Bearbeiten von „Kreative und innovative Methoden im Geschichtsunterricht

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Die Didaktik verfügt über keinen einheitlichen Methodenbegriff. In Anlehnung an Wenzel werden Methoden als „in sich geschlossene Unterrichtsverfahren, die bestimmte Abläufe vorsehen und gewissen Regeln folgen.“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 6 </ref> beschrieben. Des Weiteren stellen Methoden, so Wenzel, die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen dar. Sie sind demzufolge Teil der Unterrrichtsplanung und sollten bewusst/reflektiert eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.6 </ref>
Die Didaktik verfügt über keinen einheitlichen Methodenbegriff. In Anlehnung an Wenzel werden Methoden als „in sich geschlossene Unterrichtsverfahren, die bestimmte Abläufe vorsehen und gewissen Regeln folgen.“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 6 </ref> beschrieben. Des Weiteren stellen Methoden, so Wenzel, die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen dar. Sie sind demzufolge Teil der Unterrrichtsplanung und sollten bewusst/reflektiert eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S.6 </ref>


Die Methodik des GU unterscheidet, in Anlehnung an Arndt, zwischen drei Bedeutungen des Methodenbegriffs: Methode als historisches Erkenntnisverfahren, als Lehrmethoden und als Lernmethoden <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15</ref> Das historische Erkenntnisverfahren als Methode umfasst die Heuristik, Kritik und Interpretation und ist als solches  lediglich in vereinfachter Form im Unterricht  umsetzbar (z.B. [[Arbeit im Archiv|Archiv]], Zeitzeugenbefragung etc.). Die Lernmethoden sind, im Gegenteil zu den historischen Erkenntnismethoden, Kompetenzen  die Schüler/innen schrittweiße im Unterricht erlernen und erproben.  Diese Lernmethoden oder auch Arbeitstechniken genannt, beziehen sich meist auf den kompetenten Umgang mit [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und Schulen, somit die Medienkompetenz (z.B. Interpretation von [[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]], [[Das Bild|Bildern]] etc.). Eine dritte Bedeutung nimmt die Methode als Form der Lehrmethode ein. Sie dient dem Lehrenden, seinen Unterricht zu strukturieren und zu organisieren, um den Wissenserwerbsprozess möglichst zu optimieren <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15 </ref>.
Die Methodik des GU unterscheidet, in Anlehnung an Arndt, zwischen drei Bedeutungen des Methodenbegriffs: Methode als historisches Erkenntnisverfahren, als Lehrmethoden und als Lernmethoden <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15</ref>.as historische Erkenntnisverfahren als Methode umfasst die Heuristik, Kritik und Interpretation und ist als solches  lediglich in vereinfachter Form im Unterricht  umsetzbar (z.B. [[Arbeit im Archiv|Archiv]], Zeitzeugenbefragung etc.). Die Lernmethoden sind, im Gegenteil zu den historischen Erkenntnismethoden, Kompetenzen  die Schüler/innen schrittweiße im Unterricht erlernen und erproben.  Diese Lernmethoden oder auch Arbeitstechniken genannt, beziehen sich meist auf den kompetenten Umgang mit [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und Schulen, somit die Medienkompetenz (z.B. Interpretation von [[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]], [[Das Bild|Bildern]] etc.). Eine dritte Bedeutung nimmt die Methode als Form der Lehrmethode ein. Sie dient dem Lehrenden, seinen Unterricht zu strukturieren und zu organisieren, um den Wissenserwerbsprozess möglichst zu optimieren <ref> vgl. H. Günther-Arndt (Hrsg). Geschichts-Methodik; Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Verlag Scriptor 2007. S. 11-15 </ref>.
Lehr-und Lernmethoden variieren von Fach zu Fach, ihr gemeinsames Ziel ist es jedoch Strategien zu vermitteln, die eine Bewältigung von strukturell ähnlichen Lehr- und Lernaufgaben ermöglichen.
Lehr-und Lernmethoden variieren von Fach zu Fach, ihr gemeinsames Ziel ist es jedoch Strategien zu vermitteln, die eine Bewältigung von strukturell ähnlichen Lehr- und Lernaufgaben ermöglichen.


