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==Anpassen des Medienbegriffs auf aktuelle Gegebenheiten==
==Anpassen des Medienbegriffs auf aktuelle Gegebenheiten==
Die vorgestellten Typologien der Unterrichtsmedien enthalten verschiedene Ansätze, wodurch die Einteilungen unterschiedlich ausfallen. Sauer und Pandel, Schneider zeigen, dass es auch in der Geschichtsdidaktik keine einheitliche Einteilung der Medien gibt. Betrachtet man die Typologien genauer, so fällt auf, dass „Neue Medien“ keine eigene Kategorie darstellen, sondern in den verschiedenen Kategorien als einzelne Beispiele zu finden sind. Der Begriff „Neue Medien“ bezieht sich auf zeitbezogene neue Medientechniken. In der jetzigen Zeit sind dies vor allem elektronische, digitale beziehungsweise interaktive Medien wie das Internet. Sie arbeiten grundsätzlich mit digitalen Codes und stehen im Gegensatz zu den analog arbeitenden Medien. Der Begriff „Digitale Medien“ wird dabei als Synonym für Neue Medien verwendet.  
Die vorgestellten Typologien der Unterrichtsmedien enthalten verschiedene Ansätze, wodurch die Einteilungen unterschiedlich ausfallen. Sauer und Pandel, Schneider zeigen, dass es auch in der Geschichtsdidaktik keine einheitliche Einteilung der Medien gibt. Betrachtet man die Typologien genauer, so fällt auf, dass „Neue Medien“ keine eigene Kategorie darstellen, sondern in den verschiedenen Kategorien als einzelne Beispiele zu finden sind. Der Begriff „Neue Medien“ bezieht sich auf zeitbezogene neue Medientechniken. In der jetzigen Zeit sind dies vor allem elektronische, digitale beziehungsweise interaktive Medien wie das Internet. Sie arbeiten grundsätzlich mit digitalen Codes und stehen im Gegensatz zu den analog arbeitenden Medien. Der Begriff „Digitale Medien“ wird dabei als Synonym für Neue Medien verwendet. Alle Geräte, die zur Aufzeichnung, Berechnung, Verarbeitung und Verteilung von digitalen Inhalten benutzt werden, werden im nachfolgenden dem Medienbereich „Neue Medien“ zugeordnet. Das Fehlen einer eigenen Kategorie wird dem hohen Stellenwert der Neuen Medien nicht gerecht. Ob Haushalt, Studium, Schule oder Arbeitsplatz, mindestens ein neues Medium ist schnell gefunden und die Anzahl an neuen Medien steigt weiter an. Sie bestimmen den Alltag des modernen Menschen.
 
Diesem hohen Stellenwert kann sich auch die Geschichtsdidaktik nicht entziehen. Um der Bedeutung der Neuen Medien für die heutige und folgende Schulgeneration gerecht zu werden, muss ein Umdenken der bisherigen Strukturen vonstattengehen. Grundsätzlich ist es erforderlich, ein neues Verständnis von Kommunikation, Wissen und Informationsverarbeitung aufzubauen und nicht den Fehler zu begehen, die Ideale der veralteten „Buchkultur“ für die Neuen Medien zu übernehmen. Stattdessen kann ein Anpassen der Ideale dazu führen, dass das Potential der Neuen Medien auch vollständig ausgeschöpft wird. Es ist zwar erforderlich und wünschenswert, dass unsere Gesellschaft von Generation zu Generation Informationen und Programme weitervererbt und aus Vergangenem lernt, jedoch müssen diese den jeweiligen Bedingungen und Gegebenheiten des Gesellschaftssystems angepasst und jederzeit reflektiert werden. Nur dann passen sie in das psychische und soziale System der Zeit. <ref> Vgl. Giesecke 2005, S. 14/15 </ref> „Es ist klar, dass sich bei tiefgreifenden sozialen und/oder technischen Veränderungsprozessen auch die Kriterien für Wissen und die Rangordnung zwischen den vielfältigen Informationstypen ändern müssen, wenn der Bestand der Kultur nicht generell aufs Spiel gesetzt werden soll.“ <ref> Giesecke 2005, S. 15 </ref>
Alle Geräte, die zur Aufzeichnung, Berechnung, Verarbeitung und Verteilung von digitalen Inhalten benutzt werden, werden im nachfolgenden dem Medienbereich „Neue Medien“ zugeordnet. Das Fehlen einer eigenen Kategorie wird dem hohen Stellenwert der Neuen Medien nicht gerecht. Ob Haushalt, Studium, Schule oder Arbeitsplatz, mindestens ein neues Medium ist schnell gefunden und die Anzahl an neuen Medien steigt weiter an. Sie bestimmen den Alltag des modernen Menschen.
 
