Bearbeiten von „Comics

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Warnung: Du bist nicht angemeldet. Deine IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar. Melde dich an oder erstelle ein Benutzerkonto, damit Bearbeitungen deinem Benutzernamen zugeordnet werden. Ein eigenes Benutzerkonto hat eine ganze Reihe von Vorteilen.

Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.

Aktuelle Version Dein Text
Zeile 13: Zeile 13:
Auch Mounajed greift, wie Pandel, den Begriff des Comic als "graphic novel" auf, hebt jedoch hervor, dass auch Bezeichnungen wie "Sequential Art" oder "Comix" in der Comicforschung Einzug halten. Er definiert Comics als Medien, welche  Geschichten erzählen, als "visuelle Narrationen".<ref> Mounajed 2009, 13 </ref> Hierfür sind zwei Elemente, die den Comic als eigene Gattung kennzeichnen, essentiell. Zum einen haben Text und Bild eine ebenbürtige Bedeutung, die Geschichte ist nur durch beide gemeinsam erschließbar. Zum anderen muss eine Sequenz (s. unten) vorhanden sein. Ferner bezieht sich Mounajed auf Grünewald, welcher den Comic als "bestimmte Form der Bildgeschichte", also das Erzählen in Bildern, versteht.<ref> vgl. Gründewald 1984, 13 </ref>
Auch Mounajed greift, wie Pandel, den Begriff des Comic als "graphic novel" auf, hebt jedoch hervor, dass auch Bezeichnungen wie "Sequential Art" oder "Comix" in der Comicforschung Einzug halten. Er definiert Comics als Medien, welche  Geschichten erzählen, als "visuelle Narrationen".<ref> Mounajed 2009, 13 </ref> Hierfür sind zwei Elemente, die den Comic als eigene Gattung kennzeichnen, essentiell. Zum einen haben Text und Bild eine ebenbürtige Bedeutung, die Geschichte ist nur durch beide gemeinsam erschließbar. Zum anderen muss eine Sequenz (s. unten) vorhanden sein. Ferner bezieht sich Mounajed auf Grünewald, welcher den Comic als "bestimmte Form der Bildgeschichte", also das Erzählen in Bildern, versteht.<ref> vgl. Gründewald 1984, 13 </ref>


Gundermann erwähnt, dass es bis heute keine allgemeingültige Definition von Comic gibt, sehr oft wird der Comic jedoch auch mit einem Mix aus Literatur und Kunst definiert, jedoch ist er weder das eine, noch das andere.<ref> vgl. Gundermann 2007, 10-11 </ref> Comics sind eigenständige [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] , mit bildlichen und anderen Zeichen angeordneten, räumlichen Sequenzen als Charakteristika. Auch Scott McCloud definiert ähnlich: "Comics sind zu räumlichen Sequenzen angeordnet, (mit) bildliche(n) oder andere(n) Zeichen, die Informationen vermitteln und/oder eine ästhetische Wirkung beim Betrachter erzeugen soll."   
Gundermann erwähnt, dass es bis heute keine allgemeingültige Definition von Comic gibt, sehr oft wird der Comic jedoch auch mit einem Mix aus Literatur und Kunst definiert, jedoch ist er weder das eine, noch das andere.<ref> vgl. Gundermann 2007, 10-11 </ref> Comics sind eigenständige Medien, mit bildlichen und anderen Zeichen angeordneten, räumlichen Sequenzen als Charakteristika. Auch Scott McCloud definiert ähnlich: "Comics sind zu räumlichen Sequenzen angeordnet, (mit) bildliche(n) oder andere(n) Zeichen, die Informationen vermitteln und/oder eine ästhetische Wirkung beim Betrachter erzeugen soll."   