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Thema: Errichtung der Bizone nach dem 2. Weltkrieg
Thema: Errichtung der Bizone nach dem 2. Weltkrieg


====Archive====
4.2.8. Archive
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen, Daten eines Archivs zielführend zu bearbeiten, indem sie mit Hilfe der Daten ein Produkt ( Texte, Wandzeitung, Plakat etc. ) erstellen. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 34 f.</ref>Dauer: Je nach Komplexität und des zu erstellenden Produkts, eine bis mehrere Unterrichtsstunden
''Ziel'':  
Vorbereitung und Material: Die Vorbereitung erfordert viel Engagement und Zeit von der Lehrkraft. Es müssen Materialien gesammelt und möglichst gute Archive zusammengestellt werden. Darüber hinaus müssen Fragestellungen und Angaben zu dem von den Schülerinnen und Schülern zu erstellenden Produkt formuliert werden. Diese sollten gut überlegt sein, so dass die Schülerinnen und Schüler sie problemlos ausführen können. Für die Ausführung/Durchführung wird eine Fragestellung sowie Angaben zum zu erstellenden Produkt sowie Materialien wie die zusammengestellten Archive, Papier, Stifte, Kleber usw. benötigt.
 
Die Schülerinnen und Schüler lernen, Daten eines Archivs zielführend zu bearbeiten, indem sie mit Hilfe der Daten ein Produkt ( Texte, Wandzeitung, Plakat etc. ) erstellen. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 34 f.</ref>
 
''Dauer'':  
 
Je nach Komplexität und des zu erstellenden Produkts, eine bis mehrere Unterrichtsstunden
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Die Vorbereitung erfordert viel Engagement und Zeit von der Lehrkraft. Es müssen Materialien gesammelt und möglichst gute Archive zusammengestellt werden. Darüber hinaus müssen Fragestellungen und Angaben zu dem von den Schülerinnen und Schülern zu erstellenden Produkt formuliert werden. Diese sollten gut überlegt sein, so dass die Schülerinnen und Schüler sie problemlos ausführen können. Für die Ausführung/Durchführung wird eine Fragestellung sowie Angaben zum zu erstellenden Produkt sowie Materialien wie die zusammengestellten Archive, Papier, Stifte, Kleber usw. benötigt.
Sozialform: Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit
Sozialform: Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit
 
Durchführung: Im Unterricht wird die bereits zuvor von der Lehrkraft entworfene Fragestellung gemeinsam erarbeitet. Anschließend werden die Rahmenbedingungen des in der darauffolgenden Phase zu erstellenden Produkts erläutert und die Materialien ( Archive usw. ) bereitgestellt. Die Schülerinnen und Schüler haben nun Zeit, selbständig zu arbeiten/das Produkt zu erstellen. Die Lehrkraft steht dabei für Fragen zur Verfügung. Die fertigen Produkte können im Anschluss vorgestellt werden.
''Durchführung'':  
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Aufgrund der Quellenarbeit bzw. der Arbeit mit den Daten des Archivs wird das Temporalbewusstsein, Wandel- und Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert. Sie erlangen nicht nur die Fähigkeit, mit Hilfe der Quellen, mit der Zeit als Orientierungssystem umzugehen, sondern erkennen darüber hinaus, dass Geshcichte einem Wandel unterliegt, dasss ich Verhältnisse ändern. Des Weiteren kann das moralische Bewusstsein gefördert werden, indem die Schülerinnen und Schüler Stellung nehmen zu Ereignissen, Daten, die sie ihren Quellen entnehmen. Je nach Thema, kann das politische Bewusstsein ebenfalls einbezogen werden.
 
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
Im Unterricht wird die bereits zuvor von der Lehrkraft entworfene Fragestellung gemeinsam erarbeitet. Anschließend werden die Rahmenbedingungen des in der darauffolgenden Phase zu erstellenden Produkts erläutert und die Materialien ( Archive usw. ) bereitgestellt. Die Schülerinnen und Schüler haben nun Zeit, selbständig zu arbeiten/das Produkt zu erstellen. Die Lehrkraft steht dabei für Fragen zur Verfügung. Die fertigen Produkte können im Anschluss vorgestellt werden.
Welche Folgen hatte der 30jährige Krieg für die Bevölkerung? Kleingruppen erhalten die Aufgabe, unterschiedliche Materialien zu befragen und Antworten zu finden. Sie untersuchen z.B. Bildquellen, Statistiken, Textquellen unterschiedlichster Art, Kartenmaterial… Teil der Aufgabe sollte auch sein, herauszustellen, welcher Art die Informationen des jeweiligen Materials sind und damit verknüpft eine Einschätzung der jeweiligen Qualität ( auch unter Nutzung des Methodenarchivs )
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':  
 
