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Die Forderung nach vermehrter Quellen- und Medienarbeit ist in den vergangenen Jahren immer lauter geworden. Lehrer/innen sollen sich in Medien- und Methodenkompetenz schulen und fortbilden, um Ihren Schüler/innen dieselbe vermitteln zu können.  
Die Forderung nach vermehrter Quellen- und Medienarbeit ist in den vergangenen Jahren immer lauter geworden. Lehrer/innen sollen sich in Medien- und Methodenkompetenz schulen und fortbilden, um Ihren Schüler/innen dieselbe vermitteln zu können.  
Im Laufe der Geschichte hat sich bezüglich Medienarbeit und Medienumgang ein Modernisierungsprozess in Gang gesetzt. Dieser ist jedoch nicht erst im Zeitalter von Multimedia entstanden, sondern reicht weit über die Französischen Revolution zurück.
Im Laufe der Geschichte hat sich bezüglich Medienarbeit und Medienumgang ein Modernisierungsprozess in Gang gesetzt. Dieser ist jedoch nicht erst im Zeitalter von Multimedia entstanden, sondern reicht weit über die Französischen Revolution zurück.
Doch gerade im heutigen Zeitalter der Globalisierung sind der Einsatz von [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und der geschulte Umgang mit Ihnen unerlässlich. Im Vorwort zur Schrift „ Konsum und Wirkung elektronischer Medien bei Kinder und Jugendlichen“ heißt es, dass die rasante technische Entwicklung dazu geführt habe, dass sich insbesondere die jüngere Generation permanent mit Medien beschäftigt“. <ref> http://www2.landtag-bw.de/Gremien/Konsum_und_Wirkung_elektronischer_Medien_bei_Kindern_    und_Jugendlichen.pdf Seite 3</ref> Sowohl das Handy, als auch der Computer und das Internet sowie weitere klassische Medien wie der Fernseher und das Radio sind im Alltag der Kinder und Jugendlichen allgegenwärtig und beeinflussen die heranwachsende Generation enorm. Demensprechend kann eine Auseinandersetzung mit Medien im Unterricht einen positiven Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen haben. Als Alternative zum klassischen Geschichtsunterricht werden immer mehr Medien, wie Filme oder die Internetrecherche eingesetzt, dabei werden nicht nur Informationen vermittelt, sondern die Schülerinnen und Schüler können sich Geschichte selbst erarbeiten. Doch viele weitere Medien und [[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]] werden im Geschichtsunterricht nur selten eingesetzt, so auch das [[Das Lied|Lied]].
Doch gerade im heutigen Zeitalter der Globalisierung sind der Einsatz von [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und der geschulte Umgang mit Ihnen unerlässlich. Im Vorwort zur Schrift „ Konsum und Wirkung elektronischer Medien bei Kinder und Jugendlichen“ heißt es, dass die rasante technische Entwicklung dazu geführt habe, dass sich insbesondere die jüngere Generation permanent mit Medien beschäftigt“ <ref> http://www2.landtag-bw.de/Gremien/Konsum_und_Wirkung_elektronischer_Medien_bei_Kindern_    und_Jugendlichen.pdf Seite 3</ref>. Sowohl das Handy, als auch der Computer und das Internet sowie weitere klassische Medien wie der Fernseher und das Radio sind im Alltag der Kinder und Jugendlichen allgegenwärtig und beeinflussen die heranwachsende Generation enorm. Demensprechend kann eine Auseinandersetzung mit Medien im Unterricht einen positiven Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen haben. Als Alternative zum klassischen Geschichtsunterricht werden immer mehr Medien, wie Filme oder die Internetrecherche eingesetzt, dabei werden nicht nur Informationen vermittelt, sondern die Schülerinnen und Schüler können sich Geschichte selbst erarbeiten. Doch viele weitere Medien und [[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]] werden im Geschichtsunterricht nur selten eingesetzt, so auch das [[Das Lied|Lied]].


