Bearbeiten von „Grundlagen der Wissenschaftsorientierung im Geschichtsunterricht

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== Entwicklung der Wissenschaftsorientierung ==
== Entwicklung der Wissenschaftsorientierung ==


Im Lauf des 20. Jahrhunderts und dem Weg hin zur Wissensgesellschaft fand eine allgemeine Verwissenschaftlichung des gesellschaftlichen Lebens statt und der Alltag durch das öffentliche Auftreten verschiedener, wissenschaftlicher Disziplinen mehr und mehr durchdrungen wird.
Im Lauf des 20. Jahrhunderts und dem Weg hin zur Wissensgesellschaft fand eine allgemeine Verwissenschaftlichung des gesellschaftlichen Lebens statt. Wer diese Meinung nicht teilt, der wird zumindest zustimmen, dass ein solcher Schein mehr und mehr eintritt und der Alltag durch wissenschaftliche Disziplinen mehr und mehr durchdrungen wird.
Der Deutsche Bildungsrat erstellte somit folgerichtig im Jahre 1970 den Strukturplan für das Bildungswesen. Darin wurde die Wissenschaftsorientierung für alle Bildungsstufen gefordert. Dies beinhaltet alle Fächer, zum Beispiel auch die Kunst, alle Altersstufen, zum Beispiel auch die Grundschule und alle Schulformen, zum Beispiel auch die Hauptschule. <ref> vgl. Borries 2004, 31 </ref>
Der Deutsche Bildungsrat erstellte somit folgerichtig im Jahre 1970 den Strukturplan für das Bildungswesen. Darin wurde die Wissenschaftsorientierung für alle Bildungsstufen gefordert. Dies beinhaltet alle Fächer, zum Beispiel auch die Kunst, alle Altersstufen, zum Beispiel auch die Grundschule und alle Schulformen, zum Beispiel auch die Hauptschule. <ref> vgl. Borries 2004, 31 </ref>
Als Folge gab es in der Lehrerausbildung eine größere Theorieorientierung. Gerade für die Grund-,  Haupt- und Realschullehrer, also an Pädagogischen Hochschulen, war dies eine Veränderung.  
Als Folge gab es in der Lehrerausbildung eine größere Theorieorientierung. Gerade für die Grund-,  Haupt- und Realschullehrer, also an Pädagogischen Hochschulen, war dies eine Veränderung.  
Eine solch starke Theorieorientierung wird mittlerweile auch bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gefordert.<ref> vgl. Becker 2007 </ref>
Eine solch starke Theorieorientierung wird mittlerweile auch bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gefordert.<ref> vgl. Becker 2007 </ref>


== Wissenschaftsorientierung im Unterricht ==
== Ansichten über Wissenschaftsorientierung im Unterricht ==


=== Chancen ===
=== Chancen ===
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Sicherlich haben Schülerinnen und Schüler wie Wissenschaftler Fragen, deren Lösung sie suchen, sie wollen Neues entdecken. Sie sind also prinzipiell wissenschaftsorientiert.<ref> Flitner 1997, S. 7-8 </ref>
Sicherlich haben Schülerinnen und Schüler wie Wissenschaftler Fragen, deren Lösung sie suchen, sie wollen Neues entdecken. Sie sind also prinzipiell wissenschaftsorientiert.<ref> Flitner 1997, S. 7-8 </ref>


Außerdem tritt an die Stelle der (Re-) Produktion von reinem „historischen Wissen“ die Fähigkeit der Analyse und des Umgangs mit Geschichte, was der Kompetenzorientierung des aktuellen Bildungsplans entspricht und Teilhabe an [[Grundlagen der Geschichtskultur|Geschichtskultur]] ermöglicht.<ref> vgl. Borries 2004, 35 </ref>
Außerdem tritt an die Stelle der (Re-) Produktion von reinem „historischen Wissen“ die Fähigkeit der Analyse und des Umgangs mit Geschichte, was der Kompetenzorientierung des aktuellen Bildungsplans entspricht und Teilhabe an Geschichtskultur ermöglicht.<ref> vgl. Borries 2004, 35 </ref>
 


=== Probleme ===
=== Probleme ===
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=== Praxis ===
=== Praxis ===


In der konkreten Praxis sieht dies nach Jaismann so aus, dass durch eigene Fragen der Schülerinnen und Schüler zuerst eine Sachanalyse der vorherrschenden Situation und dann ein Sachurteil erfolgen. Darauf aufbauend soll eine Wertung vorgenommen werden. Somit ist es für jeden Schüler individuell möglich seine Folgerungen zu ziehen, die die Klasse betreffend sehr breit gefächert sein können. Diese sind auf Grundlage [[Grundlagen der Multiperspektivität| multiperspektivischer]] Quellen zu erarbeiten, woraus dann kontroverse Darstellungen zu zeichnen sind.<ref> vgl. Borries 2004, 45 </ref>
In der konkreten Praxis sieht dies nach Jaismann so aus, dass durch eigene Fragen der Schülerinnen und Schüler zuerst eine Sachanalyse der vorherrschenden Situation und dann ein Sachurteil erfolgen. Darauf aufbauend soll eine Wertung vorgenommen werden. Somit ist es für jeden Schüler individuell möglich seine Folgerungen zu ziehen, die die Klasse betreffend sehr breit gefächert sein können. Diese sind auf Grundlage multiperspektivischer Quellen zu erarbeiten, woraus dann kontroverse Darstellungen zu zeichnen sind.<ref> vgl. Borries 2004, 45 </ref>


Das folgende Schaubild veranschaulicht dies:
Das folgende Schaubild veranschaulicht dies:
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== Fazit ==
== Fazit ==


Borries nennt als Voraussetzung für wissenschaftsorientierten Unterricht die [[Grundlagen der Multiperspektivität| Multiperspektivität]] bei der historischen Wahrnehmung, Kontroversität beim historischen Deuten und die Pluralität bei historischer Orientierung.<ref> vgl. Borries 2004, 37 </ref>
Borries nennt als Voraussetzung für wissenschaftsorientierten Unterricht die Multiperspektivität bei der historischen Wahrnehmung, Kontroversität beim historischen Deuten und die Pluralität bei historischer Orientierung.<ref> vgl. Borries 2004, 37 </ref>


Er gibt jedoch zu, dass eine Wissenschaftsorientierung in diesem Sinne selbst in der gymnasialen Oberstufe nur in glücklichen Minderheitsfällen vorkommt.<ref> vgl. Borries 2004, 37-38 </ref> Gerade nach der Erfahrung einiger Praktika scheint selbst dies noch zu hoch gegriffen.
Er gibt jedoch zu, dass eine Wissenschaftsorientierung in diesem Sinne selbst in der gymnasialen Oberstufe nur in glücklichen Minderheitsfällen vorkommt.<ref> vgl. Borries 2004, 37-38 </ref> Gerade nach der Erfahrung einiger Praktika scheint selbst dies noch zu hoch gegriffen.
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Nichts desto trotz erscheint die Grundidee, Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, selbst Fragen in einem Themengebiet zu entwickeln und selbst nach Lösungen zu suchen sehr erstrebenswert.
Nichts desto trotz erscheint die Grundidee, Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, selbst Fragen in einem Themengebiet zu entwickeln und selbst nach Lösungen zu suchen sehr erstrebenswert.


== Belege ==


=== Literatur ===
== Literatur ==




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