Aufgrund der Quellenarbeit bzw. der Arbeit mit den Daten des Archivs wird das Temporalbewusstsein, Wandel- und Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert. Sie erlangen nicht nur die Fähigkeit, mit Hilfe der Quellen, mit der Zeit als Orientierungssystem umzugehen, sondern erkennen darüber hinaus, dass Geshcichte einem Wandel unterliegt, dasss ich Verhältnisse ändern. Des Weiteren kann das moralische Bewusstsein gefördert werden, indem die Schülerinnen und Schüler Stellung nehmen zu Ereignissen, Daten, die sie ihren Quellen entnehmen. Je nach Thema, kann das politische Bewusstsein ebenfalls einbezogen werden.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
Welche Folgen hatte der 30jährige Krieg für die Bevölkerung? Kleingruppen erhalten die Aufgabe, unterschiedliche Materialien zu befragen und Antworten zu finden. Sie untersuchen z.B. Bildquellen, Statistiken, Textquellen unterschiedlichster Art, Kartenmaterial… Teil der Aufgabe sollte auch sein, herauszustellen, welcher Art die Informationen des jeweiligen Materials sind und damit verknüpft eine Einschätzung der jeweiligen Qualität ( auch unter Nutzung des Methodenarchivs )
Im Unterricht werden über eine längere Zeit offen bleibende Fragen im „Fragenspeicher“ gesammelt. In einer Doppelstunde bearbeiten die Lernenden die Fragen mit Hilfe der Archive. Sie verfassen kurze Antworten auf die Fragen und sammeln alles in einer Wandzeitung
Im Unterricht werden über eine längere Zeit offen bleibende Fragen im „Fragenspeicher“ gesammelt. In einer Doppelstunde bearbeiten die Lernenden die Fragen mit Hilfe der Archive. Sie verfassen kurze Antworten auf die Fragen und sammeln alles in einer Wandzeitung


====Dialog====
4.2.9. Dialog
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler begnegnen einer Person in einem historischen Kontext und stellen ihr, in Form eines Dialogs, Fragen. Auf diese Weise sollen sie lernen, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, sich in ihren Gesprächspartner hineinversetzen und Einfühlungsvermögen, für die jeweilige Person sowie den historischen Kontext, zu erlangen. Sie antworten schließlich auf die Fragen ihres Gesprächspartners aus der Position/Perspektive der „historischen Person“ und reflektieren diese. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 76 f.</ref>
''Ziel'':  
Dauer: je nach Thema/Gesürächspartner 15-45 min + Zeit für Vortrag und Auswertung der Dialoge
 
Vorbereitung und Material: Die Lehrkraft sollte sich bereits im Voraus Gedanken über geeignete Personen machen und Material zusammenstellen. Darüber hinaus sollten gegebenfalls Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt sowie der Umgang mit diesen erklärt werden. Für die Durchführung wird eine Aufgabenstellung, Material ( Informationen über den Gesprächspartner ) sowie Beispielfragen für den Dialog benötigt. Falls die Dialoge aufgezeichnet weren sollen, müssen Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt werden.Sozialform: Partnerarbeit
Die Schülerinnen und Schüler begnegnen einer Person in einem historischen Kontext und stellen ihr, in Form eines Dialogs, Fragen. Auf diese Weise sollen sie lernen, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, sich in ihren Gesprächspartner hineinversetzen und Einfühlungsvermögen, für die jeweilige Person sowie den historischen Kontext, zu erlangen. Sie antworten schließlich auf die Fragen ihres Gesprächspartners aus der Position/Perspektive der „historischen Person“ und reflektieren diese. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 76 f.</ref>
Durchführung: Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt und die Lehrkraft erklärt die Aufgabenstellung. Für die Zuordnung der Gesprächspartner/historischen Personen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder erhalten alle Gruppen die gleiche Person, die Lehrkraft teilt den Gruppen eine Person zu oder die einzelnen Gruppen dürfen eine Person auswählen. Im Anschluss daran erhalten die Gruppen das jeweilige Material, Schrift- und Bildquellen.  Sie haben nun Zeit, Fragen zu formulieren und diese aus der Perspektive des Gesprächspartners/der historischen Person zu beantworten. Gleichzeitig formulieren sie jedoch auch Fragen aus der Sicht des Gesprächspartners/der historischen Person an sie selbst und beantworten diese aus ihrer persönlichen Sicht. Im Anschluss daran wird der Dialog vorgetragen und von den anderen hinsichtlich Triftigkeit ( Schlüssigkeit ) und Plausibilität ( Stimmigkeit, Glaubwürdigkeit, Richtigkeit ) im Bezug auf den historischen Kontext bewertet. Gemeinsam können Vor- und Nachteile der Methode diskutiert wrden.
 
