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''(Okt.5552012) L. Oberle, A. Wengeler; (Jan.2014) J. Keßner, A. Sauter, S. Schleer; Michel, Lang
''(Okt.2012) L. Oberle, A. Wengeler; (Jan.2014) J. Keßner, A. Sauter, S. Schleer; (Jul.2014) S.Kopf, M. Hunkler''


Betrachtet man heute die Besuche historischer Orte während der eigenen Schulzeit im Rahmen des Unterrichts, so erinnert man sich wohl häufig an lange Anreisen mit Bus oder Bahn, an Führungen, Referenten und lange Fußmärsche. Die SuS wurden von Station zu Station geführt und haben dann, entweder von einem ortskundigen Führer oder ihren Mitschülern, Vorträge über die jeweilige Station gehört. Selbst tätig vor Ort wurden wohl nur die Wenigsten. Der Ausflug war Frontalunterricht im Freien, Instruktion statt Konstruktion. Tatsächlich könnte diese, den meisten wohl so bekannte Beschreibung, kaum weiter entfernt von der (heute) aktuellen Konzeption des Lernens an historischen [[Historische Orte als Lernorte|Lernorten]] sein, als nur irgend möglich. Im Verlauf dieses Artikels wird diese aktuelle Konzeption, weitestgehend basierend auf MAYERs Arbeit "Historische Orte als Lernorte" vorgestellt.
Betrachtet man heute die Besuche historischer Orte während der eigenen Schulzeit im Rahmen des Unterrichts, so erinnert man sich wohl häufig an lange Anreisen mit Bus oder Bahn, an Führungen, Referenten und lange Fußmärsche. Die SuS wurden von Station zu Station geführt und haben dann, entweder von einem ortskundigen Führer oder ihren Mitschülern, Vorträge über die jeweilige Station gehört. Selbst tätig vor Ort wurden wohl nur die Wenigsten. Der Ausflug war Frontalunterricht im Freien, Instruktion statt Konstruktion. Tatsächlich könnte diese, den meisten wohl so bekannte Beschreibung, kaum weiter entfernt von der (heute) aktuellen Konzeption des Lernens an historischen Lernorten sein, als nur irgend möglich. Im Verlauf dieses Artikels wird diese aktuelle Konzeption, weitestgehend basierend auf MAYERs Arbeit "Historische Orte als Lernorte" vorgestellt.


==Was sind historische Orte?==
==Was sind historische Orte?==
Je nach Autor variiert die Definition historischer Orte stark. Sie reicht von einem weiten Begriff, alles außerhalb der Schule<ref> vgl. Hey 1978, 12 </ref>, archäologische Spurensuche, Denkmälern, [[Arbeit im Archiv|Archiven]], sogar der Befragung von Zeitzeugen<ref> vgl. Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung München 1999 </ref> bis zum engen Begriff, der lediglich geschichtliche Überreste an ihrem geschichtlichen Ort meint.<ref> vgl. Ziegler 1978, 109 </ref> Leider verliert der Begriff des historischen Ortes durch die vielen unterschiedlichen Definitionen beinahe völlig seine Trennschärfe. Wenn sich darunter Museen wie auch Archive fassen lassen, worin liegt dann der Unterschied zwischen Museums- und Archivpädagogik und wo bleibt dann die Konzeption zum Besuch anderer historischer Orte? Um diese Überschneidungen zu vermeiden, wird daher an dieser Stelle die Definition historischer Orte nach Ulrich Mayer verwendet.<ref> vgl. Mayer 2011, 390 </ref>  
Je nach Autor variiert die Definition historischer Orte stark. Sie reicht von einem weiten Begriff, alles außerhalb der Schule<ref> vgl. Hey 1978, 12 </ref>, archäologische Spurensuche, Denkmälern, Archiven, sogar der Befragung von Zeitzeugen<ref> vgl. Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung München 1999 </ref> bis zum engen Begriff, der lediglich geschichtliche Überreste an ihrem geschichtlichen Ort meint.<ref> vgl. Ziegler 1978, 109 </ref> Leider verliert der Begriff des historischen Ortes durch die vielen unterschiedlichen Definitionen beinahe völlig seine Trennschärfe. Wenn sich darunter Museen wie auch Archive fassen lassen, worin liegt dann der Unterschied zwischen Museums- und Archivpädagogik und wo bleibt dann die Konzeption zum Besuch anderer historischer Orte? Um diese Überschneidungen zu vermeiden, wird daher an dieser Stelle die Definition historischer Orte nach Ulrich Mayer verwendet.<ref> vgl. Mayer 2011, 390 </ref>  


Historische Orte sind:
Historische Orte sind:
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* sowie der handelnde Umgang mit den Sachen
* sowie der handelnde Umgang mit den Sachen
Diese kontinuierliche Öffnung des Unterrichts gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld <ref> vgl. Dühlmeier 2008, 14 </ref> ermöglichte es den Schülern, wie Comenius schon vor 400 Jahren gefordert hat, ihre Lerngegenstände selbst zu erforschen; die Chancen hiervon werden unter dem Punkt [[Geschichtsdidaktisches Potenzial]] weiter ausgeführt.
Diese kontinuierliche Öffnung des Unterrichts gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld <ref> vgl. Dühlmeier 2008, 14 </ref> ermöglichte es den Schülern, wie Comenius schon vor 400 Jahren gefordert hat, ihre Lerngegenstände selbst zu erforschen; die Chancen hiervon werden unter dem Punkt [[Geschichtsdidaktisches Potenzial]] weiter ausgeführt.


==Geschichtsdidaktische Potenzial==
==Geschichtsdidaktische Potenzial==
Schulunterricht ist nicht die bloße Vermittlung von theoretischem Wissen oder reines Faktenlernen, zunehmend wird auf die [[Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht|Handlungsorientierung]] und anschauliche Vermittlung, durch lebenspraktische Orientierung, Wert gelegt. Forschendes Lernen und Entdecken spielen dabei eine große Rolle, sowie selbstständige Erarbeitungsprozesse. Außerschulisches Lernen kann dadurch erheblich zum Kompetenzerwerb beitragen. <ref>vgl. Saurborn/Brühne 2010, S.63-83</ref>
Historische Orte ermöglichen SuS das Aufspüren, Entdecken und bewusste Wahrnehmen, es geht um das selbsttätige Erleben und Erkennen.<ref> vgl. Mayer 2011, 392 </ref> Das geschichtsdidaktische Potenzial lässt sich nach Mayer dabei in drei Kategorien unterteilen (Abb. 1):
Historische Orte ermöglichen SuS das Aufspüren, Entdecken und bewusste Wahrnehmen, es geht um das selbsttätige Erleben und Erkennen.<ref> vgl. Mayer 2011, 392 </ref> Das geschichtsdidaktische Potenzial lässt sich nach Mayer dabei in drei Kategorien unterteilen (Abb. 1):


