Bearbeiten von „Grundlagen der Schülerorientierung

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Als weiterer Vertreter der deutschen Reformpädagogik setzte sich Berthold Otto für einen Gesamtunterricht ein, der nicht mehr auf Altersstufen oder Fächern basieren sollte. Vielmehr sollte in diesem Unterricht Bezug auf die Interessen der SuS genommen werden und aufkommende Fragen sollten gemeinsam besprochen und beantwortet werden.<ref> vgl. Einsiedler 1976, 173 </ref>
Als weiterer Vertreter der deutschen Reformpädagogik setzte sich Berthold Otto für einen Gesamtunterricht ein, der nicht mehr auf Altersstufen oder Fächern basieren sollte. Vielmehr sollte in diesem Unterricht Bezug auf die Interessen der SuS genommen werden und aufkommende Fragen sollten gemeinsam besprochen und beantwortet werden.<ref> vgl. Einsiedler 1976, 173 </ref>
Auch in den USA hielt die Reformpädagogik Einzug.John Dewey bemängelte die Passivität der SuS und wollte sie aus eben dieser herauslösen. Er gilt als der Hauptvertreter der [[Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht|Handlungsorientierung]] und dem daraus resultierenden "learning-by-doing"- Prinzip- Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Lernen am Experiment im [[Projektarbeit|Projektunterricht]]. zum Beispiel dem Lernen am Experiment im Projektunterricht. <ref> http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/reich_works/aufsatze/reich_52.pdf </ref>
Auch in den USA hielt die Reformpädagogik Einzug.John Dewey bemängelte die Passivität der SuS und wollte sie aus eben dieser herauslösen. Er gilt als der Hauptvertreter der [[Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht|Handlungsorientierung]] und dem daraus resultierenden "learning-by-doing"- Prinzip- Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Lernen am Experiment im Projektunterricht. zum Beispiel dem Lernen am Experiment im Projektunterricht. <ref> http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/reich_works/aufsatze/reich_52.pdf </ref>
Jedoch fanden die Reformpädagogischen Ansätze nur schwer Einzug in die öffentlichen Schulen.
Jedoch fanden die Reformpädagogischen Ansätze nur schwer Einzug in die öffentlichen Schulen.
Carl Rogers bezeichnete den schülerorientierten Unterricht sogar als "Bedrohung für die Lehrer"<ref>Rogers 1974,160</ref>, da ihnen die Arbeit geraubt würde und es einen Mangel an Input gäbe vorherrschen würde.
Carl Rogers bezeichnete den schülerorientierten Unterricht sogar als "Bedrohung für die Lehrer"<ref>Rogers 1974,160</ref>, da ihnen die Arbeit geraubt würde und es einen Mangel an Input gäbe vorherrschen würde.
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<br>Selbstständigkeit
<br>Selbstständigkeit
<br>Transparenz
<br>Transparenz
<br>[[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]]
<br>Gruppenarbeit
<br>Erfolg
<br>Erfolg
<br>Erlebnisse
<br>Erlebnisse
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Im Klassenverbund soll eine positive Atmosphäre herrschen, in der man frei über Gefühle, Interessen etc. reden kann. Die Einführung von Ritualen mit Schülerbeteiligung hilft hierbei.
Im Klassenverbund soll eine positive Atmosphäre herrschen, in der man frei über Gefühle, Interessen etc. reden kann. Die Einführung von Ritualen mit Schülerbeteiligung hilft hierbei.


