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Der Begriff des Unterrichtseinstieges ist erst seit wenigen Jahrzehnten als Bezeichnung einer eigenständigen Phase, welche den Beginn einer Schulstunde markiert, etabliert. Die prägenden Didaktiker des letzten Jahrhunderts, darunter Klafki und die Vertreter der „Berliner Schule“, widmeten hingegen diesem Begriff keine Aufmerksamkeit. Dadurch sollte die von Autor Martin Wagenschein schon in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts benannte und erläuterte Phase auf Grund mangelnder Kompatibilität mit dem vorherrschendem Konzept - in den fünfziger Jahren war dies das Paradigma der penibel strukturierten Formalstufen der Herbartianer -  zunächst unbeachtet bleiben. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.17 </ref>  
Der Begriff des Unterrichtseinstieges ist erst seit wenigen Jahrzehnten als Bezeichnung einer eigenständigen Phase, welche den Beginn einer Schulstunde markiert, etabliert. Die prägenden Didaktiker des letzten Jahrhunderts, darunter Klafki und die Vertreter der „Berliner Schule“, widmeten hingegen diesem Begriff keine Aufmerksamkeit. Dadurch sollte die von Autor Martin Wagenschein schon in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts benannte und erläuterte Phase auf Grund mangelnder Kompatibilität mit dem vorherrschendem Konzept - in den fünfziger Jahren war dies das Paradigma der penibel strukturierten Formalstufen der Herbartianer -  zunächst unbeachtet bleiben. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.17 </ref> Erst in der neueren Literatur der letzten Jahrzehnte wurde die aktuelle Begrifflichkeit verstärkt angenommen und damit die Selbstständigkeit dieser ersten Sequenz im Rahmen einer Schul- bzw. Geschichtsstunde betont. Heute bildet der Unterrichtseinstieg eine der drei bedeutsamen Phasen des Unterrichts und ist der Erarbeitungs- bzw. Vertiefungsphase gemäß der Relevanz gleichgestellt. Aus inhaltlicher und methodischer Sicht kann diese erste Phase zwischen einem Stundeneinstieg im Rahmen einer Unterrichtseinheit und der Einleitung eines vollständig neuen Themenkomplexes variieren. <ref> vgl. Meyer 1987, S.122 </ref> In beiden Fällen beeinflusst die Einstiegsphase des Geschichtsunterrichts maßgeblich die weitere Entwicklung der Schulstunde bzw. der Unterrichtseinheit und trägt somit eine große Bedeutung in der Geschichtsdidaktik hinsichtlich des erfolgreichen Unterrichtens. Ein Merkmal des Stundeneinstieges als spezifische Unterrichtssituation ist, dass er vielmals der Verknüpfung von Inhalten der zurückliegenden Geschichtsstunden mit weiterführenden Themen dient, und er demnach als Bindeglied der in den meisten Fällen getrennten Unterrichtssequenzen  fungiert. Für den Einstieg in ein neues Unterrichtsthema, welcher mehrere Schulstunden in Anspruch nehmen kann, besteht in der modernen Geschichtsdidaktik die Ansicht, im Sinne der Schüler und Schülerinnen motivierende, interessante, aber auch zur Disziplin beitragende Methoden durchzuführen, um der neuen Unterrichtseinheit ein fruchtbares Fundament aufzubauen. Die methodische Gestaltung variiert im wissenschaftlichen Diskurs von der Wahl eines rein informierenden, lehrerzentrierten Einstieges <ref> vgl. Grell, Jochen und Monika 1990 </ref> bis zur Befürwortung des handlungsorientierten Unterrichts mit dem Fokus auf die aktive Rolle der Schüler und Schülerinnen. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.18 </ref> Die reiche Auswahl an Lernwegen und Methoden öffnete eine fortwährende Debatte bezüglich des, aus didaktischer Sicht, sinnvollsten Weges der Themenerschließung. Unbestritten ist allerdings, dass eine erfolgreiche Einstiegsphase das Gelingen der Geschichtsstunde merkbar fördert, hingegen das Fehlschlagen eines Einstiegskonzeptes zu fortlaufenden Schwierigkeiten in den weiteren Unterrichtsphasen führen kann. Gelingt es der Lehrkraft in den ersten Unterrichtsminuten nicht, den neuen Lerngegenstand spannend und motivierend zu gestalten, so ist anzunehmen, dass der weitere Unterrichtsverlauf möglicherweise eine unterdurchschnittliche Schülerpartizipation aufweist. Dies kann darin begründet sein, dass die Lernenden auf Grund des fehlgeschlagenen Einstiegs keinen Zugang zum neuen Thema finden können und zwangsweise passiv bleiben. Konsequenterweise ist in diesem Fall ein Qualitätsverlust der Unterrichtsstunde zu verzeichnen. Im Gegenzug kann ein gelungener Einstieg die Lernenden längerfristig aktivieren und motivieren. Die Lernqualität wird dadurch einen positiven Zuwachs erfahren. Weiterhin erweist sich der Übergang zwischen Einstiegs- und Erarbeitungsphase als Hürde der didaktischen Planung; insbesondere die Realisierung eines flüssigen Wechsels dieser Phasen stellt nicht nur für Lehramtsanwärter, sondern auch für erfahrene Lehrkräfte eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass die Schüler und Schülerinnen zur Erreichung der ausgeschriebenen Bildungsziele aktiv am Unterrichtsgeschehen partizipieren sollen. Die Lehrperson hat demnach die Aufgabe, eine neue Thematik schon in der Einstiegsphase für die Schüler und Schülerinnen greifbar zu gestalten und durch eine angemessene didaktische Reduktion des Inhaltes intensive Teilnahmemöglichkeiten zu schaffen. Die Komplexität des Unterrichtseinstieges ergibt sich demnach hauptsächlich aus den vielfältigen Erwartungen aller Beteiligten am Konstrukt „Unterricht“, der passenden Auswahl methodischer Vorgehensweisen und der Verknüpfung der unterschiedlichen Unterrichtsphasen sowie aus weiteren beachtenswerten, hier aber zur Komplexitätsreduzierung nicht weiter erläuterten Aspekten. Deswegen sind gründliche Überlegungen hinsichtlich der Planung des Einstieges unumgänglich, denn ein erfolgreicher, lehrreicher Unterricht ergibt sich zwar aus zahlreichen Faktoren, die effektive Gestaltung der Anfangsphase trägt allerdings erheblich zum Gelingen einer Schulstunde bei. Darin begründet ist der Verzicht auf einen Unterrichtseinstieg nur in besonderen Fällen sinnvoll. Zeigen sich die Schüler und Schülerinnen als außergewöhnlich interessiert bzw. motiviert im Hinblick auf die bevorstehende Anwendungsphase, so kann ein Vorziehen dieser vorteilhaft sein, wobei die Einstiegsphase dann nicht komplett gestrichen, sondern gewissermaßen nur umgestaltet wird. <ref> vgl. Meyer 1987, S.150 </ref>
 
Erst in der neueren Literatur der letzten Jahrzehnte wurde die aktuelle Begrifflichkeit verstärkt angenommen und damit die Selbstständigkeit dieser ersten Sequenz im Rahmen einer Schul- bzw. Geschichtsstunde betont. Heute bildet der Unterrichtseinstieg eine der drei bedeutsamen Phasen des Unterrichts und ist der Erarbeitungs- bzw. Vertiefungsphase gemäß der Relevanz gleichgestellt. Aus inhaltlicher und methodischer Sicht kann diese erste Phase zwischen einem Stundeneinstieg im Rahmen einer Unterrichtseinheit und der Einleitung eines vollständig neuen Themenkomplexes variieren. <ref> vgl. Meyer 1987, S.122 </ref> In beiden Fällen beeinflusst die Einstiegsphase des Geschichtsunterrichts maßgeblich die weitere Entwicklung der Schulstunde bzw. der Unterrichtseinheit und trägt somit eine große Bedeutung in der [[Einführung in die Grundlagen der Fachdidaktik| Geschichtsdidaktik]] hinsichtlich des erfolgreichen Unterrichtens.  
 