Diesem hohen Stellenwert kann sich auch die Geschichtsdidaktik nicht entziehen. Um der Bedeutung der Neuen Medien für die heutige und folgende Schulgeneration gerecht zu werden, muss ein Umdenken der bisherigen Strukturen vonstattengehen. Grundsätzlich ist es erforderlich, ein neues Verständnis von Kommunikation, Wissen und Informationsverarbeitung aufzubauen und nicht den Fehler zu begehen, die Ideale der veralteten „Buchkultur“ für die Neuen Medien zu übernehmen. Stattdessen kann ein Anpassen der Ideale dazu führen, dass das Potential der Neuen Medien auch vollständig ausgeschöpft wird. Es ist zwar erforderlich und wünschenswert, dass unsere Gesellschaft von Generation zu Generation Informationen und Programme weitervererbt und aus Vergangenem lernt, jedoch müssen diese den jeweiligen Bedingungen und Gegebenheiten des Gesellschaftssystems angepasst und jederzeit reflektiert werden.  
 
Nur dann passen sie in das psychische und soziale System der Zeit. <ref> Vgl. Giesecke 2005, S. 14/15 </ref> „Es ist klar, dass sich bei tiefgreifenden sozialen und/oder technischen Veränderungsprozessen auch die Kriterien für Wissen und die Rangordnung zwischen den vielfältigen Informationstypen ändern müssen, wenn der Bestand der Kultur nicht generell aufs Spiel gesetzt werden soll.“ <ref> Giesecke 2005, S. 15 </ref>


===Koevolution zwischen Wissen, Informationsverarbeitung und Medien===
===Koevolution zwischen Wissen, Informationsverarbeitung und Medien===
Das Medium stellt zusammen mit dem Wissen und der Informationsverarbeitung eine Koevolution dar. „Koevolution […] bezeichnet […] einen evolutionären Prozess der wechselseitigen Anpassung zweier stark interagierender Arten aufeinander, der sich über sehr lange Zeiträume in der Stammesgeschichte beider Arten erstreckt.“ <ref> http://de.wikipedia.org/wiki/Koevolution#cite_note-1 </ref>  
Das Medium stellt zusammen mit dem Wissen und der Informationsverarbeitung eine Koevolution dar. „Koevolution […] bezeichnet […] einen evolutionären Prozess der wechselseitigen Anpassung zweier stark interagierender Arten aufeinander, der sich über sehr lange Zeiträume in der Stammesgeschichte beider Arten erstreckt.“ <ref> http://de.wikipedia.org/wiki/Koevolution#cite_note-1 </ref> Diese Definition bezieht sich auf die Evolutionstheorie. Angewendet auf die Begriffe Wissen, Medium und Informationsverarbeitung stellen diese drei Bezugsgrößen die miteinander interagierenden Arten dar, deren wechselseitiges Anpassen zu einer gleichen „Stammesgeschichte“ führte. Das enge Zusammenspiel führt dazu, dass Veränderungen in der Gesellschaft (neue Weltbilder und Identitätskonzepte, neues Wissen über die Umwelt) Veränderungen in den Kommunikationsformen und Medien sowie den Wahrnehmungsprogrammen und umgekehrt bedingen. Es entsteht ein Kreislauf der Informationsverarbeitung, bei der die verschiedenen Stützen eng miteinander verknüpft sind:
 
Diese Definition bezieht sich auf die Evolutionstheorie. Angewendet auf die Begriffe Wissen, Medium und Informationsverarbeitung stellen diese drei Bezugsgrößen die miteinander interagierenden Arten dar, deren wechselseitiges Anpassen zu einer gleichen „Stammesgeschichte“ führte. Das enge Zusammenspiel führt dazu, dass Veränderungen in der Gesellschaft (neue Weltbilder und Identitätskonzepte, neues Wissen über die Umwelt) Veränderungen in den Kommunikationsformen und Medien sowie den Wahrnehmungsprogrammen und umgekehrt bedingen. Es entsteht ein Kreislauf der Informationsverarbeitung, bei der die verschiedenen Stützen eng miteinander verknüpft sind:




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Informationsverarbeitung bedeutet dabei, dass der Lernende neue Informationen über bestimmte Sinnesmodalitäten (Wahrnehmungsprogramme) wahrnimmt und diese in geeigneter Form speichert (Speicherung neuen Wissens und neuer Weltbilder). Zwischen der Informationsaufnahmen und der letztendlichen Verarbeitung agiert das Medium. Nachhaltiges Wissen entsteht erst dann, wenn dieser Prozess funktioniert. „Unsere Konzepte von ‚Wissen‘ und von ‚Lernen‘ sind in Koevolution mit den Medien entstanden, in denen unsere Kultur ihr Wissen gespeichert und verbreitet hat. Sie sind Ergebnisse der Selbstbeschreibungen des kulturellen Informationskreislaufs. Und diese Selbstbeschreibung muss notwendig selektiv sein. Die Selektionskriterien wiederum widerspiegeln kulturelle Wertmaßstäbe.“ <ref> Giesecke 2005, S. 18 </ref>
Informationsverarbeitung bedeutet dabei, dass der Lernende neue Informationen über bestimmte Sinnesmodalitäten (Wahrnehmungsprogramme) wahrnimmt und diese in geeigneter Form speichert (Speicherung neuen Wissens und neuer Weltbilder). Zwischen der Informationsaufnahmen und der letztendlichen Verarbeitung agiert das Medium. Nachhaltiges Wissen entsteht erst dann, wenn dieser Prozess funktioniert. „Unsere Konzepte von ‚Wissen‘ und von ‚Lernen‘ sind in Koevolution mit den Medien entstanden, in denen unsere Kultur ihr Wissen gespeichert und verbreitet hat. Sie sind Ergebnisse der Selbstbeschreibungen des kulturellen Informationskreislaufs. Und diese Selbstbeschreibung muss notwendig selektiv sein. Die Selektionskriterien wiederum widerspiegeln kulturelle Wertmaßstäbe.“ <ref> Giesecke 2005, S. 18 </ref>
Wird jedoch weiterhin mit dem Wissens- und Lernbegriff operiert, „den die Buchkultur zu ihrer Selbstvergewisserung entwickelte“ so werden die vorgestellten Zusammenhänge nicht beachtet. „Die posttypographische Bildungspolitik braucht posttypographische Konzepte von Wissen, Wissensschöpfung und Kommunikation.“ <ref> Giesecke 2005, S. 18/19 </ref> Es ist nicht möglich, die Ressourcen der Neuen Medien nutzen zu wollen und gleichzeitig aber an veralteten Bildungsidealen festzuhalten.
Wird jedoch weiterhin mit dem Wissens- und Lernbegriff operiert, „den die Buchkultur zu ihrer Selbstvergewisserung entwickelte“ so werden die vorgestellten Zusammenhänge nicht beachtet. „Die posttypographische Bildungspolitik braucht posttypographische Konzepte von Wissen, Wissensschöpfung und Kommunikation.“ <ref> Giesecke 2005, S. 18/19 </ref> Es ist nicht möglich, die Ressourcen der Neuen Medien nutzen zu wollen und gleichzeitig aber an veralteten Bildungsidealen festzuhalten.
 