Aus diesem Grund ist es wichtig, dass in der Schule der richtige Umgang erprobt wird. Der Geschichtsunterricht bietet hierzu endlose Möglichkeiten. Er ist prädestiniert für die Arbeit mit Quellen und den Einsatz verschiedener Medien. Als Quellen bezeichnet man verschiedenste Dokumente und Gegenstände, anhand deren man Kenntnisse über die Vergangenheit gewinnen kann. <ref> Vgl. Kirn, Paul (1959): Einführung in die Geschichtswissenschaft. 3. Auflage. Berlin. Gruyter. S. 29 </ref> Dazu zählt auch das Lied, welches als historische Quelle zur Alltags- und Mentalitätsgeschichte zählt. <ref> Vgl. Gies, Horst (2004): Geschichtsunterricht- Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung. Köln. Böhlau Verlag. S. 229 </ref>.  
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass in der Schule der richtige Umgang erprobt wird. Der Geschichtsunterricht bietet hierzu endlose Möglichkeiten. Er ist prädestiniert für die Arbeit mit Quellen und den Einsatz verschiedener Medien. Als Quellen bezeichnet man verschiedenste Dokumente und Gegenstände, anhand deren man Kenntnisse über die Vergangenheit gewinnen kann. <ref> Vgl. Kirn, Paul (1959): Einführung in die Geschichtswissenschaft. 3. Auflage. Berlin. Gruyter. S. 29 </ref> Dazu zählt auch das Lied, welches als historische Quelle zur Alltags- und Mentalitätsgeschichte zählt. <ref> Vgl. Gies, Horst (2004): Geschichtsunterricht- Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung. Köln. Böhlau Verlag. S. 229 </ref>.  
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Zur Zeiten der Weimarer Republik und der folgenden NS-Zeit kam dem Lied, vor allem in Deutschland, eine ideologische Aufwertung zuteil. Das gemeinsame Singen wurde zu einem Gemeinschaftsritual und wirkte sich gemeinschaftsstiftend auf die Gesellschaft aus. Durch das Medium Lied wurden vor allem politische Botschaften massenpsychologisch propagiert, da es im frühen 19.Jahrhundert noch nicht die heutigen technischen Mittel zur Verbreitung gab. Lieder fördern aber vor allem Identifikationsprozesse. Gut deutlich wird dies an der regionalen Identität, welche durch die jeweiligen Landeshymnen gestärkt werden. <ref> Vgl. Gies, Horst (2004): Geschichtsunterricht- Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung. Köln. Böhlau Verlag. S. 264 </ref>.
Zur Zeiten der Weimarer Republik und der folgenden NS-Zeit kam dem Lied, vor allem in Deutschland, eine ideologische Aufwertung zuteil. Das gemeinsame Singen wurde zu einem Gemeinschaftsritual und wirkte sich gemeinschaftsstiftend auf die Gesellschaft aus. Durch das Medium Lied wurden vor allem politische Botschaften massenpsychologisch propagiert, da es im frühen 19.Jahrhundert noch nicht die heutigen technischen Mittel zur Verbreitung gab. Lieder fördern aber vor allem Identifikationsprozesse. Gut deutlich wird dies an der regionalen Identität, welche durch die jeweiligen Landeshymnen gestärkt werden. <ref> Vgl. Gies, Horst (2004): Geschichtsunterricht- Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung. Köln. Böhlau Verlag. S. 264 </ref>.
So haben Lieder mehrere wichtige Funktionen, von denen nur einige ausgewählte hier aufgeführt sind.  
So haben Lieder mehrere wichtige Funktionen, von denen nur einige ausgewählte hier aufgeführt sind.  
1. Zum einen vermitteln Lieder Ideen und Leitbilder auf gefühlsbetonte Weise .
1. Zum einen vermitteln Lieder Ideen und Leitbilder auf gefühlsbetonte Weise .
2. In Gruppen verschiedener Schichten und/oder Ausrichtungen schaffen Lieder ein Gemeinschaftsgefühl, das beim gemeinsamen Singen und Musizieren oder bei der Rezeption von Musik entstehen kann.  