===Definition Geschichtscomic===
===Definition Geschichtscomic===
Zeile 20: Zeile 20:
===Unterscheidung Comic/Graphic Novel===
===Unterscheidung Comic/Graphic Novel===
Der Begriff Graphic Novel bedeutet  übersetzt so viel wie zeichnerischer oder illustrierter Roman und beschreibt ein gebundenes Comic, also ein Comicheft im Buchformat. Sie sind ausschließlich im Buchladen bzw. expliziten Comicläden zu erwerben. Graphic Novels unterscheiden sich zu Comics hinsichtlich ihres Umfangs, ihrer Vollständigkeit, sowie ihrer Thematik und inhaltlichen Komplexität.  
Der Begriff Graphic Novel bedeutet  übersetzt so viel wie zeichnerischer oder illustrierter Roman und beschreibt ein gebundenes Comic, also ein Comicheft im Buchformat. Sie sind ausschließlich im Buchladen bzw. expliziten Comicläden zu erwerben. Graphic Novels unterscheiden sich zu Comics hinsichtlich ihres Umfangs, ihrer Vollständigkeit, sowie ihrer Thematik und inhaltlichen Komplexität.  
Ein Comicheft verfügt im Durchschnitt über 21- 24 Seiten, wohingegen ein Comic- Roman im Regelfall das drei- bis sechsfache an Umfang umfasst. Comics sind im Normallfall als Fortsetzungen konzipiert. Um der ganzen Geschichte, die in drei Teile, nämlich Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert ist folgen, zu können, ist der Leser gezwungen, die einzelnen Fortsetzungen zu lesen bzw. zu erwerben. Verglichen dazu, wird in einem Graphic Novel eine Geschichte in ihrer Gesamtheit abgehandelt. Unterschiede zeigen sich auch bei den Zielgruppen. Vor allem für Lehrer ist es wichtig zu wissen, dass Graphic Novels im Gegensatz zu (Geschichts-)comics in erster Linie für Erwachsene angedacht sind. Die Begründung hierfür, liegt in der oftmals sex- und gewaltverherrlichenden Thematik bzw. Darstellungsweise.<ref> Ellis-Christensen 2013 </ref>  Auch Historical Graphic Novels, wie z.B. Frank Millers 300 oder Art Spiegelmans  Maus, die ähnlich wie Geschichtscomics den Anspruch erheben historische Ereignisse zu behandeln und  die Entwicklung von historischen Kompetenzen im Geschichtsunterricht zu fördern, bedürfen einer sorgfältigen Eignungsprüfung unter pädagogischen und (geschichts-)didaktischen Aspekten bevor sie im Unterricht zum Einsatz kommen.
Ein Comicheft verfügt im Durchschnitt über 21- 24 Seiten, wohingegen ein Comic- Roman im Regelfall das drei- bis sechsfache an Umfang umfasst. Comics sind im Normallfall als Fortsetzungen konzipiert. Um der ganzen Geschichte, die in drei Teile, nämlich Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert ist folgen, zu können, ist der Leser gezwungen, die einzelnen Fortsetzungen zu lesen bzw. zu erwerben. Verglichen dazu, wird in einem Graphic Novel eine Geschichte in ihrer Gesamtheit abgehandelt. Unterschiede zeigen sich auch bei den Zielgruppen. Vor allem für Lehrer ist es wichtig zu wissen, dass Graphic Novels im Gegensatz zu (Geschichts-)comics in erster Linie für Erwachsene angedacht sind. Die Begründung hierfür, liegt in der oftmals sex- und gewaltverherrlichenden Thematik bzw. Darstellungsweise.<ref> Ellis-Christensen 2013 </ref>  Auch Historical Graphic Novels, wie z.B. Frank Millers 300 oder Art Spiegelmans  Maus, die ähnlich wie Geschichtscomics den Anspruch erheben historische Ereignisse zu behandeln und  die Entwicklung von historischen Kompetenzen im Geschichtsunterricht zu fördern, bedürfen einer sorgfältigen Eignungsprüfung unter pädagogischen und (geschichts-)didaktischen Aspekten bevor sie im Unterricht zum Einsatz kommen.  


==Die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte von Comics==
==Die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte von Comics==
Zeile 85: Zeile 85:
'''Quellencomics''' sind Quellen ihrer Entstehungszeit - beispielsweise ein Comic, der nach den Terroranschlägen vom 11.September 2011 veröffentlicht wurde und dessen Auswirkungen darstellt. Sie können Auskunft über den Lebensstandart, Mode und Bauten aus der Entstehungszeit des Comics geben. Auch Verhalten und die Sprache der Figuren können Aufschluss über diese Zeit geben. Wenn die Comics ohne historischen Inhalt sind, kann das Verhalten der Leute (z.B. Höflichkeitsformen oder Geschlechtsverhältnis) die Zeit wiederspiegeln. Es muss allerdings die Herkunftszeit bekannt sein, um eine Einordnung vorzunehmen. Für den Unterricht sind Quellencomics nur gering einsetzbar, da für mögliche Interpretationen viele Quellen notwendig sind und auch ein ausgiebiges Vorwissen über die Entstehungszeit. Eine Möglichkeit des Einsatzes von solchen Quellencomics wäre lediglich zum Abschluss eines Themas möglich, um die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu steigern. Zum Beispiel könnten Lehrkräfte den Comic von Supermann aus dem Jahre 1940 verwenden, in dem Supermann gegen das Naziregime kämpft.  
'''Quellencomics''' sind Quellen ihrer Entstehungszeit - beispielsweise ein Comic, der nach den Terroranschlägen vom 11.September 2011 veröffentlicht wurde und dessen Auswirkungen darstellt. Sie können Auskunft über den Lebensstandart, Mode und Bauten aus der Entstehungszeit des Comics geben. Auch Verhalten und die Sprache der Figuren können Aufschluss über diese Zeit geben. Wenn die Comics ohne historischen Inhalt sind, kann das Verhalten der Leute (z.B. Höflichkeitsformen oder Geschlechtsverhältnis) die Zeit wiederspiegeln. Es muss allerdings die Herkunftszeit bekannt sein, um eine Einordnung vorzunehmen. Für den Unterricht sind Quellencomics nur gering einsetzbar, da für mögliche Interpretationen viele Quellen notwendig sind und auch ein ausgiebiges Vorwissen über die Entstehungszeit. Eine Möglichkeit des Einsatzes von solchen Quellencomics wäre lediglich zum Abschluss eines Themas möglich, um die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu steigern. Zum Beispiel könnten Lehrkräfte den Comic von Supermann aus dem Jahre 1940 verwenden, in dem Supermann gegen das Naziregime kämpft.  


