Bearbeiten von „Individualisierung und Differenzierung im GU

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[[Datei:Differenzierung Cartoon.jpg |mini|]]
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<ref> http://www.gsm-bremen.de/tl_files/gsm/images/01_unsere_schule_bilder/schulprofil/Differenzierung.jpg </ref>
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''Hans Traxler, Chancengleichheit, in: Michael Klant , [Hrsg.] , Schul-Spott : Karikaturen aus 2500 Jahren Pädagogik ,Fackelträger, Hannover 1983, S. 25''
   
   
Auf dem Bild sieht man einen Baum. Vor ihm stehen/ sitzen/ liegen verschiedene Tiere, wie zum Beispiel ein Vogel, Affen, Elefanten eine Robbe und ein Hund. Sie sehen in die Richtung eines Mannes, welcher vor ihnen an einem Schreibtisch sitzt. Von ihm aus geht eine Sprechblase in der Steht: „Die Aufgabe ist für alle gleich: Klettert auf den Baum!“.  
Auf dem Bild sieht man einen Baum. Vor ihm stehen/ sitzen/ liegen verschiedene Tiere, wie zum Beispiel ein Vogel, Affen, Elefanten eine Robbe und ein Hund. Sie sehen in die Richtung eines Mannes, welcher vor ihnen an einem Schreibtisch sitzt. Von ihm aus geht eine Sprechblase in der Steht: „Die Aufgabe ist für alle gleich: Klettert auf den Baum!“.  
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Innere Differenzierung kann sich dabei einerseits auf unterschiedliche Methoden und Medien beziehen, welche die Schülerinnen und Schüler einsetzen, um die gleichen Lernziele und -inhalte zu behandeln. Darüber hinaus kann innere Differenzierung auch bedeuten, dass die Schülerinnen und Schüler an unterschiedlichen Lerninhalten unterschiedliche Lernziele verfolgen. Als Möglichkeit für die Differenzierung der Lernziele nennt KLAFKI <ref> Klafki 1996 S. 182 f </ref> die Unterteilung des Curriculums in verbindliche Teile („Fundamentum“) und zusätzliche fakultative Teile („Additum“).  
Innere Differenzierung kann sich dabei einerseits auf unterschiedliche Methoden und Medien beziehen, welche die Schülerinnen und Schüler einsetzen, um die gleichen Lernziele und -inhalte zu behandeln. Darüber hinaus kann innere Differenzierung auch bedeuten, dass die Schülerinnen und Schüler an unterschiedlichen Lerninhalten unterschiedliche Lernziele verfolgen. Als Möglichkeit für die Differenzierung der Lernziele nennt KLAFKI <ref> Klafki 1996 S. 182 f </ref> die Unterteilung des Curriculums in verbindliche Teile („Fundamentum“) und zusätzliche fakultative Teile („Additum“).  
Als Voraussetzung für die Umsetzung innerer Differenzierung im Unterricht nennt KLAFKI <ref> Klafki 1996 S. 184 f </ref> das Vorhandensein von entsprechend differenzierten Arbeitsmaterialien, die gegebenenfalls von den Lehrerinnen und Lehrern entwickelt oder angepasst werden müssen, und [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Arbeitsform]]en und Arbeitstechniken, die Schülerinnen und Schüler für ein selbstständiges Arbeiten beherrschen müssen. Beide Aspekte stellen auch Schwierigkeiten bei der Etablierung innerer Differenzierung dar, denn das Erstellen der Materialien erfordert einen hohen Arbeitsaufwand, und die Arbeitsformen und -techniken bei den Schülerinnen und Schülern müssen sorgfältig vorbereitet sein.
Als Voraussetzung für die Umsetzung innerer Differenzierung im Unterricht nennt KLAFKI <ref> Klafki 1996 S. 184 f </ref> das Vorhandensein von entsprechend differenzierten Arbeitsmaterialien, die gegebenenfalls von den Lehrerinnen und Lehrern entwickelt oder angepasst werden müssen, und Arbeitsformen und Arbeitstechniken, die Schülerinnen und Schüler für ein selbstständiges Arbeiten beherrschen müssen. Beide Aspekte stellen auch Schwierigkeiten bei der Etablierung innerer Differenzierung dar, denn das Erstellen der Materialien erfordert einen hohen Arbeitsaufwand, und die Arbeitsformen und -techniken bei den Schülerinnen und Schülern müssen sorgfältig vorbereitet sein.