2. In Gruppen verschiedener Schichten und/oder Ausrichtungen schaffen Lieder ein Gemeinschaftsgefühl, das beim gemeinsamen Singen und Musizieren oder bei der Rezeption von Musik entstehen kann.  
3. In diesem Zusammenhang steht ebenfalls, dass dadurch Gruppen in ihrem Selbstbild gefestigt und bestätigt werden und somit wird eine Abgrenzung nach Außen geschaffen.
3. In diesem Zusammenhang steht ebenfalls, dass dadurch Gruppen in ihrem Selbstbild gefestigt und bestätigt werden und somit wird eine Abgrenzung nach Außen geschaffen.
Ein ebenso wichtiger Aspekt ist, dass Lieder Mittel sind bzw. sein können, um Menschen zu beeinflussen und zu steuern <ref> Klenke, Dietmar: Musik, Pandel, Hans-Jürgen; Schneider, Gerhard (2005): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht.  3.Auflage. Schwalbach. Wochenschau Verlag. S.407ff. </ref>. Da durch Musik meist individuelle Gefühle, Ansichten und Emotionen eingebracht werden, kann dadurch ein subjektiver, perspektivischer und authentischer Einblick in eine bestimmte Zeit oder ein Ereignis erlangt werden. Gesangsstücke wurden immer innerhalb bestimmter Schichten gesungen und weiterverbreitet, dadurch können entsprechend Informationen über diese gewonnen werden. Besondere Bedeutung haben hierbei die Gesellschaftsschichten, über die wenig Erkenntnisse und Quellen vorliegen. Das betrifft vor allem die niederen Stände beziehungsweise Schichten. Durch diese Perspektive von unten können Informationen über das einfache Leben der Bevölkerung gewonnen werden, denn bei deren Liedern werden häufig alltägliche und soziale Gesichtspunkte eingebaut.
Ein ebenso wichtiger Aspekt ist, dass Lieder Mittel sind bzw. sein können, um Menschen zu beeinflussen und zu steuern <ref> Klenke, Dietmar: Musik, Pandel, Hans-Jürgen; Schneider, Gerhard (2005): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht.  3.Auflage. Schwalbach. Wochenschau Verlag. S.407ff. </ref>. Da durch Musik meist individuelle Gefühle, Ansichten und Emotionen eingebracht werden, kann dadurch ein subjektiver, perspektivischer und authentischer Einblick in eine bestimmte Zeit oder ein Ereignis erlangt werden. Gesangsstücke wurden immer innerhalb bestimmter Schichten gesungen und weiterverbreitet, dadurch können entsprechend Informationen über diese gewonnen werden. Besondere Bedeutung haben hierbei die Gesellschaftsschichten, über die wenig Erkenntnisse und Quellen vorliegen. Das betrifft vor allem die niederen Stände beziehungsweise Schichten. Durch diese Perspektive von unten können Informationen über das einfache Leben der Bevölkerung gewonnen werden, denn bei deren Liedern werden häufig alltägliche und soziale Gesichtspunkte eingebaut.


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*4.Musikalisches Moment
*4.Musikalisches Moment
Ist die Melodie bereits bekannt? Ist sie eingängig? Was bewirkt der Rhythmus? Welche Instrumente sind vorhanden? Auf das musikalische Moment kann jedoch nur eingegangen werden, wenn die Originalmelodie noch erhalten ist.
<br>Ist die Melodie bereits bekannt? Ist sie eingängig? Was bewirkt der Rhythmus? Welche Instrumente sind vorhanden? Auf das musikalische Moment kann jedoch nur eingegangen werden, wenn die Originalmelodie noch erhalten ist.