Ein Merkmal des Stundeneinstieges als spezifische Unterrichtssituation ist, dass er vielmals der Verknüpfung von Inhalten der zurückliegenden Geschichtsstunden mit weiterführenden Themen dient, und er demnach als Bindeglied der in den meisten Fällen getrennten Unterrichtssequenzen  fungiert. Für den Einstieg in ein neues Unterrichtsthema, welcher mehrere Schulstunden in Anspruch nehmen kann, besteht in der modernen Geschichtsdidaktik die Ansicht, im Sinne der Schüler und Schülerinnen motivierende, interessante, aber auch zur Disziplin beitragende Methoden durchzuführen, um der neuen Unterrichtseinheit ein fruchtbares Fundament aufzubauen. Die methodische Gestaltung variiert im wissenschaftlichen Diskurs von der Wahl eines rein informierenden, lehrerzentrierten Einstieges <ref> vgl. Grell, Jochen und Monika 1990 </ref> bis zur Befürwortung des handlungsorientierten Unterrichts mit dem Fokus auf die aktive Rolle der Schüler und Schülerinnen. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.18 </ref>  
 
Die reiche Auswahl an Lernwegen und Methoden öffnete eine fortwährende Debatte bezüglich des, aus didaktischer Sicht, sinnvollsten Weges der Themenerschließung. Unbestritten ist allerdings, dass eine erfolgreiche Einstiegsphase das Gelingen der Geschichtsstunde merkbar fördert, hingegen das Fehlschlagen eines Einstiegskonzeptes zu fortlaufenden Schwierigkeiten in den weiteren Unterrichtsphasen führen kann. Gelingt es der Lehrkraft in den ersten Unterrichtsminuten nicht, den neuen Lerngegenstand spannend und motivierend zu gestalten, so ist anzunehmen, dass der weitere Unterrichtsverlauf möglicherweise eine unterdurchschnittliche Schülerpartizipation aufweist. Dies kann darin begründet sein, dass die Lernenden auf Grund des fehlgeschlagenen Einstiegs keinen Zugang zum neuen Thema finden können und zwangsweise passiv bleiben. Konsequenterweise ist in diesem Fall ein Qualitätsverlust der Unterrichtsstunde zu verzeichnen. Im Gegenzug kann ein gelungener Einstieg die Lernenden längerfristig aktivieren und motivieren. Die Lernqualität wird dadurch einen positiven Zuwachs erfahren.
 
Weiterhin erweist sich der Übergang zwischen Einstiegs- und Erarbeitungsphase als Hürde der didaktischen Planung; insbesondere die Realisierung eines flüssigen Wechsels dieser Phasen stellt nicht nur für Lehramtsanwärter, sondern auch für erfahrene Lehrkräfte eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass die Schüler und Schülerinnen zur Erreichung der ausgeschriebenen Bildungsziele aktiv am Unterrichtsgeschehen partizipieren sollen. Die Lehrperson hat demnach die Aufgabe, eine neue Thematik schon in der Einstiegsphase für die Schüler und Schülerinnen greifbar zu gestalten und durch eine angemessene didaktische Reduktion des Inhaltes intensive Teilnahmemöglichkeiten zu schaffen.  
 
Die Komplexität des Unterrichtseinstieges ergibt sich demnach hauptsächlich aus den vielfältigen Erwartungen aller Beteiligten am Konstrukt „Unterricht“, der passenden Auswahl methodischer Vorgehensweisen und der Verknüpfung der unterschiedlichen Unterrichtsphasen sowie aus weiteren beachtenswerten, hier aber zur Komplexitätsreduzierung nicht weiter erläuterten Aspekten. Deswegen sind gründliche Überlegungen hinsichtlich der Planung des Einstieges unumgänglich, denn ein erfolgreicher, lehrreicher Unterricht ergibt sich zwar aus zahlreichen Faktoren, die effektive Gestaltung der Anfangsphase trägt allerdings erheblich zum Gelingen einer Schulstunde bei. Darin begründet ist der Verzicht auf einen Unterrichtseinstieg nur in besonderen Fällen sinnvoll. Zeigen sich die Schüler und Schülerinnen als außergewöhnlich interessiert bzw. motiviert im Hinblick auf die bevorstehende Anwendungsphase, so kann ein Vorziehen dieser vorteilhaft sein, wobei die Einstiegsphase dann nicht komplett gestrichen, sondern gewissermaßen nur umgestaltet wird. <ref> vgl. Meyer 1987, S.150 </ref>


== Funktionen ==
== Funktionen ==
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Diese Einstiegsfigur gilt als recht traditionell und fand bereits in der Vergangenheit große Anwendung. Dabei galt es gemäß dem schematisierten Verfahren was den Einstieg betraf zunächst, an das bereits Gelernte aus der vergangenen Stunde anzuknüpfen, Altes zu wiederholen und mit Neuem zu verbinden. Auch sollte der neue Unterrichtsgegenstand angebahnt werden. Auf diese Weise hatte die Lehrperson u.a. die Möglichkeit, an bereits Durchgenommenes anzuknüpfen, das Thema sowie Ergebnisse der letzten Stunde selbst zu wiederholen, durch anschauliche Erzählung auf Neues einzustimmen oder Schülerinnen und Schüler über bereits Gelerntes mitteilen zu lassen, indem man z.B. nach den Folgen fragte, die auf die festgehaltenen Ergebnisse folgen könnten. Dabei war dies eine Abfragung „auf oft quälende Art und Weise […]“. <ref> Schneider 2004, S. 28-29. </ref>  
Diese Einstiegsfigur gilt als recht traditionell und fand bereits in der Vergangenheit große Anwendung. Dabei galt es gemäß dem schematisierten Verfahren was den Einstieg betraf zunächst, an das bereits Gelernte aus der vergangenen Stunde anzuknüpfen, Altes zu wiederholen und mit Neuem zu verbinden. Auch sollte der neue Unterrichtsgegenstand angebahnt werden. Auf diese Weise hatte die Lehrperson u.a. die Möglichkeit, an bereits Durchgenommenes anzuknüpfen, das Thema sowie Ergebnisse der letzten Stunde selbst zu wiederholen, durch anschauliche Erzählung auf Neues einzustimmen oder Schülerinnen und Schüler über bereits Gelerntes mitteilen zu lassen, indem man z.B. nach den Folgen fragte, die auf die festgehaltenen Ergebnisse folgen könnten. Dabei war dies eine Abfragung „auf oft quälende Art und Weise […]“. <ref> Schneider 2004, S. 28-29. </ref>  


