Bearbeiten von „Kreative und innovative Methoden im Geschichtsunterricht

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== Methode: Woher der Begriff kommt und wie er in der Geschichtsdidaktik verwendet wird ==
==Begrifflichkeit Methode: Woher der Begriff kommt und wie er in der Geschichtsdidaktik verwendet wird ==


Der Begriff [[Allgemeine Unterrichtsmethoden|Methode]] geht auf das griechische Wort méthodos zurück und beschreibt den Weg einer Untersuchung bzw. einen Weg zu etwas hin.<ref> vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Methode </ref>.  
Das Wort  Der Begriff [[Allgemeine Unterrichtsmethoden|Methode]] stammt vom griechischen Wort geht auf das griechische Wort méthodos zurück und beschreibt den Weg einer Untersuchung bzw. einen Weg zu etwas hin.<ref> vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Methode </ref>
 
In der Didaktik wird der Methodenbegriff für ganz unterschiedliche Sachverhalte verwendet.  
Die Didaktik verfügt über keinen einheitlichen Methodenbegriff. In Anlehnung an Wenzel werden Methoden als „in sich geschlossene Unterrichtsverfahren, die bestimmte Abläufe vorsehen und gewissen Regeln folgen.“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 6 </ref> beschrieben. Des Weiteren stellen Methoden, so Wenzel, die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen dar. Sie sind demzufolge Teil der Unterrrichtsplanung und sollten bewusst/reflektiert eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.6 </ref>
Die Didaktik verfügt über keinen einheitlichen Methodenbegriff. In Anlehnung an Wenzel werden Methoden als „in sich geschlossene Unterrichtsverfahren, die bestimmte Abläufe vorsehen und gewissen Regeln folgen.“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 6 </ref> beschrieben. Des Weiteren stellen Methoden, so Wenzel, die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen dar. Sie sind demzufolge Teil der Unterrrichtsplanung und sollten bewusst/reflektiert eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.6 </ref>


Die Methodik des GU unterscheidet, in Anlehnung an Arndt, zwischen drei Bedeutungen des Methodenbegriffs: Methode als historisches Erkenntnisverfahren, als Lehrmethoden und als Lernmethoden <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15</ref> Das historische Erkenntnisverfahren als Methode umfasst die Heuristik, Kritik und Interpretation und ist als solches lediglich in vereinfachter Form im Unterricht umsetzbar (z.B. [[Arbeit im Archiv|Archiv]], Zeitzeugenbefragung etc.). Die Lernmethoden sind, im Gegenteil zu den historischen Erkenntnismethoden, Kompetenzen  die Schüler/innen schrittweiße im Unterricht erlernen und erproben.  Diese Lernmethoden oder auch Arbeitstechniken genannt, beziehen sich meist auf den kompetenten Umgang mit [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und Schulen, somit die Medienkompetenz (z.B. Interpretation von [[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]], [[Das Bild|Bildern]] etc.). Eine dritte Bedeutung nimmt die Methode als Form der Lehrmethode ein. Sie dient dem Lehrenden, seinen Unterricht zu strukturieren und zu organisieren, um den Wissenserwerbsprozess möglichst zu optimieren <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15 </ref>.
Die Methodik des GU unterscheidet, in Anlehnung an Arndt, zwischen drei Bedeutungen des Methodenbegriffs: Methode als historisches Erkenntnisverfahren, als Lehrmethoden und als Lernmethoden <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15</ref>.
 
Das historische Erkenntnisverfahren als Methode umfasst die Heuristik, Kritik und Interpretation und ist als solches nur lediglich in vereinfachter Form im Unterricht umzusetzen umsetzbar (z.B. [[[[Arbeit im ArchiAv|rbeit im Archiv]], Zeitzeugenbefragung etc.). Die Lernmethoden sind, im Gegenteil zu den historischen Erkenntnismethoden, Kompetenzen  die Schüler/innen schrittweiße im Unterricht erlernen und erproben.  Diese Lernmethoden oder auch Arbeitstechniken genannt, beziehen sich meist auf den kompetenten Umgang mit [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und Schulen, somit die Medienkompetenz (z.B. Interpretation von [[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]], [[Das Bild|Bildern]] etc.). Eine dritte Bedeutung nimmt die Methode als Form der Lehrmethode ein. Sie dient dem Lehrenden, seinen Unterricht zu strukturieren und zu organisieren, um den Wissenserwerbsprozess möglichst zu optimieren <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15 </ref>.
Lehr-und Lernmethoden variieren von Fach zu Fach, ihr gemeinsames Ziel ist es jedoch Strategien zu vermitteln, die eine Bewältigung von strukturell ähnlichen Lehr- und Lernaufgaben ermöglichen.
Lehr-und Lernmethoden variieren von Fach zu Fach, ihr gemeinsames Ziel ist es jedoch Strategien zu vermitteln, die eine Bewältigung von strukturell ähnlichen Lehr- und Lernaufgaben ermöglichen.


==Die Bedeutung der Methoden für den Geschichtsunterricht==
==Warum brauchen wir Methoden im GU? Die Bedeutung der Methoden für den Geschichtsunterricht==


Zwei grundlegende Einsichten verdeutlichen, warum Methoden für den GU unerlässlich sind. Zum einen ist Geschichte nicht unmittelbar erfahrbar, sondern abhängig von historischen Quellen. Andererseits ist Geschichte ein Konstrukt. Es gibt  somit niemals die eine historische Wahrheit.<ref> vgl. Wunderer, Hartmann. Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II. Bergmann, Klaus/ Mayer, Ulrich/ Pandel, Hans-Jürgen/ Schneider, Gerhard (Hrsg.), Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag 2000. S.16</ref> Folglich ist das eigentliche Ziel des GU, ein generelles Hinterfragen von Geschichte und Medien. Dies soll durch den GU angeregt und gefördert werden.
Zwei grundlegende Einsichten verdeutlichen, warum im GU Methoden eingesetzt werden müssen Methoden für den GU unerlässlich sind. Zum einen ist Geschichte nicht unmittelbar anschaubar und somit erfahrbar, sondern abhängig von historischen Quellen. Andererseits ist Geschichte ein Konstrukt., es Es gibt also somit niemals die eine historische Wahrheit.<ref> vgl. Wunderer, Hartmann. Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II. Bergmann, Klaus/ Mayer, Ulrich/ Pandel, Hans-Jürgen/ Schneider, Gerhard (Hrsg.), Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag 2000. S.16</ref>. Folglich ist das eigentliche Ziel des GU, ein generelles Hinterfragen von Geschichte und von Medien, welche Geschichte vermitteln. Dieses soll durch den GU angeregt und gefördert werden.


Die Menge an Daten, die uns für das Hinterfragen von Geschichte zur Verfügung stehen, ist immens. Um diese große Masse an historischem Wissen, Quellen und Medien, einordnen, systematisieren, selektieren und deuten zu können, sind Methoden notwendig. Die Ziele des GU lassen sich weiter ausdifferenzieren, [http://geoges.ph-karlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Was_ist_Geschichtsbewusstsein%3F J. Pandel]nimmt dafür eine Unterteilung in Dimensionen vor, in denen jeweils ein bestimmtes Bewusstsein gefördert und gefordert wird. Für jede Dimension finden sich [http://geoges.ph-karlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Quelleninterpretation Quellen] und Medien.. Manche sind jedoch besser geeignet als andere, Methoden erleichtern das Selektieren von Quellen und Medien für einen Themenbereich und sind deshalb für den GU essentiell. Anhand verschiedener Merkmale z.B. Medien, Funktion, lassen sich Methoden kategorisieren.  
Die Menge an Daten, die uns für das Hinterfragen von Geschichte zur Verfügung stehen, ist immens. Um diese große Masse an historischem Wissen, Quellen und Medien, einordnen, systematisieren, selektieren und deuten zu können, sind Methoden notwendig. Die Ziele des GU lassen sich weiter ausdifferenzieren, [http://geoges.ph-karlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Was_ist_Geschichtsbewusstsein%3F J. Pandel]nimmt dafür eine Unterteilung in Dimensionen vor, in denen jeweils ein bestimmtes Bewusstsein gefördert und gefordert wird. Für jede Dimension finden sich [http://geoges.ph-karlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Quelleninterpretation Quellen] und Medien., doch manche sind besser geeignet, als andere. Manche sind jedoch besser geeignet als andere, Methoden erleichtern das Selektieren von Quellen und Medien für einen Themenbereich und sind deshalb für den GU essentiell. Anhand verschiedener Merkmale z.B. Medien, Funktion, lassen sich Methoden kategorisieren.  


Im Folgenden wird eine Unterteilung der Methoden in Unterrichtsphasen ([[Einstieg|Einstieg]], Informationsgewinnung und Sicherung) vorgenommen. Anhand von sechs Kriterien erfolgt eine kurze Vorstellung der Methoden, welche die Vorbereitung, Anwendung, sowie ein konkretes Unterrichtsbeispiel beinhaltet. Zusätzlich wird Bezug auf die angesprochene Dimension des [[Was ist Geschichtsbewusstsein?|Geschichtsbewusstseins]], nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsbewusstsein#Geschichtsbewusstsein_nach_Hans-J.C3.BCrgen_PandelJ.}] Pandel genommen.
Im Folgenden wird eine Unterteilung der Methoden in Unterrichtsphasen ([[[[Einstieg|Einstieg]], Informationsgewinnung und Sicherung) vorgenommen. Anhand von sechs Kriterien erfolgt eine kurze Vorstellung der Methoden, welche die Vorbereitung, Anwendung, sowie ein konkretes Unterrichtsbeispiel beinhaltet. Zusätzlich wird Bezug auf die angesprochene Dimension des [[Was ist Geschichtsbewusstsein?|Geschichtsbewusstseins]], nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsbewusstsein#Geschichtsbewusstsein_nach_Hans-J.C3.BCrgen_PandelJ.}] Pandel genommen.