*5.Emotionales Moment
*5.Emotionales Moment
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*6.Solidarisches Moment
*6.Solidarisches Moment
Bewirkt das Lied Veränderungen bei Sänger und Adressat? Entsteht ein „Wir-Gefühl“? <ref> Beddig, Rainer: Das historisch politische Lied im Geschichtsunterricht. Seine Funktion und sein medialer Ort, in: Pandel Hans- Jürgen, Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Wochenschau Verlag, Düsseldorf 1985, S.375-377</ref>
Bewirkt das Lied Veränderungen bei Sänger und Adressat? Entsteht ein „Wir-Gefühl“? <ref> Beddig, Rainer: Das historisch politische Lied im Geschichtsunterricht. Seine Funktion und sein medialer Ort, in: Pandel Hans- Jürgen, Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Wochenschau Verlag, Düsseldorf 1985, S.375-377</ref>


Diese Momente stehen in Beziehung zueinander und deren Zusammenspiel beeinflusst die Wirkung des Liedes. Rainer Beddig zeigt dadurch, dass vor allem „das Zusammenwirken von Sprache und Musik“ die Wirkung eines Liedes ausmachen<ref> Beddig, Rainer: Das historisch politische Lied im Geschichtsunterricht. Seine Funktion und sein medialer Ort, in: Pandel Hans- Jürgen, Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Wochenschau Verlag, Düsseldorf 1985, S.376</ref>. Damit die Lieder leichter behalten werden können und für den Zuhörer und Sänger eine Vertrautheit und Attraktivität ausstrahlen, werden oft bekannte Melodien wieder verwendet. Durch diese Kontrafaktur, also das Singen eines neuen Textes auf eine bekannte Melodie, kann das Lied leichter behalten und der Fokus auf den Inhalt gelegt werden, da der Rhythmus bereits bekannt ist<ref> Vgl. http://www.politikundunterricht.de/2_3_01/einleitung.htm </ref>.
Diese Momente stehen in Beziehung zueinander und deren Zusammenspiel beeinflusst die Wirkung des Liedes. Rainer Beddig zeigt dadurch, dass vor allem „das Zusammenwirken von Sprache und Musik“ die Wirkung eines Liedes ausmachen<ref> Beddig, Rainer: Das historisch politische Lied im Geschichtsunterricht. Seine Funktion und sein medialer Ort, in: Pandel Hans- Jürgen, Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Wochenschau Verlag, Düsseldorf 1985, S.376</ref>. Damit die Lieder leichter behalten werden können und für den Zuhörer und Sänger eine Vertrautheit und Attraktivität ausstrahlen, werden oft bekannte Melodien wieder verwendet. Durch diese Kontrafaktur, also das Singen eines neuen Textes auf eine bekannte Melodie, kann das Lied leichter behalten und der Fokus auf den Inhalt gelegt werden, da der Rhythmus bereits bekannt ist<ref> Vgl. http://www.politikundunterricht.de/2_3_01/einleitung.htm </ref>.
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Lieder eignen sich für den Einsatz im Unterricht aus vielfachen Gründen. Auch das demonstrierend-entdeckende Lernen kommt bei der [[Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Sek.I)|Quellenarbeit]] nicht zu kurz, denn den Schülerinnen und Schülern wird anhand von Beispielen gezeigt, was aus verschiedenen Quellen, wie in diesem Fall Lieder, über die Vergangenheit erschlossen werden kann<ref> Vgl. Mayer, Ulrich (2007): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht. 2. Auflage. Schwalbach. Wochenschauverlag. S. 23 </ref>. Durch ihre (einfache) Machart und Wirkung stellen sie ein besonders lebendiges Geschichtsbild dar. Durch sie werden Emotionen und Stimmungen transportiert, die aufgrund ihrer Authentizität, gerade von Schüler/innen, sehr gut und leicht verstanden werden können. So werden geschichtliche Abläufe leichter nachvollziehbar und es wird einfacher sich in die Lage der damaligen Gesellschaft hineinzuversetzen.<br>
Lieder eignen sich für den Einsatz im Unterricht aus vielfachen Gründen. Auch das demonstrierend-entdeckende Lernen kommt bei der [[Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Sek.I)|Quellenarbeit]] nicht zu kurz, denn den Schülerinnen und Schülern wird anhand von Beispielen gezeigt, was aus verschiedenen Quellen, wie in diesem Fall Lieder, über die Vergangenheit erschlossen werden kann<ref> Vgl. Mayer, Ulrich (2007): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht. 2. Auflage. Schwalbach. Wochenschauverlag. S. 23 </ref>. Durch ihre (einfache) Machart und Wirkung stellen sie ein besonders lebendiges Geschichtsbild dar. Durch sie werden Emotionen und Stimmungen transportiert, die aufgrund ihrer Authentizität, gerade von Schüler/innen, sehr gut und leicht verstanden werden können. So werden geschichtliche Abläufe leichter nachvollziehbar und es wird einfacher sich in die Lage der damaligen Gesellschaft hineinzuversetzen.