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===Originalität, Anschaulichkeit und Imagination===
===Originalität, Anschaulichkeit und Imagination===
Der historische Ort wirkt auf die SuS ein, beim mehrfachen Besuch zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten wird dies besonders deutlich. Er fördert die Vorstellungskraft der SuS, ihre Imagination. Im weiteren Verlauf sind aber auch die SuS dazu aufgerufen ihre Vorstellungskraft von sich aus zu benutzen, um sich gezielter Eindrücke zu verschaffen, dies nennt Mayer die Förderung der doppelten Imagination durch den historischen Ort.<ref> vgl. Mayer 2011, 393 </ref>  
Der historische Ort wirkt auf die SuS ein, beim mehrfachen Besuch zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten wird dies besonders deutlich. Er fördert die Vorstellungskraft der SuS, ihre Imagination. Im weiteren Verlauf sind aber auch die SuS dazu aufgerufen ihre Vorstellungskraft von sich aus zu benutzen, um sich gezielter Eindrücke zu verschaffen, dies nennt Mayer die Förderung der doppelten Imagination durch den historischen Ort.<ref> vgl. Mayer 2011, 393 </ref>  
Im Idealfall ist der historische Ort nicht durch Hinweistafeln o. Ä. aufgearbeitet sondern präsentiert sich als realer Ort im echten Kontext, an dem "keine Deutungen vorgegeben werden".<ref> Mayer 2011, 393 </ref> Dadurch ermöglicht der historische Ort jedem SuS einen völlig individuellen Zugang aus ganz eigener Perspektive und erfüllt dabei, wie von selbst, das Prinzip der [[Grundlagen der Multiperspektivität|Multiperspektivität]].<ref> vgl. 2011, 393 </ref>
Im Idealfall ist der historische Ort nicht durch Hinweistafeln o. Ä. aufgearbeitet sondern präsentiert sich als realer Ort im echten Kontext, an dem "keine Deutungen vorgegeben werden".<ref> Mayer 2011, 393 </ref> Dadurch ermöglicht der historische Ort jedem SuS einen völlig individuellen Zugang aus ganz eigener Perspektive und erfüllt dabei, wie von selbst, das Prinzip der Multiperspektivität.<ref> vgl. 2011, 393 </ref>