3. Geschichtsunterricht heute
3. Geschichtsunterricht heute
Seit den 1990er Jahren erscheint die deutsche Bildungslandschaft nicht unveränderlich. Trotz aller Skepsis gegenüber den Ergebnissen von PISA und anderen Studien, haben diese jedoch eine Diskussion über die Effektivität von Unterricht, insbesondere des Geschichtsunterricht, ausgelöst. Es hat sich somit viel getan. [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziele]] wurden durch Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler zu erreichen haben, ersetzt. Da die Entwicklung bis heute in Gang ist, ist auch in naher Zukunft kein Ende der Gespräche um Bildungsstandards und [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung|Kompetenzorientierung]] abzusehen. Es bleibt weiterhin spannend. Immer wieder erscheinen neue Konzepte, Theorien, Ideen, kurzum Beiträge zur Diskussion über Bildungsstandards und Kompetenzorientierung.  Zurzeit steht die Frage nach dem Verhältnis von Lernzielen, Kompetenzen und Standards sowie nach der Benennung und Hierarchisierung von Kompetenzen und dem Entwurf eines einheitlichen Kompetenzentwicklungsmodell im Mittelpunkt. Aufgrund der in Deutschland vorherrschenden Kulturhoheit der einzelnen Bundesländer existieren unterschiedliche Bildungs- bzw. Lehrpläne, die die Diskussion um Vereinheitlichung weiter verschärfen. Bezogen auf das Fach Geschichte besteht jedoch Einigkeit darüber, dass Schülerinnen und Schüler Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben sollen, Quellen auszuwählen und zu interpretieren. Da Quellen nach Schneider das wichtigste Medium des Geschichtsunterrichts darstellen, bilden die oben genannten Kompetenzen die Schlüsselkompetenzen, wichtigste Kompetenzen, des Faches Geschichte. <ref> vgl. Barricelli, Michele. Lücke, Martin. Handbuch Praxis des Geschichtsunterricht. Band 2. Wochenschauverlag 2012. S. 11 f. </ref>
Seit den 1990er Jahren erscheint die deutsche Bildungslandschaft nicht unveränderlich. Trotz aller Skepsis gegenüber den Ergebnissen von PISA und anderen Studien, haben diese jedoch eine Diskussion über die Effektivität von Unterricht, insbesondere des Geschichtsunterricht, ausgelöst. Es hat sich somit viel getan. [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziele]] wurden durch Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler zu erreichen haben, ersetzt. Da die Entwicklung bis heute in Gang ist, ist auch in naher Zukunft kein Ende der Gespräche um Bildungsstandards und [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung|Kompetenzorientierung]] abzusehen. Es bleibt weiterhin spannend. Immer wieder erscheinen neue Konzepte, Theorien, Ideen, kurzum Beiträge zur Diskussion über Bildungsstandards und Kompetenzorientierung.  . Zurzeit steht die Frage nach dem Verhältnis von Lernzielen, Kompetenzen und Standards sowie nach der Benennung und Hierarchisierung von Kompetenzen und dem Entwurf eines einheitlichen Kompetenzentwicklungsmodell im Mittelpunkt. Aufgrund der in Deutschland vorherrschenden Kulturhoheit der einzelnen Bundesländer existieren unterschiedliche Bildungs- bzw. Lehrpläne, die die Diskussion um Vereinheitlichung weiter verschärfen. Bezogen auf das Fach Geschichte besteht jedoch Einigkeit darüber, dass Schülerinnen und Schüler Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben sollen, Quellen auszuwählen und zu interpretieren. Da Quellen nach Schneider das wichtigste Medium des Geschichtsunterrichts darstellen, bilden die oben genannten Kompetenzen die Schlüsselkompetenzen, wichtigste Kompetenzen, des Faches Geschichte. <ref> vgl. Barricelli, Michele. Lücke, Martin. Handbuch Praxis des Geschichtsunterricht. Band 2. Wochenschauverlag 2012. S. 11 f. </ref>
Der Gedanke, Schülerinnen und Schülern mit Hilfe der [[Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Sek.I)|Quellenarbeit]] eine Deutungs- und Reflexionskompetenz zu vermitteln bzw. sie bei der Entwicklung einer solchen als Lehrkraft zu unterstützen, ist nicht neu. Er lässt sich bereits im instruierenden Geschichtsunterricht der 1950er und 1960er Jahre finden, im Zuge dessen SuS durch selbständiges Suchen, Forschen und Entdecken ein [[Problemorientierung im Geschichtsunterricht|Problembewusstsein]] entwickeln und zu historischen Einsichten gelangen sollen. Im Geschichtsunterricht geht es demnach primär darum, dass sich Schülerinnen und Schüler selbständig mit historischem Material, Quellen, auseinandersetzen. Erklärungen sollen somit nicht übernommen, sondern selbst entworfen werden. Diese Neuausrichtung wurde an einem Wandel der Schulbücher von einem Lehr- zu einem Arbeitsbuch in den 1970er Jahren deutlich. Die Anzahl an Quellen in den Schulbüchern nahm zu. Da SuS mit der Interpretation der Quellen jedoch oftmals überfordert waren, wurden seit den 1990er Jahren vermehrt Bildquellen abgedruckt, die den SuS das Interpretieren erleichtern sollten. <ref> vgl. Barricelli, Michele. Lücke, Martin. Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts. Band 2. Wochenschauverlag 2012. S. 12 f. </ref>
Der Gedanke, Schülerinnen und Schülern mit Hilfe der [[Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Sek.I)|Quellenarbeit]] eine Deutungs- und Reflexionskompetenz zu vermitteln bzw. sie bei der Entwicklung einer solchen als Lehrkraft zu unterstützen, ist nicht neu. Er lässt sich bereits im instruierenden Geschichtsunterricht der 1950er und 1960er Jahre finden, im Zuge dessen SuS durch selbständiges Suchen, Forschen und Entdecken ein [[Problemorientierung im Geschichtsunterricht|Problembewusstsein]] entwickeln und zu historischen Einsichten gelangen sollen. Im Geschichtsunterricht geht es demnach primär darum, dass sich Schülerinnen und Schüler selbständig mit historischem Material, Quellen, auseinandersetzen. Erklärungen sollen somit nicht übernommen, sondern selbst entworfen werden. Diese Neuausrichtung wurde an einem Wandel der Schulbücher von einem Lehr- zu einem Arbeitsbuch in den 1970er Jahren deutlich. Die Anzahl an Quellen in den Schulbüchern nahm zu. Da SuS mit der Interpretation der Quellen jedoch oftmals überfordert waren, wurden seit den 1990er Jahren vermehrt Bildquellen abgedruckt, die den SuS das Interpretieren erleichtern sollten. <ref> vgl. Barricelli, Michele. Lücke, Martin. Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts. Band 2. Wochenschauverlag 2012. S. 12 f. </ref>
Daran wird deutlich, dass die Neuausrichtung spätestens seit den 1970er Jahren nicht mehr nur auf theoretischer, sondern auch auf praktischer Ebene, im Unterricht, wirksam wurde. Quellenarbeit ist für den Geschichtsunterricht nach wie vor unerlässlich, da sie, wie bereits erwähnt, eine Schlüsselkompetenz darstellt, die die Schülerinnen und Schüler im Fach Geschichte erwerben sollen. Aufgrund der Aktualität der Diskussion um Kompetenzorientierung und Standards wird diese heute jedoch anders gestaltet als früher.
Daran wird deutlich, dass die Neuausrichtung spätestens seit den 1970er Jahren nicht mehr nur auf theoretischer, sondern auch auf praktischer Ebene, im Unterricht, wirksam wurde. Quellenarbeit ist für den Geschichtsunterricht nach wie vor unerlässlich, da sie, wie bereits erwähnt, eine Schlüsselkompetenz darstellt, die die Schülerinnen und Schüler im Fach Geschichte erwerben sollen. Aufgrund der Aktualität der Diskussion um Kompetenzorientierung und Standards wird diese heute jedoch anders gestaltet als früher.
Die bedeutendsten Unterschiede liegen insbesondere darin, dass Geschichtsunterricht offener gestaltet wird. Die Öffnung des Geschichtsunterrichts besteht darin, dass in großen Teilen der [[Einführung in die Grundlagen der Fachdidaktik|Geschichtsdidaktik]] der Begriff des Konstruktivismus vorherrschend ist. Diese besagt, dass die SuS Kenntnisse und Fähigkeiten mit Hilfe von individuellen Konstruktionen entwickeln. Das bedeutet, dass jede/r Schüler/in individuell wahrnimmt, reflektiert und sich aufgrund der dadurch entstandenen individuellen Konstruktion, Kenntnisse und Fähigkeiten entwickeln. Geschichtsunterricht muss dies berücksichtigen durch vielfältiges Angebot von Methoden dazu beitragen, dass jede/r Schüle/in optimal gefördert wird. Dass dies ein hoher Anspruch ist und von der Lehrkraft Einiges an Vorbereitung fordert, versteht sich von selbst. Es muss reflektiert, [[Differenzierung|differenziert]], strukturiert und insbesondere gut vorbereitet werden. Die Lehrkraft nimmt während der Unterrichtsstunde eine beobachtende, beratende sowie reflektierende Rolle ein wohingegen die SuS aktiv werden und zum größten Teil selbständig arbeiten. Es geht darum, dass sie mit Hilfe des bereit gestellten Materials ein Problembewusstsein entwickeln. Ein Bewusstsein, das sich, kurz gefasst, sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart beschäftigt. Die SuS sollen lernen, Probleme der Vergangenheit als auch der Gegenwart wahrzunehmen, Zusammenhänge erkennen können und befähigt werden, Fragen zu stellen, Sachverhalte bewusst zu hinterfragen. Dies soll dazu führen, dass sich Schülerinnen und Schüler umfassend weiterentwickeln können, dass sowohl fachliches als auch methodisches Wissen erlangen und im Unterricht ihre Sozial- sowie ihre Personalkompetenz gestärkt wird. Selbstverantwortung und Reflexivität auf Seiten der Schülerinnen und Schüler spielen dabei eine große Rolle. Daraus folgt, dass die Methoden, die von den SuS im Unterricht angewendet werden sollen, von der Lehrkraft gut durchdacht bzw. didaktisch reduziert, der jeweiligen Lerngruppe angepasst, werden müssen. Andernfalls wird, aufgrund der fehlenden Transparenz bzw. Nachvollziehbarkeit auf Seiten der SuS, kein erfolgreiches Lernen, sondern lediglich ein stures Pauken/Auswendiglernen gefördert. Bekanntermaßen, findet Lernen nämlich nur statt, solange die SuS Sinn darin erkennen können. Ziel des Geschichtsunterrichts ist es demnach, dass SuS im Geschichtsunterricht Sinn/Sinnzusammenhänge erkennen. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise und mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden geschehen. Eine Auswahl davon ist im nächsten Kapitel beschrieben.
Die bedeutendsten Unterschiede liegen insbesondere darin, dass Geschichtsunterricht offener gestaltet wird. Die Öffnung des Geschichtsunterrichts besteht darin, dass in großen Teilen der [[Einführung in die Grundlagen der Fachdidaktik|Geschichtsdidaktik]] der Begriff des Konstruktivismus vorherrschend ist. Diese besagt, dass die SuS Kenntnisse und Fähigkeiten mit Hilfe von individuellen Konstruktionen entwickeln. Das bedeutet, dass jede/r Schüler/in individuell wahrnimmt, reflektiert und sich aufgrund der dadurch entstandenen individuellen Konstruktion, Kenntnisse und Fähigkeiten entwickeln. Geschichtsunterricht muss dies berücksichtigen durch vielfältiges Angebot von Methoden dazu beitragen, dass jede/r Schüle/in optimal gefördert wird. Dass dies ein hoher Anspruch ist und von der Lehrkraft Einiges an Vorbereitung fordert, versteht sich von selbst. Es muss reflektiert, [[Differenzierung|differenziert]], strukturiert und insbesondere gut vorbereitet werden. Die Lehrkraft nimmt während der Unterrichtsstunde eine beobachtende, beratende sowie reflektierende Rolle ein wohingegen die SuS aktiv werden und zum größten Teil selbständig arbeiten. Es geht darum, dass sie mit Hilfe des bereit gestellten Materials ein Problembewusstsein entwickeln. Ein Bewusstsein, das sich, kurz gefasst, sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart beschäftigt. Die SuS sollen lernen, Probleme der Vergangenheit als auch der Gegenwart wahrzunehmen, Zusammenhänge erkennen können und befähigt werden, Fragen zu stellen, Sachverhalte bewusst zu hinterfragen. Dies soll dazu führen, dass sich Schülerinnen und Schüler umfassend weiterentwickeln können, dass sowohl fachliches als auch methodisches Wissen erlangen und im Unterricht ihre Sozial- sowie ihre Personalkompetenz gestärkt wird. Selbstverantwortung und Reflexivität auf Seiten der Schülerinnen und Schüler spielen dabei eine große Rolle. Daraus folgt, dass die Methoden, die von den SuS im Unterricht angewendet werden sollen, von der Lehrkraft gut durchdacht bzw. didaktisch reduziert, der jeweiligen Lerngruppe angepasst, werden müssen. Andernfalls wird, aufgrund der fehlenden Transparenz bzw. Nachvollziehbarkeit auf Seiten der SuS, kein erfolgreiches Lernen, sondern lediglich ein stures Pauken/Auswendiglernen gefördert. Bekanntermaßen, findet Lernen nämlich nur statt, solange die SuS Sinn darin erkennen können. Ziel des Geschichtsunterrichts ist es demnach, dass SuS im Geschichtsunterricht Sinn/Sinnzusammenhänge erkennen. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise und mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden geschehen. Eine Auswahl davon ist im nächsten Kapitel beschrieben.
<ref>vgl. Barricelli, Michele. Lücke, Martin. Handbuch Praxis des Geschichtsunterricht. Band 2. Wochenschauverlag 2012. S. 15 ff.</ref>
<ref>vgl. Barricelli, Michele. Lücke, Martin. Handbuch Praxis des Geschichtsunterricht. Band 2. Wochenschauverlag 2012. S. 15 ff.</ref>


==Methodensammlung==
==Methodensammlung==
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''Ziel:''
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Die Lernenden erarbeiten Teilaspekte eines Themas und sichern diese in einem Graffiti zu einem übergeordneten Thema. Ein Graffiti ist dadurch gekennzeichnet, dass es schnell entsteht, künstlerische Elemente enthält und in Teilschritten wachsen kann. Das Erfassen der Lernvoraussetzungensteht bei dieser Methode im Vordergrund <ref> in Anlehnung an Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschau Verlag 2011. S.107 ff.</ref>.


''Dauer:''
''Dauer:''


30-40 Minuten.


''Vorbereitung und Material:''


''Vorbereitung und Material:''
Der Lehrende Die Lehrkraft muss das gewählte Thema in geeignete Teilthemen und dazu passende Aufgaben gliedern. Die Gruppeneinteilung kann entweder durch den Lehrenden die Lehrkraft oder durch die Lernenden selber erfolgen. Den Lernenden stehen die Arbeitsblätter mit den jeweiligen Aufgabenstellungen, große Notizzettel, Plakate und Stifte bzw. Folien und Folienstifte zur Verfügung. Wird diese Methode für den Unterrichtsabschluss verwendet, so können die Lernenden ihre Unterlagen, sowie ihre und Bücher nutzen.  
Die Lehrkraft muss das gewählte Thema in geeignete Teilthemen und dazu passende Aufgaben gliedern. Die Gruppeneinteilung kann entweder durch die Lehrkraft oder durch die Lernenden selber erfolgen. Den Lernenden stehen die Arbeitsblätter mit den jeweiligen Aufgabenstellungen, große Notizzettel, Plakate und Stifte bzw. Folien und Folienstifte zur Verfügung. Wird diese Methode für den Unterrichtsabschluss verwendet, so können die Lernenden ihre Unterlagen, und Bücher nutzen.  


''Sozialform:''
''Sozialform:''
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[[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]] mit anschließender Präsentation.
[[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen#Gruppenarbeit|Gruppenarbeit]] mit anschließender Präsentation.


''Durchführung:''
''Durchführung:''  
 
Es bilden sich so viele Gruppen, wie Arbeitsaufträge vorhanden sind. Pro Gruppentisch liegen die Arbeitsaufträge und ein großes Plakat oder eine Folie mit dazu passenden Stiften bereit. Die Lernenden beginnen in ihrer Gruppe mit der Bearbeitung der jeweiligen Arbeitsaufträge, die erste Gruppe startet das Graffiti auf dem vorhandenen Plakat. Sobald jede Gruppe ihre Ergebnisse auf dem Plakat notiert hat, rotieren die Gruppen. Das angefangene Graffiti bleibt dabei auf dem Platz liegen und die Lernenden arbeiten an dem schon angefangenen Plakat weiter. Am Ende hat jede Gruppe an jedem Graffiti, demnach an jedem Plakat, mitgearbeitet. Eine Variationsform ist, dass die Gruppen sich jeweils auf eine Notationsform festlegen (z.B. eine Tabelle, ein kommentiertes [[Das Bild|Bild]], eine Map, etc.), sodass am Ende jede Form auf jedem Plakat zu finden ist. Die anschließende Präsentation erfolgt im Plenum.
Es bilden sich so viele Gruppen, wie Arbeitsaufträge vorha hat, rotieren die Gruppen. Das angefangene Graffiti bleibt dabei auf dem Platz liegen und die Lernenden arbeiten an dem schon angefangenen Plakat weiter. Am Ende hat jede Gruppe an jedem Graffiti, demnach an jedem Plakat, mitgearbeitet. Eine Variationsform ist, dass die Gruppen sich jeweils auf eine Notationsform festlegen (z.B. eine Tabelle, ein kommentiertes [[Das Bild|Bild]], eine Map, etc.), sodass am Ende jede Form auf jedem Plakat zu finden ist. Die anschließende Präsentation erfolgt im Plenum.


