Bearbeiten von „Allgemeine Unterrichtsmethoden

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Im Klassen- bzw. Frontalunterricht findet eine Kommunikation zwischen der Lehrperson und der gesamten Lerngruppe statt. Der Lehrer entpuppt sich als Spezialist in vielerlei Hinsichten – fachwissenschaftlich, fachdidaktisch, pädagogisch, organisatorisch, menschlich und persönlich. Meist wird ein Faktenwissen vermittelt, das zu späteren Zeitpunkten auch als Orientierungshilfe für Leistungsnachweise dienen kann. Der Lehrer oder die Lehrerin filtert hierzu im Voraus die Fülle an Informationen über historische Sachverhalte, um das Erwerben geeigneten Wissens der SuS zu garantieren. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass den SuS Kompetenzen vermittelt werden, die der Herangehensweise an komplexe Quellen dienen. Durch die Vermittlung historischer Sachverhalte im Plenum geht die Orientierung nicht verloren, der rote Faden bleibt erhalten. Der Lehrer trägt die Verantwortung das Interesse der SuS zu fördern, indem er Identifikationsangebote aufzeigt, Betroffenheit, Überraschung oder Mitleid im Schüler oder in der Schülerin erzeugt, Konkretisierungen und Personifizierungen des Themas durchführt. Kenntnisse und Fähigkeiten werden somit besser vermittelt, jedoch sollten ergänzend dazu offene Formen angeboten werden, damit das Gelernte angewendet werden kann und soziale Interaktion und Problemlösefähigkeit im Vordergrund stehen. So können SuS die Erkenntnisse über historische Sachverhalte auf ihre eigene Lebenswelt anwenden, sich ein eigenes Werturteil bilden und dieses mit anderen teilen bzw. diskutieren. <ref> vgl. Waldemar Grosch: Klassenunterricht. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.463-480 </ref>
Im Klassen- bzw. Frontalunterricht findet eine Kommunikation zwischen der Lehrperson und der gesamten Lerngruppe statt. Der Lehrer entpuppt sich als Spezialist in vielerlei Hinsichten – fachwissenschaftlich, fachdidaktisch, pädagogisch, organisatorisch, menschlich und persönlich. Meist wird ein Faktenwissen vermittelt, das zu späteren Zeitpunkten auch als Orientierungshilfe für Leistungsnachweise dienen kann. Der Lehrer oder die Lehrerin filtert hierzu im Voraus die Fülle an Informationen über historische Sachverhalte, um das Erwerben geeigneten Wissens der SuS zu garantieren. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass den SuS Kompetenzen vermittelt werden, die der Herangehensweise an komplexe Quellen dienen. Durch die Vermittlung historischer Sachverhalte im Plenum geht die Orientierung nicht verloren, der rote Faden bleibt erhalten. Der Lehrer trägt die Verantwortung das Interesse der SuS zu fördern, indem er Identifikationsangebote aufzeigt, Betroffenheit, Überraschung oder Mitleid im Schüler oder in der Schülerin erzeugt, Konkretisierungen und Personifizierungen des Themas durchführt. Kenntnisse und Fähigkeiten werden somit besser vermittelt, jedoch sollten ergänzend dazu offene Formen angeboten werden, damit das Gelernte angewendet werden kann und soziale Interaktion und Problemlösefähigkeit im Vordergrund stehen. So können SuS die Erkenntnisse über historische Sachverhalte auf ihre eigene Lebenswelt anwenden, sich ein eigenes Werturteil bilden und dieses mit anderen teilen bzw. diskutieren. <ref> vgl. Waldemar Grosch: Klassenunterricht. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.463-480 </ref>
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Eine weitere Sozialform, welche sich für den Geschichtsunterricht eignet, ist die Gruppenarbeit. Dabei handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Teilung der Klasse, um eine Thematik intensiv zu erarbeiten und im späteren Verlauf der gesamten Klasse zu präsentieren. Hierbei muss die Lehrperson die SuS zunächst motivieren, sich mit der Thematik eigenständig auseinanderzusetzen. Auch während der Erarbeitungsphase sollte der Lehrer oder die Lehrerin Hilfe zur Lösung der Aufgaben anbieten, um Überforderung und Desinteresse an der Thematik zu vermeiden. Der Gruppenunterricht