===Authentizität und Historizität===
===Authentizität und Historizität===
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-Verständnis für die Einmaligkeit und Schutzwürdigkeit historischer Orte
-Verständnis für die Einmaligkeit und Schutzwürdigkeit historischer Orte
===Sozialformen===
====Einzelarbeit====
'''Didaktische Voraussetzung und Zielsetzung''':
Damit auf die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Lernvoraussetzungen der Schüler eingegangen  werden kann, sollte die Schwierigkeitsstufe der Aufgabe dem Schüler angepasst werden. Somit konzentrieren sich alle Schüler auf die geforderte Aufgabe oder Arbeitstechnik und arbeiten zielorientiert vor Ort. Aus Gründen der sozial-kommunikativen Kompetenzerwartung ist grundsätzlich von einer vollständigen Isolation eines Schülers abzuraten, jedoch kann durch Still-oder Einzelarbeit während des außerschulischen Lernens die Konzentrationsfähigkeit des Lernenden systematisch gesteigert werden. <br>
Die Leistungsbewertung der Einzelarbeit ist einfacher als  die der Partner-oder [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]], da der Schüler direkt und [[Individualisierung und Differenzierung im GU|individuell]] gefördert  wird und dabei ein hoher Grad an Binnendifferenzierung ermöglicht wird. Probleme können erkannt und zielgerichtet besprochen werden, da die Lernergebnisse und Lernprozesse individuell nachvollziehbar sind.
'''Beispiele für den Einsatz beim außerschulischen Lernen''':
''Fragebogen'':
Der Einsatz eines Fragebogens beim außerschulischen Lernen dient dem Einüben von [[Allgemeine Unterrichtsmethoden|Methoden]], der Datenbeschaffung und der Informationsaufbereitung. Die Erstellung eines Fragebogens erfolgt entweder in einer Vorbereitungsphase durch Einzel-Partner oder Gruppenarbeit oder wird vom Lehrer vorgegeben. Generell dient er vor Ort als Orientierungshilfe.
''Interview'':
Das Interview stellt eine zielgerichtete Befragung einer oder mehrerer Personen dar. Die grobe Struktur kann bereits vor dem außerschulischen Lernen vorbereitet werden, zum Beispiel in Form eines Fragebogens. Die das Interview führenden Schüler sind durch das Notieren von Informationen nicht vom Gespräch abgelenkt.<br>
In jüngeren Klassen braucht die Durchführung eines Interviews eine Übung im Voraus, sowie vorherige Anwendung und Probedurchläufe, um den Schülern Sicherheit zu geben.
Die zehn Schritte für die Durchführung eines Interviews:
(1)    Zu Beginn: Begrüßung
(2) Strukturiert vorgehen, vorher Stichpunkte notieren
(3) Fragen nicht ablesen, Stichpunkte dienen als Gedächtnisstütze
(4) Deutlich sprechen, störende Laute vermeiden
(5) Kurze und offene Fragen
(6) Nicht zu persönlich werden (Peinlichkeiten vermeiden)
(7) Möglichst keine Nervosität zeigen
(8) Auf Antworten konzentrieren, eventuell nachfragen
(9) Danksagung am Ende
(10) Angemessene Verabschiedung<ref>vgl. Saurborn/Brühne 2010, S.63-83</ref>
''Protokoll'':
Protokolle dienen zur Ergebnis-oder Verlaufssicherung und dienen zur Sicherung von Wissen in Bezug auf Prozesse und deren Ergebnisse. Informationen werden während des außerschulischen Lernens gesichert, zum Beispiel durch paralleles Mitschreiben. Partnerarbeit kann hierbei vorteilhaft sein, denn zielgerichtetes und strukturiertes Mitschreiben ist nicht einfach.
Nachteil hierbei ist, dass das Schreiben die Konzentration der Schüler so bindet, dass die Aufmerksamkeit für die eigentliche Wahrnehmung vor Ort möglicherweise verloren geht. Des Weiteren hemmt die erzwungene schriftliche Sicherung das freie Erleben. Die Art der zu erstellenden Sicherung sollte vorab geklärt werden, um zu vergleichbaren Ergebnissen zu kommen. Das Protokollieren kann auch durch logistische Probleme, wie zum Beispiel dem Wetter, erschwert werden. Diese Methode eignet sich eher für höhere Klassen.
''Kurzvortrag'':
Ein Kurzvortrag der  Schüler in Einzel-Partner-oder Gruppenarbeit kann am außerschulischen Lernort zum Einsatz kommen. Er sollte verständlich, anschaulich, lebendig und gut vorbereitet sein. Unaufmerksamkeit der Zuhörer, eine hohe Geräuschkulisse oder andere Störfaktoren können die Durchführung eines solchen Vortrages erschweren. Ein Kurzvortrag kann bei einer nicht alternativ zu lösenden Vermittlung von Wissen eingesetzt werden, sollte allerdings deutlich weniger Raum einnehmen, als das handlungsorientierte Tun vor Ort. Der Vortrag eignet sich eher für höhere Jahrgangsstufen. <ref>vgl. Saurborn/Brühne 2010, S.63-83</ref>
====Partner-und Gruppenarbeit====
'''Didaktische Voraussetzung und Zielsetzung''':
Die Schüler-Schüler-Interaktion steht hierbei im Vordergrund. Der Lehrer nimmt während der  Partner-oder Gruppenarbeit eine indirekte Rolle ein, das bedeutet er beobachtet in erster Linie den Lernprozess und fungiert als Ansprechpartner bei Problemen und soll den selbstständigen Lernprozess der Schüler somit gezielt anleiten. Zu einer erfolgreichen Partner-oder Gruppenarbeit gehört, dass die Lernenden ein gemeinsames [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziel] vor Augen haben, welches sie mit eigenen Ideen und Mitteln bestmöglich erreichen sollen. Die Schüler lernen hierbei richtig miteinander zu kommunizieren und das gemeinsame oder arbeitsteilige Lösen einer Aufgabe/Fragestellung in Partner- oder Kleingruppen (4-6 Personen). Der respektvolle Umgang der Schüler untereinander  und das Akzeptieren anderer Meinungen gehören zu den pädagogischen Förderebenen der Partner-oder Gruppenarbeit. Um einen reibungslosen und vor allem erfolgreichen Ablauf zu ermöglichen, sollten Verhaltensregeln bereits vor der Partner-oder Gruppenarbeit festgelegt werden.
Die Gruppeneinteilung kann generell offen oder durch gezielte Einteilung erfolgen. Um das Schülerinteresse zu steigern, sollten die Schüler in einen solchen Prozess eingebunden werden. Bestenfalls werden Gruppen erst dann gebildet wenn die einzelnen Inhaltsbereiche festgelegt wurden.
Es gibt ''Lernzielgesteuerte Gruppenbildung'' (Gruppen über längeren Zeitraum, Einteilung nach Leistungsvermögen/Lerntypen/Arbeitsaufträgen…)<ref>vgl. Saurborn/Brühne 2010, S.63-83</ref>
sowie <br>
''freie und sozial gemischte Gruppenbildung'' (freiwillige Interessengruppen, zufällige Gruppenbildung, Gruppen gemeinsamer Merkmale, Geschlechtergruppen…)<ref>vgl. Saurborn/Brühne 2010, S.63-83</ref>
Wenn die passenden Leistungs-und Qualitätskriterien definiert werden, ist eine Leistungsbewertung der Partner-oder Gruppenarbeit möglich. Problematisch hierbei ist, dass keine Einzelbewertungen der Personen stattfinden können, also nur ein Gruppenergebnis am Ende der Erarbeitungsphase. <ref>Petra Sauerborn/Thomas Brühne:Didaktik des außerschulischen Lernens.3.Aufl.Baltmannsweiler 2010, S.63-83 </ref>
=== Kompetenzen und eine Ausbildung von Sachanalyse, Sachurteil und Werturteil (nach Peter Gautschi) <ref>Susanne Popp & Bernd Schönemann(Hrsg.): Schriften zur Geschichtsdidaktik: Historische Kompetenzen und Museen: „Vom „Hinschauen und Nachfragen“ zu Sachanalyse, Sachurteil und Werturteil“, Aufsatz von Peter Gautschi,  48-61</ref> ===
Peter Gautschi betrachtet beispielhaft die noch häufig unbeleuchtete Situation der Schweiz im 2. Weltkrieg und möchte dieses Thema in den Unterricht einbeziehen und dort aufarbeiten.  Dies soll Anlass für projektorientiertes Geschichtslernen schaffen.
Ein Lehrmittel sollte sowohl Grundwissen als auch Kompetenzen vermitteln. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich ein Kompetenzmodell. Es entstand das, inzwischen bereits überarbeitete, Lehrmittel „Hinschauen und Nachfragen“.
Grundlage dieses Modells sind die drei  Säulen des historischen Denkens nach  Jeismann: Die Sachanalyse, das Sachurteil und das Werturteil.
====Modell historischen Lernens====
Gautschi bezeichnet historisches Lernen als eine Auseinandersetzung von Individuum mit Aspekten aus dem historischen Universum. Pandel wirft noch die Eigenschaft eines vergleichenden, rationalen und ausdifferenzierten Denkstils beim Lernenden ein.
Der Beginn historischen Lernens ist eine gezielte Ausrichtung der Aufmerksamkeit des Lernenden (aufgrund von [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Fragekompetenz|Fragen]] etc.) auf  zum Beispiel historische Gegenstände oder Materialien. Durch die genaue Erschließung des Vorliegenden, wie beispielsweise eines historischen Lernortes, können die Lernenden Schlüsse auf den eigentlichen historischen Sachverhalt ziehen.
Man spricht hierbei von der Erstellung einer Sachanalyse.
Daraus folgt eine Interpretation des Beschriebenen, die gepaart mit einer Bezugsherstellung zu weiteren geschichtlichen Zeugnissen, die Möglichkeit für den Lernenden schafft, das beschriebene, und bereits interpretierte, geschichtliche Zeugnis in einen tiefgreifenden Ursache-Wirkung-Zusammenhang in das historische Universum einzuordnen.
Es folgt der mentale Gewinn eines historischen Sachurteils.
Die geschichtliche Bedeutung  des historischen Zeugnisses wird mit der sozialen und persönlichen Betroffenheit des Selbigen in Bezug gesetzt.
Individuelle Fragestellungen bringen den Lernenden immer näher an eine umfassende kognitive Beurteilung des Eingeordneten. Dadurch manifestiert sich im Lernenden ein historisches Werturteil, welches im Individuum Reflexionen in vielerlei Situationen auslösen wird.
Somit kann zukünftiges Denken, Kommunizieren und Handeln der Person grundlegend beeinflusst werden. Auch durch eine Darstellung der individuellen historischen Lernentwicklung kann das Verständnis historischer Sachverhalte verbessert werden.
Ein Hinterfragen des eigenen Werturteils kann ebenfalls den Anfang historischen Lernens bei einer Person begünstigen. <ref>Susanne Popp & Bernd Schönemann(Hrsg.): Schriften zur Geschichtsdidaktik: Historische Kompetenzen und Museen: „Vom „Hinschauen und Nachfragen“ zu Sachanalyse, Sachurteil und Werturteil“, Aufsatz von Peter Gautschi, S.48-61</ref>
====Kompetenzen des historischen Lernens====
Gautschi definiert in Anlehnung an Eckhard Klieme den Begriff Kompetenz für historisches Lernen folgendermaßen:
„Kompetenzen für historisches Lernen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um ihre Aufmerksamkeit auf das historische Universum zu richten, dabei ausgewählte Aspekte wahrzunehmen, das Wahrgenommene entlang eigener Fragestellungen zu deuten, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um historisches Lernen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“ <ref>Gautschi, S.52</ref>
Zu nennen sind an dieser Stelle sechs aufeinander aufbauende Kompetenzbereiche historischen Lernens, welche allerdings nicht trennscharf voneinander separiert werden können, und demnach häufig miteinander verbunden sind:
Die Wahrnehmungskompetenz, die Erschließungskompetenz, die Interpretationskompetenz, die Urteilskompetenz, die Narrationskompetenz und die Reflexionskompetenz:
Wahrnehmungskompetenz: Die Wahrnehmungskompetenz bezeichnet die grundlegende Fähigkeit, durch Motivation und Interesse an einem historischen Sachverhalt, bewusst ein gezieltes Augenmerk auf Spuren und auf bis heute erhaltenes der Vergangenheit zu richten, um historische Zeugnisse ausfindig zu machen.
Erschließungskompetenz: Das gezielte Zurechtfinden und Auswählen, der auf einen historischen Sachverhalt passenden Quellen, in Verbindung mit den Kenntnissen der fachmännischen Entschlüsselung der vorliegenden Zeugnisse, wird als Erschließungskompetenz bezeichnet.
Diese Kompetenz ist der Schlüssel zur Sachanalyse.
Interpretationskompetenz:  Die Interpretationskompetenz ermöglicht nach gebildeter Sachanalyse eine interpretierende Übertragung in ein weitreichenderes Ursache-Wirkungs-Gefüge.
Dadurch kann das historische Sachurteil ausgebildet werden.
Urteilskompetenz: Die Urteilskompetenz entspricht der Fähigkeit Geschichte zu deuten.
Gegenwärtige oder zukünftige Zustände werden mit historischen Sachverhalten abgeglichen, um Urteile zu fällen oder Lösungswege für das individuelle Handeln zu folgern.
Eine ausgeprägte Urteilskompetenz ermöglicht die Ausbildung eines Werturteils aus dem zuvor erarbeiteten Sachurteil.
Narrationskompetenz: Bezeichnend für die Narrationskompetenz ist die Befähigung, durch eine synthetische Denkweise aus vergangenem Geschehen, einen Teil der Geschichte zu rekonstruieren und diesen Dritten vergegenwärtigen zu können.
Reflexionskompetenz: Das Suchen einer gewollten Begegnung mit dem geschichtlichen Sachverhalt und einer gezielten und ausgeprägten Auseinandersetzung desgleichen, steht für die letzte von Gautschi genannte, und im Lernenden auszubildende Fähigkeit und wird als Reflexionskompetenz bezeichnet.
Diese Kompetenz ist als antreibender Motor des durativen und wertausbildenden Geschichtslernens zu verstehen. Der Lernende lernt fortan systematisch und intrinsisch.
Historische Inhalte ermöglichen erst die Ausbildung, Anwendung und umfassende Ausdifferenzierung der genannten Kompetenzen. Auch beim Besuch historischer Lernorte sollte darauf abgezielt werden, diese Kompetenzen zu erwerben und anschließend zu festigen. <ref> vgl. Gautschi, S.52</ref>