Über die bisherige Abgrenzung der Begriffe hinaus unterscheidet Hans Brügelmann <ref> Brügelmann 2000 S. 139 </ref> zwei Formen der inneren Differenzierung. Äußere Differenzierung wird in diesem Falle durch Selektion erreicht. Auch die Schülerinnen einer Grundschulklasse sind durch äußere Differenzierung in Form von Segregation von Schülerinnen in Sonderschulen getrennt. Daneben sind natürlich auch Formen äußerer Differenzierung innerhalb einer Schule möglich, z.B. durch Förderkurse <ref> Thorsten Kopp (2004): Heterogenität in der Schuleingangsphase. Einstellungen und Strategien von Lehrerinnen und Lehrern zum Umgang mit alters- und leistungsheterogenen Lerngruppen. Carl von Ossietzky Universität. Oldenburg. Online verfügbar unter http://www.thorstenkopp.de/download/diplomarbeit.pdf, zuletzt geprüft am 29.03.2013 </ref>.
Über die bisherige Abgrenzung der Begriffe hinaus unterscheidet Hans Brügelmann <ref> Brügelmann 2000 S. 139 </ref> zwei Formen der inneren Differenzierung. Äußere Differenzierung wird in diesem Falle durch Selektion erreicht. Auch die Schülerinnen einer Grundschulklasse sind durch äußere Differenzierung in Form von Segregation von Schülerinnen in Sonderschulen getrennt. Daneben sind natürlich auch Formen äußerer Differenzierung innerhalb einer Schule möglich, z.B. durch Förderkurse <ref> Thorsten Kopp (2004): Heterogenität in der Schuleingangsphase. Einstellungen und Strategien von Lehrerinnen und Lehrern zum Umgang mit alters- und leistungsheterogenen Lerngruppen. Carl von Ossietzky Universität. Oldenburg. Online verfügbar unter http://www.thorstenkopp.de/download/diplomarbeit.pdf, zuletzt geprüft am 29.03.2013 </ref>.
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=== Anforderungen an die Klasse ===
=== Anforderungen an die Klasse ===


Für die folgenden Umgangsweisen mit Heterogenität ist neben einer gut ausgebildeten Lehrkraft auch eine gut vorbereitete Klasse notwendig. Die [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]] der [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]] bzw. Teamarbeit ist dabei essentiell für alle nachfolgenden offenen Lernformen und Methoden zur Differenzierung: Die Gruppenarbeit ist eine Möglichkeit mit der herrschenden Heterogenität im Klassenzimmer umzugehen, Lehrerzentriertheit abzuschaffen und im Idealfall eine Entlastung der Lehrkraft herbeizuführen, sonst droht der Frontalunterricht die Schere zwischen leistungsschwachen und leistungsstarken SuS immer größer werden zu lassen. Um jedoch Gruppenarbeit zu einer produktiven [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Arbeitsform]] zu machen, sollte auch die Klasse die dafür nötigen soft skills erlernen. Andernfalls kommt es zu, oft durch die Lehrkräfte bemängelte, Unruhe und Disziplinlosigkeit und dies hat zur Folge, dass die Gruppenarbeit weiterhin nur als Randerscheinung neben dem Frontalunterricht besteht <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.78 und 81. </ref>.
Für die folgenden Umgangsweisen mit Heterogenität ist neben einer gut ausgebildeten Lehrkraft auch eine gut vorbereitete Klasse notwendig. Die [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]] der Gruppenarbeit bzw. Teamarbeit ist dabei essentiell für alle nachfolgenden offenen Lernformen und Methoden zur Differenzierung: Die Gruppenarbeit ist eine Möglichkeit mit der herrschenden Heterogenität im Klassenzimmer umzugehen, Lehrerzentriertheit abzuschaffen und im Idealfall eine Entlastung der Lehrkraft herbeizuführen, sonst droht der Frontalunterricht die Schere zwischen leistungsschwachen und leistungsstarken SuS immer größer werden zu lassen. Um jedoch Gruppenarbeit zu einer produktiven Arbeitsform zu machen, sollte auch die Klasse die dafür nötigen soft skills erlernen. Andernfalls kommt es zu, oft durch die Lehrkräfte bemängelte, Unruhe und Disziplinlosigkeit und dies hat zur Folge, dass die Gruppenarbeit weiterhin nur als Randerscheinung neben dem Frontalunterricht besteht <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.78 und 81. </ref>.