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Durch das Hineinversetzen in einen Gesprächspartner/eine historische Person wird das Temporal- , Identitäts- sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert.
''Dauer'':  
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
 
Je nach Thema/Gesürächspartner 15-45 min + Zeit für Vortrag und Auswertung der Dialoge
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Die Lehrkraft sollte sich bereits im Voraus Gedanken über geeignete Personen machen und Material zusammenstellen. Darüber hinaus sollten gegebenfalls Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt sowie der Umgang mit diesen erklärt werden. Für die Durchführung wird eine Aufgabenstellung, Material ( Informationen über den Gesprächspartner ) sowie Beispielfragen für den Dialog benötigt. Falls die Dialoge aufgezeichnet weren sollen, müssen Aufzeichnungsgeräte bereitgestellt werden.Sozialform: Partnerarbeit
 
''Durchführung'':  
 
Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt und die Lehrkraft erklärt die Aufgabenstellung. Für die Zuordnung der Gesprächspartner/historischen Personen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder erhalten alle Gruppen die gleiche Person, die Lehrkraft teilt den Gruppen eine Person zu oder die einzelnen Gruppen dürfen eine Person auswählen. Im Anschluss daran erhalten die Gruppen das jeweilige Material, Schrift- und Bildquellen.  Sie haben nun Zeit, Fragen zu formulieren und diese aus der Perspektive des Gesprächspartners/der historischen Person zu beantworten. Gleichzeitig formulieren sie jedoch auch Fragen aus der Sicht des Gesprächspartners/der historischen Person an sie selbst und beantworten diese aus ihrer persönlichen Sicht. Im Anschluss daran wird der Dialog vorgetragen und von den anderen hinsichtlich Triftigkeit ( Schlüssigkeit ) und Plausibilität ( Stimmigkeit, Glaubwürdigkeit, Richtigkeit ) im Bezug auf den historischen Kontext bewertet. Gemeinsam können Vor- und Nachteile der Methode diskutiert wrden.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':  
 
Durch das Hineinversetzen in einen Gesprächspartner/eine historische Person wird das Temporal- , Identitäts- sowie das moralische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert.
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
Aufgabenstellung:  
Aufgabenstellung:  
Ihr habt heute die Gelegenheit, X näher kennenzulernen.
Ihr habt heute die Gelegenheit, X näher kennenzulernen.
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Themenzusammenhang: Widerstand im Nationalsozialismus                        Lernenden erarbeiten einen Dialog mit Sophie Scholl bzw. mit verschiedenen jugendlichen Vertreter/innen des Widerstands bzw. mit jungen Erwachsenen ( aus Gruppen wie der Weißen Rose, den Edelweißpiraten, der Herbert-Baum-Gruppe oder der Swing-Jugend )                                                                                      Beispielfragen: Wie kamst du dazu, dich im Widertand zu engagieren? Hast du bestimmte Ziele verfolgt? Welche Mittel hast du eingesetzt?                                  Gegenfragen: Würdet ihr ein Risiko eingehen? Wenn ja, wofür?
Themenzusammenhang: Widerstand im Nationalsozialismus                        Lernenden erarbeiten einen Dialog mit Sophie Scholl bzw. mit verschiedenen jugendlichen Vertreter/innen des Widerstands bzw. mit jungen Erwachsenen ( aus Gruppen wie der Weißen Rose, den Edelweißpiraten, der Herbert-Baum-Gruppe oder der Swing-Jugend )                                                                                      Beispielfragen: Wie kamst du dazu, dich im Widertand zu engagieren? Hast du bestimmte Ziele verfolgt? Welche Mittel hast du eingesetzt?                                  Gegenfragen: Würdet ihr ein Risiko eingehen? Wenn ja, wofür?