''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins:''
''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins:''
Je nach Themenauswahl des Lehrenden werden unterschiedliche Bewusstseinsebenen gefördert. So kann zum einen das Temporalbewusstsein der Lernenden gefördert werden, durch eine konkrete Themenauswahl und deren Betrachtung aus der Gegenwart. Durch die Herstellung des Graffitis und der Weiterentwicklung und Veränderung fremder Arbeitsergebnisse wird außerdem die [[Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht|Handlungsorientierung]] der Lernenden gefördert.
Je nach Themenauswahl des Lehrenden werden unterschiedliche Bewusstseinsebenen gefördert. So kann zum einen das Temporalbewusstsein der Lernenden gefördert werden, durch eine konkrete Themenauswahl und deren Betrachtung aus der Gegenwart. Durch die Herstellung des Graffitis und der Weiterentwicklung und Veränderung fremder Arbeitsergebnisse wird außerdem die [[Grundlagen handlungsorientierter GU-Unterricht|Handlungsorientierung]] der Lernenden gefördert.
   
   
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''Ziel:''
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nicht geschehen wären. Dadurch werden die Lernenden dazu angeregt, historische Situationen und die damit zusammenhängenden Handlungen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, diese nicht als unabdingbar zu verstehen und deren Auswirkungen auf die Zukunft nachzuvollziehen und einzuschätzen zu können. Somit werden die [[Grundlagen der Multiperspektivität| Multiperspektivität]] und das Temporalbewusstsegierung der Weimarer Republik tun können, um eine solche Übernahme unmöglich zu machen?
Das Ziel ist es, möglichst zu allen Buchstaben des Alphabets Begriffe zu einem neuen oder bereits erarbeiteten Thema zu assoziieren und diese zu notieren. Diese Methode kann gut für den Unterrichtseinstieg verwendet werden, um dem Lehrenden einen Überblick über den Wissensstand der Lernenden zu geben <ref> in Anlehnung an Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschau Verlag 2011. S.212 ff.</ref>.
 
''Dauer:''
 
Circa 15 Minuten.
 
''Vorbereitung und Material:''
 
Ob ein vorgefertigtes Arbeitsblatt mit den Buchstaben des Alphabetes notwendig ist, hängt von der Klassenstufe ab. Eventuell Es sollte für jeden Lernenden ein Blatt Papier vorhanden sein.
 
''Sozialform:''
Einzel, Partner-oder Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation.
 
''Durchführung:''
Die Lernenden erhalten oder fertigen selber selbst ein Blatt an, auf dem zu jedem Buchstaben des Alphabetes ein Begriff zugeordnet wird. Diese Begriffe sollten dabei möglichst Substantive und Fachbegriffe sein. Die Vorstellung der Ergebnisse kann entweder durch schnelles vorlesen erfolgen oder gemeinsam auf ein [[Das Plakat|Plakat]] notiert werden. Wichtig dabei ist, dass zu jedem Buchstaben mehrere Ergebnisse vorgetragen bzw. auf dem gemeinsamen Plakat notiert werden. Begriffsdopplungen sollen in beiden Variationen vermieden werden.
 
''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins:''
 
Diese Methode lässt sich nicht explizit einer Dimension des Geschichtsbewusstseins zuschreiben. Das Prinzip des [[Grundlagen der Exemplarität|exemplarischen Lernens]] steht bei dieser Methode im Vordergrund. Dies hat zum Ziel, den Lernenden Fähigkeiten zur Konkretisierung mitzugeben, damit sie Sinnzusammenhänge besser verstehen.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele:''
Zum Thema der industriellen Revolution in Deutschland. So könnte das Plakat der Ergebnissammlung aussehen:
 
'''Tabelle'''
 
Das Plakat kann anschließend im Klassenzimmer aufgehängt werden und den Lernenden Orientierung geben.
 
====Kopfstand====
 
 
''Ziel:''
Die Lernenden entwickeln in mit Hilfe dieser Methode eine andere Sichtweise durch die Umkehrung von Fragestellungen. Die Hinführung zu einem Thema, die Problemstellung und die Lösung dessen stehen im Vordergrund dieser Methode. Durch diese verkehrte Betrachtungsweise ergibt sich eine neue und kreative Sicht auf die zugrundeliegende Problemstellung<ref> in Anlehnung an Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschau Verlag 2011. S.152 ff.</ref>.
 
''Dauer:''
 
20-45 Minuten.
 
''Vorbereitung und Material:''
 
Der/die Lehrende wählt ein problem- bzw. ein konfliktorientiertes Thema mit passender Fragestellung und Kopfstandfrage. Für die Fragestellungen wird entweder die Tafel oder der Overheadprojektor verwendet. Zur Notation der Ergebnisse stehen den Lernenden Folien und Stifte zur Verfügung.
 
''Sozialform:''
 
Kleingruppenarbeit und Plenum.
 
''Durchführung:''
Der/die Lehrende wirft eine Kopfstandfrage in den Raum. Es wird also nicht gleich nach der Lösung eines Problems gesucht, sondern nach den Möglichkeiten, wie das Ziel nicht erreicht werden kann. Die Lernenden finden sich in Kleingruppen zusammen, um ihre Einfälle Gedanken im Brainstorming zu sammeln und diese anschließend festzuhalten (z.B. mit Hilfe einer Mindmap). Die Ergebnisse können entweder im Plenum ausgetauscht werden oder die Kleingruppen rekonstruieren die Ausgangsfrage direkt. Aus den Einfällen Gedanken zur Zielverfehlung werden Einfälle Ideen entwickelt, die zur Lösung des anfänglichen Ziels dienen.
 
''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins:''
 
Diese Methode regt die Schüler zum nachzudenken Nachdenken an, was passiert wäre, wenn bestimmte geschichtliche Ereignisse nicht geschehen wären. Dadurch werden die Lernenden dazu angeregt, historische Situationen und die damit zusammenhängenden Handlungen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, diese nicht als unabdingbar zu verstehen und deren Auswirkungen auf die Zukunft nachzuvollziehen und einzuschätzen zu können. Somit werden die [[Grundlagen der Multiperspektivität| Multiperspektivität]] und das Temporalbewusstsein der Lernenden gefördert.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele:''
*Auf der Potsdamer Konferenz im Jahr 1945 stellten die Alliierten bestimmte Regelungen und Vorgaben auf, um das Leben der Nachkriegszeit in Deutschland zu bestimmen. Was hätte festgelegt werden müssen, damit ein demokratischer Wiederaufbau für Deutschland unmöglich gemacht würde?
*Am 30.Januar 1933 erlangte die NSDAP die Regierungsgewalt im Deutschen Reich. Was hätte die Regierung der Weimarer Republik tun können, um eine solche Übernahme unmöglich zu machen?
*Im Jahr 1492 wollte Kolumbus das spanische Königspaar für sein Vorhaben gewinnen, ihm den Auftrag zu geben, der ihm sein Vorhaben finanzieren würde Indien durch einen neuen Meeresweg zu erreichen. Wie muss sich Kolumbus vor dem königlichen Paar verhalten, um diesen Auftrag nicht zu erhalten?
*Im Jahr 1492 wollte Kolumbus das spanische Königspaar für sein Vorhaben gewinnen, ihm den Auftrag zu geben, der ihm sein Vorhaben finanzieren würde Indien durch einen neuen Meeresweg zu erreichen. Wie muss sich Kolumbus vor dem königlichen Paar verhalten, um diesen Auftrag nicht zu erhalten?


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''Ziel:''
''Ziel:''


Di
Die Lernenden nehmen Stellung zu einer Bildquelle, sie versetzen sich in die Lage einer historischen Person und versuchen mögliche Äußerungen und Absichten dieser in kurzen Stichworten wiederzugeben<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S.72-73</ref>.
 
''Dauer:'' 
 
ca. 20. Minuten
 
''Vorbereitung und Material:''
 
Fotos, Bilder, [[Das Plakat|Plakate]] oder [[Karikaturen|[[Karikaturen]], welche einen Anreiz zum Nachdenken geben. Die Quelle mit leeren Sprechblasen versehen und auf eine OHP-Folie drucken. Ein non-permanent- Folienstift, sowie ein OHP müssen bereitgestellt werden. Außerdem werden kurze Sachtexte zur Bildquelle benötigt, die der/die Lehrende gegebenfalls zusammenstellen sollte muss.
 
''Sozialform:''
 
Einzelarbeit, Plenum.
 
''Durchführung:''
 
Die Lernenden versammeln sich im Stuhlhalbkreis um den OHP. Der Arbeitsauftrag wird bekanntgegeben: Schaut euch folgende Quelle an. Versetzt euch nun in die abgebildeten Personen, was könnte er/sie gesagt/gedacht haben? Welche Absichten verfolgte er/sie vermutlich? Die Quelle wird dann an die Wand projiziert. Nach einer kurzen Betrachtung der Quelle werden die spontanen Äußerungen der Lernenden in die Sprechblasen eingetragen. Anschließend kommt ein Sachtext zum Einsatz, den der Lehrende austeilt. Die Lernenden bekommen den Auftrag, den vorliegenden Sachtext zu lesen und mit ihren eigenen Äußerungen und Stellungnahmen zu vergleichen. Das neu gewonnene Wissen wird stichwortartig im Heft notiert.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
 
Durch das Einschätzen und Bewerten einer historischen Situation und den  Handlungen von Personen wird das moralische Bewusstsein der Lernenden gefördert. Sie sind aufgefordert sich die Zusammenhänge bewusst zu machen und Intentionen von Personen in gute oder weniger gute einzuordnen. Das Bewerten und das Hineinversetzen in andere Personen erfordert eine aktive Teilnahme des Einzelnen und fördert somit auch das Identitätsbewusstsein.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele:''
 
Die Entdeckung Amerikas
 
[[Datei:706px-Columbus_landing_on_Hispaniola_adj.jpg |miniatur| Kolumbus Ankunft in der neuen Welt, Kupferstich<ref>Bild:http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Columbus_landing_on_Hispaniola_adj.jpg&filetimestamp=20060313235821</ref>]]
 
 
{| class="wikitable"
|-
! Sachtexte
|-
| Kolumbus über die Eingeborenen|| https://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/expansion/europ_expansion/quellen/kultur.htm
|-
| Kolumbus’ Motive || https://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/expansion/europ_expansion/quellen/motive.htm
|-
| Motive der spanischen Krone|| https://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/expansion/europ_expansion/quellen/akkult.htm
|}
 
 
Sklaverei im 19. Jh.
[[Datei:800px-Sklavenmarkt in Richmond Virginia USA-Holzschnitt 1861.jpg |miniatur|Sklavenmarkt in Richmond Virginia USA-Holzschnitt 1861<ref>Bild:http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sklavenmarkt_in_Richmond_Virginia_USA-Holzschnitt_1861.jpg</ref>]]
{| class="wikitable"
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====Das wollte ich heute nicht mehr!====
====Das wollte ich heute nicht mehr! ====


''Ziel:''
''Ziel:''


E
Entscheidungen treffen und begründen, Auswirkungen antizipieren<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006.S. 140-141</ref>.


====Advance Organizer====
''Dauer:''


''Ziel'':
20 Minuten.


D
''Vorbereitung und Material:''


====Denkblatt====
Arbeitsblatt mit fünf Sätzen (Fakten) zu einem Themenbereich. Dazu die Leitfrage: Welche Verhältnisse möchtest du heute nicht mehr haben? Und warum? Die Lernenden sind aufgefordert zwei Sätze auszuwählen und ihre Wahl zu begründen.


''Ziel'':
''Sozialform:''


Mit dem Denkblatt erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Fragen und Assoziationen zu einem Thema loszuwerden. Sie werden somit zum Nachdenken angeregt und sollen dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. <ref>in Anlehnung an Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden; Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.64 f.</ref>
Einzelarbeit.


''Dauer'':
''Durchführung:''
Der Lehrende erläutert die Aufgabe und teilt danach die Arbeitsblätter aus. Die Lernenden lesen die vorgegebenen Sätze, wählen zwei aus und formulieren eine kurze Begründung. Danach erfolgt die Auswertung. Die Lehrperson liest immer einen Satz vor, Lernende, welche sich dafür entschieden haben, melden sich und begründen nacheinander „warum“. Dies bildet eine Grundlage für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema.


5-10 min, je nach weiterem Verlauf der Unterrichtsstunde bis zu 30 min
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''


''Vorbereitung und Material'':
Die Lernenden müssen Entscheidungen treffen und diese begründen. In diesem Sinne findet Aktivität in der Dimension des moralischen Bewusstseins statt. Außerdem wird das Temporalbewusstsein durch die Aufforderung der Gegenüberstellung von früher und heute gefördert. Gleichzeitig wird somit auch Geschichte als Entwicklung begreiflich gemacht, also das Historizitätsbewusstsein angesprochen. Als Themeneinstieg eignet sich diese Methode besonders gut, da die Meinung der Lernenden gefragt ist, also ein Gegenwartsbezug hergestellt wird.


Das Denkblatt muss lediglich bei komplexeren Themen, wenn die Schülerinnen und Schüler sich mit mehreren Thesen oder Begriffen beschäftigen sollen, vorbereitet werden. Benötigt wird ein Blatt Papier, ggf eine OHP Folie oder Flipchart mit dazugehörigen Stiften sowie ein akustischer Signalgeber zum Beenden der Methode/Unterrichtsphase
''Konkretes Unterrichtsbeispiel:''


''Sozialform'':
Absolutismus
*Du bist weniger Wert als ein Adliger.
*Adlige geben ihre Genehmigung, ob und wen du heiraten darfst.
*Bauern und Bürger zahlen Steuern, nicht aber die Adligen.
*Frauen haben nicht die gleichen Rechte wie Männer.
*Der König ist bestimmt zu herrschen, du aber darfst nicht wählen.