Eine Grundvoraussetzung für funktionierende Gruppenarbeiten und offene Lernformen sind die positiven Abhängigkeiten unter den SuS. Jeder Schüler soll von seinen Gruppenmitgliedern profitieren können und gewissermaßen abhängig sein. Sonst kann es dazu kommen, dass manche Gruppenmitglieder sich überhaupt nicht an der Arbeit beteiligen, während die übrigen die ganze Arbeit alleine erledigen. Die positive Abhängigkeit muss durch die Aufgabenstellung (z.B. Aufgabentrennung bei der Gestaltung eines Plakats) gewährleistet, sowie durch die Lehrkraft und die SuS innerhalb der Gruppen überwacht werden. Wichtig hierfür ist u.a. ein im Vorfeld festgelegtes Regelwerk, welches die Zusammenarbeit reglementiert und Verstöße entsprechend sanktioniert. Klippert setzt hierzu auf Sonderrollen, die den SuS zu Beginn der Gruppenarbeitsphasen zugewiesen werden, aber auch bei jeder Gruppenarbeit aufs Neue verteilt werden. Diese Sonderrollen beinhalten Funktionen wie etwa Regelwächter, Zeitwächter, Fahrplanwächter, Gesprächsleiter, Lernberater und Kontrolleure. Aus den Namen der Rollen lassen sich ihre jeweilige Funktion ableiten: Dabei fällt auf, dass die SuS die Aufgaben der Lehrkraft einnehmen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.173 ff. </ref>. Mit diesen Assistenten und Assistentinnen wird die Binnensteuerung der Klasse vereinfacht und die Lehrkraft von dem Druck, ständig zwischen den Gruppen hin- und herzuspringen, entlastet. Auch misslungene Gruppenarbeiten sollten besprochen und dabei die Ursachen von Störungen mit der Klassengemeinschaft analysiert werden. Gerade in den unteren Klassen der Sekundarstufen kann Teamfähigkeit der SuS durch sog. Teamtrainigswochen eingeübt werden. In dieser Woche soll die Klasse Gelegenheit dazu haben, Motivation, Regeln und soziale Kompetenzen der Gruppenarbeit zu erlernen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.174-175. </ref>.
Eine Grundvoraussetzung für funktionierende Gruppenarbeiten und offene Lernformen sind die positiven Abhängigkeiten unter den SuS. Jeder Schüler soll von seinen Gruppenmitgliedern profitieren können und gewissermaßen abhängig sein. Sonst kann es dazu kommen, dass manche Gruppenmitglieder sich überhaupt nicht an der Arbeit beteiligen, während die übrigen die ganze Arbeit alleine erledigen. Die positive Abhängigkeit muss durch die Aufgabenstellung (z.B. Aufgabentrennung bei der Gestaltung eines Plakats) gewährleistet, sowie durch die Lehrkraft und die SuS innerhalb der Gruppen überwacht werden. Wichtig hierfür ist u.a. ein im Vorfeld festgelegtes Regelwerk, welches die Zusammenarbeit reglementiert und Verstöße entsprechend sanktioniert. Klippert setzt hierzu auf Sonderrollen, die den SuS zu Beginn der Gruppenarbeitsphasen zugewiesen werden, aber auch bei jeder Gruppenarbeit aufs Neue verteilt werden. Diese Sonderrollen beinhalten Funktionen wie etwa Regelwächter, Zeitwächter, Fahrplanwächter, Gesprächsleiter, Lernberater und Kontrolleure. Aus den Namen der Rollen lassen sich ihre jeweilige Funktion ableiten: Dabei fällt auf, dass die SuS die Aufgaben der Lehrkraft einnehmen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.173 ff. </ref>. Mit diesen Assistenten und Assistentinnen wird die Binnensteuerung der Klasse vereinfacht und die Lehrkraft von dem Druck, ständig zwischen den Gruppen hin- und herzuspringen, entlastet. Auch misslungene Gruppenarbeiten sollten besprochen und dabei die Ursachen von Störungen mit der Klassengemeinschaft analysiert werden. Gerade in den unteren Klassen der Sekundarstufen kann Teamfähigkeit der SuS durch sog. Teamtrainigswochen eingeübt werden. In dieser Woche soll die Klasse Gelegenheit dazu haben, Motivation, Regeln und soziale Kompetenzen der Gruppenarbeit zu erlernen <ref> Vgl. Klippert, Heinz (2010): S.174-175. </ref>.

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