während einer [[Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Sek.I)| Quellenarbeit]] bietet dabei eine größere Effektivität, da schriftliche Überreste mit verschiedenen Perspektiven aus der Vergangenheit erarbeitet und während der Präsentierphase verglichen werden können. Dadurch wird das [[Grundlagen der Multiperspektivität| multiperspektivische]] Denken von SuS gefördert. Durch das Verändern der Rollen im Unterricht, wird der Anteil der Schüleraktivität deutlich gesteigert, selbstständiges Denken, und somit auch das historische Lernen, der SuS wird begünstigt. Die SuS erhalten ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Der Austausch mit anderen SuS unterstützt außerdem die historische Erkenntnis- und Urteilsbildung, da die verschiedenen Perspektiven auf einen Sachverhalt argumentativ erörtert und auf eine Lösung gebracht werden. Dabei erkennen die SuS sowohl bei sich selbst als auch bei den Mitschülern Parteilichkeit und Subjektivität von Lösungsvorschlägen. Die Kommunikation untereinander regt also auch die Selbstfindung jedes einzelnen an. Durch die Gruppenarbeit werden wesentliche Schlüsselqualifikationen, welche auch im späteren Berufsleben erwünscht sind, weiterentwickelt, wie z.B. die Teamfähigkeit oder die kritisch-mündige Handlungsfähigkeit. <ref> vgl. Uwe Uffelmann/Manfred Seidenfuß: Gruppenarbeit. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.497-514 </ref>
Eine weitere Sozialform, welche sich für den Geschichtsunterricht eignet, ist die Gruppenarbeit. Dabei handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Teilung der Klasse, um eine Thematik intensiv zu erarbeiten und im späteren Verlauf der gesamten Klasse zu präsentieren. Hierbei muss die Lehrperson die SuS zunächst motivieren, sich mit der Thematik eigenständig auseinanderzusetzen. Auch während der Erarbeitungsphase sollte der Lehrer oder die Lehrerin Hilfe zur Lösung der Aufgaben anbieten, um Überforderung und Desinteresse an der Thematik zu vermeiden. Der Gruppenunterricht während einer Quellenarbeit bietet dabei eine größere Effektivität, da schriftliche Überreste mit verschiedenen Perspektiven aus der Vergangenheit erarbeitet und während der Präsentierphase verglichen werden können. Dadurch wird das [[Grundlagen der Multiperspektivität| multiperspektivische]] Denken von SuS gefördert. Durch das Verändern der Rollen im Unterricht, wird der Anteil der Schüleraktivität deutlich gesteigert, selbstständiges Denken, und somit auch das historische Lernen, der SuS wird begünstigt. Die SuS erhalten ein hohes Maß an Selbstbestimmung. Der Austausch mit anderen SuS unterstützt außerdem die historische Erkenntnis- und Urteilsbildung, da die verschiedenen Perspektiven auf einen Sachverhalt argumentativ erörtert und auf eine Lösung gebracht werden. Dabei erkennen die SuS sowohl bei sich selbst als auch bei den Mitschülern Parteilichkeit und Subjektivität von Lösungsvorschlägen. Die Kommunikation untereinander regt also auch die Selbstfindung jedes einzelnen an. Durch die Gruppenarbeit werden wesentliche Schlüsselqualifikationen, welche auch im späteren Berufsleben erwünscht sind, weiterentwickelt, wie z.B. die Teamfähigkeit oder die kritisch-mündige Handlungsfähigkeit. <ref> vgl. Uwe Uffelmann/Manfred Seidenfuß: Gruppenarbeit. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.497-514 </ref>
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Zur Vorbereitung auf eine Gruppenarbeit hilft meist eine vorangestellte Partnerarbeit. Hier agieren 2 Schüler gleichgestellt für einen gewissen Zeitraum miteinander. Dabei werden sowohl die kognitive Leistung als auch das soziale Verhalten gefördert. Die Partnerarbeit kann in jeder Klassenstufe realisiert werden, denn sie benötigt einen geringen Zeitaufwand bei der Vorbereitung und Durchführung. Zusätzlich bietet sie einen individualisierten Lernprozess, schwächere SuS werden somit gefördert und eine freie Meinungsäußerung ist möglich. Der Erwerb sozialer Kompetenzen steht dabei im Mittelpunkt, weshalb die Kommunikations- und