Allgemein ist die traditionelle Geschichtsdidaktik stark von den Vorgaben des Lehrperson gekennzeichnet. Dies betrifft auch die Eingangsphase, mit nur wenig Beteiligung seitens der Schülerinnen und Schüler. Die neuere Geschichtsdidaktik orientiert sich daran, die Schülerinnen und Schüler an der Planung und Durchführung des Unterrichts zu beteiligen; sie diskutieren zu lassen, Einstellungen, Vorurteile, Kenntnisse, Erfahrungen und Wünsche äußern zu lassen zu einem Thema und sie auch Verfahren zum Unterrichtsablauf mitbestimmen zu lassen. <ref> vgl. Schneider 2004, S. 11. </ref> Hier setzt das Lehrgespräch, als Unterrichtsgespräch in fragend-entwickelnder Form als Unterrichtseinstieg an, bei dem die Lernenden mittels Fragen und Impulsen durch die Lehrperson, zur Beteiligung an der Erarbeitung des Themas aufgerufen werden sollen. Das Lehrgespräch ist eine Methode, um einen bestimmten Inhalt in Bezug auf ein bestimmtes Ziel zu vermitteln. Dabei werden das Ziel und der Inhalt von der Lehrperson vorgegeben. <ref> vgl. http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/-s/fsu5x6ua12wbdjt7x7h1gewrhfkk6g/show/1374008/sembska%20Skript%20Unterrichtsmethoden%20HT12.pdf. 25.03.13. </ref> [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] können verwendet werden.
Allgemein ist die traditionelle Geschichtsdidaktik stark von den Vorgaben des Lehrperson gekennzeichnet. Dies betrifft auch die Eingangsphase, mit nur wenig Beteiligung seitens der Schülerinnen und Schüler. Die neuere Geschichtsdidaktik orientiert sich daran, die Schülerinnen und Schüler an der Planung und Durchführung des Unterrichts zu beteiligen; sie diskutieren zu lassen, Einstellungen, Vorurteile, Kenntnisse, Erfahrungen und Wünsche äußern zu lassen zu einem Thema und sie auch Verfahren zum Unterrichtsablauf mitbestimmen zu lassen. <ref> vgl. Schneider 2004, S. 11. </ref> Hier setzt das Lehrgespräch, als Unterrichtsgespräch in fragend-entwickelnder Form als Unterrichtseinstieg an, bei dem die Lernenden mittels Fragen und Impulsen durch die Lehrperson, zur Beteiligung an der Erarbeitung des Themas aufgerufen werden sollen. Das Lehrgespräch ist eine Methode, um einen bestimmten Inhalt in Bezug auf ein bestimmtes Ziel zu vermitteln. Dabei werden das Ziel und der Inhalt von der Lehrperson vorgegeben. <ref> vgl. http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/-s/fsu5x6ua12wbdjt7x7h1gewrhfkk6g/show/1374008/sembska%20Skript%20Unterrichtsmethoden%20HT12.pdf. 25.03.13. </ref> Medien können verwendet werden.
Das fragend-entwickelnde Lehrgespräch eignet sich besonders für Themen, bei denen Vorwissen bzw. Erfahrungen bei den Schülerinnen und Schülern bereits vorausgesetzt werden können.
Das fragend-entwickelnde Lehrgespräch eignet sich besonders für Themen, bei denen Vorwissen bzw. Erfahrungen bei den Schülerinnen und Schülern bereits vorausgesetzt werden können.
   
   
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Die Schülerinnen und Schüler sollten während dieser Methode Fragen entwickeln, die es ihnen sinnvoll und lohnenswert erscheinen lassen sich mit einem Thema auch über einen längeren Zeitraum hinweg zu befassen. <ref> vgl. Schneider 2004, S.14. </ref>  
Die Schülerinnen und Schüler sollten während dieser Methode Fragen entwickeln, die es ihnen sinnvoll und lohnenswert erscheinen lassen sich mit einem Thema auch über einen längeren Zeitraum hinweg zu befassen. <ref> vgl. Schneider 2004, S.14. </ref>  
Gemäß PADE und SAUER in einer Untersuchung aus dem Jahre 2008,  ist das Lehrer-Schüler-Gespräch, in der Praxis, die dominierende [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]] zum Unterrichtseinstieg. Dabei wird es von 67 % der Lehrpersonen, zur Gestaltung der Einstiegsphase, gewählt, gefolgt vom Lehrervortrag (15 %), dem Schülergespräch (11%) und weiteren Sozialformen. <ref> Pade & Sauer 2009, S. 106. </ref>
Gemäß PADE und SAUER in einer Untersuchung aus dem Jahre 2008,  ist das Lehrer-Schüler-Gespräch, in der Praxis, die dominierende Sozialform zum Unterrichtseinstieg. Dabei wird es von 67 % der Lehrpersonen, zur Gestaltung der Einstiegsphase, gewählt, gefolgt vom Lehrervortrag (15 %), dem Schülergespräch (11%) und weiteren Sozialformen. <ref> Pade & Sauer 2009, S. 106. </ref>
Als eine Abwandlung des traditionellen Lehrer-Schüler-Gesprächs stellt sich die Variante „Schüler fragen Schüler“ dar, bei der eine bestimmte Anzahl von Schülern beauftragt werden, sich als Einstieg in die nächste Unterrichtsstunde, Fragen für Ihre Mitschüler zu überlegen, um den Unterrichtsstoff der vergangenen Stunde zu wiederholen und zu festigen. Die beauftragten Schüler machen sich auf diese Weise Gedanken über sinnvolle Fragen und dazugehörige richtige Antworten und können dann  auch die Aussagen ihrer Mitschüler ggf. ergänzen oder korrigieren. Erhofft wird sich bei dieser Alternative eine bessere Akzeptanz und Bereitschaft seitens der Schüler, da diese Variante eine partnerschaftliche Form der Festigung und Wiederholung  darstellt und den Schülern besser gefallen könnte als die klassische, Lehrer gelenke Form der Wiederholung. <ref> Schneider 2004, S. 29. </ref>
Als eine Abwandlung des traditionellen Lehrer-Schüler-Gesprächs stellt sich die Variante „Schüler fragen Schüler“ dar, bei der eine bestimmte Anzahl von Schülern beauftragt werden, sich als Einstieg in die nächste Unterrichtsstunde, Fragen für Ihre Mitschüler zu überlegen, um den Unterrichtsstoff der vergangenen Stunde zu wiederholen und zu festigen. Die beauftragten Schüler machen sich auf diese Weise Gedanken über sinnvolle Fragen und dazugehörige richtige Antworten und können dann  auch die Aussagen ihrer Mitschüler ggf. ergänzen oder korrigieren. Erhofft wird sich bei dieser Alternative eine bessere Akzeptanz und Bereitschaft seitens der Schüler, da diese Variante eine partnerschaftliche Form der Festigung und Wiederholung  darstellt und den Schülern besser gefallen könnte als die klassische, Lehrer gelenke Form der Wiederholung. <ref> Schneider 2004, S. 29. </ref>  


=== Denkanstöße ===
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==== Blitzlicht ====
==== Blitzlicht ====