====Filmleiste====
4.2.10. Filmleiste
 
Ziel: „Eine Ereigniskette, ein Vorgang soll in einem zeitlichen Ablauf verständlich und nachvollziehbar werden“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 91 ff.</ref>
''Ziel'':
Dauer: Je nach Variante und Umfang der Filmleiste 5 – 20 min
 
Vorbereitung und Material: Im Voraus sollte eine Filmleiste erstellt werden, an der sich die Schülerinnen und Schüler während ihrer Arbeit orientieren können. Des Weiteren sollten die einzelnen Filmleisten vorbereitet werden, so dass die Lernenden diese im weiteren Verlauf lediglich ergänzen müssen. Für Variante 2 muss zudem darauf geachtet werden, dass keine Reihenfolge besteht. Benötigt werden somit die Filmleisten in Bild und Wort sowie eine bereits fertiggestellte Filmleiste
„Eine Ereigniskette, ein Vorgang soll in einem zeitlichen Ablauf verständlich und nachvollziehbar werden“ <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 91 ff.</ref>
Sozialform: Einzel- oder Partnerarbeit
 
Durchführung:                                                                                                                  Variante 1: Eine bereits fertiggestellte Filmleiste ( Bild und Ton ) wird den Schülerinnen und Schülern zur Orientierung vorgegeben                                          Variante 2: Die Schülerinnen und Schüler bekommen Teile der Filmleiste und müssen diese ordnen, präsentieren und begründen                                                    Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten entweder nur die Bildfolge oder nur die Texte der Filmleiste. Aufgabe ist es nun, die jeweils fehlenden Teile richtig zuzuordnen
''Dauer'':  
 
Je nach Variante und Umfang der Filmleiste 5 – 20 min.
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Im Voraus sollte eine Filmleiste erstellt werden, an der sich die Schülerinnen und Schüler während ihrer Arbeit orientieren können. Des Weiteren sollten die einzelnen Filmleisten vorbereitet werden, so dass die Lernenden diese im weiteren Verlauf lediglich ergänzen müssen. Für Variante 2 muss zudem darauf geachtet werden, dass keine Reihenfolge besteht. Benötigt werden somit die Filmleisten in Bild und Wort sowie eine bereits fertiggestellte Filmleiste
 
''Sozialform'':  
 
Einzel- oder Partnerarbeit.
 
''Durchführung'':                                                                                                                   
 
Variante 1: Eine bereits fertiggestellte Filmleiste ( Bild und Ton ) wird den Schülerinnen und Schülern zur Orientierung vorgegeben                                          Variante 2: Die Schülerinnen und Schüler bekommen Teile der Filmleiste und müssen diese ordnen, präsentieren und begründen                                                    Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten entweder nur die Bildfolge oder nur die Texte der Filmleiste. Aufgabe ist es nun, die jeweils fehlenden Teile richtig zuzuordnen
Bei der Vorstellung/Präsentation aller Varianten werden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, ihre Entscheidungen zu begründen
Bei der Vorstellung/Präsentation aller Varianten werden die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert, ihre Entscheidungen zu begründen
 
Dimensionen des Geschichtsbewusstseins: Aufgrund des ( Zu-)ordnens von Bild-/Tonanteilen sowie des Erkennens einer Reihenfolge, wird das Temporalbewusstsein der SuS gefördert. Je nach Thema kann darüber hinaus das Identitätsbewusstsein ebenfalls eine Rolle spielen. Auf unterschiedliche Weise können die SuS erfahren, dass das soziale System ( Schule, Gesellschaft… ), Veränderungen erfahren haben und dennoch die gleichen bleiben
''Dimensionen des Geschichtsbewusstseins'':
Konkrete Unterrichtsbeispiele:
 
