Bearbeiten von „Grundlagen der Multiperspektivität

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Die Lehrperson kann z.B. auch Thematisch mit vielfältigen Quellen arbeiten, dabei merken die SuS, dass Menschen oft das gleiche geschichtliche Ereignis ganz unterschiedlich wahrnehmen. Desweiteren kann die Lehrperson Stationenarbeit vorbereiten. Diese kann durch verschiedene bildliche und schriftliche Quellen erarbeitet werden. Eine weitere Möglichkeit wäre es zum Beispiel, Zeitzeugen in die Klasse einzuladen, oder auch, wenn die SuS relativ selbstständig arbeiten können, mit ihnen Archivarbeit zu betreiben. Zu berücksichtigen ist, dass es sich dabei um widersprüchliche Quellen handeln sollte, denn der Widerspruch löst in der Regel Verwirrung bzw. Verwunderung bei den SuS aus und das steigert wiederum das Interesse und die Bereitschaft der SuS, sich zu engagieren.  
Die Lehrperson kann z.B. auch Thematisch mit vielfältigen Quellen arbeiten, dabei merken die SuS, dass Menschen oft das gleiche geschichtliche Ereignis ganz unterschiedlich wahrnehmen. Desweiteren kann die Lehrperson Stationenarbeit vorbereiten. Diese kann durch verschiedene bildliche und schriftliche Quellen erarbeitet werden. Eine weitere Möglichkeit wäre es zum Beispiel, Zeitzeugen in die Klasse einzuladen, oder auch, wenn die SuS relativ selbstständig arbeiten können, mit ihnen Archivarbeit zu betreiben. Zu berücksichtigen ist, dass es sich dabei um widersprüchliche Quellen handeln sollte, denn der Widerspruch löst in der Regel Verwirrung bzw. Verwunderung bei den SuS aus und das steigert wiederum das Interesse und die Bereitschaft der SuS, sich zu engagieren.  


Für die Erarbeitungsphase, also das Fremdverstehen bzw. das Verstehen und das Erarbeiten der multiperspektivischen Quellen, gibt es verschiedene methodische Verfahrensmöglichkeiten. Man kann strikt schematisch vorgehen, indem man beispielsweise konsequent die W-Fragen (wer, was, wann, wo, warum) beantworten lässt. Allerdings kann man die Erarbeitungsphase auch handlungsorientierter gestalten. Beispiele hierfür wären, dass die SuS Rollenspiele durchführen. Eine Option zu Durchführung wäre z.B.  eine [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]] , bei dem jede Gruppe eine Perspektive zu dem gleichen historischen Ereignis bekommt. Diese Quellen könnten zum Beispiel Aussagen oder Reden von unterschiedlichen Politikern umfassen. Die verschiedenen Gruppen sollten dann die wichtigsten Punkte herausarbeiten und am Ende  Parlamentsdebatte simulieren.
Für die Erarbeitungsphase, also das Fremdverstehen bzw. das Verstehen und das Erarbeiten der multiperspektivischen Quellen, gibt es verschiedene methodische Verfahrensmöglichkeiten. Man kann strikt schematisch vorgehen, indem man beispielsweise konsequent die W-Fragen (wer, was, wann, wo, warum) beantworten lässt. Allerdings kann man die Erarbeitungsphase auch handlungsorientierter gestalten. Beispiele hierfür wären, dass die SuS Rollenspiele durchführen. Eine Option zu Durchführung wäre z.B.  eine Gruppenarbeit, bei dem jede Gruppe eine Perspektive zu dem gleichen historischen Ereignis bekommt. Diese Quellen könnten zum Beispiel Aussagen oder Reden von unterschiedlichen Politikern umfassen. Die verschiedenen Gruppen sollten dann die wichtigsten Punkte herausarbeiten und am Ende  Parlamentsdebatte simulieren.
Andere Beispiele wären, dass die SuS eine Gegenposition einnehmen und dazu dann einen Tagebucheintrag, Zeitungsartikel oder auch einen Brief verfassen. Es gibt dazu allerhand Methoden und Wege, wobei diese jedoch stets auf die Klasse und die Eigenheiten der SuS abgestimmt werden sollten.
Andere Beispiele wären, dass die SuS eine Gegenposition einnehmen und dazu dann einen Tagebucheintrag, Zeitungsartikel oder auch einen Brief verfassen. Es gibt dazu allerhand Methoden und Wege, wobei diese jedoch stets auf die Klasse und die Eigenheiten der SuS abgestimmt werden sollten.


