Bearbeiten von „Allgemeine Unterrichtsmethoden

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=== Definition ===
=== Definition ===
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Hilbert Meyer definiert Unterrichtsmethoden als „Formen und Verfahren, in und mit denen sich Lehrer und Schüler die sie umgebende natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit unter institutionellen Rahmenbedingungen aneignen.“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. I. Theorieband. Berlin: Cornelsen. S.45 </ref> Für Meyer haben Unterrichtsmethoden eine äußere, formale Seite. Sie bezieht sich auf die kommunikative, kooperative und zeitliche Untergliederung der Lernprozesse. Die inhaltliche, innere Seite der Methoden im Unterricht beschreibt das Verinnerlichen von Wissen, das Erlernen von Kompetenzen und das „Sich-zu-eigen-Machen“ von Sinnzusammenhängen. Beherrscht man Kompetenzen, kann man diese nicht nur anwenden, man hat sich auch selbst gewandelt. Methodisches Handeln setzt immer die gemeinsame Arbeit von Lehrer und Schüler voraus, auch wenn ihre Beziehung nicht auf Gleichberechtigung beruht. Die Institution Schule setzt die Richtlinien und Rahmenbedingungen für die Gestaltung des methodischen Handelns im Unterricht. Lehrer müssen bewerten und benoten, auch für Schüler gelten die institutionellen Rahmenbedingungen der Schule. Innerhalb der Rahmenbedingungen der Schule, des Lehrplans und auch der persönlichkeitsabhängigen Bedingungen gilt es, das übergeordnete Ziel des selbstständigen Denken und Handelns zu erreichen und Schüler dazu zu bewegen. .“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. I. Theorieband. Berlin: Cornelsen. S.46 </ref> Unterricht ist immer eine [[Grundlagen Inszenierung|Inszenierung]] . Durch das methodische Handeln von Lehrer und Schüler wird ein Gegenstand erst zum Unterrichtsinhalt. Dies geschieht durch zielgerichtete Arbeit der Schüler und der Lehrperson, durch ihr soziales Interagieren und ihrer Kommunikation untereinander. .“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. I. Theorieband. Berlin: Cornelsen. S.80 </ref>
Hilbert Meyer definiert Unterrichtsmethoden als „Formen und Verfahren, in und mit denen sich Lehrer und Schüler die sie umgebende natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit unter institutionellen Rahmenbedingungen aneignen.“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. I. Theorieband. Berlin: Cornelsen. S.45 </ref> Für Meyer haben Unterrichtsmethoden eine äußere, formale Seite. Sie bezieht sich auf die kommunikative, kooperative und zeitliche Untergliederung der Lernprozesse. Die inhaltliche, innere Seite der Methoden im Unterricht beschreibt das Verinnerlichen von Wissen, das Erlernen von Kompetenzen und das „Sich-zu-eigen-Machen“ von Sinnzusammenhängen. Beherrscht man Kompetenzen, kann man diese nicht nur anwenden, man hat sich auch selbst gewandelt. Methodisches Handeln setzt immer die gemeinsame Arbeit von Lehrer und Schüler voraus, auch wenn ihre Beziehung nicht auf Gleichberechtigung beruht. Die Institution Schule setzt die Richtlinien und Rahmenbedingungen für die Gestaltung des methodischen Handelns im Unterricht. Lehrer müssen bewerten und benoten, auch für Schüler gelten die institutionellen Rahmenbedingungen der Schule. Innerhalb der Rahmenbedingungen der Schule, des Lehrplans und auch der persönlichkeitsabhängigen Bedingungen gilt es, das übergeordnete Ziel des selbstständigen Denken und Handelns zu erreichen und Schüler dazu zu bewegen. .“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. I. Theorieband. Berlin: Cornelsen. S.46 </ref> Unterricht ist immer eine Inszenierung. Durch das methodische Handeln von Lehrer und Schüler wird ein Gegenstand erst zum Unterrichtsinhalt. Dies geschieht durch zielgerichtete Arbeit der Schüler und der Lehrperson, durch ihr soziales Interagieren und ihrer Kommunikation untereinander. .“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. I. Theorieband. Berlin: Cornelsen. S.80 </ref>
