
Bei dem fragend – entwickelnden Unterrichtsgespräch werden die Schüler mehr in den Unterricht mit eingebunden. Hier führt der Lehrer die Gesprächsleitung und die Klasse ist die Lerngruppe. Da die Ziele bereits schon von der Lehrperson festgelegt sind, gibt diese hierbei Impulse, um die Schüler soweit anzuleiten, damit diese die sachlich richtigen Ergebnisse herausfinden. Diese Form eignet sich besonders, wenn ein neues Problem behandelt werden soll. Die SuS müssen dieses Problem durch die eigenen Vorkenntnisse und bereits erlernten Fähigkeiten finden, brauchen für die Lösung jedoch neue Fertigkeiten. Die Schüler sollen also, z.B. mithilfe von [[Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Sek.I)| Quellenarbeit]] neue Gesichtspunkte und Erkenntnisakte erarbeiten. Diese Arbeitsform ist der letzte Schritt vor der größeren Selbstständigkeit  
Bei dem fragend – entwickelnden Unterrichtsgespräch werden die Schüler mehr in den Unterricht mit eingebunden. Hier führt der Lehrer die Gesprächsleitung und die Klasse ist die Lerngruppe. Da die Ziele bereits schon von der Lehrperson festgelegt sind, gibt diese hierbei Impulse, um die Schüler soweit anzuleiten, damit diese die sachlich richtigen Ergebnisse herausfinden. Diese Form eignet sich besonders, wenn ein neues Problem behandelt werden soll. Die SuS müssen dieses Problem durch die eigenen Vorkenntnisse und bereits erlernten Fähigkeiten finden, brauchen für die Lösung jedoch neue Fertigkeiten. Die Schüler sollen also, z.B. mithilfe von Quellenarbeit neue Gesichtspunkte und Erkenntnisakte erarbeiten. Diese Arbeitsform ist der letzte Schritt vor der größeren Selbstständigkeit  
Bei der Durchführung eines Unterrichtsgesprächs haben die Schüler bereits die Unabhängigkeit erreicht und arbeiten und diskutieren auf gleicher Ebene mit der Klasse. Die Lehrperson hält sich hier größtenteils im Hintergrund. Das Unterrichtsgespräch muss natürlich durch die zuvor genannten Arbeitsformen eingeübt werden. Oftmals erreichen viele Klassen diese Stufe leider nicht. Dabei ist sie der große Schritt hin zu einigen Zielen des Geschichtsunterricht: Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit, Fähigkeit zur Kritik, Fähigkeit zum Gespräch und Einüben von Toleranz.
Bei der Durchführung eines Unterrichtsgesprächs haben die Schüler bereits die Unabhängigkeit erreicht und arbeiten und diskutieren auf gleicher Ebene mit der Klasse. Die Lehrperson hält sich hier größtenteils im Hintergrund. Das Unterrichtsgespräch muss natürlich durch die zuvor genannten Arbeitsformen eingeübt werden. Oftmals erreichen viele Klassen diese Stufe leider nicht. Dabei ist sie der große Schritt hin zu einigen Zielen des Geschichtsunterricht: Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit, Fähigkeit zur Kritik, Fähigkeit zum Gespräch und Einüben von Toleranz.
In der zweiten Kategorie beschäftigt sich Unckel mit der Seite der Lernenden. Als oberste Priorität des Geschichtsunterrichts erwähnt Unckel noch einmal die Tatsache, dass Geschichtslehrer jederzeit Aufgaben verwenden sollten, welche die Schüler zur Selbstständigkeit und historischem Denken stimuliert.
In der zweiten Kategorie beschäftigt sich Unckel mit der Seite der Lernenden. Als oberste Priorität des Geschichtsunterrichts erwähnt Unckel noch einmal die Tatsache, dass Geschichtslehrer jederzeit Aufgaben verwenden sollten, welche die Schüler zur Selbstständigkeit und historischem Denken stimuliert.
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Hans – Jürgen Pandel, der geeignete Sozialformen für den Geschichtsunterricht untersucht, kam zu dem Ergebnis, dass es keine universale gute Sozialform gibt. Jede kann im Unterricht passend eingesetzt werden. Jedoch betont er eine Sozialform, bei der gerade Geschichtsunterricht anschaulich und interessant gestaltet werden kann: Die Exkursion. Er definiert diese als „Persönliche Konfrontation mit einem historischen Objekt, das unmittelbar gegeben ist, sich in Originalgröße am ursprünglichen Ort darbietet.“ <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.42 </ref> Mithilfe der Exkursion wird den Schüler der Zugang zu historischen Orten und Ereignissen erleichtert, da sich ihnen Anschauungsmaterial bietet, das man durch Bücher oder andere Medien nicht liefern kann.
Hans – Jürgen Pandel, der geeignete Sozialformen für den Geschichtsunterricht untersucht, kam zu dem Ergebnis, dass es keine universale gute Sozialform gibt. Jede kann im Unterricht passend eingesetzt werden. Jedoch betont er eine Sozialform, bei der gerade Geschichtsunterricht anschaulich und interessant gestaltet werden kann: Die Exkursion. Er definiert diese als „Persönliche Konfrontation mit einem historischen Objekt, das unmittelbar gegeben ist, sich in Originalgröße am ursprünglichen Ort darbietet.“ <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.42 </ref> Mithilfe der Exkursion wird den Schüler der Zugang zu historischen Orten und Ereignissen erleichtert, da sich ihnen Anschauungsmaterial bietet, das man durch Bücher oder andere Medien nicht liefern kann.


=== Merkmale und Schlüsselfaktoren von guten Geschichtslektionen ===
=== Merkmale und Schlüsselfaktoren von guten Geschichtslektionen ===

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