Umgekehrt darf es aber auch nicht das Ziel sein, einen Medienabsolutismus zu fördern, in dem die „traditionellen“ Medien untergehen. Stattdessen muss die Vision „im ökologischen Zusammenwirken vieler heteronomer Medien“ <ref> Giesecke 2005, S. 22 </ref>  liegen, somit Medienvielfalt Anwendung finden. Alle Formen der Informationsverarbeitung und Kommunikation müssen im Auge behalten werden und die Aufmerksamkeit darf keineswegs einseitig gelegt werden. Es gilt bei all den Veränderungen des Einsatzes der Medien die Maxime: „Interveniere so, dass wieder ein Gleichgewicht zwischen den widerstrebenden Kräften hergestellt wird!“ <ref> Giesecke 2005, S. 18/19 </ref> Die Wichtigkeit dieser Maxime findet ihren Ausdruck in den drei Formen von Erfahrungen beziehungsweise geistigen Vorstellungen (handlungsgebundene, bildliche und symbolische), die der Mensch besitzt, um etwas zu erlernen. Je nach Ausprägung der Erfahrungsformen werden unterschiedliche Medienarten bevorzugt. Jedes Medium trägt unterschiedliche Kognitionen, welche die ganz eigene, spezifische und besondere Qualität des Mediums ausmachen und als Mehrsinnigkeit verstanden werden können. „Drei Formen der Erfahrung können drei verschiedene Formen von Unterricht konstituieren. […] Nach diesem Konzept können historische Ereignisse durch drei Repräsentationsformen dargestellt werden: als Handlung (enactiv: z.B. Rollenspiel), als Bild (ikonisch: Karikatur, Dokumentarfilm usw.) und durch die Verwendung von Symbolen und sprachlichen Zeichnen (symbolisch: Schrift, Karte, gesprochene Sprache etc.).“<ref> Pandel, Schneider 2011, S. 11 </ref>  Um den Zugang zur Vergangenheit über Medien zu finden, müssen die jeweiligen Kognitionen durch den Betrachter entschlüsselt werden. Die Fähigkeit, diese Technik anzuwenden, ist bei Schülerinnen und Schülern begrenzt und die Vielfalt der Medien, die mit unterschiedlichen Sinnen entschlüsselt werden können, erschwert das Erlernen und Anwenden der Technik. Nur über den Weg der Medienvielfalt und der Anwendung von Medienwechsel lernen die Schülerinnen und Schüler die unterschiedlichen Kodierungsformen der Medien kompetent zu dekodieren. <ref> Vgl. Giesecke 2005, S. 14-22 </ref>
Umgekehrt darf es aber auch nicht das Ziel sein, einen Medienabsolutismus zu fördern, in dem die „traditionellen“ Medien untergehen. Stattdessen muss die Vision „im ökologischen Zusammenwirken vieler heteronomer Medien“ <ref> Giesecke 2005, S. 22 </ref>  liegen, somit Medienvielfalt Anwendung finden. Alle Formen der Informationsverarbeitung und Kommunikation müssen im Auge behalten werden und die Aufmerksamkeit darf keineswegs einseitig gelegt werden. Es gilt bei all den Veränderungen des Einsatzes der Medien die Maxime: „Interveniere so, dass wieder ein Gleichgewicht zwischen den widerstrebenden Kräften hergestellt wird!“ <ref> Giesecke 2005, S. 18/19 </ref> Die Wichtigkeit dieser Maxime findet ihren Ausdruck in den drei Formen von Erfahrungen beziehungsweise geistigen Vorstellungen (handlungsgebundene, bildliche und symbolische), die der Mensch besitzt, um etwas zu erlernen. Je nach Ausprägung der Erfahrungsformen werden unterschiedliche Medienarten bevorzugt. Jedes Medium trägt unterschiedliche Kognitionen, welche die ganz eigene, spezifische und besondere Qualität des Mediums ausmachen und als Mehrsinnigkeit verstanden werden können. „Drei Formen der Erfahrung können drei verschiedene Formen von Unterricht konstituieren. […]  
Die Unterrichtsanwendung der Neuen Medien darf also weder auf die Kosten des Buches, noch auf die Kosten von face-to-face Instruktionen geschehen. Die Vielzahl der Angebote an Informationsträger und Kommunikationsformen muss sinnvoll gemanagt werden. Dabei darf sich der Innovation keineswegs verschlossen werden. Die Fähigkeit der Lehrkräfte, sich der Medienvielfalt angemessen zu bedienen, hat der Zunahme des Angebots nicht Schritt gehalten. Viele Medien werden von Lehrerinnen und Lehrern defizitär verwendet, weil das Lehramtsstudium bisher die Lerninhalte nicht angepasst hat. Gerade die sinnvolle Arbeit mit Neuen Medien im Unterricht wird selten geübt und solange dies so bleibt, wird die fehlerhafte Anwendung im Unterricht nicht ausbleiben. <ref> Vgl. Pandel, Schneider 2011, S. 11/12 </ref>
 