Einzelarbeit., Partner- oder Gruppenarbeit, Plenum/Frontal


''Durchführung'':  
4.1.6. Advance Organizer
Ziel: Der Advance Organizer soll Schülerinnen und Schülern helfen, einen Überblick über die Inhalte einer Unterrichtseinheit zu erlangen und diese mit bereits bekannten Themen zu verknüpfen. <ref>in Anlehnung an Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.28 f. </ref>
Dauer: 5-10 Minuten, je nach Komplexität des Organizers
Vorbereitung und Material: Die mit dem Organizer zu bearbeitende Unterrichtseinheit muss von der Lehrkraft gut geplant, übersichtlich und strukturiert sein. Für den Organizer an sich wird ein großes Plakat ( DinA2 ), eine OHP Folie oder eine Powerpoint-Präsentation benötigt, welche von der Lehrkraft für die Lernenden kopiert werden sollte.
Sozialform: Plenum/Frontal
Durchführung: Die Lehrkraft bringt zur Einführung eines neuen Themas den Advance Organizer mit, hängt ihn für alle gut sichtbar im Klassenzimmer auf und erklärt ihn. Bevor die Arbeit mit dem Thema beginnt, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Der Advance Organizer kann an dieser Stelle geändert werden, um die Anregungen von Seiten der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen.
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Der Advance Organizer kann sowohl dem Temporal- als auch dem Identitätsbewusstsein zugeordnet werden, da es sich mit der zeitlichen Abfolge der zu behandelnden Themen einer Unterrichtseinheit beschäftigt und die Schülerinnen und Schüler sich im weitesten Sinne somit innerhalb eines sozialen Systems, der Klasse, befinden, welches aufgrund der nacheinander behandelten Themen, Veränderung erfährt.
Konkretes Unterrichtsbeispiel: <ref>http://www.ub.uni-konstanz.de/fileadmin/Dateien/Informationskompetenz/Modulmaterial/Moduluebergreifend/advance_organizer_ik_bio.jpg</ref>


Die Schülerinnen und Schüler notieren ein Stichwort/Thema auf einem Blatt Papier oder erhalten ein von der Lehrkraft vorgefertigtes Denkblatt, welches in der darauffolgenden Zeit zu gestalten ist. Ein akustisches Signal beendet die Phase. Die Denkblätter können nun entweder in Partner- oder Gruppenarbeit oder im Plenum ausgewertet werden. Im Anschluss daran kann gemeinsam eine umfassende Mindmap oder ein Fragekatalog entworfen werden.


''Dimension des Geschichtsbewusstsein'':


Je nach Thema können unterschiedlich viele Dimensionen angesprochen werden. Von Bedeutung ist an dieser Stelle das Identitätsbewusstsein, da sich die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich ihrer eigenen Assoziationen bewusst werden. Darüber hinaus können Temporal- und Zeitbewusstsein, durch die Dichte der Ereignisse, welche die SuS mit dem Thema assoziieren, sowie Wandel- und Historizitätsbewusstsein, indem die SuS aufgrund ihrer Assoziationen erkennen, dass es sich entweder um ein wandelbares oder unveränderliches Thema handelt. Des Weiteren können Schülerinnen und Schüler mit Hilfe des Denkblattes zur Erkenntnis gelangen, dass, je nach Thema, eine ungerechte Verteilung von Macht vorliegt, was ein Indiz dafür ist, dass mit dem Denkblatt auch das politische und moralische Bewusstsein angesprochen werden kann.
4.1.7. Denkblatt
Ziel: Mit dem Denkblatt erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Fragen und Assoziationen zu einem Thema loszuwerden. Sie werden somit zum Nachdenken angeregt und sollen dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. <ref>in Anlehnung an Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden; Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.64 f.</ref>
Dauer: 5-10 min, je nach weiterem Verlauf der Unterrichtsstunde bis zu 30 min
Vorbereitung und Material: Das Denkblatt muss lediglich bei komplexeren Themen, wenn die Schülerinnen und Schüler sich mit mehreren Thesen oder Begriffen beschäftigen sollen, vorbereitet werden. Benötigt wird ein Blatt Papier, ggf eine OHP Folie oder Flipchart mit dazugehörigen Stiften sowie ein akustischer Signalgeber zum Beenden der Methode/Unterrichtsphase
Sozialform: Einzelarbeit., Partner- oder Gruppenarbeit, Plenum/Frontal
Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler notieren ein Stichwort/Thema auf einem Blatt Papier oder erhalten ein von der Lehrkraft vorgefertigtes Denkblatt, welches in der darauffolgenden Zeit zu gestalten ist. Ein akustisches Signal beendet die Phase. Die Denkblätter können nun entweder in Partner- oder Gruppenarbeit oder im Plenum ausgewertet werden. Im Anschluss daran kann gemeinsam eine umfassende Mindmap oder ein Fragekatalog entworfen werden.
Dimension des Geschichtsbewusstsein: Je nach Thema können unterschiedlich viele Dimensionen angesprochen werden. Von Bedeutung ist an dieser Stelle das Identitätsbewusstsein, da sich die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich ihrer eigenen Assoziationen bewusst werden. Darüber hinaus können Temporal- und Zeitbewusstsein, durch die Dichte der Ereignisse, welche die SuS mit dem Thema assoziieren, sowie Wandel- und Historizitätsbewusstsein, indem die SuS aufgrund ihrer Assoziationen erkennen, dass es sich entweder um ein wandelbares oder unveränderliches Thema handelt. Des Weiteren können Schülerinnen und Schüler mit Hilfe des Denkblattes zur Erkenntnis gelangen, dass, je nach Thema, eine ungerechte Verteilung von Macht vorliegt, was ein Indiz dafür ist, dass mit dem Denkblatt auch das politische und moralische Bewusstsein angesprochen werden kann.
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
Mindmap: <ref>http://lh3.ggpht.com/_RzTkTFzR6w4/SEgC_gAwpYI/AAAAAAAAAjw/6GuSPJ3aHkA/MindMap1.jpg</ref>
 
 


''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':


Mindmap: http://lh3.ggpht.com/_RzTkTFzR6w4/SEgC_gAwpYI/AAAAAAAAAjw/6GuSPJ3aHkA/MindMap1.jpg


===Informationsgewinnung===
===Informationsgewinnung===
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</gallery>
</gallery>


====Zeitzeugeninterview====
====Zeitzeugeninterview====
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''Durchführung:''
''Durchführung:''
   
   
Zunächst sollte eine Wiederholung des geschichtlichen Hintergrundes des gewählten Themas stattfinden. Anschließend entwickeln die Lernenden einen Fragenkatalog, welcher als Leitfaden dient. Mit Hilfe des vorgefertigten Fragekatalogs wird der Zeitzeuge interviewt. Eine Möglichkeit ist es, sich zusammen als Klasse einen Zeitzeugen einzuladen. Es bietet sich jedoch auch an, dass die Lernenden ihre eigenen Eltern, Großeltern, oder andere Verwandte befragen, um sich dadurch persönlich angesprochen und motiviert zu fühlen. Das Interview sollte in jedem Fall aufgezeichnet werden, sei es in Form einer schriftlichen Notation mit oder ohne Unterstützung eines Aufnahmegerätes, oder durch das Filmen des Interviews.
Zunächst sollte eine Wiederholung des geschichtlichen Hintergrundes des gewählten Themas stattfinden. Anschließend entwickeln die Lernenden einen Fragenkatalog, welcher als Leitfaden dient. Mit hHilfe des vorgefertigten Fragekatalogs wird der Zeitzeuge dann interviewt. Eine Möglichkeit ist es, sich zusammen als Klasse einen Zeitzeugen einzuladen. Es bietet sich jedoch auch an, dass die Lernenden ihre eigenen Eltern, Großeltern, oder andere Verwandte befragen, um sich dadurch persönlich angesprochen und motiviert zu fühlen. Das Interview sollte in jedem Fall aufgezeichnet werden, sei es in Form einer schriftlichen Notation mit oder ohne Unterstützung eines Aufnahmegerätes, oder durch das Filmen des Interviews.


Die Aufzeichnungen ermöglichen die anschließende Auseinandersetzung und Auswertung der Vorbereitung auf die Interviewsituation. Die Aufbereitung der Dokumentation und der Auseinandersetzung mit dem Interview können auf vielfältige Art und Weise nach außen getragen werden. So können zum Beispiel die Zeitzeugen eingeladen werden zur Ausstellung der Aufsätze, die geschrieben wurden, oder aber ein [[Der Film|Film]] entwickelt werden usw.  
Die Aufzeichnungen ermöglichen die anschließende Auseinandersetzung und Auswertung der Vorbereitung auf die Interviewsituation. Die Aufbereitung der Dokumentation und der Auseinandersetzung mit dem Interview können auf vielfältige Art und Weise nach außen getragen werden. So können zum Beispiel die Zeitzeugen eingeladen werden zur Ausstellung der Aufsätze, die geschrieben wurden, oder aber ein [[Der Film|Film]] entwickelt werden usw.  
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''Ziel:''
''Ziel:''
   
   
Die Lernenden interviewen eine Person (z.B. den Lehrer/die Lehrerin ), die in eine historische Rolle schlüpft. Durch die konkrete Situation des Interviews gewinnt der historische Kontext Gestalt und Konkretion<ref> in Anlehnung an Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschau Verlag 2011. S. 130 ff.</ref>.  
Die Lernenden interviewen eine Person (z.B. den Lehrenden selber den Lehrer/die Lehrerin ), die in eine historische Rolle schlüpft. Durch die konkrete Situation des Interviews gewinnt der historische Kontext an Gestalt und Konkretion<ref> in Anlehnung an Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden, Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschau Verlag 2011. S. 130 ff.</ref>.  
 
''Dauer:''


''Dauer:''
10-25 Minuten
10-25 Minuten


''Vorbereitung und Material:''  
''Vorbereitung und Material:''  


Die Lernenden bereiten sich auf die Interviewsituation hinsichtlich der Durchführung und Fragestellungen vor. Die Lehrkraft sucht eine geeignete und authentische Person aus. Diese sollte dem Geschlecht entsprechen und mit individuellen Merkmalen ausgestattet werden (z.B. ein Lumpengewand, ein hinkender Gang, ein haptischen Medium…etc.). Hierbei muss besonders auf die Sprechweise geachtet werden (in kurzen Sätzen, 1. Vergangenheitsform verwenden). Des Weiteren muss sich die Lehrperson gründlich mit dem historischen Kontext der Person vertraut machen. Das Material besteht dabei aus einem Fragekatalog, den Requisiten und Verkleidungsutensilien für die historische Rolle und eventuell Material für die Auswertung und weitere Arbeit. Um die historische Person noch authentischer wirken zu lassen und die Interviewsituation als Lehrperson besser zu überschauen, kann auch ein Kollege oder eine andere außenstehende Person als Interviewpartner gewählt werden.  
Die Lernenden bereiten sich auf die Interviewsituation hinsichtlich der Durchführung und Fragestellungen vor. Der Lehrende Die Lehrkraft sucht sich eine geeignete und authentische Person aus. So sollte diese Diese sollte dem Geschlecht entsprechen und mit individuellen Merkmalen ausgestattet werden (z.B. ein Lumpengewand, ein hinkender Gang, ein haptischen Medium…etc.). Hierbei muss besonders auf die Sprechweise geachtet werden (in kurzen Sätzen, 1. Vergangenheitsform verwenden). Des Weiteren muss sich die Lehrperson sich gründlich mit dem historischen Kontext der Person vertraut machen. Das Material besteht dabei aus einem Fragekatalog, den Requisiten und Verkleidungsutensilien für die historische Rolle und eventuell Material für die Auswertung und weitere Arbeit. Um die historische Person noch authentischer wirken zu lassen und die Interviewsituation als Lehrperson besser zu überschauen, kann auch ein Kollege oder eine andere außenstehende Person als Interviewpartner gewählt werden.  


''Sozialform:''
''Sozialform:''
Plenum
Plenum


''Durchführung:''
''Durchführung:''
   
   
Zunächst wird das Interview vorbereitet. Dazu entwickeln die Schüler Fragen zu einem bestimmten Thema. Um in das Thema einzusteigen sind Grundinformationen sinnvoll. Für den Interviewablauf müssen Vereinbarungen getroffen werden bezüglich der Begrüßung, der Moderation, des Protokollierens des Interviews und der Verabschiedung des Gastes usw.Bei der Durchführung des Interviews sollten auch spontane Fragen der Lernenden erlaubt sein, dies sollte vorher mit den Lernenden besprochen werden.  
Zunächst wird das Interview vorbereitet. Dazu entwickeln die Schüler Fragen zu einem bestimmten Thema. Um in das Thema einzusteigen sind Grundinformationen sinnvoll. Für den Interviewablauf müssen Vereinbarungen getroffen werden bezüglich der Begrüßung, der Moderation, des Protokollierens des Interviews und der Verabschiedung des Gastes usw.. Bei der Durchführung des Interviews sollten auch spontane Fragen der Lernenden erlaubt sein, dies sollte vorher mit den Lernenden besprochen werden.  


''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins:''
''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins:''
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Der Lehrende informiert sich über das Alltagsleben in der Steinzeit. Die Lernenden entwickeln Fragen zu den Jagdmethoden in der Steinzeit.
Der Lehrende informiert sich über das Alltagsleben in der Steinzeit. Die Lernenden entwickeln Fragen zu den Jagdmethoden in der Steinzeit.


====Ich sehe so, wie du nicht siehst! ====
====Ich sehe so, wie du nicht siehst! ====
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''Dauer:''
''Dauer:''
Circa 45 Minuten.
Circa 45 Minuten.


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''Sozialform:''
''Sozialform:''
Kleingruppenarbeit und Plenum.
Kleingruppenarbeit und Plenum.