Diese Form des Einstieges zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen hohen Grad an Schülerselbsttätigkeit aufweist. Der Einsatz dieser Methode ist mit zwei hauptsächlichen [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernzielen]] verbunden: zum einen sollen die Schüler/innen lernen ihre Gedanken zu sortieren, strukturieren und die zentralen Aspekten herauszulösen um diese danach knapp und präzise zu verbalisieren/formulieren. Diese Methode bietet sich als kooperativer Einstieg zur Wiederholung der letzten Stunde, zum Wiedereinstieg in Texte oder zur Problemklärungen der Hausaufgaben an. <ref> vgl. Greving /Paradies S. 211. </ref> Des Weiteren kann durch ein Blitzlicht auch in eine schwierigere Diskussion eingestiegen werden, wobei sich hierbei ein Stuhlkreis eignen würde. <ref> vgl. Greving /Paradies S. 210. </ref>
Diese Form des Einstieges zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen hohen Grad an Schülerselbsttätigkeit aufweist. Der Einsatz dieser Methode ist mit zwei hauptsächlichen Lernzielen verbunden: zum einen sollen die Schüler/innen lernen ihre Gedanken zu sortieren, strukturieren und die zentralen Aspekten herauszulösen um diese danach knapp und präzise zu verbalisieren/formulieren. Diese Methode bietet sich als kooperativer Einstieg zur Wiederholung der letzten Stunde, zum Wiedereinstieg in Texte oder zur Problemklärungen der Hausaufgaben an. <ref> vgl. Greving /Paradies S. 211. </ref> Des Weiteren kann durch ein Blitzlicht auch in eine schwierigere Diskussion eingestiegen werden, wobei sich hierbei ein Stuhlkreis eignen würde. <ref> vgl. Greving /Paradies S. 210. </ref>
Ein  positiver Aspekt dieser Methode für die Lehrkraft besteht darin, dass diese kaum Vorbereitung und keine langwierige Durchführungsphase benötigt. <ref> vgl. Greving/Paradies S. 211. </ref> Daher kann diese Methode auch spontan eingesetzt werden, zum Beispiel, wenn Probleme oder Konflikte auftauchen oder die Motivation nachlässt. <ref> http://www.kinderpolitik.de. </ref>  
Ein  positiver Aspekt dieser Methode für die Lehrkraft besteht darin, dass diese kaum Vorbereitung und keine langwierige Durchführungsphase benötigt. <ref> vgl. Greving/Paradies S. 211. </ref> Daher kann diese Methode auch spontan eingesetzt werden, zum Beispiel, wenn Probleme oder Konflikte auftauchen oder die Motivation nachlässt. <ref> http://www.kinderpolitik.de. </ref>  


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==== Rollenspiele ====
==== Rollenspiele ====


Das Rollenspiel ist eine Methode des Lernens, wobei durch spontane oder auch stärkere gelenkte [[Spiele im Geschichtsunterricht|Spiele]] den Schüler/innen Alltagssituationen verdeutlicht werden sollen. Das Spiel symbolisiert Situationen aus dem gesellschaftlichen Leben und ermöglicht es Schüler/innen somit die leichtere Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Hierbei können nicht nur die spielenden Schüler/innen etwas lernen, sondern auch die Beobachter. <ref> H. Meyer S. 359 </ref>
Das Rollenspiel ist eine Methode des Lernens, wobei durch spontane oder auch stärkere gelenkte Spiele den Schüler/innen Alltagssituationen verdeutlicht werden sollen. Das Spiel symbolisiert Situationen aus dem gesellschaftlichen Leben und ermöglicht es Schüler/innen somit die leichtere Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Hierbei können nicht nur die spielenden Schüler/innen etwas lernen, sondern auch die Beobachter. <ref> H. Meyer S. 359 </ref>


Zunächst gilt es die zwei verschiedenen Arten des Rollenspieles zu unterscheiden: die gelenkten Rollenspiele und die offenen oder freien Rollenspiele. Bei dem gelenkten Rollenspiel sind die Vorgaben für das Handeln weitgehend festgelegt und diese Rolle muss übernommen werden, hierbei spricht man auch von „role taking“. Beim offenen Rollenspiel hingegen gibt es keine genau festgelegten Handlungen, vielmehr wird hierbei die Kreativität und Konstruktivität  der Schüler/innen gefordert um diese Rolle auszufüllen, hierbei wird auch von „role making“ gesprochen. <ref> H. Meyer S. 357. </ref> Die Variante des offenen Rollenspieles sollte besser nur in geübten Klassen zum Einsatz kommen, da der Schwierigkeitsgrad dieser Variante um einiges höher ist als der des gelenkten Rollenspiels. <ref> Greving/Paradies S. 96. </ref> Die Methode des Rollenspieles ist sehr komplex und dient zur Aneignung der gesellschaftlichen Wirklichkeit, durch sie können Schüler/innen ihr eigenes Handeln besser verstehen. Weiterhin hilft es den Schüler/innen einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, da diese Methode es ihnen auch ermöglicht in das Denken, Fühlen und Handeln ihrer Mitschüler ''einzutauchen''. <ref> H. Meyer S. 358. </ref>
Zunächst gilt es die zwei verschiedenen Arten des Rollenspieles zu unterscheiden: die gelenkten Rollenspiele und die offenen oder freien Rollenspiele. Bei dem gelenkten Rollenspiel sind die Vorgaben für das Handeln weitgehend festgelegt und diese Rolle muss übernommen werden, hierbei spricht man auch von „role taking“. Beim offenen Rollenspiel hingegen gibt es keine genau festgelegten Handlungen, vielmehr wird hierbei die Kreativität und Konstruktivität  der Schüler/innen gefordert um diese Rolle auszufüllen, hierbei wird auch von „role making“ gesprochen. <ref> H. Meyer S. 357. </ref> Die Variante des offenen Rollenspieles sollte besser nur in geübten Klassen zum Einsatz kommen, da der Schwierigkeitsgrad dieser Variante um einiges höher ist als der des gelenkten Rollenspiels. <ref> Greving/Paradies S. 96. </ref> Die Methode des Rollenspieles ist sehr komplex und dient zur Aneignung der gesellschaftlichen Wirklichkeit, durch sie können Schüler/innen ihr eigenes Handeln besser verstehen. Weiterhin hilft es den Schüler/innen einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, da diese Methode es ihnen auch ermöglicht in das Denken, Fühlen und Handeln ihrer Mitschüler ''einzutauchen''. <ref> H. Meyer S. 358. </ref>
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Dieser Methodenkomplex unterscheidet sich von den typischen didaktischen Vorgehensweisen auf Grund der Integration spielerischer Elemente. Dabei sind Lernspiele und das normale Spielen aber unbedingt differenziert zu betrachten. Spielerische Formen des Lernens sind nicht wie das eigentliche, aus dem Spieltrieb hervorgehende Spielen zweckfrei, sondern stellen eine zielgerichtete Tätigkeit dar, welche zudem handlungs- und produktorientiert ist. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.88 </ref>  
Dieser Methodenkomplex unterscheidet sich von den typischen didaktischen Vorgehensweisen auf Grund der Integration spielerischer Elemente. Dabei sind Lernspiele und das normale Spielen aber unbedingt differenziert zu betrachten. Spielerische Formen des Lernens sind nicht wie das eigentliche, aus dem Spieltrieb hervorgehende Spielen zweckfrei, sondern stellen eine zielgerichtete Tätigkeit dar, welche zudem handlungs- und produktorientiert ist. <ref> vgl. Greving und Paradies 1996, S.88 </ref>  


