Bearbeiten von „Das Schulbuch

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<br>- Auch im Zeitalter der Bildungspläne sind Schulbücher noch zu wenig kompetenzfördernd gestaltet, obwohl Lehrkräfte von der Politik und Wissenschaft dazu angehalten sind einen kompetenzorientierten Unterricht durchzuführen <ref> vgl. Gautschi, 2010: S.125 </ref>. Zum Beispiel sind Arbeitsanweisungen wie „sprecht über...“, die eigentlich zur Förderung der Orientierungskompetenz gedacht sind, wenig zielgerichtet und nicht kompetenzfördernd formuliert <ref> vgl. Schreiber, 2008: S.11-12 </ref>.
<br>- Auch im Zeitalter der Bildungspläne sind Schulbücher noch zu wenig kompetenzfördernd gestaltet, obwohl Lehrkräfte von der Politik und Wissenschaft dazu angehalten sind einen kompetenzorientierten Unterricht durchzuführen <ref> vgl. Gautschi, 2010: S.125 </ref>. Zum Beispiel sind Arbeitsanweisungen wie „sprecht über...“, die eigentlich zur Förderung der Orientierungskompetenz gedacht sind, wenig zielgerichtet und nicht kompetenzfördernd formuliert <ref> vgl. Schreiber, 2008: S.11-12 </ref>.
<br>- Im Vergleich zum nach wie vor eher rezeptiv genutzten Schulbuch bieten digitale Medien bessere und vielfältigere Möglichkeiten zur Umsetzung eines handlungsorientierten Unterrichts, in dem Lernende ihr Wissen selbst aktiv konstruieren können. Dennoch müssen auch digitale Medien richtig eingesetzt werden um über  den Erwerb von trägem Wissen hinauszugehen <ref> vgl. http://www.mediendidaktik.org/2011/11/13/das-schulbuch-der-zukunft-ist-einschulbuch-der-schuler/ [27.01.2013] </ref>.
<br>- Im Vergleich zum nach wie vor eher rezeptiv genutzten Schulbuch bieten digitale Medien bessere und vielfältigere Möglichkeiten zur Umsetzung eines handlungsorientierten Unterrichts, in dem Lernende ihr Wissen selbst aktiv konstruieren können. Dennoch müssen auch digitale Medien richtig eingesetzt werden um über  den Erwerb von trägem Wissen hinauszugehen <ref> vgl. http://www.mediendidaktik.org/2011/11/13/das-schulbuch-der-zukunft-ist-einschulbuch-der-schuler/ [27.01.2013] </ref>.
<br>- In Schulbücher findet sich oftmals eine mangelnde oder gänzlich fehlende [[Individualisierung und Differenzierung im GU|Differenzierung]] , da es sich ein einheitliches Angebot handelt. Unabhängig von individuellen Voraussetzungen lernen alle Schülerinnen einer Klasse aus schulpolitischen Gründen (Kosten, Organisation, Einhaltung von Bildungs- und Wissensstandards) mit dem gleichen Schulbuch <ref> vgl. Strietzel, 1989: S.40-41 </ref>. Zudem wird vom Herausgeber in der Regel überhaupt nicht angegeben, welche Teile für welches Anspruchslevel vorgesehen sind, sodass Lehrpersonen die vorgegebenen Schulbuchinhalte selbst analysieren müssen <ref> vgl. Gautschi, 2010: S.132 </ref>.        
<br>- In Schulbücher findet sich oftmals eine mangelnde oder gänzlich fehlende Differenzierung, da es sich ein einheitliches Angebot handelt. Unabhängig von individuellen Voraussetzungen lernen alle Schülerinnen einer Klasse aus schulpolitischen Gründen (Kosten, Organisation, Einhaltung von Bildungs- und Wissensstandards) mit dem gleichen Schulbuch <ref> vgl. Strietzel, 1989: S.40-41 </ref>. Zudem wird vom Herausgeber in der Regel überhaupt nicht angegeben, welche Teile für welches Anspruchslevel vorgesehen sind, sodass Lehrpersonen die vorgegebenen Schulbuchinhalte selbst analysieren müssen <ref> vgl. Gautschi, 2010: S.132 </ref>.        
<br>- Schulbücher bieten nach dem Bearbeiten von Inhalten meistens keine Masstäbe zur Leistungsdiagnostik , sodass  Lehrkräfte mögliche Leistungsniveaus erneut eigenständig festlegen und beurteilen müssen <ref> vgl. Gautschi 2010: 132 </ref>.        