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Der Allgegenwärtigkeit von Geschichte bewusst werden. Beziehung zu  historischen Gebäuden und die Bedeutung  für die „eigene Geschichte“ erkennen und offenlegen<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006.S.20-21</ref>.  
Der Allgegenwärtigkeit von Geschichte bewusst werden. Beziehung zu  historischen Gebäuden und die Bedeutung  für die „eigene Geschichte“ erkennen und offenlegen<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006.S.20-21</ref>.  


''Dauer:''
''Dauer:'' Je nach Fortführung, ein bis zwei Unterrichtsstunden.
 
Je nach Fortführung, ein bis zwei Unterrichtsstunden.


''Vorbereitung und Material:''
''Vorbereitung und Material:''
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Kopien von selbst aufgenommene Fotos von historischen Gebäuden, Statuen oder Denkmäler in der Region (Hausaufgabe). Plakate und vergrößerte Ausdrucke des Ortsplans (Je nach Anzahl der Gruppen 3-4 Stück). Klebestifte, sowie vorgefertigte Sprechblasen. Je nach Ausführung der Methode einen Computerraum für Recherchen.
Kopien von selbst aufgenommene Fotos von historischen Gebäuden, Statuen oder Denkmäler in der Region (Hausaufgabe). Plakate und vergrößerte Ausdrucke des Ortsplans (Je nach Anzahl der Gruppen 3-4 Stück). Klebestifte, sowie vorgefertigte Sprechblasen. Je nach Ausführung der Methode einen Computerraum für Recherchen.


''Sozialform:''  
''Sozialform:'' Einzel- oder Gruppenarbeit.
 
Einzel- oder Gruppenarbeit.


[[Datei:Stadt Bruchsal mit ihren historischen Gebäuden.jpg|thumb|Die Stadt Bruchsal mit ihren historischen Gebäuden]]
[[Datei:Stadt Bruchsal mit ihren historischen Gebäuden.jpg|thumb|Die Stadt Bruchsal mit ihren historischen Gebäuden]]
''Durchführung:''
''Durchführung:''


Die Lernenden werden in Gruppen eingeteilt und erhalten einen Arbeitsauftrag. Der Ortsplan soll in die Mitte des Plakates geklebt werden. Darum herum werden die mitgebrachten Kopien der Fotos   angeordnet und ebenfalls aufgeklebt. In Einzelarbeit formulieren die Lernenden in wenigen Sätzen, in welcher Beziehung sie zu dem historischen Gebäude stehen. Dies wird schriftlich festgehalten. Danach recherchieren die Lernenden über die betreffenden Gebäude. Dies kann als Hausaufgabe oder ihm Rahmen einer zweiten Unterrichtsstunde geschehen. Hierbei wäre zu beachten, rechtzeitig die Computerräume zu reservieren. Anschließend präsentieren die Gruppen ihre Plakate, nennen kurz einige wichtige Informationen zum Gebäude und berichten über ihre persönliche Beziehung zu diesem. Es bietet sich an, die Informationen zum Gebäude auf eine Anzahl von vier zu beschränken (z.B. Entstehung, Nutzung). Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine historische Stadtführung  zu gestalten, um diese in der Schule auszustellen.
Die Lernenden werden in Gruppen eingeteilt und erhalten den einen Arbeitsauftrag. Der Ortsplan soll in die Mitte des Plakates geklebt werden. Darum herum werden die mitgebrachten Kopien der Fotos ortsspezifisch zugeordnet angeordnet und ebenfalls aufgeklebt. In Einzelarbeit formulieren die Lernenden in wenigen Sätzen, in welcher Beziehung sie zu dem historischen Gebäude stehen. Dies wird schriftlich festgehalten. Danach recherchieren die Lernenden über die betreffenden Gebäude. Dies kann als Hausaufgabe oder ihm Rahmen einer zweiten Unterrichtsstunde geschehen. Hierbei wäre zu beachten, rechtzeitig die Computerräume zu reservieren. Anschließend präsentieren die Gruppen ihre Plakate, nennen kurz einige wichtige Informationen zum Gebäude und berichten über ihre persönliche Beziehung zu diesem. Es bietet sich an, die Informationen zum Gebäude auf eine Anzahl von vier zu beschränken (z.B. Entstehung, Nutzung). Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine historische Stadtführung  zu gestalten, um diese in der Schule auszustellen.
 
 


''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
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Bruchsal
Bruchsal


====Lernen an Stationen====
====Lernen an Stationen====
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Einem Thema auf unterschiedlichen Ebenen begegnen, es kennenlernen und erfassen.  
Einem Thema auf unterschiedlichen Ebenen begegnen, es kennenlernen und erfassen.  


''Dauer:''  
''Dauer:'' Zwei Unterrichtsstunden.
 
Zwei Unterrichtsstunden.


''Vorbereitung und Material:''
''Vorbereitung und Material:''
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*Plakate:
*Plakate:
:Provokante Thesen oder Aussagen, zu denen die Lernenden spontane Gedanken, Ideen äußernoder e Stellung nehmen.
:Provokante Thesen oder Aussagen, zu denen die Lernenden spontane Einfälle Gedanken, Ideen äußern oder eine Stellungnahme schriftlich äußern. Stellung nehmen.
*Artikel, Zeitschriften, Bilder:  
*Artikel, Zeitschriften, Bilder:  
:Mit denen eine Collage oder ein Schaubild gestaltet wird, die im Klassenzimmer ausgestellt werden.
:Mit denen eine Collage oder ein Schaubild gestaltet wird, die im Klassenzimmer ausgestellt werden.
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''Sozialform:''
''Sozialform:''
 
Einzel und Gruppenarbeit
Einzel- und Gruppenarbeit


''Durchführung:''
''Durchführung:''


Der/die Lehrende erarbeitet Stationen und bereitet diese vor der Unterrichtsstunde vor. Die Lernenden erhalten eine Instruktion bezüglich der Stationen. Dies kann anhand eines vorgefertigten, kurzen Infozettels geschehen, der bei den Stationen bereit liegt oder derLehrer weißt die Klasse vor dem Stationslernen in die einzelnen Stationen ein. Der/die Lehrende teilt Gruppen ein, die wiederum einer Station zugeordnet werden, mit der sie beginnen. Danach rotieren die Stationen im Uhrzeigersinn in einem Zeitabstand von ca. 10 Minuten (je nach Anzahl und Schwierigkeitsgrad der Stationen). Der Lehrende gibt ein Signal, wenn die Rotation erfolgen soll. In der zweiten Unterrichtsstunde werden die Handlungsprodukte (Plakate, Collagen) im Klassenzimmer aufgehängt, Ergebnisse verglichen, Erfahrungen mit den Stationen ausgetauscht, darüber diskutiert und offene Fragen geklärt.  
Der/die Lehrende erarbeitet Stationen und bereitet diese vor der Unterrichtsstunde vor. Die Lernenden erhalten eine Instruktion bezüglich der Stationen. Dies kann anhand eines vorgefertigten, kurzen Infozettels geschehen, der bei den Stationen bereit liegt oder der Lehrer weißt die Klasse vor dem Stationslernen in die einzelnen Stationen ein. Der/die Lehrende teilt Gruppen ein, die wiederum einer Station zugeordnet werden, mit der sie beginnen. Danach rotieren die Stationen im Uhrzeigersinn in einem Zeitabstand von ca. 10 Minuten (je nach Anzahl und Schwierigkeitsgrad der Stationen). Der Lehrende gibt ein Signal, wenn die Rotation erfolgen soll. In der zweiten Unterrichtsstunde werden die Handlungsprodukte (Plakate, Collagen) im Klassenzimmer aufgehängt, Ergebnisse verglichen, Erfahrungen mit den Stationen ausgetauscht, darüber diskutiert und offene Fragen geklärt.  


''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
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''Ziel:''
''Ziel:''
   
   
Die Lernenden setzen sich mit [[Grundlagen der Multiperspektivität| Multiperspektivität]] auseinander. Sie versuchen sich in andere hineinzudenken, ihre Ängste, Sorgen und Lebensumstände mit einzubeziehen <ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S.148-149</ref>.
Die Lernenden setzten sich mit [[Grundlagen der Multiperspektivität| Multiperspektivität]] auseinander. Sie versuchen sich in andere hineinzudenken, ihre Ängste, Sorgen und Lebensumstände mit einzubeziehen <ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S.148-149</ref>.
    
    
''Dauer:''
''Dauer:'' Eine Unterrichtsstunde.
 
Eine Unterrichtsstunde.


''Vorbereitung und Material:''
''Vorbereitung und Material:''
   
   
Bildliche oder schriftliche Quellen, welche mindestens zwei Sichtweisen dokumentieren. Ggf. muss der Lehrende Texte oder Bilder zusammenstellen, um Multiperspektivität sichtbar zu machen. Der/die Lehrende fertigt Arbeitsblätter mit Aufgabenstellungen an, welche folgenden Arbeitsauftrag aufweisen könnten:
Bildliche oder schriftliche Quellen, welche mindestens zwei Sichtweisen dokumentieren. Ggf. muss der Lehrende Texte oder Bilder zusammenstellen, um die Multiperspektivität sichtbar zu machen. Der/die Lehrende fertigt Arbeitsblätter mit Aufgabenstellungen an, welche folgenden Arbeitsauftrag aufweisen könnten:


Schlüpfe in die Rolle von Person 1 (Person 2,3)
Schlüpfe in die Rolle von Person 1 (Person 2,3)
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Wie fühlst du dich? Welche Ängste, Sorgen, Bedenken hast du? Was könnten deine Beweggründe sein? Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Wie fühlst du dich? Welche Ängste, Sorgen, Bedenken hast du? Was könnten deine Beweggründe sein? Welche Pläne hast du für die Zukunft?


''Sozialform:''  
''Sozialform:'' Einzelarbeit, Plenum.
 
Einzelarbeit, Plenum.


''Durchführung:''
''Durchführung:''
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[[Datei:Down Barriers in Germany.jpg|thumb|Down Barriers in Germany (Nieder mit den Grenzen in Deutschland), David Low, 1. August 1946/Evening Standard, Großbritannien.<ref> Schnakenberg, Ulrich: Geschichte in Karikaturen; Karikaturen als Quelle 1945 bis heute. WOCHENSCHAU Verlag, Schwalbach/Ts. 2011., S.15 </ref>]]
[[Datei:Down Barriers in Germany.jpg|thumb|Down Barriers in Germany (Nieder mit den Grenzen in Deutschland), David Low, 1. August 1946/Evening Standard, Großbritannien.<ref> Schnakenberg, Ulrich: Geschichte in Karikaturen; Karikaturen als Quelle 1945 bis heute. WOCHENSCHAU Verlag, Schwalbach/Ts. 2011., S.15 </ref>]]


Die Lehrperson teilt die Arbeitsblätter aus und liest die Aufgabenstellung laut vor. In Einzelarbeit werden die Aufgaben bearbeitet und später im Plenum diskutiert.
Die Lehrperson teilt die Arbeitsblätter aus und liest laut die Aufgabenstellung laut vor. In Einzelarbeit werden die Aufgaben bearbeitet und später im Plenum diskutiert.
   
   
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
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Thema: Errichtung der Bizone nach dem 2. Weltkrieg
Thema: Errichtung der Bizone nach dem 2. Weltkrieg


====Archive====
4.2.8. Archive
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen, Daten eines Archivs zielführend zu bearbeiten, indem sie mit Hilfe der Daten ein Produkt ( Texte, Wandzeitung, Plakat etc. ) erstellen. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 34 f.</ref>
''Ziel'':  
Dauer: Je nach Komplexität und des zu erstellenden Produkts, eine bis mehrere Unterrichtsstunden
 
Vorbereitung und Material: Die Vorbereitung erfordert viel Engagement und Zeit von der Lehrkraft. Es müssen Materialien gesammelt und möglichst gute Archive zusammengestellt werden. Darüber hinaus müssen Fragestellungen und Angaben zu dem von den Schülerinnen und Schülern zu erstellenden Produkt formuliert werden. Diese sollten gut überlegt sein, so dass die Schülerinnen und Schüler sie problemlos ausführen können. Für die Ausführung/Durchführung wird eine Fragestellung sowie Angaben zum zu erstellenden Produkt sowie Materialien wie die zusammengestellten Archive, Papier, Stifte, Kleber usw. benötigt.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, Daten eines Archivs zielführend zu bearbeiten, indem sie mit Hilfe der Daten ein Produkt ( Texte, Wandzeitung, Plakat etc. ) erstellen. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 34 f.</ref>
 
''Dauer'':  
 
Je nach Komplexität und des zu erstellenden Produkts, eine bis mehrere Unterrichtsstunden
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Die Vorbereitung erfordert viel Engagement und Zeit von der Lehrkraft. Es müssen Materialien gesammelt und möglichst gute Archive zusammengestellt werden. Darüber hinaus müssen Fragestellungen und Angaben zu dem von den Schülerinnen und Schülern zu erstellenden Produkt formuliert werden. Diese sollten gut überlegt sein, so dass die Schülerinnen und Schüler sie problemlos ausführen können. Für die Ausführung/Durchführung wird eine Fragestellung sowie Angaben zum zu erstellenden Produkt sowie Materialien wie die zusammengestellten Archive, Papier, Stifte, Kleber usw. benötigt.
Sozialform: Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit
Sozialform: Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit
 
Durchführung: Im Unterricht wird die bereits zuvor von der Lehrkraft entworfene Fragestellung gemeinsam erarbeitet. Anschließend werden die Rahmenbedingungen des in der darauffolgenden Phase zu erstellenden Produkts erläutert und die Materialien ( Archive usw. ) bereitgestellt. Die Schülerinnen und Schüler haben nun Zeit, selbständig zu arbeiten/das Produkt zu erstellen. Die Lehrkraft steht dabei für Fragen zur Verfügung. Die fertigen Produkte können im Anschluss vorgestellt werden.
''Durchführung'':  
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Aufgrund der Quellenarbeit bzw. der Arbeit mit den Daten des Archivs wird das Temporalbewusstsein, Wandel- und Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert. Sie erlangen nicht nur die Fähigkeit, mit Hilfe der Quellen, mit der Zeit als Orientierungssystem umzugehen, sondern erkennen darüber hinaus, dass Geshcichte einem Wandel unterliegt, dasss ich Verhältnisse ändern. Des Weiteren kann das moralische Bewusstsein gefördert werden, indem die Schülerinnen und Schüler Stellung nehmen zu Ereignissen, Daten, die sie ihren Quellen entnehmen. Je nach Thema, kann das politische Bewusstsein ebenfalls einbezogen werden.
 