Eine Erweiterung hierzu wäre das Verfassen von Quellen historisch stummer Gruppen. Zu den historisch stummen Gruppen gehören jene Gruppen von Menschen, die aufgrund ihrer Stellung in der Gesellschaft keine Möglichkeit hatten, eigene Quellen oder Zeugnisse zu hinterlassen. Dazu zählen beispielsweise Sklaven und ähnliche gesellschaftliche Gruppierungen bzw. Klassen. Diese Gruppierungen hatten zu der Zeit in der sie lebten keine Möglichkeit ihre Gedanken, Vorstellungen oder Wahrnehmungen aufzuschreiben. Die SuS sollen bei diesem Vorgang die Perspektive dieser Gruppen einnehmen und aus dieser Perspektive hinaus eigene Quellen verfassen. Dabei muss man sich jedoch ganz klar darüber sein, dass es sich bei dieser Art der Erarbeitung, um einen Vorgang zwischen Rationalität und Fiktionalität handelt, da es ja eben keine Originalquellen gibt. Dennoch ist diese Art der Erarbeitung zu empfehlen, da auch sie auf Seiten der SuS meist zu Irritation (und damit zu höheren Lernmotivation) führt. Denn die SuS, aber auch viele Erwachsene, tendieren - wie bereits erwähnt - zu dem abwertenden Urteil und nicht dem historischen Urteil. Allerdings kann man das Vergangene nur wirklich tiefgründig verstehen, wenn man genau diesen Zusammenhang beachtet und da die SuS aber oft noch nicht in der Lage zu historischen Urteilen sind, führt gerade dies zu dem Gefühl der Irritation.<ref> vgl. Mayer/Pandel/Schneider 2004 </ref>
Eine Erweiterung hierzu wäre das Verfassen von Quellen historisch stummer Gruppen. Zu den historisch stummen Gruppen gehören jene Gruppen von Menschen, die aufgrund ihrer Stellung in der Gesellschaft keine Möglichkeit hatten, eigene Quellen oder Zeugnisse zu hinterlassen. Dazu zählen beispielsweise Sklaven und ähnliche gesellschaftliche Gruppierungen bzw. Klassen. Diese Gruppierungen hatten zu der Zeit in der sie lebten keine Möglichkeit ihre Gedanken, Vorstellungen oder Wahrnehmungen aufzuschreiben. Die SuS sollen bei diesem Vorgang die Perspektive dieser Gruppen einnehmen und aus dieser Perspektive hinaus eigene Quellen verfassen. Dabei muss man sich jedoch ganz klar darüber sein, dass es sich bei dieser Art der Erarbeitung, um einen Vorgang zwischen Rationalität und Fiktionalität handelt, da es ja eben keine Originalquellen gibt. Dennoch ist diese Art der Erarbeitung zu empfehlen, da auch sie auf Seiten der SuS meist zu Irritation (und damit zu höheren Lernmotivation) führt. Denn die SuS, aber auch viele Erwachsene, tendieren - wie bereits erwähnt - zu dem abwertenden Urteil und nicht dem historischen Urteil. Allerdings kann man das Vergangene nur wirklich tiefgründig verstehen, wenn man genau diesen Zusammenhang beachtet und da die SuS aber oft noch nicht in der Lage zu historischen Urteilen sind, führt gerade dies zu dem Gefühl der Irritation.<ref> vgl. Mayer/Pandel/Schneider 2004 </ref>


=== Medien im multiperspektivischen Geschichtsunterricht ===
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