Didaktisch und methodisch aufbereitete Spiele finden vermehrt Einzug in deutsche Klassenzimmer. Sie reichen von Rätseln und Puzzles über Modell- und Standbildbauten bis zum zeitaufwändigen Planspiel. Anwendbar sind sie nicht nur als Lückenfüller, sondern auch als lernfördernde Einstiege in eine Geschichtsstunde. Sie können für repetitive oder entdeckende Vorgehensweisen genutzt werden. Sollen die Lernspiele eine Wiederholung der wichtigsten Inhalte der letzten Geschichtsstunden ermöglichen, sind Memory-Spiele und Puzzles oftmals die erste Wahl. Für entdeckende Einstiege empfehlen sich originale und gefälschte [[Das Bild|Bild]]er mit Bezug auf das neue Thema, oder auch das Zusammensetzen eines Modells, zum Beispiel einer Burg als eindeutige Hinführung zum bevorstehenden Inhalt. Bedeutsam ist, dass die Methoden fachliche und soziale Kompetenzen vermitteln und sich nicht zum zweckfreien, rein Spaß-orientierten Spielen entwickeln. Des Weiteren gilt es, einige Anforderungen zu beachten, um die didaktische Qualität zu gewährleisten. Zunächst sollten Lernspiele die eng bemessene Einstiegsphase nicht überschreiten, mit der Ausnahme längerer Projekte, wie zum Beispiel das bereits erwähnte Planspiel. Ebenso sind leicht verständliche Spielregeln unabdingbar. Es empfiehlt sich, sofern der Zeitaufwand akzeptabel ist, den Schwierigkeitsgrad der Spielform zu differenzieren und die Interessenlage der Schüler und Schülerinnen zu berücksichtigen. Schließlich soll ein spielerischer Einstieg hauptsächlich Freude und Interesse am historischen Lernen bewirken. Weiterhin sollen Spiele im Allgemeinen die selbstständige Bildung jedes Kindes unterstützen und demnach auch eine schnelle Selbstkontrolle ohne Beteiligung des Lehrers ermöglichen.  
Didaktisch und methodisch aufbereitete Spiele finden vermehrt Einzug in deutsche Klassenzimmer. Sie reichen von Rätseln und Puzzles über Modell- und Standbildbauten bis zum zeitaufwändigen Planspiel. Anwendbar sind sie nicht nur als Lückenfüller, sondern auch als lernfördernde Einstiege in eine Geschichtsstunde. Sie können für repetitive oder entdeckende Vorgehensweisen genutzt werden. Sollen die Lernspiele eine Wiederholung der wichtigsten Inhalte der letzten Geschichtsstunden ermöglichen, sind Memory-Spiele und Puzzles oftmals die erste Wahl. Für entdeckende Einstiege empfehlen sich originale und gefälschte Bilder mit Bezug auf das neue Thema, oder auch das Zusammensetzen eines Modells, zum Beispiel einer Burg als eindeutige Hinführung zum bevorstehenden Inhalt. Bedeutsam ist, dass die Methoden fachliche und soziale Kompetenzen vermitteln und sich nicht zum zweckfreien, rein Spaß-orientierten Spielen entwickeln. Des Weiteren gilt es, einige Anforderungen zu beachten, um die didaktische Qualität zu gewährleisten. Zunächst sollten Lernspiele die eng bemessene Einstiegsphase nicht überschreiten, mit der Ausnahme längerer Projekte, wie zum Beispiel das bereits erwähnte Planspiel. Ebenso sind leicht verständliche Spielregeln unabdingbar. Es empfiehlt sich, sofern der Zeitaufwand akzeptabel ist, den Schwierigkeitsgrad der Spielform zu differenzieren und die Interessenlage der Schüler und Schülerinnen zu berücksichtigen. Schließlich soll ein spielerischer Einstieg hauptsächlich Freude und Interesse am historischen Lernen bewirken. Weiterhin sollen Spiele im Allgemeinen die selbstständige Bildung jedes Kindes unterstützen und demnach auch eine schnelle Selbstkontrolle ohne Beteiligung des Lehrers ermöglichen.  


Die bedeutendsten Erwartungen beziehen sich auf den allgemeinen Spaß an der Methode, aber auch auf die Erreichung festgesetzter [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziele]]. Hierbei wird die Schwierigkeit deutlich, beide Komponenten zu vereinigen. Der Deckmantel des Spiels wird von den Lernenden nämlich meist schnell erkannt. Da die Fixierung auf die Lernziele auch in den spielerischen Formen Vorrang hat, besteht oftmals nur ein schmaler Grat zwischen traditionellen und spielerischen Einstiegen. Besonders deutlich wird dies bei Lückentexten. Zwar ist eine Kategorisierung dieser Methode als Lernspiel möglich, allerdings findet diese sich vermehrt in Schulbüchern wieder und ist auf Grund des starken fachlichen, Ergebnis-sichernden Bezuges den normalen Lehrmethoden nahezu gleichgestellt. Dennoch sind die meisten Lernspiele als spannende, interessante und motivierende Einstiege durchaus sinnvoll und berechtigt, sofern sie die angestrebten Lernziele tatsächlich stützen. Der spielerische Charakter wird dadurch allerdings stark vermindert.
Die bedeutendsten Erwartungen beziehen sich auf den allgemeinen Spaß an der Methode, aber auch auf die Erreichung festgesetzter Lernziele. Hierbei wird die Schwierigkeit deutlich, beide Komponenten zu vereinigen. Der Deckmantel des Spiels wird von den Lernenden nämlich meist schnell erkannt. Da die Fixierung auf die Lernziele auch in den spielerischen Formen Vorrang hat, besteht oftmals nur ein schmaler Grat zwischen traditionellen und spielerischen Einstiegen. Besonders deutlich wird dies bei Lückentexten. Zwar ist eine Kategorisierung dieser Methode als Lernspiel möglich, allerdings findet diese sich vermehrt in Schulbüchern wieder und ist auf Grund des starken fachlichen, Ergebnis-sichernden Bezuges den normalen Lehrmethoden nahezu gleichgestellt. Dennoch sind die meisten Lernspiele als spannende, interessante und motivierende Einstiege durchaus sinnvoll und berechtigt, sofern sie die angestrebten Lernziele tatsächlich stützen. Der spielerische Charakter wird dadurch allerdings stark vermindert.


=== Grafisches Material ===
=== Grafisches Material ===
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=== Bilder ===
=== Bilder ===


[[Das Bild|Bild]]er und Bildmedien gehören heutzutage zum Alltag der meisten Jugendlichen. Sie sollen dafür sorgen, dass Geschichte anschaulicher, attraktiver und konkreter wird. Sie werden als wirklichkeitsgetreue Medien angesehen, die einen kleinen Ausschnitt der Realität darlegen <ref>Sauer 2003, S.7. </ref> und als leicht „lesbar“ gelten. „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ wird allgemein behauptet. <ref> http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/show/1247079/Bilder%20im%20Geschichtsunterricht.pdf. 29.03.13 </ref> Auch ist oft von der „Macht der Bilder“ die Rede. <ref> vgl. Sauer 2003, S. 7. </ref> Dabei ist mit dem Begriff „Bild“ alle Arten von Malerei, Plastik, Grafik oder Fotografie gemeint. Der Begriff bezieht sich auf „stehende Bilder“, während bewegte Bilder beispielsweise im Film, nicht dazu gehören. <ref> vgl. Sauer 2003, S. 9. </ref>
Bilder und Bildmedien gehören heutzutage zum Alltag der meisten Jugendlichen. Sie sollen dafür sorgen, dass Geschichte anschaulicher, attraktiver und konkreter wird. Sie werden als wirklichkeitsgetreue Medien angesehen, die einen kleinen Ausschnitt der Realität darlegen <ref>Sauer 2003, S.7. </ref> und als leicht „lesbar“ gelten. „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ wird allgemein behauptet. <ref> http://www.seminare-bw.de/servlet/PB/show/1247079/Bilder%20im%20Geschichtsunterricht.pdf. 29.03.13 </ref> Auch ist oft von der „Macht der Bilder“ die Rede. <ref> vgl. Sauer 2003, S. 7. </ref> Dabei ist mit dem Begriff „Bild“ alle Arten von Malerei, Plastik, Grafik oder Fotografie gemeint. Der Begriff bezieht sich auf „stehende Bilder“, während bewegte Bilder beispielsweise im Film, nicht dazu gehören. <ref> vgl. Sauer 2003, S. 9. </ref>