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=== Methodenpraxis im Schulalltag ===
=== Methodenpraxis im Schulalltag ===
In einer Studie der Fernuniversität Hagen zum „Methoden-Repertoire von Lehrern“ von 1985 wurden 88 Lehrer in 181 Unterrichtsstunden an Gymnasien, Haupt- und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen auf ihre methodischen Handlungsmuster untersucht. Die, in den Unterrichtsstunden,  am durchschnittlich häufigsten verwendete [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]] war der Frontalunterricht (76,86%), weit abgeschlagen folgt die Einzelarbeit (10,24%) und der Gruppenunterricht mit einer Häufigkeit von 7,43%. Die Form der Klassenkooperation in der der Lehrer „als Leitender in den Hintergrund tritt“ trat mit einem Anteil von 2,6% am seltensten auf, aber auch die Partnerarbeit wurde nur zu 2,88% als Sozialform im Unterricht benutzt. Auch bei den analysierten Handlungsmustern zeigt sich die deutliche Lehrerabhängigkeit der verwendeten Methoden. So war das Unterrichtsgespräch mit 48,93%, die am häufigsten benutzte Methode in den untersuchten Unterrichtsstunden. Mit großem Abstand folgt die betreute Schüleraktivität mit 10,68%, bei der die Aufgabe je nach Schüler individuell gestaltet ist, der Lehrer jedoch die Rahmenbedingungen und Aufgabe stellt. Ebenso seltener genutzte Methoden waren die Stillarbeit (9,4%), der Lehrervortrag (8,33%) und das Katechisieren (6,98%)…“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. II. Praxisband. Berlin: Cornelsen. S.61 </ref>  
In einer Studie der Fernuniversität Hagen zum „Methoden-Repertoire von Lehrern“ von 1985 wurden 88 Lehrer in 181 Unterrichtsstunden an Gymnasien, Haupt- und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen auf ihre methodischen Handlungsmuster untersucht. Die, in den Unterrichtsstunden,  am durchschnittlich häufigsten verwendete [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]] war der Frontalunterricht (76,86%), weit abgeschlagen folgt die Einzelarbeit (10,24%) und der Gruppenunterricht mit einer Häufigkeit von 7,43%. Die Form der Klassenkooperation in der der Lehrer „als Leitender in den Hintergrund tritt“ trat mit einem Anteil von 2,6% am seltensten auf, aber auch die Partnerarbeit wurde nur zu 2,88% als Sozialform im Unterricht benutzt. Auch bei den analysierten Handlungsmustern zeigt sich die deutliche Lehrerabhängigkeit der verwendeten Methoden. So war das Unterrichtsgespräch mit 48,93%, die am häufigsten benutzte Methode in den untersuchten Unterrichtsstunden. Mit großem Abstand folgt die betreute Schüleraktivität mit 10,68%, bei der die Aufgabe je nach Schüler individuell gestaltet ist, der Lehrer jedoch die Rahmenbedingungen und Aufgabe stellt. Ebenso seltener genutzte Methoden waren die Stillarbeit (9,4%), der Lehrervortrag (8,33%) und das Katechisieren (6,98%)…“<ref> vgl. Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden. II. Praxisband. Berlin: Cornelsen. S.61 </ref>  
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Wie im oberen Teil der Ausarbeitung bereits erörtert gibt es 4 verschiedene Formen, wie ein Unterricht gestaltet werden kann. Zu diesen Sozialformen zählen der Unterricht im Plenum, die [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]] , die Partnerarbeit und die Einzelarbeit. Im weiteren Verlauf werden nun diese Sozialformen in Bezug zum Geschichtsunterricht gestellt, Vor- und Nachteile der jeweiligen Form aufgezeigt.