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
Im Unterricht wird die bereits zuvor von der Lehrkraft entworfene Fragestellung gemeinsam erarbeitet. Anschließend werden die Rahmenbedingungen des in der darauffolgenden Phase zu erstellenden Produkts erläutert und die Materialien ( Archive usw. ) bereitgestellt. Die Schülerinnen und Schüler haben nun Zeit, selbständig zu arbeiten/das Produkt zu erstellen. Die Lehrkraft steht dabei für Fragen zur Verfügung. Die fertigen Produkte können im Anschluss vorgestellt werden.
Welche Folgen hatte der 30jährige Krieg für die Bevölkerung? Kleingruppen erhalten die Aufgabe, unterschiedliche Materialien zu befragen und Antworten zu finden. Sie untersuchen z.B. Bildquellen, Statistiken, Textquellen unterschiedlichster Art, Kartenmaterial… Teil der Aufgabe sollte auch sein, herauszustellen, welcher Art die Informationen des jeweiligen Materials sind und damit verknüpft eine Einschätzung der jeweiligen Qualität ( auch unter Nutzung des Methodenarchivs )
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':  
 
Aufgrund der Quellenarbeit bzw. der Arbeit mit den Daten des Archivs wird das Temporalbewusstsein, Wandel- und Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert. Sie erlangen nicht nur die Fähigkeit, mit Hilfe der Quellen, mit der Zeit als Orientierungssystem umzugehen, sondern erkennen darüber hinaus, dass Geshcichte einem Wandel unterliegt, dasss ich Verhältnisse ändern. Des Weiteren kann das moralische Bewusstsein gefördert werden, indem die Schülerinnen und Schüler Stellung nehmen zu Ereignissen, Daten, die sie ihren Quellen entnehmen. Je nach Thema, kann das politische Bewusstsein ebenfalls einbezogen werden.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
Welche Folgen hatte der 30jährige Krieg für die Bevölkerung? Kleingruppen erhalten die Aufgabe, unterschiedliche Materialien zu befragen und Antworten zu finden. Sie untersuchen z.B. Bildquellen, Statistiken, Textquellen unterschiedlichster Art, Kartenmaterial… Teil der Aufgabe sollte auch sein, herauszustellen, welcher Art die Informationen des jeweiligen Materials sind und damit verknüpft eine Einschätzung der jeweiligen Qualität ( auch unter Nutzung des Methodenarchivs )
Im Unterricht werden über eine längere Zeit offen bleibende Fragen im „Fragenspeicher“ gesammelt. In einer Doppelstunde bearbeiten die Lernenden die Fragen mit Hilfe der Archive. Sie verfassen kurze Antworten auf die Fragen und sammeln alles in einer Wandzeitung
Im Unterricht werden über eine längere Zeit offen bleibende Fragen im „Fragenspeicher“ gesammelt. In einer Doppelstunde bearbeiten die Lernenden die Fragen mit Hilfe der Archive. Sie verfassen kurze Antworten auf die Fragen und sammeln alles in einer Wandzeitung


====Dialog====
4.2.9. Dialog
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler begnegnen einer Person in einem historischen Kontext und stellen ihr, in Form eines Dialogs, Fragen. Auf diese Weise sollen sie lernen, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, sich in ihren Gesprächspartner hineinversetzen und Einfühlungsvermögen, für die jeweilige Person sowie den historischen Kontext, zu erlangen. Sie antworten schließlich auf die Fragen ihres Gesprächspartners aus der Position/Perspektive der „historischen Person“ und reflektieren diese. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 76 f.</ref>
''Ziel'':  
Dauer: je nach Thema/Gesürächspartner 15-45 min + Zeit für Vortrag und Auswertung der Dialoge
 
Vorbereitung und Material: Die Lehrkraft sollte sich bereits im Voraus Gedanken über geeignete Personen machen und Material zusammenstellen. Darüber hinaus sollten gegebenfalls Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt sowie der Umgang mit diesen erklärt werden. Für die Durchführung wird eine Aufgabenstellung, Material ( Informationen über den Gesprächspartner ) sowie Beispielfragen für den Dialog benötigt. Falls die Dialoge aufgezeichnet weren sollen, müssen Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt werden.
Die Schülerinnen und Schüler begnegnen einer Person in einem historischen Kontext und stellen ihr, in Form eines Dialogs, Fragen. Auf diese Weise sollen sie lernen, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, sich in ihren Gesprächspartner hineinversetzen und Einfühlungsvermögen, für die jeweilige Person sowie den historischen Kontext, zu erlangen. Sie antworten schließlich auf die Fragen ihres Gesprächspartners aus der Position/Perspektive der „historischen Person“ und reflektieren diese. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 76 f.</ref>
Sozialform: Partnerarbeit
 
Durchführung: Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt und die Lehrkraft erklärt die Aufgabenstellung. Für die Zuordnung der Gesprächspartner/historischen Personen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder erhalten alle Gruppen die gleiche Person, die Lehrkraft teilt den Gruppen eine Person zu oder die einzelnen Gruppen dürfen eine Person auswählen. Im Anschluss daran erhalten die Gruppen das jeweilige Material, Schrift- und Bildquellen.  Sie haben nun Zeit, Fragen zu formulieren und diese aus der Perspektive des Gesprächspartners/der historischen Person zu beantworten. Gleichzeitig formulieren sie jedoch auch Fragen aus der Sicht des Gesprächspartners/der historischen Person an sie selbst und beantworten diese aus ihrer persönlichen Sicht. Im Anschluss daran wird der Dialog vorgetragen und von den anderen hinsichtlich Triftigkeit ( Schlüssigkeit ) und Plausibilität ( Stimmigkeit, Glaubwürdigkeit, Richtigkeit ) im Bezug auf den historischen Kontext bewertet. Gemeinsam können Vor- und Nachteile der Methode diskutiert wrden.
''Dauer'':  
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Durch das Hineinversetzen in einen Gesprächspartner/eine historische Person wird das Temporal- , Identitäts- sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert.
 
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
Je nach Thema/Gesürächspartner 15-45 min + Zeit für Vortrag und Auswertung der Dialoge
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Die Lehrkraft sollte sich bereits im Voraus Gedanken über geeignete Personen machen und Material zusammenstellen. Darüber hinaus sollten gegebenfalls Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt sowie der Umgang mit diesen erklärt werden. Für die Durchführung wird eine Aufgabenstellung, Material ( Informationen über den Gesprächspartner ) sowie Beispielfragen für den Dialog benötigt. Falls die Dialoge aufgezeichnet weren sollen, müssen Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt werden.Sozialform: Partnerarbeit
 
''Durchführung'':  
 
Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt und die Lehrkraft erklärt die Aufgabenstellung. Für die Zuordnung der Gesprächspartner/historischen Personen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder erhalten alle Gruppen die gleiche Person, die Lehrkraft teilt den Gruppen eine Person zu oder die einzelnen Gruppen dürfen eine Person auswählen. Im Anschluss daran erhalten die Gruppen das jeweilige Material, Schrift- und Bildquellen.  Sie haben nun Zeit, Fragen zu formulieren und diese aus der Perspektive des Gesprächspartners/der historischen Person zu beantworten. Gleichzeitig formulieren sie jedoch auch Fragen aus der Sicht des Gesprächspartners/der historischen Person an sie selbst und beantworten diese aus ihrer persönlichen Sicht. Im Anschluss daran wird der Dialog vorgetragen und von den anderen hinsichtlich Triftigkeit ( Schlüssigkeit ) und Plausibilität ( Stimmigkeit, Glaubwürdigkeit, Richtigkeit ) im Bezug auf den historischen Kontext bewertet. Gemeinsam können Vor- und Nachteile der Methode diskutiert wrden.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':  
 
Durch das Hineinversetzen in einen Gesprächspartner/eine historische Person wird das Temporal- , Identitäts- sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
Aufgabenstellung:  
Aufgabenstellung:  
Ihr habt heute die Gelegenheit, X näher kennenzulernen.
Ihr habt heute die Gelegenheit, X näher kennenzulernen.
Zeile 485: Zeile 568:
Themenzusammenhang: Widerstand im Nationalsozialismus                        Lernenden erarbeiten einen Dialog mit Sophie Scholl bzw. mit verschiedenen jugendlichen Vertreter/innen des Widerstands bzw. mit jungen Erwachsenen ( aus Gruppen wie der Weißen Rose, den Edelweißpiraten, der Herbert-Baum-Gruppe oder der Swing-Jugend )                                                                                      Beispielfragen: Wie kamst du dazu, dich im Widertand zu engagieren? Hast du bestimmte Ziele verfolgt? Welche Mittel hast du eingesetzt?                                  Gegenfragen: Würdet ihr ein Risiko eingehen? Wenn ja, wofür?
Themenzusammenhang: Widerstand im Nationalsozialismus                        Lernenden erarbeiten einen Dialog mit Sophie Scholl bzw. mit verschiedenen jugendlichen Vertreter/innen des Widerstands bzw. mit jungen Erwachsenen ( aus Gruppen wie der Weißen Rose, den Edelweißpiraten, der Herbert-Baum-Gruppe oder der Swing-Jugend )                                                                                      Beispielfragen: Wie kamst du dazu, dich im Widertand zu engagieren? Hast du bestimmte Ziele verfolgt? Welche Mittel hast du eingesetzt?                                  Gegenfragen: Würdet ihr ein Risiko eingehen? Wenn ja, wofür?


====Filmleiste====
4.2.10. Filmleiste
 
Ziel: „Eine Ereigniskette, ein Vorgang soll in einem zeitlichen Ablauf verständlich und nachvollziehbar werden“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 91 ff.</ref>
''Ziel'':
Dauer: Je nach Variante und Umfang der Filmleiste 5 – 20 min
 
Vorbereitung und Material: Im Voraus sollte eine Filmleiste erstellt werden, an der sich die Schülerinnen und Schüler während ihrer Arbeit orientieren können. Des Weiteren sollten die einzelnen Filmleisten vorbereitet werden, so dass die Lernenden diese im weiteren Verlauf lediglich ergänzen müssen. Für Variante 2 muss zudem darauf geachtet werden, dass keine Reihenfolge besteht. Benötigt werden somit die Filmleisten in Bild und Wort sowie eine bereits fertiggestellte Filmleiste
„Eine Ereigniskette, ein Vorgang soll in einem zeitlichen Ablauf verständlich und nachvollziehbar werden“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 91 ff.</ref>
Sozialform: Einzel- oder Partnerarbeit
 
Durchführung:                                                                                                                  Variante 1: Eine bereits fertiggestellte Filmleiste ( Bild und Ton ) wird den Schülerinnen und Schülern zur Orientierung vorgegeben                                          Variante 2: Die Schülerinnen und Schüler bekommen Teile der Filmleiste und müssen diese ordnen, präsentieren und begründen                                                    Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten entweder nur die Bildfolge oder nur die Texte der Filmleiste. Aufgabe ist es nun, die jeweils fehlenden Teile richtig zuzuordnen
''Dauer'':  
 
Je nach Variante und Umfang der Filmleiste 5 – 20 min.
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Im Voraus sollte eine Filmleiste erstellt werden, an der sich die Schülerinnen und Schüler während ihrer Arbeit orientieren können. Des Weiteren sollten die einzelnen Filmleisten vorbereitet werden, so dass die Lernenden diese im weiteren Verlauf lediglich ergänzen müssen. Für Variante 2 muss zudem darauf geachtet werden, dass keine Reihenfolge besteht. Benötigt werden somit die Filmleisten in Bild und Wort sowie eine bereits fertiggestellte Filmleiste
 
''Sozialform'':  
 
Einzel- oder Partnerarbeit.
 