Aufgrund des ( Zu-)ordnens von Bild-/Tonanteilen sowie des Erkennens einer Reihenfolge, wird das Temporalbewusstsein der SuS gefördert. Je nach Thema kann darüber hinaus das Identitätsbewusstsein ebenfalls eine Rolle spielen. Auf unterschiedliche Weise können die SuS erfahren, dass das soziale System ( Schule, Gesellschaft… ), Veränderungen erfahren haben und dennoch die gleichen bleiben
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
Spezifische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom Beschluss der Auswanderung einer griechischen Polis bis zur Gründung einer Tochterstadt
Spezifische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom Beschluss der Auswanderung einer griechischen Polis bis zur Gründung einer Tochterstadt
Typische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom mittelalterlichen Dorf bis zur Verleihung der Stadtrechte
Typische historische Abläufe/Ereignisketten: Vom mittelalterlichen Dorf bis zur Verleihung der Stadtrechte
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Methodische Vorgehensweisen: Die Interpretation eines Kurvendiagramms ( von der Bedeutung der Überschrift über die der Achsen…bis zur zusammenfassenden Gesamtaussage ), Vorbereitung ( Durchführung, Auswertung ) eines Zeitzeugengesprächs ( hier kann es an manchen Stellen auch unterschiedliche Möglichkeiten für eine sinnvolle Reihenfolge geben )
Methodische Vorgehensweisen: Die Interpretation eines Kurvendiagramms ( von der Bedeutung der Überschrift über die der Achsen…bis zur zusammenfassenden Gesamtaussage ), Vorbereitung ( Durchführung, Auswertung ) eines Zeitzeugengesprächs ( hier kann es an manchen Stellen auch unterschiedliche Möglichkeiten für eine sinnvolle Reihenfolge geben )
   
   
===Sicherung===
Sicherung


====Graffiti====
====Graffiti====
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====Themen-ABC====
====Themen-ABC====
Die Methode ist bereits unter Punkt 3.1.2 beschrieben. Sie kann ebenfalls zum Abschluss einer Themeneinheit eingesetzt werden. Dabei steht die Wiederholung und Festigung im Vordergrund.  
Die Methode ist bereits unter Punkt 3.1.2 beschrieben. Sie kann ebenfalls zum Abschluss einer Themeneinheit eingesetzt werden. Dabei steht die Wiederholung und Festigung im Vordergrund.  
====Ereigniskarten====
===Ereigniskarten====




Zeile 533: Zeile 478:
Komplexe Themen strukturieren, Zusammenhänge verdeutlichen, vertiefen und in eigenen Worten wiedergeben. Vernetzung von Wissen, Stellung beziehen und argumentieren<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S. 18-19</ref>.
Komplexe Themen strukturieren, Zusammenhänge verdeutlichen, vertiefen und in eigenen Worten wiedergeben. Vernetzung von Wissen, Stellung beziehen und argumentieren<ref> In Anlehnung an Baumann, Norbert. Methoden-Bausteine für den Geschichtsunterricht. aol-Verlag 2006. S. 18-19</ref>.


''Dauer'':
''Dauer:'' Eine Unterrichtsstunde.
 
Eine Unterrichtsstunde.


''Vorbereitung und Material:''
''Vorbereitung und Material:''
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Der/die Lehrende fertigt Karten in DIN A5- Format (laminiert) an, welche die verschiedenen Bereiche eines Themenkomplexes ansprechen bzw. widerspiegeln. Verschiedene Materialien (z.B. Kurze Texte, Grafiken, Bilder, Überschriften etc.) können für die Ereigniskarten verwendet werden. Hier kommt es auf eine vielfältige Auswahl an, die eine Vernetzung ermöglicht.
Der/die Lehrende fertigt Karten in DIN A5- Format (laminiert) an, welche die verschiedenen Bereiche eines Themenkomplexes ansprechen bzw. widerspiegeln. Verschiedene Materialien (z.B. Kurze Texte, Grafiken, Bilder, Überschriften etc.) können für die Ereigniskarten verwendet werden. Hier kommt es auf eine vielfältige Auswahl an, die eine Vernetzung ermöglicht.


''Sozialform:''
''Sozialform:''Einzel- und Partnerarbeit, Plenum.
 
Einzel- und Partnerarbeit, Plenum.