Wie im oberen Teil der Ausarbeitung bereits erörtert gibt es 4 verschiedene Formen, wie ein Unterricht gestaltet werden kann. Zu diesen Sozialformen zählen der Unterricht im Plenum, die Gruppenarbeit, die Partnerarbeit und die Einzelarbeit. Im weiteren Verlauf werden nun diese Sozialformen in Bezug zum Geschichtsunterricht gestellt, Vor- und Nachteile der jeweiligen Form aufgezeigt.
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Im Klassen- bzw. Frontalunterricht findet eine Kommunikation zwischen der Lehrperson und der gesamten Lerngruppe statt. Der Lehrer entpuppt sich als Spezialist in vielerlei Hinsichten – fachwissenschaftlich, fachdidaktisch, pädagogisch, organisatorisch, menschlich und persönlich. Meist wird ein Faktenwissen vermittelt, das zu späteren Zeitpunkten auch als Orientierungshilfe für Leistungsnachweise dienen kann. Der Lehrer oder die Lehrerin filtert hierzu im Voraus die Fülle an Informationen über historische Sachverhalte, um das Erwerben geeigneten Wissens der SuS zu garantieren. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass den SuS Kompetenzen vermittelt werden, die der Herangehensweise an komplexe Quellen dienen. Durch die Vermittlung historischer Sachverhalte im Plenum geht die Orientierung nicht verloren, der rote Faden bleibt erhalten. Der Lehrer trägt die Verantwortung das Interesse der SuS zu fördern, indem er Identifikationsangebote aufzeigt, Betroffenheit, Überraschung oder Mitleid im Schüler oder in der Schülerin erzeugt, Konkretisierungen und Personifizierungen des Themas durchführt. Kenntnisse und Fähigkeiten werden somit besser vermittelt, jedoch sollten ergänzend dazu offene Formen angeboten werden, damit das Gelernte angewendet werden kann und soziale Interaktion und Problemlösefähigkeit im Vordergrund stehen. So können SuS die Erkenntnisse über historische Sachverhalte auf ihre eigene Lebenswelt anwenden, sich ein eigenes Werturteil bilden und dieses mit anderen teilen bzw. diskutieren. <ref> vgl. Waldemar Grosch: Klassenunterricht. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.463-480 </ref>
Im Klassen- bzw. Frontalunterricht findet eine Kommunikation zwischen der Lehrperson und der gesamten Lerngruppe statt. Der Lehrer entpuppt sich als Spezialist in vielerlei Hinsichten – fachwissenschaftlich, fachdidaktisch, pädagogisch, organisatorisch, menschlich und persönlich. Meist wird ein Faktenwissen vermittelt, das zu späteren Zeitpunkten auch als Orientierungshilfe für Leistungsnachweise dienen kann. Der Lehrer oder die Lehrerin filtert hierzu im Voraus die Fülle an Informationen über historische Sachverhalte, um das Erwerben geeigneten Wissens der SuS zu garantieren. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass den SuS Kompetenzen vermittelt werden, die der Herangehensweise an komplexe Quellen dienen. Durch die Vermittlung historischer Sachverhalte im Plenum geht die Orientierung nicht verloren, der rote Faden bleibt erhalten. Der Lehrer trägt die Verantwortung das Interesse der SuS zu fördern, indem er Identifikationsangebote aufzeigt, Betroffenheit, Überraschung oder Mitleid im Schüler oder in der Schülerin erzeugt, Konkretisierungen und Personifizierungen des Themas durchführt. Kenntnisse und Fähigkeiten werden somit besser vermittelt, jedoch sollten ergänzend dazu offene Formen angeboten werden, damit das Gelernte angewendet werden kann und soziale Interaktion und Problemlösefähigkeit im Vordergrund stehen. So können SuS die Erkenntnisse über historische Sachverhalte auf ihre eigene Lebenswelt anwenden, sich ein eigenes Werturteil bilden und dieses mit anderen teilen bzw. diskutieren. <ref> vgl. Waldemar Grosch: Klassenunterricht. In: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel & Gerhard Schneider (Hrsg.) „Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht.“ Schwalbach: Wochenschau Verlag 2004, S.463-480 </ref>

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