Nach diesem Konzept können historische Ereignisse durch drei Repräsentationsformen dargestellt werden: als Handlung (enactiv: z.B. Rollenspiel), als Bild (ikonisch: Karikatur, Dokumentarfilm usw.) und durch die Verwendung von Symbolen und sprachlichen Zeichnen (symbolisch: Schrift, Karte, gesprochene Sprache etc.).“<ref> Pandel, Schneider 2011, S. 11 </ref>  Um den Zugang zur Vergangenheit über Medien zu finden, müssen die jeweiligen Kognitionen durch den Betrachter entschlüsselt werden. Die Fähigkeit, diese Technik anzuwenden, ist bei Schülerinnen und Schülern begrenzt und die Vielfalt der Medien, die mit unterschiedlichen Sinnen entschlüsselt werden können, erschwert das Erlernen und Anwenden der Technik.  
 
Nur über den Weg der Medienvielfalt und der Anwendung von Medienwechsel lernen die Schülerinnen und Schüler die unterschiedlichen Kodierungsformen der Medien kompetent zu dekodieren. <ref> Vgl. Giesecke 2005, S. 14-22 </ref>
Die Unterrichtsanwendung der Neuen Medien darf also weder auf die Kosten des Buches, noch auf die Kosten von face-to-face Instruktionen geschehen. Die Vielzahl der Angebote an Informationsträger und Kommunikationsformen muss sinnvoll gemanagt werden. Dabei darf sich der Innovation keineswegs verschlossen werden.  
 
Die Fähigkeit der Lehrkräfte, sich der Medienvielfalt angemessen zu bedienen, hat der Zunahme des Angebots nicht Schritt gehalten. Viele Medien werden von Lehrerinnen und Lehrern defizitär verwendet, weil das Lehramtsstudium bisher die Lerninhalte nicht angepasst hat. Gerade die sinnvolle Arbeit mit Neuen Medien im Unterricht wird selten geübt und solange dies so bleibt, wird die fehlerhafte Anwendung im Unterricht nicht ausbleiben. <ref> Vgl. Pandel, Schneider 2011, S. 11/12 </ref>


===Versuch der eigenen Typologie===
===Versuch der eigenen Typologie===
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Die Integration neuer Informations- und Kommunikationstechnologien in die Arbeitsabläufe vieler Unternehmen ist selbstverständlich geworden und auch im Studium findet E-Learning heute massenhaft und unumkehrbar Anwendung. Unter E-Learning fallen alle Formen des Lernens, bei denen elektronische oder digitale Medien zum Einsatz kommen.  
Die Integration neuer Informations- und Kommunikationstechnologien in die Arbeitsabläufe vieler Unternehmen ist selbstverständlich geworden und auch im Studium findet E-Learning heute massenhaft und unumkehrbar Anwendung. Unter E-Learning fallen alle Formen des Lernens, bei denen elektronische oder digitale Medien zum Einsatz kommen.  


In der Schule selbst hat sich ebenfalls in den letzten Jahren ein Wandel hin zu Neuen Medien vollzogen. Mittlerweile gehören zu den „Standardmedien“ im Unterricht neben der Wandtafel, dem [[Das Schulbuch|Schulbuch]] und dem Overheadprojektor (Hellraumprojektor), der Computer beziehungsweise das Internet und mancherorts der Beamer. Zwar ist der Gebrauch Neuer Medien gestiegen, dennoch liegt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern laut PISA noch immer zurück. Die Entwicklung wird wohl weiter hin zu Neuen Medien gehen und auf der anderen Seite wird die Fülle an „traditionellen“ Medien zurückgehen, jedoch keineswegs ganz verschwinden. Attraktiv werden die Neuen Medien unter anderem dadurch, dass sie breite Medienverbünde auf einer gemeinsamen konzeptuellen Grundlagen ermöglichen. Beispielsweise verbindet der Computer auf einer Schaltfläche die Arbeit im Internet, mit Fotos, mit Filmen, das Verfassen von Berichten und so weiter. Hieraus erweitern sich die didaktischen Handlungsmöglichkeiten der Lehrkraft.
In der Schule selbst hat sich ebenfalls in den letzten Jahren ein Wandel hin zu Neuen Medien vollzogen. Mittlerweile gehören zu den „Standardmedien“ im Unterricht neben der Wandtafel, dem Schulbuch und dem Overheadprojektor (Hellraumprojektor), der Computer beziehungsweise das Internet und mancherorts der Beamer. Zwar ist der Gebrauch Neuer Medien gestiegen, dennoch liegt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern laut PISA noch immer zurück. Die Entwicklung wird wohl weiter hin zu Neuen Medien gehen und auf der anderen Seite wird die Fülle an „traditionellen“ Medien zurückgehen, jedoch keineswegs ganz verschwinden. Attraktiv werden die Neuen Medien unter anderem dadurch, dass sie breite Medienverbünde auf einer gemeinsamen konzeptuellen Grundlagen ermöglichen. Beispielsweise verbindet der Computer auf einer Schaltfläche die Arbeit im Internet, mit Fotos, mit Filmen, das Verfassen von Berichten und so weiter. Hieraus erweitern sich die didaktischen Handlungsmöglichkeiten der Lehrkraft.


