Das Plakat

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Historische Entwicklung von Plakaten

Ursprünglich waren Plakate öffentliche Ankündigungen seitens der Obrigkeit für die Bevölkerung. Im Laufe der Jahrhunderte und insbesondere durch Gutenbergs Erfindung der beweglichen Letter verfeinerte sich die Plakatkunst. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten sich erste Kunst- und Kulturplakate. Bis zur Weimarer Republik allerdings, standen deutsche Plakate noch unter Zensur. Wurden sie noch im ersten Weltkrieg als wichtiges Propagandamittel zur Erhaltung der Kriegsbegeisterung entdeckt, so traten Plakate in der ersten deutschen parlamentarischen Republik besonders als politisches Werbemedium der vielen verschiedenen Parteien auf. Nicht ohne Grund wird deshalb die Phase der Weimarer Republik die Blütezeit politischer Plakate genannt (vgl. Schneider, 2005, S. 281-304).

Die Parteien der Weimarer Republik warben mit Plakaten für Stimmen vor den Wahlen. Hier ein paar Beispiele der verschiedenen politischen Parteien:


Wahlplakat der Sozialdemokratischen Partei (SPD) zur Reichstagswahl 1920
Wahlplakat der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) 1924
Wahlplakat der Deutschen Staatspartei zur Reichstagswahl 1930
Wahlplakat der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zur Reichspräsidentenwahl 1932


Im Nationalsozialismus allerdings repräsentierte das wieder unter Zensur stehende Medium allein das Regime und dessen Ideale. Das folgende Beispiel eines Werbeplakats zeigt ein nationalsozialistisches Filmplakat mit dem Titel: „SA Mann Brand“. Es verdeutlicht die idealistischen Darstellungen im Sinne der NSDAP. Darauf wird das Menschenbild des Regimes exemplarisch gezeigt. Abgebildet ist ein blonder Mann, der die Flagge des Regimes trägt. An seiner uniformierten Kleidung und dem Zeichen dem Hakenkreuz kann man erkennen, dass es sich um einen Soldaten handelt. Auf den Betrachter wirkt der Soldat entschlossen und zu scheinbar allem bereit. Die Flagge scheint er stolz zu tragen. Dem System war es wichtig genau dieses Bild, dass es von sich selbst hatte öffentlich zu machen.

Offizielle Plakate des nationalsozialistischen Regimes wurden auch viel öfter zur Diffamierung von Feindbildern benutzt. In der Nachkriegszeit hatte das Plakat zunächst wieder seine ursprüngliche Funktion. Bekanntmachungen der Militärregierung wurden mithilfe dieses Mediums veröffentlicht. [1] Im Laufe der Jahrzehnte ist das Medium Plakat bis heute erhalten geblieben, trotz des Aufkommens von Fernsehen und Internet. Plakate dienen immer noch als Medium für Politik, Kultur und Industrie.

Leider ist es recht schwer Medien aus der sehr frühen Plakatkunst für den Unterricht zu finden. Die Internetpräsenz des Deutschenhistorischen Museums] jedoch bietet eine gute Auswahl an Plakaten vom Ersten Weltkrieg bis zur heutigen Bundesrepublik. Ferner finden sich in der Ausgabe „Politische Plakate“ der Zeitschrift für Politik und Unterricht auch eine kleine Auswahl an Plakaten aus der Zeit noch 1914. [2]

  1. vgl. Politik und Unterricht, 2009, S. 3-9
  2. vgl.Politik und Unterricht, 2009, S.4ff