Metakommunikation:<ref> Definition nach http://lexikon.stangl.eu/4591/metakommunikation/</ref> Das Gespräch über das Gespräch (z.B. nach dem Prozess der Inhaltsfindung) kann sowohl fester Bestandteil einer Unterrichtseinheit als auch [[Situiertes Lernen|situativ]] und spontan bedingt sein.
Metakommunikation:<ref> Definition nach http://lexikon.stangl.eu/4591/metakommunikation/</ref> Das Gespräch über das Gespräch (z.B. nach dem Prozess der Inhaltsfindung) kann sowohl fester Bestandteil einer Unterrichtseinheit als auch situativ und spontan bedingt sein.
Symmetrische Kommunikation: Auch bei dieser Art der Kommunikation ist zuerst eine positive Atmosphäre Voraussetzung. Wenn diese geschaffen ist, können kooperative Unterrichtsformen (Tandem- oder Gruppenarbeit)  vermehrt im Unterricht sinnvoll einsetzen.
Symmetrische Kommunikation: Auch bei dieser Art der Kommunikation ist zuerst eine positive Atmosphäre Voraussetzung. Wenn diese geschaffen ist, können kooperative Unterrichtsformen (Tandem- oder Gruppenarbeit)  vermehrt im Unterricht sinnvoll einsetzen.


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Handke<ref>Handke 2008,39</ref>berücksichtigt folgende Differenzierungsformen: Vorwissen, Interesse, Lerntempo, Schwierigkeitsgrad, Art und Grad der Hilfestellung, Anzahl der Durchgänge, Komplexität, Umfang, [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]]. Allerdings sind Mindestkompetenzen im methodischen, sozialen und personalen Bereich Voraussetzungen für diese Differenzierungsarten.
Handke<ref>Handke 2008,39</ref>berücksichtigt folgende Differenzierungsformen: Vorwissen, Interesse, Lerntempo, Schwierigkeitsgrad, Art und Grad der Hilfestellung, Anzahl der Durchgänge, Komplexität, Umfang, Sozialform. Allerdings sind Mindestkompetenzen im methodischen, sozialen und personalen Bereich Voraussetzungen für diese Differenzierungsarten.
Zu diesen Mindestkompetenzen gehören: Auf andere höflich zugehen, mit anderen etwas aushandeln, zur Partnerarbeit (Kenntnis der Aufgaben des Partners, Unterstützung, Dialogpartner ,Hilfestellung) zur Selbstkontrolle, Entscheidungen zu treffen und Fehlentscheidungen in Kauf zu nehmen bzw. zu korrigieren, sich an Zeitvorgaben halten, Notizen zu machen, laut vorzulesen.                
Zu diesen Mindestkompetenzen gehören: Auf andere höflich zugehen, mit anderen etwas aushandeln, zur Partnerarbeit (Kenntnis der Aufgaben des Partners, Unterstützung, Dialogpartner ,Hilfestellung) zur Selbstkontrolle, Entscheidungen zu treffen und Fehlentscheidungen in Kauf zu nehmen bzw. zu korrigieren, sich an Zeitvorgaben halten, Notizen zu machen, laut vorzulesen.                
Differenzierung beginnt bereits bei der Gruppen- oder Partnereinteilung, die meisten Lehrerinnen und Lehrer überlassen die Gruppeneinteilung dem Zufall und zählen einfach oft ab. Jedoch ist eine Gruppen- und Partnereinteilung nach Leistungskriterien viel erfolgreicher, dafür muss die Lehrkraft allerdings den Leistungsstand der SuS kennen. Stärkere SuS helfen den Schwächeren, die Schwächeren lernen besser und erzielen bessere Ergebnisse, sowie die Stärken ihr Wissen verfestigen und erweitern. SuS verstehen komplexe Sachverhalte meist besser, wenn sie ihnen Mitschüler/-innen erklären. <ref>Handke 2008, 40f</ref>
Differenzierung beginnt bereits bei der Gruppen- oder Partnereinteilung, die meisten Lehrerinnen und Lehrer überlassen die Gruppeneinteilung dem Zufall und zählen einfach oft ab. Jedoch ist eine Gruppen- und Partnereinteilung nach Leistungskriterien viel erfolgreicher, dafür muss die Lehrkraft allerdings den Leistungsstand der SuS kennen. Stärkere SuS helfen den Schwächeren, die Schwächeren lernen besser und erzielen bessere Ergebnisse, sowie die Stärken ihr Wissen verfestigen und erweitern. SuS verstehen komplexe Sachverhalte meist besser, wenn sie ihnen Mitschüler/-innen erklären. <ref>Handke 2008, 40f</ref>
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Die folgenden Unterrichtsformen eignen sich nach Einsiedler & Härle und Gautschi in besonderem Maße für schülerorientierten Unterricht: <ref>vgl. Einsiedler & Härle 1976, 216 ff</ref>,<ref> vgl. Gautschi 2011 </ref>
Die folgenden Unterrichtsformen eignen sich nach Einsiedler & Härle und Gautschi in besonderem Maße für schülerorientierten Unterricht: <ref>vgl. Einsiedler & Härle 1976, 216 ff</ref>,<ref> vgl. Gautschi 2011 </ref>
<br>1.Entdeckendes Lernen
<br>1.Entdeckendes Lernen
<br>2.Gruppenunterricht (allg.: Kooperative Unterrichtsformen)
<br>2. Gruppenunterricht (allg.: Kooperative Unterrichtsformen)
<br>3.[[Spiele im Geschichtsunterricht|Spielerisches Lernen]]
<br>3.Spielerisches Lernen  
<br>4.Metaunterricht und Metakommunikation
<br>4.Metaunterricht und Metakommunikation
<br>5.Außerschulische Lernorte
<br>5.Außerschulische Lernorte
<br>6.[[Oral History|Oral History]]
<br>6.Oral- History
<br>7.Freiarbeit
<br>7.Freiarbeit
<br>8.[[Projektarbeit|Projektunterricht]]
<br>8.Projektunterricht