Bei den sogenannten '''Epochencomics''' wirken in der Regel keine bekannten Personen mit, was sie historisch macht. Stattdessen sind die Personen und die Ereignisse frei erfunden. Sie erzählen allerdings mehr als [[Das Schulbuch|Schulbücher]] und sprechen auch Themen wie Schrecken und Angst im Krieg an, die von Schulbüchern nicht so häufig angesprochen werden. Comicromane, wie "Grabenkrieg" von Jacques Tardi werden zu dieser Art von Comics gezählt und können im Unterricht eingesetzt werden.  
Bei den sogenannten '''Epochencomics''' wirken in der Regel keine bekannten Personen mit, was sie historisch macht. Stattdessen sind die Personen und die Ereignisse frei erfunden. Sie erzählen allerdings mehr als Schulbücher und sprechen auch Themen wie Schrecken und Angst im Krieg an, die von Schulbüchern nicht so häufig angesprochen werden. Comicromane, wie "Grabenkrieg" von Jacques Tardi werden zu dieser Art von Comics gezählt und können im Unterricht eingesetzt werden.  


Historische Comics versuchen eine Art Geschichtsbuch zu sein, Personen, Handlungen und Orte sind historisch ('''Comic-Historie'''). Viele Biographien und Autobiographien werden zu dieser Art gezählt. Diese Art von Comics können Lehrkräfte sehr gut im  
Historische Comics versuchen eine Art Geschichtsbuch zu sein, Personen, Handlungen und Orte sind historisch ('''Comic-Historie'''). Viele Biographien und Autobiographien werden zu dieser Art gezählt. Diese Art von Comics können Lehrkräfte sehr gut im  
Zeile 95: Zeile 95:


===Platzierung im Unterricht===
===Platzierung im Unterricht===
Beschränkt man den Einsatz eines Geschichtscomics auf die Motivation, so sollte dieser natürlich als [[Einstieg|Einstieg]] in ein Thema genutzt werden. "Dem Material würde dann eine motivierende und Fragen aufwerfende Funktion zukommen."<ref> Mounajed 2009, 146 </ref> Jedoch lässt sich der Geschichtscomic auch auf andere Weise verwenden, nämlich nicht nur motivierend sondern auch vertiefend. Anhand eines Geschichtscomics können die Schüler und Schülerinnen bereits Gelerntes  wiederholen oder die Darstellungen von Geschichte kritisch zu untersuchen. Dies ist natürlich nur möglich, wenn bereits das nötige Wissen vorhanden ist. Nach Mounajed lassen sich durch den Einsatz von Geschichtscomics besonders die [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]] , die narrative Kompetenz, die De-Konstruktionskompetenz und die Medienkompetenz fördern.
Beschränkt man den Einsatz eines Geschichtscomics auf die Motivation, so sollte dieser natürlich als [[Einstieg|Einstieg]] in ein Thema genutzt werden. "Dem Material würde dann eine motivierende und Fragen aufwerfende Funktion zukommen."<ref> Mounajed 2009, 146 </ref> Jedoch lässt sich der Geschichtscomic auch auf andere Weise verwenden, nämlich nicht nur motivierend sondern auch vertiefend. Anhand eines Geschichtscomics können die Schüler und Schülerinnen bereits Gelerntes  wiederholen oder die Darstellungen von Geschichte kritisch zu untersuchen. Dies ist natürlich nur möglich, wenn bereits das nötige Wissen vorhanden ist. Nach Mounajed lassen sich durch den Einsatz von Geschichtscomics besonders die Sachkompetenz, die narrative Kompetenz, die De-Konstruktionskompetenz und die Medienkompetenz fördern.


===Kompetenzen===
===Kompetenzen===

Bitte beachte, dass alle Beiträge zu Wiki von anderen Mitwirkenden bearbeitet, geändert oder gelöscht werden können. Reiche hier keine Texte ein, falls du nicht willst, dass diese ohne Einschränkung geändert werden können.

Du bestätigst hiermit auch, dass du diese Texte selbst geschrieben hast oder diese von einer gemeinfreien Quelle kopiert hast (weitere Einzelheiten unter Wiki:Urheberrechte). ÜBERTRAGE OHNE GENEHMIGUNG KEINE URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZTEN INHALTE!

Abbrechen Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)