==Praxis==
==Praxis==
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====Idealtyp Erkundung====
====Idealtyp Erkundung====
[[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Re-Konstruktionskompetenz|Rekonstruktion]] von Geschichte anhand der Stätte selbst, sprich die Stätte selbst ist der Gegenstand des Lernens an der Rekonstruktion geleistet werden soll. Hierbei können z.B. Gebäude, Ensembles und historische Landschaften in den Blick genommen werden und nach ihrer  Funktion, dem Entstehungszusammenhang etc., gefragt werden, entweder mit dem Versuch die Stätte in ihrer Gänze zu betrachten oder mit gezielter Fragestellung. Schüler erkunden hierbei in kleinen Gruppen in ein vorgegebenes und fußläufiges Gebiet (z.B. Straßen, ein Einkaufszentrum, öffentliche Einrichtungen usw.) systematisch unter verschiedenen Fragestellungen und Arbeitsaufträgen. Die Lehrperson sollte im Vorfeld eine Vorerkundung bestreiten, das bedeutet Informationsbeschaffung, mögliche Probleme während des Lernens prüfen und Möglichkeiten zur Hilfestellung vor Ort klären, um ein freies, erfolgreiches und sicheres Arbeiten vor Ort zu garantieren. Eventuelle Kosten sind mit den Erziehungsberechtigten abzusprechen. <ref> vgl. Mayer 2011, S.399 </ref>
Rekonstruktion von Geschichte anhand der Stätte selbst, sprich die Stätte selbst ist der Gegenstand des Lernens an der Rekonstruktion geleistet werden soll. Hierbei können z.B. Gebäude, Ensembles und historische Landschaften in den Blick genommen werden und nach ihrer  Funktion, dem Entstehungszusammenhang etc., gefragt werden, entweder mit dem Versuch die Stätte in ihrer Gänze zu betrachten oder mit gezielter Fragestellung. Zur Strukturierung kann ein dynamischer Kompetenzkatalog dienen, der auf den speziellen Ort angepasst werden kann.
In einer Vorbereitungsphase soll den Schülern Basiswissen zum Erkundungsort, Ablauf und Ziel sowie logistische Aspekte vermittelt werden. Dies geschieht in einer vorgelagerten Unterrichtsreihe. Quizfragen oder Lernrätsel sind Motivationsformen, die das Interesse und die Aufmerksamkeit der Schüler auf Dauer aufrecht halten können.
Die Nachbereitung einer Erkundung kann im Sinne eines Resümees der Schüler zum Unterrichtsgang erfolgen. Die reinen Lernergebnissen und die Aufbereitung der Eindrücke und Erlebnisse sind ebenfalls von Bedeutung. <ref>Petra Sauerborn/Thomas Brühne:Didaktik des außerschulischen Lernens.3.Aufl.Baltmannsweiler 2010, S.63-83 </ref>
 
Zur Strukturierung kann ein dynamischer Kompetenzkatalog dienen, der auf den speziellen Ort angepasst werden kann.


'''Dynamischer Kompetenzkatalog'''<ref> vgl. Mayer 2011, 399 </ref>
'''Dynamischer Kompetenzkatalog'''<ref> vgl. Mayer 2011, 399 </ref>
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====Idealtyp Rekonstruktion historischer Ereignisse an ihrem historischen Ort====
====Idealtyp Rekonstruktion historischer Ereignisse an ihrem historischen Ort====
Hierbei liegt der Fokus auf der Rekonstruktion eines Ereignisses, welches an einem bestimmten Ort stattgefunden hat, weniger auf dem Ort selbst. Auch wenn bezweifelt werden darf, dass die Rekonstruktion eines Ereignisses an einem Ort an dem selbst keine Spuren mehr zu sehen sind mit jeder Gruppe SuS durchführbar ist, so kann es durchaus interessant sein, einem, (vorher) anhand von Quellen erarbeiteten Sachverhalt, einen Ort und damit eine topographische Verankerung, zu geben.  Die Rekonstruktion anhand von Erzählungen, Quellen, medialen Veranschaulichungen, Zeitzeugen etc. kann im Vorfeld, besser jedoch am Ort selbst stattfinden. Hierbei spielen vor allem der situative Aspekt, die wahrgenommene Atmosphäre eines Ortes eine Rolle, um die Erkenntnis, dass zum umfassenden Verständnis eines Ortes notwendig ist, sich verschiedener Quellen zu bedienen. So können auch  oberflächlich betrachtet unauffällige Orten, ins Spiel kommen.<ref> vgl. Mayer 2011, 400 </ref>
Hierbei liegt der Fokus auf der Rekonstruktion eines Ereignisses, welches an einem bestimmten Ort stattgefunden hat, weniger auf dem Ort selbst. Auch wenn bezweifelt werden darf, dass die Rekonstruktion eines Ereignisses an einem Ort an dem selbst keine Spuren mehr zu sehen sind mit jeder Gruppe SuS durchführbar ist, so kann es durchaus interessant sein, einem, (vorher) anhand von Quellen erarbeiteten Sachverhalt, einen Ort und damit eine topographische Verankerung, zu geben.  Die Rekonstruktion anhand von Erzählungen, Quellen, medialen Veranschaulichungen, Zeitzeugen etc. kann im Vorfeld, besser jedoch am Ort selbst stattfinden. Hierbei spielen vor allem der situative Aspekt, die wahrgenommene Atmosphäre eines Ortes eine Rolle, um die Erkenntnis, dass zum umfassenden Verständnis eines Ortes notwendig ist, sich verschiedener Quellen zu bedienen. So können auch  oberflächlich betrachtet unauffällige Orten, ins Spiel kommen.<ref> vgl. Mayer 2011, 400 </ref>