Schülerinnen und Schüler werden durch historische Bilder geprägt. Es sind oft diese Bilder, die ihnen in Erinnerung bleiben, stärker als Textquellen, was nicht zuletzt mit der Psychologie der Bildwahrnehmung zu tun hat. <ref> vgl. Sauer 2003, S. 9. </ref>
Schülerinnen und Schüler werden durch historische Bilder geprägt. Es sind oft diese Bilder, die ihnen in Erinnerung bleiben, stärker als Textquellen, was nicht zuletzt mit der Psychologie der Bildwahrnehmung zu tun hat. <ref> vgl. Sauer 2003, S. 9. </ref>
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Als historische Quellen unterscheidet man verschiedene Bildgattungen. Diese können eingeteilt sein nach Bildtechniken, Präsentations- und Verbreitungsformen oder nach deren Themen und Wirkungsabsichten. <ref> vgl. http://www.bpb.de/gesellschaft/medien/bilder-in-geschichte-und-politik/73099/bilder-als-historische-quellen. 29.03.2013. </ref>  
Als historische Quellen unterscheidet man verschiedene Bildgattungen. Diese können eingeteilt sein nach Bildtechniken, Präsentations- und Verbreitungsformen oder nach deren Themen und Wirkungsabsichten. <ref> vgl. http://www.bpb.de/gesellschaft/medien/bilder-in-geschichte-und-politik/73099/bilder-als-historische-quellen. 29.03.2013. </ref>  
Bilder sind perspektivenabhängig und subjektiv geprägt, was ihre Interpretation oft schwierig macht. Gleichzeitig liefern sie die Möglichkeit für [[Grundlagen der Multiperspektivität| Multiperspektivität]] d.h. Bilder können verschieden-perspektivisches Quellenmaterial sein, um einen historischen Sachverhalt zu ermitteln.  
Bilder sind perspektivenabhängig und subjektiv geprägt, was ihre Interpretation oft schwierig macht. Gleichzeitig liefern sie die Möglichkeit für Multiperspektivität d.h. Bilder können verschieden-perspektivisches Quellenmaterial sein, um einen historischen Sachverhalt zu ermitteln.  
Dennoch müssen sie, um „lesbar“ zu sein erst „auf den Begriff gebracht werden“. In den heutigen Schulbüchern für Geschichte befinden sich meist historische Bilder, die dort als historische Quellen fungieren. < ref> Sauer 2003, S. 7. </ref>  
Dennoch müssen sie, um „lesbar“ zu sein erst „auf den Begriff gebracht werden“. In den heutigen Schulbüchern für Geschichte befinden sich meist historische Bilder, die dort als historische Quellen fungieren. < ref> Sauer 2003, S. 7. </ref>  
Für den Einstieg in den Geschichtsunterricht sind Bilder gut geeignet, da sie sehr schnell von der Einstiegsphase zum Kern der Unterrichtsstunde überleiten. Dadurch sind sie in der Einstiegsphase Textquellen überlegen. <ref> vgl. Mayer & Pandel & Schneider 2004, S. 598. </ref>  
Für den Einstieg in den Geschichtsunterricht sind Bilder gut geeignet, da sie sehr schnell von der Einstiegsphase zum Kern der Unterrichtsstunde überleiten. Dadurch sind sie in der Einstiegsphase Textquellen überlegen. <ref> vgl. Mayer & Pandel & Schneider 2004, S. 598. </ref>  
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Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass Geschichte kein abgeschlossenes Konstrukt ist, dass nur monoperspektivistisch ist. Geschichte kann unterschiedlich gedeutet werden, abhängig von der jeweiligen Fragestellung und den Forschungsergebnissen der jeweiligen Generation und deren unterschiedlicher oder gleicher Quellenbasis. Geschichte kann von den jeweiligen Generationen unterschiedlich gedeutet werden, was zu Kontroversen führen kann. In diesem Zusammenhang kann es zu gleichen Sachverhalten, zu ein und derselben Fragestellung, unterschiedliche Meinungen, Sichtweisen und Auslegungen geben, auch in der Schule. Trotzdem ist historisches Lernen nicht beliebig. Geschichtsunterricht, der sich mit Kontroversen auseinandersetzt, fordert Schüler auf, sich eigene Überlegungen zu geschichtlichen Ereignissen zu machen, die fundiert und nachvollziehbar sind. <ref> vgl. http://gd.e-learning.imb-uni-augsburg.de/node/974. 30.04.13. </ref> Schülerinnen und Schüler sollen zu einem eigenen, ausgewogenen Urteil und Standpunkt gelangen. <ref> http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/148896/strukturierte-kontroverse. 03.07.13. </ref>
Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass Geschichte kein abgeschlossenes Konstrukt ist, dass nur monoperspektivistisch ist. Geschichte kann unterschiedlich gedeutet werden, abhängig von der jeweiligen Fragestellung und den Forschungsergebnissen der jeweiligen Generation und deren unterschiedlicher oder gleicher Quellenbasis. Geschichte kann von den jeweiligen Generationen unterschiedlich gedeutet werden, was zu Kontroversen führen kann. In diesem Zusammenhang kann es zu gleichen Sachverhalten, zu ein und derselben Fragestellung, unterschiedliche Meinungen, Sichtweisen und Auslegungen geben, auch in der Schule. Trotzdem ist historisches Lernen nicht beliebig. Geschichtsunterricht, der sich mit Kontroversen auseinandersetzt, fordert Schüler auf, sich eigene Überlegungen zu geschichtlichen Ereignissen zu machen, die fundiert und nachvollziehbar sind. <ref> vgl. http://gd.e-learning.imb-uni-augsburg.de/node/974. 30.04.13. </ref> Schülerinnen und Schüler sollen zu einem eigenen, ausgewogenen Urteil und Standpunkt gelangen. <ref> http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/148896/strukturierte-kontroverse. 03.07.13. </ref>