Interaktionsstruktur innerhalb des Klassenverbandes im Allgemeinen begünstigt wird. Bei der Quellenarbeit im Geschichtsunterricht erlangen die SuS zunächst selbstständig historische Einsichten, bevor sie durch die Interaktion während der Partnerarbeit eine historisch-politische Identität ausbilden. Durch Diskussionen wird die historische Objektivität durch die SuS widerlegt, multiperspektivistische Deutungen einer Thematik erkannt und somit auch festgestellt, dass es „die Geschichte“ nicht gibt. Im Zusammenhang mit problemorientiertem Geschichtsunterricht gibt es verschiedene Möglichkeiten die Partnerarbeit zu integrieren. Zum einen wäre dies bei einem Diskurs realisierbar, bei dem es zu einem historischen Problemgespräch zwischen zwei Schülern kommt. Der Lehrer oder die Lehrerin greift dabei gelegentlich durch eine provozierende Fragestellung oder Anmerkung ins Geschehen ein. Dieses Vorgehen zeigt sich auch bei der Durchführung partnerbezogener [[Spiele im Geschichtsunterricht|historischer Spiele]]. Eine weitere Möglichkeit bestünde während der Arbeit mit und an Karten. Räumliche Dimensionen historischer Geschehnisse können von den beiden Schülern argumentativ erörtert werden. Ebenso kann die Arbeit mit dem Schulbuch oder an zusätzlich durch die Lehrperson vorgelegte Quellen im Partnerverbund realisiert werden. Auch bei außerschulischen Exkursionen kann sich der Lehrer dieser Sozialform bedienen. Um den Lernzuwachs dabei sicherzustellen, wäre die Festlegung von Partnerreferaten zur Ergebnissicherung am Ende der Unterrichtseinheit denkbar. <ref> vgl. Hartmut Voit: Partnerarbeit. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.481-496 </ref>  
Zur Vorbereitung auf eine Gruppenarbeit hilft meist eine vorangestellte Partnerarbeit. Hier agieren 2 Schüler gleichgestellt für einen gewissen Zeitraum miteinander. Dabei werden sowohl die kognitive Leistung als auch das soziale Verhalten gefördert. Die Partnerarbeit kann in jeder Klassenstufe realisiert werden, denn sie benötigt einen geringen Zeitaufwand bei der Vorbereitung und Durchführung. Zusätzlich bietet sie einen individualisierten Lernprozess, schwächere SuS werden somit gefördert und eine freie Meinungsäußerung ist möglich. Der Erwerb sozialer Kompetenzen steht dabei im Mittelpunkt, weshalb die Kommunikations- und Interaktionsstruktur innerhalb des Klassenverbandes im Allgemeinen begünstigt wird. Bei der Quellenarbeit im Geschichtsunterricht erlangen die SuS zunächst selbstständig historische Einsichten, bevor sie durch die Interaktion während der Partnerarbeit eine historisch-politische Identität ausbilden. Durch Diskussionen wird die historische Objektivität durch die SuS widerlegt, multiperspektivistische Deutungen einer Thematik erkannt und somit auch festgestellt, dass es „die Geschichte“ nicht gibt. Im Zusammenhang mit problemorientiertem Geschichtsunterricht gibt es verschiedene Möglichkeiten die Partnerarbeit zu integrieren. Zum einen wäre dies bei einem Diskurs realisierbar, bei dem es zu einem historischen Problemgespräch zwischen zwei Schülern kommt. Der Lehrer oder die Lehrerin greift dabei gelegentlich durch eine provozierende Fragestellung oder Anmerkung ins Geschehen ein. Dieses Vorgehen zeigt sich auch bei der Durchführung partnerbezogener [[Spiele im Geschichtsunterricht|historischer Spiele]]. Eine weitere Möglichkeit bestünde während der Arbeit mit und an Karten. Räumliche Dimensionen historischer Geschehnisse können von den beiden Schülern argumentativ erörtert werden. Ebenso kann die Arbeit mit dem Schulbuch oder an zusätzlich durch die Lehrperson vorgelegte Quellen im Partnerverbund realisiert werden. Auch bei außerschulischen Exkursionen kann sich der Lehrer dieser Sozialform bedienen. Um den Lernzuwachs dabei sicherzustellen, wäre die Festlegung von Partnerreferaten zur Ergebnissicherung am Ende der Unterrichtseinheit denkbar. <ref> vgl. Hartmut Voit: Partnerarbeit. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.481-496 </ref>  

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