====Hinterfragen gedeuteter Geschichte====
====Hinterfragen gedeuteter Geschichte====
Da historische Orte sehr oft Plätze bereits gedeuteter Geschichte sind, ist es wichtig, den SuS die Fähigkeit zu vermitteln, diese Deutungen zu hinterfragen. Explizite Deutung finden sich  z.B. bei Denkmälern oder Gedenkstätten, Verweise in [[Der Film/Filmanalyse|Film]] und [[Das Bild|Bild]], Gespräche mit Zeitzeugen, Mythen, Legenden und Sagen, die sich um historische Orte ranken etc. Vorgegebene Deutungen sind aber auch und vor allen Dingen in der öffentlichen [[Grundlagen der Geschichtskultur|Geschichtskultur]] vorhanden, besonders in Formen des Reenactment, historischer Märkte und Festen, Rollen- und Computerspielen etc. Die SuS sollen die Deutungen erkennen, analysieren und mit kontrollierter Rekonstruktion vergleichen.<ref> vgl. Mayer 2011, 401 </ref>
Da historische Orte sehr oft Plätze bereits gedeuteter Geschichte sind, ist es wichtig, den SuS die Fähigkeit zu vermitteln, diese Deutungen zu hinterfragen. Explizite Deutung finden sich  z.B. bei Denkmälern oder Gedenkstätten, Verweise in Film und [[Das Bild|Bild]], Gespräche mit Zeitzeugen, Mythen, Legenden und Sagen, die sich um historische Orte ranken etc. Vorgegebene Deutungen sind aber auch und vor allen Dingen in der öffentlichen [[Grundlagen der Geschichtskultur|Geschichtskultur]] vorhanden, besonders in Formen des Reenactment, historischer Märkte und Festen, Rollen- und Computerspielen etc. Die SuS sollen die Deutungen erkennen, analysieren und mit kontrollierter Rekonstruktion vergleichen.<ref> vgl. Mayer 2011, 401 </ref>


Um die komplexe Wechselbeziehung eines Ortes und seiner Deutung zu erschließen, kann sich eines (erweiterbaren) Fragenkataloges bedient werden.
Um die komplexe Wechselbeziehung eines Ortes und seiner Deutung zu erschließen, kann sich eines (erweiterbaren) Fragenkataloges bedient werden.
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ausmessen, zeichnen, berechnen, fotografieren, filmen, zeigen, benennen, erläutern, vormachen, berichten, suchen, schätzen, skizzieren, abschreiten, fragen, raten.<ref> vgl. Mayer 2011, 403-404 </ref>
ausmessen, zeichnen, berechnen, fotografieren, filmen, zeigen, benennen, erläutern, vormachen, berichten, suchen, schätzen, skizzieren, abschreiten, fragen, raten.<ref> vgl. Mayer 2011, 403-404 </ref>
Bei der Erkundung kann es sich auch um ein spielerisches Element handeln, beispielsweise ein Lernzirkel/Stationen-Lernen oder auch eine Art Lernrallye , somit wird ein Weg in einer vorgegebenen Standortabfolge bestritten. Eine Routenplanung ergibt sich aus Frage-und Aufgabenstellungen, zum Beispiel:
 
-das Erfragen
-das [[Arbeit mit Karten|Karten]] lesen
-die Durchführung von Interviews
-das Erstellen und Ausfüllen von Fragebögen
-das Benutzen von Hilfsmitteln (Telefonbücher, Karten, Zeitungen, usw.)
-die Beachtung von Verkehrs- und anderen Verhaltensregeln
-die Suche nach Gebäuden oder Plätzen
-das Deuten von Symbolen<ref>vgl.Sauerborn/Brühne 2010, S.63-83</ref>
====Aufarbeitung durch Analyse und Deutung====
====Aufarbeitung durch Analyse und Deutung====
Das historische Lernen darf nicht bei der Feststellung des am Ort vorgefundenen Konkreten stehen bleiben, sondern bedarf der Kontextualisierung durch weitere Materialien, beispielsweise zeitgenössischer Quellen und Darstellungen. Auch Rekonstruktionszeichnungen, evtl. für den Vergleich der Arbeiten der SuS oder wissenschaftliche Texte, Karten und Lexika können sich dazu eignen. Bei der Aufarbeitung gilt der Grundsatz der Methodenvielfalt, jeweils an die Bedürfnisse des Ortes und der SuS angepasst. Es gilt die Imagination zuzulassen und zu fördern und frühere Erkenntnisse anschaulich werden zu lassen.
Das historische Lernen darf nicht bei der Feststellung des am Ort vorgefundenen Konkreten stehen bleiben, sondern bedarf der Kontextualisierung durch weitere Materialien, beispielsweise zeitgenössischer Quellen und Darstellungen. Auch Rekonstruktionszeichnungen, evtl. für den Vergleich der Arbeiten der SuS oder wissenschaftliche Texte, Karten und Lexika können sich dazu eignen. Bei der Aufarbeitung gilt der Grundsatz der Methodenvielfalt, jeweils an die Bedürfnisse des Ortes und der SuS angepasst. Es gilt die Imagination zuzulassen und zu fördern und frühere Erkenntnisse anschaulich werden zu lassen.
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Erstellen von Führungsblättern zu einzelnen Orten, oder Stadtführern mit einer bestimmten Zielgruppe, unter Umständen auch als Internet-Präsentation.<ref> vgl. Mayer 2011, 404-405 </ref>
Erstellen von Führungsblättern zu einzelnen Orten, oder Stadtführern mit einer bestimmten Zielgruppe, unter Umständen auch als Internet-Präsentation.<ref> vgl. Mayer 2011, 404-405 </ref>


==Die Lehrerrolle im außerschulischen Unterricht beziehungsweise beim Besuch historischer Lernorte  <ref>Petra Sauerborn/ Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 3. Aufl. Baltmannsweiler 2010, S.66-71</ref> <ref>Seminar „Lernen und Didaktik“ von Herrn Prof. Dr. Gleser  an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe im Sommersemester 2014</ref>  ==
=== Planung des außerschulischen Lernens - ein methodischer Dreischritt ===
 
Der außerschulische Unterricht stellt besondere Anforderungen an die Lehrerrolle, betreffend der jeweiligen Voraussetzungen und Fähigkeiten des Lehrers. Außerdem unterscheidet sich auch die Gestaltung von außerschulischem Unterricht, von jenem in gewohnter Umgebung.
 