''Durchführung'':                                                                                                                   
 
Variante 1: Eine bereits fertiggestellte Filmleiste ( Bild und Ton ) wird den Schülerinnen und Schülern zur Orientierung vorgegeben                                          Variante 2: Die Schülerinnen und Schüler bekommen Teile der Filmleiste und müssen diese ordnen, präsentieren und begründen                                                    Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten entweder nur die Bildfolge oder nur die Texte der Filmleiste. Aufgabe ist es nun, die jeweils fehlenden Teile richtig zuzuordnen
Bei der Vorstellung/Präsentation aller Varianten werden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, ihre Entscheidungen zu begründen
Bei der Vorstellung/Präsentation aller Varianten werden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, ihre Entscheidungen zu begründen
 
Dimensionen des Geschichtsbewusstseins: Aufgrund des ( Zu-)ordnens von Bild-/Tonanteilen sowie des Erkennens einer Reihenfolge, wird das Temporalbewusstsein der SuS gefördert. Je nach Thema kann darüber hinaus das Identitätsbewusstsein ebenfalls eine Rolle spielen. Auf unterschiedliche Weise können die SuS erfahren, dass das soziale System ( Schule, Gesellschaft… ), Veränderungen erfahren haben und dennoch die gleichen bleiben
''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins'':
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
 
Aufgrund des ( Zu-)ordnens von Bild-/Tonanteilen sowie des Erkennens einer Reihenfolge, wird das Temporalbewusstsein der SuS gefördert. Je nach Thema kann darüber hinaus das Identitätsbewusstsein ebenfalls eine Rolle spielen. Auf unterschiedliche Weise können die SuS erfahren, dass das soziale System ( Schule, Gesellschaft… ), Veränderungen erfahren haben und dennoch die gleichen bleiben
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
Spezifische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom Beschluss der Auswanderung einer griechischen Polis bis zur Gründung einer Tochterstadt
Spezifische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom Beschluss der Auswanderung einer griechischen Polis bis zur Gründung einer Tochterstadt
Typische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom mittelalterlichen Dorf bis zur Verleihung der Stadtrechte
Typische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom mittelalterlichen Dorf bis zur Verleihung der Stadtrechte
Zeile 519: Zeile 582:
Methodische Vorgehensweisen: Die Interpretation eines Kurvendiagramms ( von der Bedeutung der Überschrift über die der Achsen…bis zur zusammenfassenden Gesamtaussage ), Vorbereitung ( Durchführung, Auswertung ) eines Zeitzeugengesprächs ( hier kann es an manchen Stellen auch unterschiedliche Möglichkeiten für eine sinnvolle Reihenfolge geben )
Methodische Vorgehensweisen: Die Interpretation eines Kurvendiagramms ( von der Bedeutung der Überschrift über die der Achsen…bis zur zusammenfassenden Gesamtaussage ), Vorbereitung ( Durchführung, Auswertung ) eines Zeitzeugengesprächs ( hier kann es an manchen Stellen auch unterschiedliche Möglichkeiten für eine sinnvolle Reihenfolge geben )
   
   
===Sicherung===
===Sicherung=== Sicherung


====Graffiti====
====Graffiti====
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====Themen-ABC====
====Themen-ABC====
Die Methode ist bereits unter Punkt 3.1.2 beschrieben. Sie kann ebenfalls zum Abschluss einer Themeneinheit eingesetzt werden. Dabei steht die Wiederholung und Festigung im Vordergrund.  
Die Methode ist bereits unter Punkt 3.1.2 beschrieben. Sie kann ebenfalls zum Abschluss einer Themeneinheit eingesetzt werden. Dabei steht die Wiederholung und Festigung im Vordergrund.  
====Ereigniskarten====
====Ereigniskarten====




''Ziel:''
''Ziel:''
 
Komplexe Themen strukturieren, Zusammenhänge verdeutlichen, vertiefen und in eigenen Worten wiedergeben. Vernetzung von Wissen, Stellung beziehen und argumentieren<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S. 18-19</ref>.
Komplexe Themen strukturieren, Zusammenhänge verdeutlichen, vertiefen und in eigenen Worten wiedergeben. Vernetzung von Wissen, Stellung beziehen und argumentieren<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S. 18-19</ref>.


''Dauer'':
''Dauer:'' Eine Unterrichtsstunde.
 
Eine Unterrichtsstunde.


''Vorbereitung und Material:''
''Vorbereitung und Material:''
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Der/die Lehrende fertigt Karten in DIN A5- Format (laminiert) an, welche die verschiedenen Bereiche eines Themenkomplexes ansprechen bzw. widerspiegeln. Verschiedene Materialien (z.B. Kurze Texte, Grafiken, Bilder, Überschriften etc.) können für die Ereigniskarten verwendet werden. Hier kommt es auf eine vielfältige Auswahl an, die eine Vernetzung ermöglicht.
Der/die Lehrende fertigt Karten in DIN A5- Format (laminiert) an, welche die verschiedenen Bereiche eines Themenkomplexes ansprechen bzw. widerspiegeln. Verschiedene Materialien (z.B. Kurze Texte, Grafiken, Bilder, Überschriften etc.) können für die Ereigniskarten verwendet werden. Hier kommt es auf eine vielfältige Auswahl an, die eine Vernetzung ermöglicht.


''Sozialform:''
''Sozialform:''Einzel- und Partnerarbeit, Plenum.
 
Einzel- und Partnerarbeit, Plenum.


''Durchführung:''
''Durchführung:''


Die Lernenden sitzen im Kreis, der/die Lehrende gibt Anweisungen, welche Aufgabe gleich folgen wird. Die Lernenden bekommen per Zufall eine Ereigniskarte. In Einzel-und Stillarbeit bzw. Partnerarbeit (je nach Umfang des Materials) haben die Lernenden fünf Minuten Zeit, die Informationen, welche in der Ereigniskarte dargeboten werden, zu verarbeiten. Sie bekommen den Arbeitsauftrag, zwei Sätze in eigenen Worten zu ihrer Ereigniskarte zu formulieren und diese anschließend der Klasse vorzustellen. Im Uhrzeigersinn werden die Karten gezeigt und die selbst formulierten Informationen der Klasse präsentiert. Die Lehrperson eröffnet dann, dass alle Ereigniskarten miteinander in Verbindung stehen und jeder Lernende mindestens zwei Verbindungen finden und benennen sollte. Nach kurzer Denkpause benennen die Lernenden im Uhrzeigersinn die Verbindungen zu ihrer Ereigniskarte. Dabei darf eine Diskussionsrunde entstehen, die Raum für offene Fragen lässt oder bei Bedarf Hilfestellung leistet. Die Ereigniskarten werden in der Mitte des Kreises in ein Schaubild, welches die Verbindungen widerspiegelt, gelegt.  
Die Lernenden sitzen im Kreis, der/die Lehrende gibt Anweisungen, welche Aufgabe gleich folgen wird. Die Lernenden bekommen per Zufall eine Ereigniskarte. In Einzel-und Stillarbeit bzw. Partnerarbeit (je nach Umfang des Materials) haben die Lernenden fünf Minuten Zeit, die Informationen, welche in der Ereigniskarte dargeboten werden, zu verarbeiten. Sie bekommen den Arbeitsauftrag, zwei Sätze in eigenen Worten zu ihrer Ereigniskarte zu formulieren und diese dann anschließend der Klasse vorzustellen. Im Uhrzeigersinn werden die Karten gezeigt und die selbst formulierten Informationen der Klasse präsentiert. Die Lehrperson eröffnet dann, dass alle Ereigniskarten miteinander in Verbindung stehen und jeder Lernende mindestens zwei Verbindungen finden und benennen sollte. Nach kurzer Denkpause benennen die Lernenden im Uhrzeigersinn die Verbindungen zu ihrer Ereigniskarte. Dabei darf eine Diskussionsrunde entstehen, die Raum für offene Fragen lässt oder bei Bedarf Hilfestellung leistet. Die Ereigniskarten werden in der Mitte des Kreises in ein Schaubild, welches die Verbindungen widerspiegelt, gelegt.  


''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''
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Je nach Themenwahl und Ausweitung des Themenkomplexes können unterschiedliche Dimensionen des Bewusstseins gefördert werden. Im folgenden Beispiel (Mittelalter) werden das politische Bewusstsein, das wirtschaftlich ökonomische-soziale Bewusstsein, sowie das moralische Bewusstsein angesprochen. Diese Dimensionen sind durch die Auseinandersetzung mit den damals vorherrschenden politischen Strukturen, die Bewertung von Zusammenhängen und die Analyse von ökonomischen und sozialen Unterschieden vertreten.
Je nach Themenwahl und Ausweitung des Themenkomplexes können unterschiedliche Dimensionen des Bewusstseins gefördert werden. Im folgenden Beispiel (Mittelalter) werden das politische Bewusstsein, das wirtschaftlich ökonomische-soziale Bewusstsein, sowie das moralische Bewusstsein angesprochen. Diese Dimensionen sind durch die Auseinandersetzung mit den damals vorherrschenden politischen Strukturen, die Bewertung von Zusammenhängen und die Analyse von ökonomischen und sozialen Unterschieden vertreten.


''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
Konkrete Unterrichtsbeispiele:


'''Antikes Rom'''
'''Antikes Rom'''
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====Gruppenduell====
====Gruppenduell====


''Ziel'':
''Ziel:''  


Wiederholung und Sicherung von Wissen in spielerischer Form.
Wiederholung und Sicherung von Wissen in spielerischer Form.


''Dauer:''  
''Dauer:'' 15-20 Minuten.
 
15-20 Minuten.
   
   
''Vorbereitung und Material'':
''Vorbereitung und Material:''
   
   
Tafel und Kreide, Uhr, Liste mit Wörtern zu einem Themenbereich.  
Tafel und Kreide, Uhr, Liste mit Wörtern zu einem Themenbereich.  


''Sozialform'':
''Sozialform:'' Einzel- und Gruppenarbeit.


Einzel- und Gruppenarbeit.
''Durchführung:''
 
''Durchführung'':
   
   
Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander antreten. Die beiden Tafelflügel werden zur Hälfte aufgeklappt und je einer Gruppe zugewiesen, von der jede ein Stück Kreide erhält. Der Boden sollte möglichst von Taschen und Hindernissen freigeräumt sein. Der/die Lehrende gibt nun ein Schlagwort vor. Von jeder Gruppe darf immer ein Lernender an die Tafel gehen und ein dazu passendes Wort anschreiben, welches im Zusammenhang mit dem Schlagwort steht. Die Kreide wird nun an das nächste Gruppenmitglied weitergegeben. Nach einer Minute unterbricht der Lehrende und die Anschriebe werden ausgewertet. Die Gruppe mit den meisten richtigen Wörtern gewinnt bzw. bekommt einen Punkt, wenn mehrere Runden durchgeführt werden.  
Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander antreten. Die beiden Tafelflügel werden zur Hälfte aufgeklappt und je einer Gruppe zugewiesen, von der jede ein Stück Kreide erhält. Der Boden sollte möglichst von Taschen und Hindernissen freigeräumt sein. Der/die Lehrende gibt nun ein Schlagwort vor. Von jeder Gruppe darf immer ein Lernender an die Tafel gehen und ein dazu passendes Wort anschreiben, welches im Zusammenhang mit dem Schlagwort steht. Die Kreide wird nun an das nächste Gruppenmitglied weitergegeben. Nach einer Minute unterbricht der Lehrende und die Anschriebe werden ausgewertet. Die Gruppe mit den meisten richtigen Wörtern gewinnt bzw. bekommt einen Punkt, wenn mehrere Runden durchgeführt werden.  


''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''


Diese Methode ist nicht speziell auf eine Dimension des Geschichtsbewusstseins ausgerichtet. Je nach Unterrichtsthema können wiederum unterschiedliche Dimensionen angesprochen werden. Vordergründig ist jedoch die spielerische Wiederholung und Festigung. Zudem wird eine Reflexion und Vernetzung des Wissens angeregt.
Diese Methode ist nicht speziell auf eine Dimension des Geschichtsbewusstseins ausgerichtet. Je nach Unterrichtsthema können wiederum unterschiedliche Dimensionen angesprochen werden. Vordergründig ist jedoch die spielerische Wiederholung und Festigung. Zudem wird eine Reflexion und Vernetzung des Wissens angeregt.


''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
''Konkrete Unterrichtsbeispiele:''


Stichwort: Versailler Vertrag
Stichwort: Versailler Vertrag
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*etc.
*etc.


====Das Leben ist ein Fluss====
4.3.5. Das Leben ist ein Fluss
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiv mit einer Biographie auseinander, indem sie biographische Daten in ein Flussbild übertragen. Dabei werden Daten, Erlebnisse, Erfahrungen usw. einer Person mit Elementen, die einen Fluss ausmachen, verknüpft. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 58 ff.</ref>
''Ziel'':  
Dauer: 20 min Partnerarbeit + ca. 15 min Plenum
 
Vorbereitung und Material: Keine direkte Vorbereitung. Für die Durchführung wird Biografiematerial, 1 DinA3 Blatt pro Gruppe und Filzstifte benötigt
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiv mit einer Biographie auseinander, indem sie biographische Daten in ein Flussbild übertragen. Dabei werden Daten, Erlebnisse, Erfahrungen usw. einer Person mit Elementen, die einen Fluss ausmachen, verknüpft. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 58 ff.</ref>
Sozialform: Partnerarbeit und Plenum/Frontal
 
Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zu zweit zusammen und bekommen von der Lehrkraft eine Biographie oder erstellen mit Hilfe von geeigneten Materialien selbst eine. Dabei können von allen die Gruppen dieselbe oder unterschiedliche Biographien bearbeitet werden. Die Gruppen bekommen nun Zeit, das Leben der ihnen zugewiesenen Person als Fluss darzustellen. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse präsentiert. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihre Person anhand der Flussdarstellung vorstellen oder die unterschiedlichen Biographien vergleichen und diskutieren. Es bietet sich an, diese anschließend im Klassenzimmer aufzuhängen/auszustellen.
''Dauer'':  
Dimension des Geschichtsbewusstseins:  Indem die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit einer Biographie beschäftigen und diese in ein Flussbild übertragen, wird das Temporal-, Wande-/Historizitätsbewusstsein sowie das Identitätsbewusstsein gefördert. Je nach Biographie, kann politische, moralische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
 
Konkrete Unterrichtsbeispiele:  
20 min Partnerarbeit + ca. 15 min Plenum.
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Keine direkte Vorbereitung. Für die Durchführung wird Biografiematerial, 1 DinA3 Blatt pro Gruppe und Filzstifte benötigt
 
''Sozialform'':  
 
Partnerarbeit und Plenum/Frontal
 
''Durchführung'':  
 
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zu zweit zusammen und bekommen von der Lehrkraft eine Biographie oder erstellen mit Hilfe von geeigneten Materialien selbst eine. Dabei können von allen die Gruppen dieselbe oder unterschiedliche Biographien bearbeitet werden. Die Gruppen bekommen nun Zeit, das Leben der ihnen zugewiesenen Person als Fluss darzustellen. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse präsentiert. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihre Person anhand der Flussdarstellung vorstellen oder die unterschiedlichen Biographien vergleichen und diskutieren. Es bietet sich an, diese anschließend im Klassenzimmer aufzuhängen/auszustellen.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':   
 