Des Weiteren bieten sie einen einfacheren und leichteren Zugang zur Geschichte, als andere Medien. Dies liegt vor allem daran, dass Lieder [[Grundlagen der Multiperspektivität| multiperspektivisch]] sind. Das heißt, sie stellen viele verschiedene Ansichtsseiten der Geschichte dar. Ist man sich der perspektivischen Sicht und der Tatsache bewusst, dass Lieder immer mit einer Wertung und einer subjektiven Betrachtung verbunden sind, so kann ein Gesangsstück in gewissen Fällen einer formalen oder rein verbalen Quelle überlegen sein. Die Multiperspektivität spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Schüler können dadurch erkennen, dass es unterschiedliche Positionen und Perspektiven von einem historischen Ereignis gibt. Es gibt nicht nur die Geschichte, sondern diverse Sichtweisen der Beteiligten. Geschichte wurde und kann nicht objektiv wiedergegeben werden. Durch Lieder verschiedener Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten und Wahrnehmungen eines Geschehens, die im Unterricht in einen Vergleich gestellt werden, kann diese Multiperspektivität den Schülern und Schülerinnen vermittelt werden<ref> Vgl. Mayer, Ulrich (2007): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht. 2. Auflage. Schwalbach. Wochenschauverlag. S. 65 </ref>. <br>
Des Weiteren bieten sie einen einfacheren und leichteren Zugang zur Geschichte, als andere Medien. Dies liegt vor allem daran, dass Lieder [[Grundlagen der Multiperspektivität| multiperspektivisch]] sind. Das heißt, sie stellen viele verschiedene Ansichtsseiten der Geschichte dar. Ist man sich der perspektivischen Sicht und der Tatsache bewusst, dass Lieder immer mit einer Wertung und einer subjektiven Betrachtung verbunden sind, so kann ein Gesangsstück in gewissen Fällen einer formalen oder rein verbalen Quelle überlegen sein. Die Multiperspektivität spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Schüler können dadurch erkennen, dass es unterschiedliche Positionen und Perspektiven von einem historischen Ereignis gibt. Es gibt nicht nur die Geschichte, sondern diverse Sichtweisen der Beteiligten. Geschichte wurde und kann nicht objektiv wiedergegeben werden. Durch Lieder verschiedener Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten und Wahrnehmungen eines Geschehens, die im Unterricht in einen Vergleich gestellt werden, kann diese Multiperspektivität den Schülern und Schülerinnen vermittelt werden<ref> Vgl. Mayer, Ulrich (2007): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht. 2. Auflage. Schwalbach. Wochenschauverlag. S. 65 </ref>.
Dadurch, dass Lieder sehr gefühlsbetonte Medien sind, transportieren sie viele verschiedene Informationen und Botschaften und zeigen einen anderen Blick auf das Geschehene. Dies ist auch der Grund, weshalb sie sich an jeder Stelle im Unterrichtsgeschehen einsetzen lassen. Sei es als, illustrativer und motivierender Einstieg in ein neues Thema, dabei können entweder durch die Schülerinnen und Schüler aber auch durch den Lehrer Fragen aufgeworfen werden oder Hypothesen gebildet werden, mit denen im folgenden Unterrichtsverlauf weiter gearbeitet werden kann.  Das Lied kann jedoch auch an zentraler Stelle und Hauptgegenstand der Unterrichtsstunde stehen. Aber auch als gezielte Fokussierung oder Lernzielkontrolle am Ende einer Stunde oder gar einer gesamten Unterrichtseinheit. An welcher Stelle das Lied letztlich zum Einsatz kommt, liegt im Ermessen der betreffenden Lehrkraft.