Die Anregung zur Fächerübergreifung und –kooperation stellt an die Lehrperson besondere Ansprüche: Es müssen neben einer klassischen didaktischen Analyse und einer unterrichtsnahen Schwierigkeitsanalyse, explizit auf den außerschulischen Lernort mit historischem Hintergrund passende, didaktisch-methodische Überlegungen angestellt werden.
Beim Besuch eines historischen Lernorts sollte der Bildungsplan und die Schulcurricula geprüft und mit den Lernzielen abgeglichen werden.
Des Weiteren sind gute Fertigkeiten in der Planung und Gestaltung gefordert, sowie schulinterne und inhaltliche Absprachen erforderlich.
Hauptaufgabe ist in erster Linie die Organisation und die Planung des Besuchs des außerschulischen Lernorts. Es wäre von Vorteil, wenn der besuchte historische Lernort auch den Lehrer intrinsisch motiviert und interessiert. Grundlegend für einen authentischen, außerschulischen Unterricht ist ein vom Konzept überzeugter Lehrer, dessen Motivation auf die Schüler übergeht. Der Lehrer organisiert und gibt der Klasse, beziehungsweise den Projektgruppen, Anregungen und Impulse bei kognitiven Blockaden.
 
Die Lehrperson muss über die Fähigkeit verfügen in den Hintergrund treten zu können, um eine explorative Unterrichtssituation zu schaffen.
Die Möglichkeit eines vollständig in den Hintergrund tretenden Lehrers ist allerdings erst bei älteren Schülern gegeben, da der Lehrer seine Aufsichtspflicht, auch in seiner außerschulischen „passiven“ Rolle, erfüllen muss.
Er fungiert vor allem als Lernberater und Einleiter des Lernprozesses und soll vor Ort Arbeitsanregungen geben. Beim außerschulischen Unterricht hat man es mit einer differenten Lehrerrolle zu tun. Der Lehrer kann entweder die oben genannten Rollen übernehmen, oder auch als Moderator aktiv werden.
Dennoch sind Hilfestellungen im außerschulischen Unterricht grundlegend und können besonders bei komplizierten Klassen einen roten Faden beim Besuch historischer Lernorte darstellen. 
Zur Gestaltung von außerschulischem Unterricht gibt es zwei Möglichkeiten: einerseits die komplette Planung, Durchführung und Nachbereitung oder andererseits die reine Ergebnissicherung, gepaart mit Schülerselbständigkeit- und Motivation. 
Die Lehrperson sollte den Schülern im außerschulischen Projektunterricht große Freiheiten in der Vorbereitung, der eigentlichen Projektphase und auch in der Nachbereitung bieten.
 
== Planung des außerschulischen Lernens - ein methodischer Dreischritt ==


Um nun konkret einen außerschulischen Lerngang durchzuführen, bietet es sich an, folgenden methodischen Dreischritt aus Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung, anzuwenden.
Um nun konkret einen außerschulischen Lerngang durchzuführen, bietet es sich an, folgenden methodischen Dreischritt aus Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung, anzuwenden.


===  Vorbereitung ===
====  Vorbereitung ====


Die Vorbereitung erfolgt zum größten Teil im Klassenraum. Sie umfasst folgende Bereiche <ref>Petra Sauerborn & Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 4. Aufl. Baltmannsweiler 2012</ref>:
Die Vorbereitung erfolgt zum größten Teil im Klassenraum. Sie umfasst folgende Bereiche <ref>Petra Sauerborn & Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 4. Aufl. Baltmannsweiler 2012</ref>:
# Entscheidungen über organisatorische Abläufe, wie Ort, Zeit, Termin, Logistik, Einwilligungserklärung der Schulleitung und der Eltern, nötige Begleitpersonen…
# Entscheidungen über organisatorische Abläufe, wie Ort, Zeit, Termin, Logistik, Einwilligungserklärung der Schulleitung und der Eltern, nötige Begleitpersonen…
# Die vorpädagogische Sachstrukturanalyse wie Informationsmaterial zum Lernort, Ansprechpartner vor Ort, Vorexkursion,…
# Die vorpädagogische Sachstrukturanalyse wie Informationsmaterial zum Lernort, Ansprechpartner vor Ort, Vorexkursion,…
# Die didaktisch-methodische Vorüberlegung dient der Ermittlung von Vorwissen und Vorerfahrungen der Schüler. Der Lehrer kann dieses Vorwissen strukturieren und zur didaktischen Analyse des außerschulischen Lernorts nutzen. Die Schüler können sich so der Thematik annähern. Durch die Verknüpfung ihres Vorwissens und ihrer Vorerfahrung mit neuen Informationen kristallisieren sich erste Handlungs- und Lernziele heraus. In heterogenen Klassen ist es so auch möglich [[Differenzierung|Differenzierungsüberlegungen]] bezüglich der Lern- und Kompetenzziele vorzunehmen.
# Die didaktisch-methodische Vorüberlegung dient der Ermittlung von Vorwissen und Vorerfahrungen der Schüler. Der Lehrer kann dieses Vorwissen strukturieren und zur didaktischen Analyse des außerschulischen Lernorts nutzen. Die Schüler können sich so der Thematik annähern. Durch die Verknüpfung ihres Vorwissens und ihrer Vorerfahrung mit neuen Informationen kristallisieren sich erste Handlungs- und Lernziele heraus. In heterogenen Klassen ist es so auch möglich Differenzierungsüberlegungen bezüglich der Lern- und Kompetenzziele vorzunehmen.
# Benötigte Materialien sollten sich die Schüler möglichst eigenständig erarbeiten. (Bsp.: Fragen an den Lernort, Anschauungsmaterial, wie werden Eindrücke notiert, werden Aufnahmemedien benötigt,…)
# Benötigte Materialien sollten sich die Schüler möglichst eigenständig erarbeiten. (Bsp.: Fragen an den Lernort, Anschauungsmaterial, wie werden Eindrücke notiert, werden Aufnahmemedien benötigt,…)
# Die erzieherische Komponente der Vorbereitung bedeutet, dass mit den Schülern wichtige Verhaltensregeln und eindeutige Abmachungen besprochen werden, die am Lernort gelten. Die Schüler müssen diese kennen, akzeptieren und nachvollziehen. Falls notwendig, müssen auch Sicherheitshinweise gegeben werden.
# Die erzieherische Komponente der Vorbereitung bedeutet, dass mit den Schülern wichtige Verhaltensregeln und eindeutige Abmachungen besprochen werden, die am Lernort gelten. Die Schüler müssen diese kennen, akzeptieren und nachvollziehen. Falls notwendig, müssen auch Sicherheitshinweise gegeben werden.
# Der letzte Punkt der Vorbereitung ist die Standort- und Routenplanung. Es handelt sich um ein Planungsraster, das die Auswahl der unterrichtsplanerischen Elemente, wie Sozial- und Aktionsform, Mikromethode, Lern- und Kompetenzziel, usw. an den verschiedenen Standorten der Route erfasst.
# Der letzte Punkt der Vorbereitung ist die Standort- und Routenplanung. Es handelt sich um ein Planungsraster, das die Auswahl der unterrichtsplanerischen Elemente, wie Sozial- und Aktionsform, Mikromethode, Lern- und Kompetenzziel, usw. an den verschiedenen Standorten der Route erfasst.