<br>- Schulbücher bieten nach dem Bearbeiten von Inhalten meistens keine Masstäbe zur Leistungsdiagnostik , sodass  Lehrkräfte mögliche Leistungsniveaus erneut eigenständig festlegen und beurteilen müssen <ref> vgl. Gautschi 2010: 132 </ref>.        
<br>- Ein Schulbuch ist an sich unveränderbar, sodass manche Inhalte in ihrer Darstellung zum Zeitpunkt des Unterrichts bereits überholt worden sind. Denn auch Geschichte bzw. die Geschichtsschreibung unterliegt Veränderungen. Die Themenauswahl und -Inhalte können nicht aktualisiert werden wenn beispielsweise neue Quellen auftauchen und in der Folge neue Erkenntnisse gewonnen werden. Erst wenn ein Buch neu aufgelegt wird können neue Impulse berücksichtigt werden.  
<br>- Ein Schulbuch ist an sich unveränderbar, sodass manche Inhalte in ihrer Darstellung zum Zeitpunkt des Unterrichts bereits überholt worden sind. Denn auch Geschichte bzw. die Geschichtsschreibung unterliegt Veränderungen. Die Themenauswahl und -Inhalte können nicht aktualisiert werden wenn beispielsweise neue Quellen auftauchen und in der Folge neue Erkenntnisse gewonnen werden. Erst wenn ein Buch neu aufgelegt wird können neue Impulse berücksichtigt werden.  
Dies hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass in der Folge ein neues Buch entsteht, welches von der Schule oder den Lernenden neu erworben werden muss. Digitale Medien bieten in dieser Hinischt einen  aktuelleren und dynamischeren Zugang zu Geschichte (<ref> vgl. http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb04/institute/geschichte/didaktik/dokumente/Mat_Medien/geschichtsdidaktische-pruefungsthemen/schulbuch-im-geschichtsunterricht/risiken-des-schulbucheinsatzes, [02.02.2013] </ref>.                    
Dies hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass in der Folge ein neues Buch entsteht, welches von der Schule oder den Lernenden neu erworben werden muss. Digitale Medien bieten in dieser Hinischt einen  aktuelleren und dynamischeren Zugang zu Geschichte (<ref> vgl. http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb04/institute/geschichte/didaktik/dokumente/Mat_Medien/geschichtsdidaktische-pruefungsthemen/schulbuch-im-geschichtsunterricht/risiken-des-schulbucheinsatzes, [02.02.2013] </ref>.                    
<br>- Die Verfasser von Geschichtsschulbüchern finden sich bei der Gestaltung der Selbigen in einem komplexen Interessenkonflikt wieder. Schulbücher müssen nicht nur ein staatliches Genehmigungsverfahren durchlaufen und ministeriellen Anforderungen entsprechen, sondern zugleich den Ansprüchen des publizierenden Verlags, der  Lehrenden, Historikerinnen und Eltern genügsam werden, obwohl sie idealtypisch ausschließlich an den Bedürfnissen (Alter, Schulart, kultureller Hintergrund etc.) der Lernenden ausgerichtet sein sollten <ref> vgl. Gautschi 2010: 133 </ref>. Diese Besonderheiten spiegeln sich logischerweise in der Struktur der schulbuchspezifischen Narrationen wieder <ref> vgl. Schöner, 2006: S.2 </ref> . Ein Schulbuch ist also niemals „nur das Ergebnis didaktischer oder speziell methodisch-medialer Überlegungen zum Schulunterricht“, sondern wird immer auch von politischen und pädagogischen Einflüssen gelenkt <ref> vgl. Wiater, 2003: 2 </ref>.
<br>- Die Verfasser von Geschichtsschulbüchern finden sich bei der Gestaltung der Selbigen in einem komplexen Interessenkonflikt wieder. Schulbücher müssen nicht nur ein staatliches Genehmigungsverfahren durchlaufen und ministeriellen Anforderungen entsprechen, sondern zugleich den Ansprüchen des publizierenden Verlags, der  Lehrenden, Historikerinnen und Eltern genügsam werden, obwohl sie idealtypisch ausschließlich an den Bedürfnissen (Alter, Schulart, kultureller Hintergrund etc.) der Lernenden ausgerichtet sein sollten <ref> vgl. Gautschi 2010: 133 </ref>. Diese Besonderheiten spiegeln sich logischerweise in der Struktur der schulbuchspezifischen Narrationen wieder <ref> vgl. Schöner, 2006: S.2 </ref> . Ein Schulbuch ist also niemals „nur das Ergebnis didaktischer oder speziell methodisch-medialer Überlegungen zum Schulunterricht“, sondern wird immer auch von politischen und pädagogischen Einflüssen gelenkt <ref> vgl. Wiater, 2003: 2 </ref>.  
 


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