Indem die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit einer Biographie beschäftigen und diese in ein Flussbild übertragen, wird das Temporal-, Wande-/Historizitätsbewusstsein sowie das Identitätsbewusstsein gefördert. Je nach Biographie, kann politische, moralische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':  
 
Aufgabenstellung: Das Leben ist ein Fluss! Das Bild des Flusses wird gerne für das menschliche Leben genutzt. Ein Fluss hat viele Eigenschaften, die man auf das Leben übertragen kann, er hat z.B. eine Quelle ( Geburtsdatum ), er kann schmal und breit fließen, gestaut werden und Zuflüsse haben, umgeleitet werden, Steine und Inseln können aufragen, er kann ruhig fließen und Stromschnellen können seinen Lauf beschleunigen usw. Deutet die Lebensgeschichte von… und übertragt sie in ein Flussbild! Einigt euch, welche zeichnerischen Elemente ihr nutzt und welche Daten und Stichworte ihr in eure Zeichnung integriert.
Aufgabenstellung: Das Leben ist ein Fluss! Das Bild des Flusses wird gerne für das menschliche Leben genutzt. Ein Fluss hat viele Eigenschaften, die man auf das Leben übertragen kann, er hat z.B. eine Quelle ( Geburtsdatum ), er kann schmal und breit fließen, gestaut werden und Zuflüsse haben, umgeleitet werden, Steine und Inseln können aufragen, er kann ruhig fließen und Stromschnellen können seinen Lauf beschleunigen usw. Deutet die Lebensgeschichte von… und übertragt sie in ein Flussbild! Einigt euch, welche zeichnerischen Elemente ihr nutzt und welche Daten und Stichworte ihr in eure Zeichnung integriert.
Thema: Oppositionsgeschichte der DDR in Lebensläufen                                       
Thema: Oppositionsgeschichte der DDR in Lebensläufen                                      Stellt den Lebenslauf von Wolf Biermann, Bärbel Bohley, Jutta Braband, Oskar Brüsewitz, Joachim Gauck, Robert Havemann, Stefan Heyn, Freya Klier, Ulrike Poppe, Jens Reich, Friedrich Schorlemmer… als Fluss dar!
Stellt den Lebenslauf von Wolf Biermann, Bärbel Bohley, Jutta Braband, Oskar Brüsewitz, Joachim Gauck, Robert Havemann, Stefan Heyn, Freya Klier, Ulrike Poppe, Jens Reich, Friedrich Schorlemmer… als Fluss dar!


====SMS====
4.3.6. SMS
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen, eine auf das Wesentliche beschränkte, kurze und somit auch zeiteffiziente Sicherung zu verfassen. Diese Methode kann auch als Feedback zum Unterricht eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 188 ff.</ref>
Dauer: 5 min ( kontinuierliche Sicherung am Ende jeder Stunde ) oder 10 – 20 min ( als Sicherung mit Plenumsphase )
Vorbereitung und Material: Die Vorbereitung und das Material beschränkt sich bei dieser Methode auf das Erstellen eines Arbeitsbogen mit vorgegebenem Fenster für die Kurznachricht bzw. mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Dieser sollte für die Schülerinnen und Schüler kopiert werden. Für die Präsentation/Vorstellung der Kurznachrichten ist es sinnvoll, diese mit Magneten an die Tafel zu heften oder mit Haftzwecken an eine Pinnwand zu pinnen.
Sozialform: Einzelarbeit und Plenum/Frontal
Durchführung: Je nach Variante gibt es eine unterschiedliche Art der Durchführung    Variante 1: Am Ende einer Unterrichtsstunde oder –einheit erhalten die SuS ein Arbeitsblatt mit der Anweisung, eine Kurznachricht bzgl. der Stunde/Einheit zu verfassen. Die fertigen SMS/Kurznachrichten werden, für alle gut sichtbar, an die Tafel gehängt. In einem gemeinsamen Gespräch können wichtige Sachverhalte wiederholt sowie die Perspektive der SuS, wie diese mit dem Thema umgehen, welche Meinung sie dazu haben, sichtbar werden                                            Variante 2: Ähnlich wie Variante 1, jedoch zielt der Arbeitsauftrag auf dem Arbeitsblatt darauf ab, Feedback zu geben. Hier geht es um persönliche Eindrücke. Die Lehrkraft nimmt die Kurznachrichten anschließend zu sich und reflektiert anhand dieser die Unterrichtsstunde/-einheit. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Kurznachrichten zu diskutieren/besprechen.                                                          Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten zu Beginn einer Unterrichtseinheit ein Arbeitsblatt mit mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Am Ende jeder Unterrichtsstunde erhalten sie Zeit, eines auszufüllen und die für sie wichtigsten Dinge festzuhalten. Es besteht die Möglichkeit, dass die SuS ihre Kurznachrichten tauschen dürfen.
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Je nach Thema können mit dieser Methode alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins angesprochen werden. Gefördert werden vor allem die Reflexions- und [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]] der SuS
Konkrete Unterrichtsbeispiele:  In einer Klasse wurden zum Thema „Boston Tea Party“ folgende Kurzmitteilungen erstellt.                                                                Amerikaner verkleiden sich als Indianer und versenken den englischen Tee im Hafen von Boston. Warum? Sie fordern: No taxation without representation ( 149 Zeichen )  Ich habe mich am Anfang gefragt, warum sich die Kolonisten als Indianer verkleidet hatten. Es ist ein Symbol für die Freiheit gegenüber England. ( 145 Zeichen )      Bosten Tea Party = Amerika-Siedler werfen Tee ins Wasser wegen hoher Steuern + fehlender Rechte. Indianerkostüme sind ein Zeichen für ihren Freiheitswunsch ( 155 Zeichen )


''Ziel'':
4.3.7. Zielscheibe
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem vorgegebenen Thema vorgegebene sowie eigene, zu ergänzende Begriffe, auf einer Zielscheibe platzieren. Diese sollen im Anschluss daran definiert werden. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 220 ff. </ref>
Die Schülerinnen und Schüler lernen, eine auf das Wesentliche beschränkte, kurze und somit auch zeiteffiziente Sicherung zu verfassen. Diese Methode kann auch als Feedback zum Unterricht eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 188 ff.</ref>
Dauer: 10 – 15 min für die Vorbereitung + 10 – 15 min für die Durchführung
 
''Dauer'':
 
5 min ( kontinuierliche Sicherung am Ende jeder Stunde ) oder 10 – 20 min ( als Sicherung mit Plenumsphase )
 
''Vorbereitung und Material'':
 
Die Vorbereitung und das Material beschränkt sich bei dieser Methode auf das Erstellen eines Arbeitsbogen mit vorgegebenem Fenster für die Kurznachricht bzw. mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Dieser sollte für die Schülerinnen und Schüler kopiert werden. Für die Präsentation/Vorstellung der Kurznachrichten ist es sinnvoll, diese mit Magneten an die Tafel zu heften oder mit Haftzwecken an eine Pinnwand zu pinnen.
 
''Sozialform'':
 
Einzelarbeit und Plenum/Frontal
 
''Durchführung'':
 
Je nach Variante gibt es eine unterschiedliche Art der Durchführung    Variante 1: Am Ende einer Unterrichtsstunde oder –einheit erhalten die SuS ein Arbeitsblatt mit der Anweisung, eine Kurznachricht bzgl. der Stunde/Einheit zu verfassen. Die fertigen SMS/Kurznachrichten werden, für alle gut sichtbar, an die Tafel gehängt. In einem gemeinsamen Gespräch können wichtige Sachverhalte wiederholt sowie die Perspektive der SuS, wie diese mit dem Thema umgehen, welche Meinung sie dazu haben, sichtbar werden                                            Variante 2: Ähnlich wie Variante 1, jedoch zielt der Arbeitsauftrag auf dem Arbeitsblatt darauf ab, Feedback zu geben. Hier geht es um persönliche Eindrücke. Die Lehrkraft nimmt die Kurznachrichten anschließend zu sich und reflektiert anhand dieser die Unterrichtsstunde/-einheit. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Kurznachrichten zu diskutieren/besprechen.                                                          Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten zu Beginn einer Unterrichtseinheit ein Arbeitsblatt mit mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Am Ende jeder Unterrichtsstunde erhalten sie Zeit, eines auszufüllen und die für sie wichtigsten Dinge festzuhalten. Es besteht die Möglichkeit, dass die SuS ihre Kurznachrichten tauschen dürfen.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':
 
Je nach Thema können mit dieser Methode alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins angesprochen werden. Gefördert werden vor allem die Reflexions- und [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]] der SuS
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
In einer Klasse wurden zum Thema „Boston Tea Party“ folgende Kurzmitteilungen erstellt.                                                                Amerikaner verkleiden sich als Indianer und versenken den englischen Tee im Hafen von Boston. Warum? Sie fordern: No taxation without representation ( 149 Zeichen )  Ich habe mich am Anfang gefragt, warum sich die Kolonisten als Indianer verkleidet hatten. Es ist ein Symbol für die Freiheit gegenüber England. ( 145 Zeichen )      Bosten Tea Party = Amerika-Siedler werfen Tee ins Wasser wegen hoher Steuern + fehlender Rechte. Indianerkostüme sind ein Zeichen für ihren Freiheitswunsch ( 155 Zeichen)
 
====Zielscheibe====
 
''Ziel'':  
 
Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem vorgegebenen Thema vorgegebene sowie eigene, zu ergänzende Begriffe, auf einer Zielscheibe platzieren. Diese sollen im Anschluss daran definiert werden. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 220 ff. </ref>
 
''Dauer'':  
 
10 – 15 min für die Vorbereitung + 10 – 15 min für die Durchführung
Vorbereitung und Material: Die Zielscheiben für die einzelnen Gruppen müssen kopiert sowie Begriffskärtchen ( DinA7 ), beschriftete und leere, vorbereitet werden. Für die Durchführung wird darüber hinaus ein akustisches Signal sowie ein Klebestift benötigt.
Vorbereitung und Material: Die Zielscheiben für die einzelnen Gruppen müssen kopiert sowie Begriffskärtchen ( DinA7 ), beschriftete und leere, vorbereitet werden. Für die Durchführung wird darüber hinaus ein akustisches Signal sowie ein Klebestift benötigt.
 
Sozialform: Gruppenarbeit und Plenum/Frontal
''Sozialform'':  
Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen ( 3 – 5 Personen ) aufgeteilt, bekommen pro Gruppe ein Plakat mit einer Zielscheibe und eine Zeitvorgabe. Je nach Klassenstufe/Klasse erhalten die Gruppen einige, wenige oder gar keine vorgegebenen Begriffe/Fachtermini, die sie mit Inhalt füllen bzw. definieren müssen/sollen. Die Gruppen ergänzen weitere Begriffe auf den leeren Begriffskärtchen. Ist die Zeit dafür um, werden alle Begriffskärtchen mit dem Klebestift auf der Zielscheibe platziert. Die Position der einzelnen Kärtchen wird in der Gruppe, je nach Bedeutsamkeit für das Thema, ausgehandelt. Im Anschluss daran werden die Plakate/Zielscheiben der einzelnen Gruppen ausgelegt und betrachtet. Danach haben die Gruppen die Möglichkeit, ihr Plakat/ihre Zielscheibe im Plenum vorzustellen und die Position der Begriffskärtchen zu begründen.
 
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Diese Methode kann, je nach Thema, alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins nach Pandel ansprechen. Durch die Anordnung der Begriffskärtchen kann insbesondere das Wandel-/Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der SuS gefördert werden. Darüber hinaus kann, aufgrund der ausgewählten Begriffe, das politische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
Gruppenarbeit und Plenum/Frontal
Konkrete Unterrichtsbeispiele:  
 
Was ist Sozialismus?                                                                                       Mögliche Begriffe: Anarchismus, Arbeiterklasse, Bedürfnisse, Freiheit, Gerechtigkeit, Gewerkschaft, Gleichheit, gemeinsames Eigentum, gemeinsame Produktion, Gesellschaftskritik, kein Privateigentum, Marx, Planwirtschaft, Proletariat, Revolution, Produktionsmittel, Solidarität, Weltanschauung, Zentralverwaltung usw.
''Durchführung'':
 
Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen ( 3 – 5 Personen ) aufgeteilt, bekommen pro Gruppe ein Plakat mit einer Zielscheibe und eine Zeitvorgabe. Je nach Klassenstufe/Klasse erhalten die Gruppen einige, wenige oder gar keine vorgegebenen Begriffe/Fachtermini, die sie mit Inhalt füllen bzw. definieren müssen/sollen. Die Gruppen ergänzen weitere Begriffe auf den leeren Begriffskärtchen. Ist die Zeit dafür um, werden alle Begriffskärtchen mit dem Klebestift auf der Zielscheibe platziert. Die Position der einzelnen Kärtchen wird in der Gruppe, je nach Bedeutsamkeit für das Thema, ausgehandelt. Im Anschluss daran werden die Plakate/Zielscheiben der einzelnen Gruppen ausgelegt und betrachtet. Danach haben die Gruppen die Möglichkeit, ihr Plakat/ihre Zielscheibe im Plenum vorzustellen und die Position der Begriffskärtchen zu begründen.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':  
 
Diese Methode kann, je nach Thema, alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins nach Pandel ansprechen. Durch die Anordnung der Begriffskärtchen kann insbesondere das Wandel-/Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der SuS gefördert werden. Darüber hinaus kann, aufgrund der ausgewählten Begriffe, das politische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':  
 
Was ist Sozialismus?                                                                                      
Mögliche Begriffe: Anarchismus, Arbeiterklasse, Bedürfnisse, Freiheit, Gerechtigkeit, Gewerkschaft, Gleichheit, gemeinsames Eigentum, gemeinsame Produktion, Gesellschaftskritik, kein Privateigentum, Marx, Planwirtschaft, Proletariat, Revolution, Produktionsmittel, Solidarität, Weltanschauung, Zentralverwaltung usw.


== Belege ==
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