===Durchführung ===
====Durchführung ====


Die Durchführung des außerschulischen Lernens kann in drei Begegnungsformen erfolgen <ref> Karlheinz Burk & Claus Claussen: Lernorte außerhalb des Klassenzimmers I, Didaktische Grundlegung und Beispiele, Arbeitskreis Grundschule e.V., Beiträge zur Reform der Grundschule, Band 45. Frankfurt am Main 1980 </ref>.
Die Durchführung des außerschulischen Lernens kann in drei Begegnungsformen erfolgen <ref> Karlheinz Burk & Claus Claussen: Lernorte außerhalb des Klassenzimmers I, Didaktische Grundlegung und Beispiele, Arbeitskreis Grundschule e.V., Beiträge zur Reform der Grundschule, Band 45. Frankfurt am Main 1980 </ref>.


# Bei der punktuellen Begegnung handelt es sich um eine einmalige, isolierte Begegnung mit dem Lernort. Sie stellt die häufigste Begegnungsform des außerschulischen Lernens dar. Hierbei ist es wichtig, die Lern- und Kompetenzziele nicht zu umfangreich und zu abstrakt zu gestalten. Eine vorherige intensive Analyse und Reduktion sind unabdingbar. Bei der punktuellen Begegnung sind offene Lernformen zu bevorzugen, auch wenn bei guter Vorbereitung und didaktischer Begründung strukturierte Lernformen denkbar sind.
# Bei der punktuellen Begegnung handelt es sich um eine einmalige, isolierte Begegnung mit dem Lernort. Sie stellt die häufigste Begegnungsform des außerschulischen Lernens dar. Hierbei ist es wichtig, die Lern- und Kompetenzziele nicht zu umfangreich und zu abstrakt zu gestalten. Eine vorherige intensive Analyse und Reduktion sind unabdingbar. Bei der punktuellen Begegnung sind offene Lernformen zu bevorzugen, auch wenn bei guter Vorbereitung und didaktischer Begründung strukturierte Lernformen denkbar sind.
# Die intensive Begegnung erfordert eine ausführliche Vorbereitung und stellt eine zeitlich längere oder wiederholte Begegnung mit dem Lernort dar. Sie ermöglicht ein Erarbeiten spezifischer Frage- und [[Problemorientierung im Geschichtsunterricht|Problemstellungen]]. Ziel ist ein möglichst eigenständiges Arbeiten der Schüler mit einer Vielfalt an Methoden.
# Die intensive Begegnung erfordert eine ausführliche Vorbereitung und stellt eine zeitlich längere oder wiederholte Begegnung mit dem Lernort dar. Sie ermöglicht ein Erarbeiten spezifischer Frage- und Problemstellungen. Ziel ist ein möglichst eigenständiges Arbeiten der Schüler mit einer Vielfalt an Methoden.
# Die projektorientierte Begegnung umfasst eine mehrmalige Kontaktaufnahme mit dem Lernort innerhalb kurzer Zeit, zum Beispiel während Projektwochen. Sie bietet ausreichenden Spielraum für thematisch gebundene Lernformen.
# Die projektorientierte Begegnung umfasst eine mehrmalige Kontaktaufnahme mit dem Lernort innerhalb kurzer Zeit, zum Beispiel während Projektwochen. Sie bietet ausreichenden Spielraum für thematisch gebundene Lernformen.
Bei allen drei Begegnungsformen sollte die handelnde Auseinandersetzung mit dem Lernort im Vordergrund stehen. In der didaktisch-methodischen Gestaltung steht die Methodenvielfalt an erster Stelle (Bsp.: offener Unterricht, Stationenlernen, Freiarbeit, entdeckendes Lernen,…). Durch die handelnde Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand kommt es im Gehirn zur Verknüpfung unterschiedlicher Verarbeitungsprozeduren. Dies bedingt ein nachhaltiges Lernen. Um das ganzheitliche und langfristige Lernen zu steigern, ist es sinnvoll verschiedene Sinne anzusprechen (Methodenvielfalt!) <ref>Petra Sauerborn & Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 4. Aufl. Baltmannsweiler 2012</ref>.
Bei allen drei Begegnungsformen sollte die handelnde Auseinandersetzung mit dem Lernort im Vordergrund stehen. In der didaktisch-methodischen Gestaltung steht die Methodenvielfalt an erster Stelle (Bsp.: offener Unterricht, Stationenlernen, Freiarbeit, entdeckendes Lernen,…). Durch die handelnde Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand kommt es im Gehirn zur Verknüpfung unterschiedlicher Verarbeitungsprozeduren. Dies bedingt ein nachhaltiges Lernen. Um das ganzheitliche und langfristige Lernen zu steigern, ist es sinnvoll verschiedene Sinne anzusprechen (Methodenvielfalt!) <ref>Petra Sauerborn & Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 4. Aufl. Baltmannsweiler 2012</ref>.