Zukünftig wäre eine vernetzte Schulmedienlandschaft, ähnlich der Informations- und Kommunikationstechnologie in der Arbeitswelt,  wünschenswert. „Nicht der Computer als Einzelmedium ist es, der […] in der Schule im Zentrum stehen wird, sondern schulische Lernumgebungen, die mit digitalisierten Mitteln vernetzt sind. Online-Lernumgebungen, Beamer, Digitalkamera und Fotobearbeitung, Internetrecherchen, Lernsoftwareangebote etc. verändern das Lernarrangement ‚Schule‘ in seiner Aufgabe.“ <ref> www.medienpaed.com/05-2/moser05-2.pdf S. 17 </ref> Die Lehrkraft muss dabei ihre Aufgabe erfüllen, Angebot des E-Learning zu ermöglichen und dies „nicht als abgetrennten, besonderen Teil von Schule, sondern integriert in den normalen Unterrichtsalltag“ <ref> www.medienpaed.com/05-2/moser05-2.pdf S. 17 </ref>.
Zukünftig wäre eine vernetzte Schulmedienlandschaft, ähnlich der Informations- und Kommunikationstechnologie in der Arbeitswelt,  wünschenswert. „Nicht der Computer als Einzelmedium ist es, der […] in der Schule im Zentrum stehen wird, sondern schulische Lernumgebungen, die mit digitalisierten Mitteln vernetzt sind. Online-Lernumgebungen, Beamer, Digitalkamera und Fotobearbeitung, Internetrecherchen, Lernsoftwareangebote etc. verändern das Lernarrangement ‚Schule‘ in seiner Aufgabe.“ <ref> www.medienpaed.com/05-2/moser05-2.pdf S. 17 </ref> Die Lehrkraft muss dabei ihre Aufgabe erfüllen, Angebot des E-Learning zu ermöglichen und dies „nicht als abgetrennten, besonderen Teil von Schule, sondern integriert in den normalen Unterrichtsalltag“ <ref> www.medienpaed.com/05-2/moser05-2.pdf S. 17 </ref>.
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==Belege==
==Belege==
'''Literatur (Monographien und Aufsätze)'''
'''Literatur (Monographien und Aufsätze'''




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<br>Sauer, M. (2001): Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber: Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH.
<br>Sauer, M. (2001): Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber: Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH.
<br>Witt, C. d. / Czerwionka, T. (2007): Mediendidaktik. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG.
<br>Witt, C. d. / Czerwionka, T. (2007): Mediendidaktik. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG.


Giesecke, M. (2005): Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen. In: Zeitschrift für Pädagogik, H. 1/2005, S. 14-29.
Giesecke, M. (2005): Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen. In: Zeitschrift für Pädagogik, H. 1/2005, S. 14-29.
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<br>http://www.michael-giesecke.de/giesecke/dokumente/250/Auf%20der%20Suche%20nach%20posttypographischen%20Bildungsidealen_Pub..pdf (Letzter Zugriff: 28.03.2013, 15:50)
<br>http://www.michael-giesecke.de/giesecke/dokumente/250/Auf%20der%20Suche%20nach%20posttypographischen%20Bildungsidealen_Pub..pdf (Letzter Zugriff: 28.03.2013, 15:50)


 
'''Verweise'''
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