Kontroversen als Unterrichtseinstieg sollen die Schülerinnen und Schüler provozieren, sie anstacheln Fragen zu stellen und spontan Behauptungen (Hypothesen) aufzustellen, die sie später auf ihr Zutreffen untersuchen können. Dabei werden als [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] möglichst kurze kontroverse Quellen verwendet, die unterschiedliche Standpunkte, Behauptungen Perspektiven, Vermutungen, oder Entscheidungsmöglichkeiten aufweisen oder auch auf verschiedene Interessenkonflikte schließen lassen. <ref> vgl. Mayer & Pandel & Schneider 2004, S. 600. </ref> Diese kontroversen Quellen sollen den Schülerinnen und Schülern wenn möglich verdeutlichen, dass die Protagonisten oft auch freien Spielraum hatten für entweder die eine, oder andere Entscheidung und nicht nur Sachzwänge entscheidend waren. Dadurch sollen sie neugierig darauf gemacht werden, wie der entsprechende Sachverhalt sich letztendlich wirklich zugetragen hat, für welche „Weg“ sich tatsächlich entschieden wurde, wie die Angelegenheit weiterging und ob eigene Hypothesen vielleicht sogar zutrafen. <ref> vgl. Schneider 2004, S. 36-37. </ref> In diesem Zusammenhang können Einstiege mittels kontroverser Quellen als problematisierende Einstiegsform dienen. <ref> vgl. Mayer & Pandel & Schneider 2004, S. 600. </ref>  
Kontroversen als Unterrichtseinstieg sollen die Schülerinnen und Schüler provozieren, sie anstacheln Fragen zu stellen und spontan Behauptungen (Hypothesen) aufzustellen, die sie später auf ihr Zutreffen untersuchen können. Dabei werden als Medien möglichst kurze kontroverse Quellen verwendet, die unterschiedliche Standpunkte, Behauptungen Perspektiven, Vermutungen, oder Entscheidungsmöglichkeiten aufweisen oder auch auf verschiedene Interessenkonflikte schließen lassen. <ref> vgl. Mayer & Pandel & Schneider 2004, S. 600. </ref> Diese kontroversen Quellen sollen den Schülerinnen und Schülern wenn möglich verdeutlichen, dass die Protagonisten oft auch freien Spielraum hatten für entweder die eine, oder andere Entscheidung und nicht nur Sachzwänge entscheidend waren. Dadurch sollen sie neugierig darauf gemacht werden, wie der entsprechende Sachverhalt sich letztendlich wirklich zugetragen hat, für welche „Weg“ sich tatsächlich entschieden wurde, wie die Angelegenheit weiterging und ob eigene Hypothesen vielleicht sogar zutrafen. <ref> vgl. Schneider 2004, S. 36-37. </ref> In diesem Zusammenhang können Einstiege mittels kontroverser Quellen als problematisierende Einstiegsform dienen. <ref> vgl. Mayer & Pandel & Schneider 2004, S. 600. </ref>  


Die Textquellen sollten dabei die Schülerinnen und Schüler nicht unterfordern, indem sie nur eine klare Aussage zulassen; sie sollten möglichst mehrschichtig und mehrdeutig sein. <ref> vgl. Schneider 2004, S.37. </ref>
Die Textquellen sollten dabei die Schülerinnen und Schüler nicht unterfordern, indem sie nur eine klare Aussage zulassen; sie sollten möglichst mehrschichtig und mehrdeutig sein. <ref> vgl. Schneider 2004, S.37. </ref>
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Diese Instrumente finden schon in der Geschichtsdidaktik der Grundschule Anwendung. Als Einstiegsmethode erweisen sich beide Formen des Vergleiches als wertvoll und beliebt. Der diachrone Vergleich, also die Untersuchung von mindestens zwei zeitlich auseinanderliegenden und doch in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang stehenden Sachverhalten anhand von grafischen und/oder schriftlichem Material, oder als zweite Möglichkeit, die Analyse eines Lerngegenstandes, welcher zu wiederum mindestens zwei unterschiedlichen Zeiten präsentiert wird, hilft den Schülern und Schülerinnen, gesellschaftliche Veränderungen zu verstehen. <ref> vgl. Schneider 2004, S. 600 </ref>  
Diese Instrumente finden schon in der Geschichtsdidaktik der Grundschule Anwendung. Als Einstiegsmethode erweisen sich beide Formen des Vergleiches als wertvoll und beliebt. Der diachrone Vergleich, also die Untersuchung von mindestens zwei zeitlich auseinanderliegenden und doch in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang stehenden Sachverhalten anhand von grafischen und/oder schriftlichem Material, oder als zweite Möglichkeit, die Analyse eines Lerngegenstandes, welcher zu wiederum mindestens zwei unterschiedlichen Zeiten präsentiert wird, hilft den Schülern und Schülerinnen, gesellschaftliche Veränderungen zu verstehen. <ref> vgl. Schneider 2004, S. 600 </ref>  
Thematisch eignet sich für den diachronen Vergleich zum Beispiel der Wandel der Arbeit und der Familie oder auch ein Vergleich der verschiedenen epochalen Denkweisen bezüglich der Gestaltung des Schulunterrichts. Die Themen werden dann durch [[Das Bild|Bild]]er, Karten, Texte, Statistiken, Karikaturen und viele weitere Arbeitsgrundlagen visualisiert und verdeutlicht, so dass sie einen sinnvollen und ertragreichen Einstieg in größere Themenkomplexe bieten. Die Schüler und Schülerinnen neigen bei diesem Vorgehen sehr schnell dazu, Wertungen abzugeben und somit ihre moralischen Vorstellungen einzubringen. Um das moralische Bewusstsein zu fördern, sind ergänzend die Wertvorstellungen und Normen vergangener Zivilisationen zu ergründen. Ein Abgleich der Ansichten kann spannende Ergebnisse hervorbringen.  
Thematisch eignet sich für den diachronen Vergleich zum Beispiel der Wandel der Arbeit und der Familie oder auch ein Vergleich der verschiedenen epochalen Denkweisen bezüglich der Gestaltung des Schulunterrichts. Die Themen werden dann durch Bilder, Karten, Texte, Statistiken, Karikaturen und viele weitere Arbeitsgrundlagen visualisiert und verdeutlicht, so dass sie einen sinnvollen und ertragreichen Einstieg in größere Themenkomplexe bieten. Die Schüler und Schülerinnen neigen bei diesem Vorgehen sehr schnell dazu, Wertungen abzugeben und somit ihre moralischen Vorstellungen einzubringen. Um das moralische Bewusstsein zu fördern, sind ergänzend die Wertvorstellungen und Normen vergangener Zivilisationen zu ergründen. Ein Abgleich der Ansichten kann spannende Ergebnisse hervorbringen.  


Des Weiteren erzeugt diese Einstiegsform Fragehaltungen der Schüler und Schülerinnen hinsichtlich der Ursachen geschichtlicher Veränderungen und bedingt dadurch zunehmende Neugier und Spannung von Seiten der Lernenden. Synchrone Vergleiche dienen dazu, gleichzeitig auftretende und doch unterschiedliche Phänomene zu betrachten. Für den Einstieg in den Geschichtsunterricht eignen sich unter anderem parallel auftretende Kontraste zwischen arm und reich, Macht und Ohnmacht, sowie ein Vergleich von unteren und oberen Klassen. Werden diese Ungleichheiten im Unterricht behandelt, ist auch eine Modifikation des ökonomisch-sozialen und politischen Bewusstseins der Lernenden gemäß der Kompetenzorientierung als [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziel]] einzuschließen. Die Lehrkraft agiert  dabei hauptsächlich als Hinweisgeber, die Schüler und Schülerinnen hingegen können in dieser Einstiegsform sehr aktiv und mit hohem Redeanteil am Geschichtsunterricht partizipieren.
Des Weiteren erzeugt diese Einstiegsform Fragehaltungen der Schüler und Schülerinnen hinsichtlich der Ursachen geschichtlicher Veränderungen und bedingt dadurch zunehmende Neugier und Spannung von Seiten der Lernenden. Synchrone Vergleiche dienen dazu, gleichzeitig auftretende und doch unterschiedliche Phänomene zu betrachten. Für den Einstieg in den Geschichtsunterricht eignen sich unter anderem parallel auftretende Kontraste zwischen arm und reich, Macht und Ohnmacht, sowie ein Vergleich von unteren und oberen Klassen. Werden diese Ungleichheiten im Unterricht behandelt, ist auch eine Modifikation des ökonomisch-sozialen und politischen Bewusstseins der Lernenden gemäß der Kompetenzorientierung als Lernziel einzuschließen. Die Lehrkraft agiert  dabei hauptsächlich als Hinweisgeber, die Schüler und Schülerinnen hingegen können in dieser Einstiegsform sehr aktiv und mit hohem Redeanteil am Geschichtsunterricht partizipieren.