=== Nachbereitung ===
==== Nachbereitung ====


In der Nachbereitung wird werden das Erlebte, das Erfahrene und das Beobachtete ausgewertet. Ziel ist es, oben genanntes zu reflektieren und das neu gewonnene Wissen mit dem eigenen Vorwissen zu verknüpfen und es in den eigenen Erfahrungshorizont einzuordnen. Entstandene Fragen werden mit der ganzen Klasse geklärt und diskutiert, um so das Gelernte besser zu speichern. Im Anschluss ist auch die Überleitung zu ähnlichen, komplexeren Themen möglich und gelingt meist gut. Jeder Schüler hat sich durch den außerschulischen Lerngang handelnd mit dem Lernort und seiner Thematik auseinandergesetzt und ein Vorwissen aufgebaut. Dieses kann nun leichter auf eine verwandte Thematik übertragen werden. Durch die handelnde Auseinandersetzung mit dem Lernort wird die Effizienz des Unterrichts um das vier- bis fünffache erhöht und es kommt zu einem verbesserten Lerneffekt. Wichtig ist auch die Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse. Auch hier steht eine große Methodenvielfalt zu Verfügung (Bsp.: Wandzeitung, Fotoreportage, Lerntagebuch,…). Die Ergebnispräsentation bietet eine Möglichkeit der Lernzielüberprüfung und der Ergebnissicherung des außerschulischen Lernens<ref>Petra Sauerborn & Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 4. Aufl. Baltmannsweiler 2012</ref>.
In der Nachbereitung wird werden das Erlebte, das Erfahrene und das Beobachtete ausgewertet. Ziel ist es, oben genanntes zu reflektieren und das neu gewonnene Wissen mit dem eigenen Vorwissen zu verknüpfen und es in den eigenen Erfahrungshorizont einzuordnen. Entstandene Fragen werden mit der ganzen Klasse geklärt und diskutiert, um so das Gelernte besser zu speichern. Im Anschluss ist auch die Überleitung zu ähnlichen, komplexeren Themen möglich und gelingt meist gut. Jeder Schüler hat sich durch den außerschulischen Lerngang handelnd mit dem Lernort und seiner Thematik auseinandergesetzt und ein Vorwissen aufgebaut. Dieses kann nun leichter auf eine verwandte Thematik übertragen werden. Durch die handelnde Auseinandersetzung mit dem Lernort wird die Effizienz des Unterrichts um das vier- bis fünffache erhöht und es kommt zu einem verbesserten Lerneffekt. Wichtig ist auch die Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse. Auch hier steht eine große Methodenvielfalt zu Verfügung (Bsp.: Wandzeitung, Fotoreportage, Lerntagebuch,…). Die Ergebnispräsentation bietet eine Möglichkeit der Lernzielüberprüfung und der Ergebnissicherung des außerschulischen Lernens<ref>Petra Sauerborn & Thomas Brühne: Didaktik des außerschulischen Lernens. 4. Aufl. Baltmannsweiler 2012</ref>.
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1. ‘‘Technische Perspektive (historische Medienkompetenz)‘‘:  
1. ‘‘Technische Perspektive (historische Medienkompetenz)‘‘:  
* Ausstattung der Bibliothek mit elektronischen [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht|Medien]] – Erleichterung der Literaturrecherche durch den elektronischen Katalog
* Ausstattung der Bibliothek mit elektronischen Medien – Erleichterung der Literaturrecherche durch den elektronischen Katalog
* Nutzung des Internets für Rechercheaufgaben im Sachunterricht
* Nutzung des Internets für Rechercheaufgaben im Sachunterricht
* Demonstrierung von Chancen und Gefahren der Technik (kritischer Umgang mit [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]])
* Demonstrierung von Chancen und Gefahren der Technik (kritischer Umgang mit [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]])
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* die Bibliotheksrallye (allgemein oder thematisch gebunden)
* die Bibliotheksrallye (allgemein oder thematisch gebunden)
::Nachdem den Schülern z.B. während eines Orientierungsbesuches der Aufbau einer Bibliothek gezeigt wurde, haben sie nun die Möglichkeit, in Gruppen die Welt der Bücher selbst zu entdecken. Hierbei ist es wichtig, den Schülern zu Beginn der Rallye den genauen Ablauf zu erklären, um sicherzustellen, dass die SuS auch in der Lage sind, an die gewünschten Informationen zu gelangen.
::Nachdem den Schülern z.B. während eines Orientierungsbesuches der Aufbau einer Bibliothek gezeigt wurde, haben sie nun die Möglichkeit, in Gruppen die Welt der Bücher selbst zu entdecken. Hierbei ist es wichtig, den Schülern zu Beginn der Rallye den genauen Ablauf zu erklären, um sicherzustellen, dass die SuS auch in der Lage sind, an die gewünschten Informationen zu gelangen.
* den [[Projektarbeit|Projekttag]]
* den Projekttag
::Diese Methode eignet sich besonders bei fächerübergreifenden Themen.
::Diese Methode eignet sich besonders bei fächerübergreifenden Themen.
* mein Buch vom Buch usw…
* mein Buch vom Buch usw…
::Die SuS legen ihr eigenes Buch an und befassen sich darin zum Beispiel mit der Geschichte des Buches ( [[Narration Grundlagen|Narration]] ).
::Die SuS legen ihr eigenes Buch an und befassen sich darin zum Beispiel mit der Geschichte des Buches ( [[Narration Grundlagen|Narration]] ).
==Pro und Kontra der außerschulischen Lernorte==
'''Pro''':


- Handlungsorientierter Umgang mit mehrperspektivischen Bildungsinhalten
- Freies und selbstgesteuertes Lernen
- Alltags-und Lebensweltorientierung
- Neue Inhalte, Medien und Methoden werden erschlossen
- Freiräume der Schüler
- Erfahrung von komplexen Zusammenhängen, erfahrbare Ausschnitte der Realität
- Eigenverantwortliches Handeln
- Mehrdimensionale Sinneswahrnehmung
- Gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe
- Das Bild der Schule in der Öffentlichkeit wird verbessert
'''Kontra''':
- Logistischer und organisatorischer Mehraufwand
- Erschwerte Leistungsbewertung
- Generelle Gefahren
- Veränderte Lernzielkontrolle
- Missbrauch der Freiräume
- Skepsis bei Eltern und Kollegium
- Gegebenenfalls Lehrplanvorgabe
- Gegebenenfalls erhöhter finanzieller Aufwand
- Disziplin und Klassengröße
- Die Öffentlichkeit wertet außerschulisches Lernen als reine Spaßveranstaltung ab
Beim Vergleich der negativen und positiven Aspekte des außerschulischen Lernens ist erkennbar, dass die positiven Auswirkungen die negativen Eigenschaften überwiegen. Ein außerschulischer Besuch vor Ort steigert die Motivation zum schulischen Lernen und macht den Lernstoff greifbarer und somit auch begreifbarer für die Schüler. Deswegen ist jeglicher Mehraufwand durchaus gerechtfertigt. <ref>Petra Sauerborn/Thomas Brühne:Didaktik des außerschulischen Lernens.3.Aufl.Baltmannsweiler 2010, S.63-83 </ref>


==Belege==
==Belege==
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''Müller, Carla und Karin Stober (Hrsg.)''. Kloster Maulbronn, Deutscher Kunstverlag GmbH: Berlin/München, 2013.===“
''Müller, Carla und Karin Stober (Hrsg.)''. Kloster Maulbronn, Deutscher Kunstverlag GmbH: Berlin/München, 2013.===“
''Sauerborn, Petra & Brühne, Thomas:'' Didaktik des außerschulischen Lernens. Baltmannsweiler 3.Auflage 2010
 
''Sauerborn, Petra & Brühne, Thomas:''  Didaktik des außerschulischen Lernens. Baltmannsweiler 4.Auflage 2012
''Sauerborn, Petra & Brühne, Thomas:''  Didaktik des außerschulischen Lernens. Baltmannsweiler 4.Auflage 2012


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''Ziegler, Walter:'' Die historische Exkursion. In: Hasch, Rudolf (Hrsg.): Landesgeschichte und Exkursion im Geschichtsunterricht. Donauwörth. 1978, S.109-126
''Ziegler, Walter:'' Die historische Exkursion. In: Hasch, Rudolf (Hrsg.): Landesgeschichte und Exkursion im Geschichtsunterricht. Donauwörth. 1978, S.109-126
‘‘Gautschi, Peter:‘‘ Vom „Hinschauen und Nachfragen“ zu Sachanalyse, Sachurteil und Werturteil. In: Susanne Popp & Bernd Schönemann(Hrsg.): Schriften zur Geschichtsdidaktik: Historische Kompetenzen und Museen. Schulz- Kirchner Verlag 2009


=== Einzelnachweise ===
=== Einzelnachweise ===


<references/>
<references/>

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