Bearbeiten von „Funktionstypologische Formen: Sinnbildungsmuster nach RÜSEN

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===a) traditionales Erzählen:===
'''a) traditionales Erzählen:'''


Dieser Funktionstyp historischen Erzählens erinnert in Form des Geschichtsbewusstseins an die "Ursprünge gegenwärtiger Lebensformen". Kontinuität wird in dieser Form des Geschichtsbewusstseins als Dauer ursprünglicher Lebensformen begriffen und Kommunikation stiftet Einverständnis.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> Identität ensteht durch die Übernahme von ursprünglichen Lebensformen und die Anpassung an diese.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> Hier wird die "Zeit als Sinn verewigt"<ref> Rüsen 1989, 56 </ref> und "Ursprünge als Verpflichtungen für die Zukunft" wahrgenommen.<ref> Rüsen 2008, 26 </ref>
Dieser Funktionstyp historischen Erzählens erinnert in Form des Geschichtsbewusstseins an die "Ursprünge gegenwärtiger Lebensformen". Kontinuität wird in dieser Form des Geschichtsbewusstseins als Dauer ursprünglicher Lebensformen begriffen und Kommunikation stiftet Einverständnis.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> Identität ensteht durch die Übernahme von ursprünglichen Lebensformen und die Anpassung an diese.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> Hier wird die "Zeit als Sinn verewigt"<ref> Rüsen 1989, 56 </ref> und "Ursprünge als Verpflichtungen für die Zukunft" wahrgenommen.<ref> Rüsen 2008, 26 </ref>


===b) exemplarisches Erzählen:===
'''b) exemplarisches Erzählen:'''


Der Ausgang dieses Typus stellt die Erinnerung an die Vergangenheit dar, die im Sinne unterschiedlicher Beispiele, allgemeine Handlungsregeln hervorbringt, die eine andauernde, also eine zeitlich unabhängige, Geltung haben und von Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft sind.<ref> vgl. Rüsen 2008, 26 </ref> Kommunikation wird durch Urteilskraft ermöglicht, welche "aus Fällen Regeln ableitet" und Identität entsteht durch Regelkompetenz in konkreten Handlungssituationen. <ref> vgl. Rüsen, 1989, S. 56. </ref>   
Der Ausgang dieses Typus stellt die Erinnerung an die Vergangenheit dar, die im Sinne unterschiedlicher Beispiele, allgemeine Handlungsregeln hervorbringt, die eine andauernde, also eine zeitlich unabhängige, Geltung haben und von Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft sind.<ref> vgl. Rüsen 2008, 26 </ref> Kommunikation wird durch Urteilskraft ermöglicht, welche "aus Fällen Regeln ableitet" und Identität entsteht durch Regelkompetenz in konkreten Handlungssituationen. <ref> vgl. Rüsen, 1989, S. 56. </ref>   
Hier wird "Zeit als Sinn verräumlicht"<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> und äußert sich in einem Erfahrungsraum von dienlichen Handlungsregeln zur Lebensführung. Letztlich führt diese Form des Geschichtsbewusstseins zu "Klugheit", denn aus Beispielen der Vergangenheit werden Regeln für die Gegenwart und Zukunft gezogen.<ref> vgl. Rüsen 2008, 26 </ref>
Hier wird "Zeit als Sinn verräumlicht"<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> und äußert sich in einem Erfahrungsraum von dienlichen Handlungsregeln zur Lebensführung. Letztlich führt diese Form des Geschichtsbewusstseins zu "Klugheit", denn aus Beispielen der Vergangenheit werden Regeln für die Gegenwart und Zukunft gezogen.<ref> vgl. Rüsen 2008, 26 </ref>


===c) kritisches Erzählen:===
'''c) kritisches Erzählen:'''


Der dritte Typus der historischen Sinnbildung erinnert an Ereignisse, die Formen gegenwärtiger Lebenspraxis infrage stellen. Die Vorstellungen der gegenwärtig wirksamen Zeit werden eben nicht als gegeben hingenommen, sondern kritisch hinterfragt und so vollzieht sich Kontinuität als Bruch mit gegenwärtigen Lebensformen.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> Kommunikation wird in dieser Form als bewusste Einnahme eines Standpunktes, der eine kritische Abgrenzung von anderen beinhaltet, vollzogen.<ref> vgl. Rüsen 2008, 27 </ref> Identität entsteht durch die "Kraft, nein sagen zu können", also "durch Abweisung angesonnener Lebensformen" und letztlich wird "Zeit als Sinn beurteilbar".<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref>
Der dritte Typus der historischen Sinnbildung erinnert an Ereignisse, die Formen gegenwärtiger Lebenspraxis infrage stellen. Die Vorstellungen der gegenwärtig wirksamen Zeit werden eben nicht als gegeben hingenommen, sondern kritisch hinterfragt und so vollzieht sich Kontinuität als Bruch mit gegenwärtigen Lebensformen.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref> Kommunikation wird in dieser Form als bewusste Einnahme eines Standpunktes, der eine kritische Abgrenzung von anderen beinhaltet, vollzogen.<ref> vgl. Rüsen 2008, 27 </ref> Identität entsteht durch die "Kraft, nein sagen zu können", also "durch Abweisung angesonnener Lebensformen" und letztlich wird "Zeit als Sinn beurteilbar".<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref>


===d) genetisches Erzählen===
'''d) genetisches Erzählen'''


In der vierten Form historischen Erzählens wird an Veränderungen im zeitlichen Verlauf des menschlichen Lebens, sowie die Transformation fremder Lebensformen in die eigenen erin-nert.<ref> vgl. Rüsen 2008, 28 </ref> Kontinuität wird als Entwicklung vorgestellt in der sich die jeweiligen Lebensformen verän-dern, um sich dynamisch auf Dauer einzustellen.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref>
In der vierten Form historischen Erzählens wird an Veränderungen im zeitlichen Verlauf des menschlichen Lebens, sowie die Transformation fremder Lebensformen in die eigenen erin-nert.<ref> vgl. Rüsen 2008, 28 </ref> Kontinuität wird als Entwicklung vorgestellt in der sich die jeweiligen Lebensformen verän-dern, um sich dynamisch auf Dauer einzustellen.<ref> vgl. Rüsen 1989, 56 </ref>

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