Bearbeiten von „Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht

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Vermutlich wissen viele Schüler, häufig sogar bis zum Ende ihrer Schullaufbahn, nicht wofür sie eigentlich lernen. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass sich der Unterricht an den Interessen der Schüler und somit am Hier und Jetzt des schulischen und außerschulischen Lebens orientiert und den Lernenden mehr Verantwortung übergibt. Das Produkt der Handlung, das am Ende eines jeden Unterrichts steht, charakterisiert diesen Prozess wesentlich. Hierzu liefert Hilbert Meyer eine Definition: "Handlungsorientierter Unterricht ist ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichtsprozesses leiten, so dass Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden."<ref> Meyer 1996 </ref>
Vermutlich wissen viele Schüler, häufig sogar bis zum Ende ihrer Schullaufbahn, nicht wofür sie eigentlich lernen. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass sich der Unterricht an den Interessen der Schüler und somit am Hier und Jetzt des schulischen und außerschulischen Lebens orientiert und den Lernenden mehr Verantwortung übergibt. Das Produkt der Handlung, das am Ende eines jeden Unterrichts steht, charakterisiert diesen Prozess wesentlich. Hierzu liefert Hilbert Meyer eine Definition: "Handlungsorientierter Unterricht ist ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichtsprozesses leiten, so dass Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden."<ref> Meyer 1996 </ref>
Das Wort Handlungsprodukte, könnte bei Unwissenden einen falschen Eindruck hervorrufen: es sind hier keine reinen Spiel- oder Bastelarbeiten gemeint.  
Das Wort Handlungsprodukte, könnte bei Unwissenden einen falschen Eindruck hervorrufen: es sind hier keine reinen Spiel- oder Bastelarbeiten gemeint.  
In Hilbert Meyers Definition wird die Rolle der Lehrperson, im Vergleich zur Definition der Enzyklopädie Erziehungswissenschaften stark akzentuiert. Schüler und Lehrer sollen ein gemeinsames Handlungsprodukt vereinbaren, das die Rollen gleichwertiger werden lässt.
In Hilbert Meyer’s Definition wird die Rolle der Lehrperson, im Vergleich zur Definition der Enzyklopädie Erziehungswissenschaften stark akzentuiert. Schüler und Lehrer sollen ein gemeinsames Handlungsprodukt vereinbaren, das die Rollen gleichwertiger werden lässt.  
 


== Entwicklungsgeschichte ==
== Entwicklungsgeschichte ==
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Festzuhalten ist also, dass prozessorientierte Leistungsbewertung durch folgende Punkte in Erscheinung treten kann:
Festzuhalten ist also, dass prozessorientierte Leistungsbewertung durch folgende Punkte in Erscheinung treten kann:


<br>•Lernfortschritte der Schüler werden beobachtet, beschrieben und bewertet.
<br>•Lernfortschritte der Schüler/Innen werden beobachtet, beschrieben und bewertet.
<br>•Schüler nehmen aktiv an dem Prozess der Leistungsbewertung teil.
<br>•Schüler nehmen aktiv an dem Prozess der Leistungsbewertung teil.
<br>•In der Beobachtung, Beschreibung und Bewertung der Leistung soll nicht nur  eine einfache Wiedergabe von Fakten der Geschichte erfolgen. Die Schüler sollen die historischen Quellen hinterfragen und sich eine eigene Meinungsbildung dazu verschaffen. <ref> vgl. Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. 2005, S.44 </ref>
<br>•In der Beobachtung, Beschreibung und Bewertung der Leistung soll nicht nur  eine einfache Wiedergabe von Fakten der Geschichte erfolgen. Die Schüler sollen die historischen Quellen hinterfragen und sich eine eigene Meinungsbildung dazu verschaffen. <ref> vgl. Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. 2005, S.44 </ref>
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Nach Bärbel Völkel können demnach drei Anforderungsbereiche aus der prozessorientierten Bewertung gewonnen werden:
Nach Bärbel Völkel können demnach drei Anforderungsbereiche aus der prozessorientierten Bewertung gewonnen werden:


<br>•durch Entwicklung von [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]]: Das bisher bekannte Wissen der Schüler wird durch vertiefte Kenntnisse in der Geschichte erweitert. Sie eignen sich etwa ein historisch-chronologisches Wissen an, wodurch sie z.B.  historische Ereignisse und das Leben von Menschen in unterschiedlichen Zeiten und Gesellschaften etc., einordnen können. Schüler verstehen geschichtliche Zusammenhänge und deren Wechselwirkung.
<br>•durch Entwicklung von [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]]: Das bisher bekannte Wissen der Schüler/Innen wird durch vertiefte Kenntnisse in der Geschichte erweitert. Sie eignen sich etwa ein historisch-chronologisches Wissen an, wodurch sie z.B.  historische Ereignisse und das Leben von Menschen in unterschiedlichen Zeiten und Gesellschaften etc., einordnen können. Schüler verstehen geschichtliche Zusammenhänge und deren Wechselwirkung.
<br>•durch Methodenkompetenz: Die Schüler sind fähig, Informationen durch eigenständiges Arbeiten zu erhalten, historische Prozesse zu analysieren, zu Rekonstruieren, historische Quellen kritisch zu hinterfragen (Dekonstruktion) und ein eigenständiges Sachurteil dazu abzugeben.
<br>•durch Methodenkompetenz: Die Schüler sind fähig, Informationen durch eigenständiges Arbeiten zu erhalten, historische Prozesse zu analysieren, zu Rekonstruieren, historische Quellen kritisch zu hinterfragen (Dekonstruktion) und ein eigenständiges Sachurteil dazu abzugeben.
<br>•durch Deutungskompetenz: Die Schüler verstehen zeitliche, gesellschaftliche und kulturelle Unterschiede in der Geschichte und können sich mit verschiedenen Perspektiven von Quellen auseinandersetzen und selbständige Begründungen, Folgerungen und Wertungen äußern. Es wird auch klar, ob Schüler/Innen durch diese Auseinandersetzung andere Ansichten annehmen und ihren bisherigen Standpunkt ersetzen können. <ref> vgl. Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. 2005, S.45 </ref>
<br>•durch Deutungskompetenz: Die Schüler/Innen verstehen zeitliche, gesellschaftliche und kulturelle Unterschiede in der Geschichte und können sich mit verschiedenen Perspektiven von Quellen auseinandersetzen und selbständige Begründungen, Folgerungen und Wertungen äußern. Es wird auch klar, ob Schüler/Innen durch diese Auseinandersetzung andere Ansichten annehmen und ihren bisherigen Standpunkt ersetzen können. <ref> vgl. Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. 2005, S.45 </ref>


   
   
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=== Produktorientierte Leistungsbewertung ===
=== Produktorientierte Leistungsbewertung ===


Die Produktorientierte Leistungsbewertung richtet sich auf die erzielten Ergebnisse der bearbeiteten Aufgaben und auf deren Präsentation durch die Schüler. Hier ist jedoch zu beachten, dass nicht nur der Bereich der allgemeinen Methodenkompetenz, sondern primär die historische Methodenkompetenz im Vordergrund steht.
Die Produktorientierte Leistungsbewertung richtet sich auf die erzielten Ergebnisse der bearbeiteten Aufgaben und auf deren Präsentation durch die Schüler/Innen. Hier ist jedoch zu beachten, dass nicht nur der Bereich der allgemeinen Methodenkompetenz, sondern primär die historische Methodenkompetenz im Vordergrund steht.
Gemeinsam wird überprüft,
Gemeinsam wird überprüft,


<br>•ob die Schüler eine andere Perspektive einnehmen können.
<br>•ob die Schüler/Innen eine andere Perspektive einnehmen können.
<br>•ob die Schüler eventuell Perspektiven vertreten, die sie durch den Unterricht gewonnen haben.
<br>•ob die Schüler/Innen eventuell Perspektiven vertreten, die sie durch den Unterricht gewonnen haben.
<br>•ob genutzte Quellen, [[Das Bild|Bild]]er und Texte gut verarbeitet und präsentiert wurden.
<br>•ob genutzte Quellen, [[Das Bild|Bild]]er und Texte gut verarbeitet und präsentiert wurden.
<br>•ob den Schüler gelungen ist Motive und Wertevorstellungen früher lebender Menschen ihren Mitschüler zu vermitteln, damit diese deren Handlungen nachvollziehen können.
<br>•ob den Schüler/Innen gelungen ist Motive und Wertevorstellungen früher lebender Menschen ihren Mitschüler zu vermitteln, damit diese deren Handlungen nachvollziehen können.
<br>•ob Schüler in während dem Präsentieren und an ihrer Präsentation zeigen, dass sie den Sachverhalt verstanden haben und an Beispielen vertiefen können. <ref> vgl. Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. 2005, S.48/49 </ref>
<br>•ob Schüler/Innen in während dem Präsentieren und an ihrer Präsentation zeigen, dass sie den Sachverhalt verstanden haben und an Beispielen vertiefen können. <ref> vgl. Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht. 2005, S.48/49 </ref>


Auch hier müssen im Bereich der allgemeinen Handlungskompetenzen Bewertungskriterien festgelegt werden, an denen sich die Schüler und die Lehrkraft orientieren können.
Auch hier müssen im Bereich der allgemeinen Handlungskompetenzen Bewertungskriterien festgelegt werden, an denen sich die Schüler und die Lehrkraft orientieren können.

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