Dadurch, dass Lieder sehr gefühlsbetonte Medien sind, transportieren sie viele verschiedene Informationen und Botschaften und zeigen einen anderen Blick auf das Geschehene. Dies ist auch der Grund, weshalb sie sich an jeder Stelle im Unterrichtsgeschehen einsetzen lassen. Sei es als, illustrativer und motivierender Einstieg in ein neues Thema, dabei können entweder durch die Schülerinnen und Schüler aber auch durch den Lehrer Fragen aufgeworfen werden oder Hypothesen gebildet werden, mit denen im folgenden Unterrichtsverlauf weiter gearbeitet werden kann.  Das Lied kann jedoch auch an zentraler Stelle und Hauptgegenstand der Unterrichtsstunde stehen. Aber auch als gezielte Fokussierung oder Lernzielkontrolle am Ende einer Stunde oder gar einer gesamten Unterrichtseinheit. An welcher Stelle das Lied letztlich zum Einsatz kommt, liegt im Ermessen der betreffenden Lehrkraft.


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Abschließend bleibt festzuhalten, dass Lieder prädestiniert sind für die Behandlung im (Geschichts-) Unterricht. Zu diversen Epochen der Geschichte können passende Gesangsstücke gefunden werden. Zwar existieren Tonaufnahmen erst seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, jedoch können auch schriftliche Dokumente von Liedern aus früheren Epochen herangezogen und untersucht werden. Das Wichtigste ist allerdings, dass sich Lehrkräfte an das Medium bzw. die Quelle Lied und dessen/deren Einsatz herantrauen. Ist die Hemmschwelle erst einmal überwunden, so bereichern Lieder den Unterricht in ganz besonderem Maße, hauptsächlich wird dabei die Motivation der Schülerinnen und Schüler positiv beeinträchtigt.. Aufgrund ihrer Multiperspektivität und Authentizität bieten sie vielzählige Ansetzungspunkte und ermöglichen Schüler/innen einen einfacheren Zugang zur Geschichte. Diese Art von Quellen vermittelt eine unmittelbare Begegnung mit der Geschichte, Schülerinnen und Schülern fällt es leichter, das Gewesene in ihrer Vorstellung zu reproduzieren. Sie lernen sich in Stimmungen vergangener Gesellschaften hineinzuversetzen und diese besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Aufgrund ihrer vielseitigen Informationslage und Vermittlung verschiedener Botschaften lassen sie sich an jeder Stelle im Unterricht einsetzen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Lieder prädestiniert sind für die Behandlung im (Geschichts-) Unterricht. Zu diversen Epochen der Geschichte können passende Gesangsstücke gefunden werden. Zwar existieren Tonaufnahmen erst seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, jedoch können auch schriftliche Dokumente von Liedern aus früheren Epochen herangezogen und untersucht werden. Das Wichtigste ist allerdings, dass sich Lehrkräfte an das Medium bzw. die Quelle Lied und dessen/deren Einsatz herantrauen. Ist die Hemmschwelle erst einmal überwunden, so bereichern Lieder den Unterricht in ganz besonderem Maße, hauptsächlich wird dabei die Motivation der Schülerinnen und Schüler positiv beeinträchtigt.. Aufgrund ihrer Multiperspektivität und Authentizität bieten sie vielzählige Ansetzungspunkte und ermöglichen Schüler/innen einen einfacheren Zugang zur Geschichte. Diese Art von Quellen vermittelt eine unmittelbare Begegnung mit der Geschichte, Schülerinnen und Schülern fällt es leichter, das Gewesene in ihrer Vorstellung zu reproduzieren. Sie lernen sich in Stimmungen vergangener Gesellschaften hineinzuversetzen und diese besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Aufgrund ihrer vielseitigen Informationslage und Vermittlung verschiedener Botschaften lassen sie sich an jeder Stelle im Unterricht einsetzen.


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