==Argumente für einen schülerorientierten Unterricht (nach Einsiedler)==
==Argumente für einen schülerorientierten Unterricht (nach Einsiedler)==
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Subjektivität: Der Schüler soll wieder in den Blickpunkt des Unterrichts gerückt werden. Er soll nicht zum wiederkauenden Schüler werden sondern vielmehr zu einem Schüler mit Eigenleben
Subjektivität: Der Schüler soll wieder in den Blickpunkt des Unterrichts gerückt werden. Er soll nicht zum wiederkauenden Schüler werden sondern vielmehr zu einem Schüler mit Eigenleben
Selbstbestimmung und Mündigkeit: Diese beiden Punkte gelten als pädagogische Grundprinzipien und werden durch schülerorientierten Unterricht gefördert, denn "Selbststeuerung ist zwar noch nicht Selbstbestimmung, aber Voraussetzung für diese"  
Selbstbestimmung und Mündigkeit: Diese beiden Punkte gelten als pädagogische Grundprinzipien und werden durch schülerorientierten Unterricht gefördert, denn "Selbststeuerung ist zwar noch nicht Selbstbestimmung, aber Voraussetzung für diese"  
Zweckfreie Formen: In der Schule herrscht ein permanenter Leistungsdruck. Das Bedürfnis der SuS nach [[Spiele im Geschichtsunterricht|Spiel]], Freude und Humor wird durch Schülerorientierung eher befriedigt als durch gewohnte Lernformen.
Zweckfreie Formen: In der Schule herrscht ein permanenter Leistungsdruck. Das Bedürfnis der SuS nach Spiel, Freude und Humor wird durch Schülerorientierung eher befriedigt als durch gewohnte Lernformen.
Bildungsschere: Soziale und kognitive Ungleichheiten zeigen sich besonders in der Schule und werden dort noch heute eher verstärkt als abgebaut. Die [[Individualisierung und Differenzierung im GU|Differenzierung und Individualisierung]], welche in der Schülerorientierung berücksichtigt werden, wirken dieser Scherenbildung entgegen.
Bildungsschere: Soziale und kognitive Ungleichheiten zeigen sich besonders in der Schule und werden dort noch heute eher verstärkt als abgebaut. Die [[Individualisierung und Differenzierung im GU|Differenzierung und Individualisierung]], welche in der Schülerorientierung berücksichtigt werden, wirken dieser Scherenbildung entgegen.
Förderung der Spontaneität und Kreativität: Durch Förderung von Spontanität und Kreativität werden eingefahrene Methoden und stumpfes Auswendiglernen verhindert
Förderung der Spontaneität und Kreativität: Durch Förderung von Spontanität und Kreativität werden eingefahrene Methoden und stumpfes Auswendiglernen verhindert

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