=== Sachüberreste ===
=== Sachüberreste ===
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Allerdings ist diese Methode nur etwas für Schüler/innen die bereit sind Neugierde zu entwickeln und bereit sind sich durch etwas Fremdartiges verblüffen zu lassen. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S.197. </ref>   
Allerdings ist diese Methode nur etwas für Schüler/innen die bereit sind Neugierde zu entwickeln und bereit sind sich durch etwas Fremdartiges verblüffen zu lassen. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S.197. </ref>   
Eine große Problematik dieses Unterrichtseinstieges besteht darin, an Sachüberreste zu kommen, denn anders als schriftliche und bildliche Quellen, bei denen man sich einfach bedienen kann, weil sie an dem Arbeitsplatz der Lehrkraft verfügbar sind, gilt dies nicht für gegenständliche Quellen. Meist besitzt die Lehrkraft oder Schule keine originalen Sachüberreste. Deshalb wäre es sinnvoll wenn es einen Spezialverlag gäbe, der  Replikate für Schulzwecke anbieten würde, doch leider gibt es so etwas nicht. Daher bedarf es an Schulen einer Initiative der Lehrkräfte um eine Sammlung an einer Schule aufzubauen. Diese müsste jedoch gepflegt und immer weiter ausgebaut werden. Ein weiterer Grund der gegen den Einsatz von Sachüberresten als Einstiegsmedium spricht, ist der oft umständliche Transport und die nicht immer einfache Aufbewahrung. Daher eignet sich das Museum als außerschulischen Lernort am besten als Ort der Begegnung mit Sachüberresten bzw. gegenständlichen Quellen. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S. 189ff. </ref> Jedoch eignet sich auch der Besuch von Denkmälern, baulichen Überresten von Ruinen oder weltlichen und kirchlichen Gebäuden jeder Art, als [[Historische Orte als Lernorte|außerschulische Lernorte]]. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S. 192. </ref>
Eine große Problematik dieses Unterrichtseinstieges besteht darin, an Sachüberreste zu kommen, denn anders als schriftliche und bildliche Quellen, bei denen man sich einfach bedienen kann, weil sie an dem Arbeitsplatz der Lehrkraft verfügbar sind, gilt dies nicht für gegenständliche Quellen. Meist besitzt die Lehrkraft oder Schule keine originalen Sachüberreste. Deshalb wäre es sinnvoll wenn es einen Spezialverlag gäbe, der  Replikate für Schulzwecke anbieten würde, doch leider gibt es so etwas nicht. Daher bedarf es an Schulen einer Initiative der Lehrkräfte um eine Sammlung an einer Schule aufzubauen. Diese müsste jedoch gepflegt und immer weiter ausgebaut werden. Ein weiterer Grund der gegen den Einsatz von Sachüberresten als Einstiegsmedium spricht, ist der oft umständliche Transport und die nicht immer einfache Aufbewahrung. Daher eignet sich das Museum als außerschulischen Lernort am besten als Ort der Begegnung mit Sachüberresten bzw. gegenständlichen Quellen. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S. 189ff. </ref> Jedoch eignet sich auch der Besuch von Denkmälern, baulichen Überresten von Ruinen oder weltlichen und kirchlichen Gebäuden jeder Art, als außerschulische Lernorte. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S. 192. </ref>
   
   
Das Medium Sachüberreste liefert  Schüler/innen Informationen bzw. hilft ihnen zu Erfahrungen, die andere Quellen nicht in gleicher Weise zu leisten imstande sind. Allerdings, so anschaulich Sachüberreste auch seien mögen, erzählen sie von sich aus keine Geschichte.  Erst wenn Schüler/innen mithilfe der Lehrkraft die ''richtigen'' Fragen stellen und ggf. weitere Informationen einholen, bekommen sie erst Antworten. Der besondere Vorteil der Sachüberreste besteht darin, dass Schüler/innen sie in ihrer tatsächlichen Größe, Beschaffenheit und Ausmaßen sehen können. Konkretheit, Anschaulichkeit und Authentizität sind daher die besondere Qualität dieser Unterrichtsmedien. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S.196f. </ref>
Das Medium Sachüberreste liefert  Schüler/innen Informationen bzw. hilft ihnen zu Erfahrungen, die andere Quellen nicht in gleicher Weise zu leisten imstande sind. Allerdings, so anschaulich Sachüberreste auch seien mögen, erzählen sie von sich aus keine Geschichte.  Erst wenn Schüler/innen mithilfe der Lehrkraft die ''richtigen'' Fragen stellen und ggf. weitere Informationen einholen, bekommen sie erst Antworten. Der besondere Vorteil der Sachüberreste besteht darin, dass Schüler/innen sie in ihrer tatsächlichen Größe, Beschaffenheit und Ausmaßen sehen können. Konkretheit, Anschaulichkeit und Authentizität sind daher die besondere Qualität dieser Unterrichtsmedien. <ref> Mayer, Pandel, Schneider S.196f. </ref>
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Danach könnte gegebenenfalls ein weiterer Spieldurchlauf beginnen mit denselben Spielern und derselben Spielsituation oder anderen Spielern. <ref> H. Meyer S.361 </ref>
Danach könnte gegebenenfalls ein weiterer Spieldurchlauf beginnen mit denselben Spielern und derselben Spielsituation oder anderen Spielern. <ref> H. Meyer S.361 </ref>
Aus der letzten Beobachtungsfrage, wie die Beziehung der Spieler zueinander waren, könnte man schön in eine [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]] überleiten in denen die Schüler/innen die Beweggründe die Befreiungskampf führten darstellen bzw. verschiedene Ereignisse z.B. die Boston Tea Party dargestellt werden
Aus der letzten Beobachtungsfrage, wie die Beziehung der Spieler zueinander waren, könnte man schön in eine Gruppenarbeit überleiten in denen die Schüler/innen die Beweggründe die Befreiungskampf führten darstellen bzw. verschiedene Ereignisse z.B. die Boston Tea Party dargestellt werden
 


== Belege ==
== Belege ==
=== Literatur ===
Behrndt, Karsten & Wittwer, Frank Michael (2008). „Einstiege. Problemorientierte Beispiele.“ Praxis Geschichte 21: 29-32.  
Behrndt, Karsten & Wittwer, Frank Michael (2008). „Einstiege. Problemorientierte Beispiele.“ Praxis Geschichte 21: 29-32.  


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Schneider, Gerhard (2004). „Gelungene Einstiege. Voraussetzung für erfolgreiche Geschichtsstunden“. Schwalbach: Wochenschau Verlag.
Schneider, Gerhard (2004). „Gelungene Einstiege. Voraussetzung für erfolgreiche Geschichtsstunden“. Schwalbach: Wochenschau Verlag.


=== Einzelnachweise ===
== Verweise ==
   
   
<references />
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