''Durchführung:''
''Durchführung:''
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Je nach Themenwahl und Ausweitung des Themenkomplexes können unterschiedliche Dimensionen des Bewusstseins gefördert werden. Im folgenden Beispiel (Mittelalter) werden das politische Bewusstsein, das wirtschaftlich ökonomische-soziale Bewusstsein, sowie das moralische Bewusstsein angesprochen. Diese Dimensionen sind durch die Auseinandersetzung mit den damals vorherrschenden politischen Strukturen, die Bewertung von Zusammenhängen und die Analyse von ökonomischen und sozialen Unterschieden vertreten.
Je nach Themenwahl und Ausweitung des Themenkomplexes können unterschiedliche Dimensionen des Bewusstseins gefördert werden. Im folgenden Beispiel (Mittelalter) werden das politische Bewusstsein, das wirtschaftlich ökonomische-soziale Bewusstsein, sowie das moralische Bewusstsein angesprochen. Diese Dimensionen sind durch die Auseinandersetzung mit den damals vorherrschenden politischen Strukturen, die Bewertung von Zusammenhängen und die Analyse von ökonomischen und sozialen Unterschieden vertreten.


''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
Konkrete Unterrichtsbeispiele:


'''Antikes Rom'''
'''Antikes Rom'''
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====Gruppenduell====
====Gruppenduell====


''Ziel'':
''Ziel:''  


Wiederholung und Sicherung von Wissen in spielerischer Form.
Wiederholung und Sicherung von Wissen in spielerischer Form.


''Dauer:''  
''Dauer:'' 15-20 Minuten.
 
15-20 Minuten.
   
   
''Vorbereitung und Material'':
''Vorbereitung und Material:''
   
   
Tafel und Kreide, Uhr, Liste mit Wörtern zu einem Themenbereich.  
Tafel und Kreide, Uhr, Liste mit Wörtern zu einem Themenbereich.  


''Sozialform'':
''Sozialform:'' Einzel- und Gruppenarbeit.


Einzel- und Gruppenarbeit.
''Durchführung:''
 
''Durchführung'':
   
   
Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander antreten. Die beiden Tafelflügel werden zur Hälfte aufgeklappt und je einer Gruppe zugewiesen, von der jede ein Stück Kreide erhält. Der Boden sollte möglichst von Taschen und Hindernissen freigeräumt sein. Der/die Lehrende gibt nun ein Schlagwort vor. Von jeder Gruppe darf immer ein Lernender an die Tafel gehen und ein dazu passendes Wort anschreiben, welches im Zusammenhang mit dem Schlagwort steht. Die Kreide wird nun an das nächste Gruppenmitglied weitergegeben. Nach einer Minute unterbricht der Lehrende und die Anschriebe werden ausgewertet. Die Gruppe mit den meisten richtigen Wörtern gewinnt bzw. bekommt einen Punkt, wenn mehrere Runden durchgeführt werden.  
Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander antreten. Die beiden Tafelflügel werden zur Hälfte aufgeklappt und je einer Gruppe zugewiesen, von der jede ein Stück Kreide erhält. Der Boden sollte möglichst von Taschen und Hindernissen freigeräumt sein. Der/die Lehrende gibt nun ein Schlagwort vor. Von jeder Gruppe darf immer ein Lernender an die Tafel gehen und ein dazu passendes Wort anschreiben, welches im Zusammenhang mit dem Schlagwort steht. Die Kreide wird nun an das nächste Gruppenmitglied weitergegeben. Nach einer Minute unterbricht der Lehrende und die Anschriebe werden ausgewertet. Die Gruppe mit den meisten richtigen Wörtern gewinnt bzw. bekommt einen Punkt, wenn mehrere Runden durchgeführt werden.  


''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':
''Dimension des Geschichtsbewusstseins:''


Diese Methode ist nicht speziell auf eine Dimension des Geschichtsbewusstseins ausgerichtet. Je nach Unterrichtsthema können wiederum unterschiedliche Dimensionen angesprochen werden. Vordergründig ist jedoch die spielerische Wiederholung und Festigung. Zudem wird eine Reflexion und Vernetzung des Wissens angeregt.
Diese Methode ist nicht speziell auf eine Dimension des Geschichtsbewusstseins ausgerichtet. Je nach Unterrichtsthema können wiederum unterschiedliche Dimensionen angesprochen werden. Vordergründig ist jedoch die spielerische Wiederholung und Festigung. Zudem wird eine Reflexion und Vernetzung des Wissens angeregt.


''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
''Konkrete Unterrichtsbeispiele:''


Stichwort: Versailler Vertrag
Stichwort: Versailler Vertrag
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*etc.
*etc.


====Das Leben ist ein Fluss====
4.3.5. Das Leben ist ein Fluss
 
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiv mit einer Biographie auseinander, indem sie biographische Daten in ein Flussbild übertragen. Dabei werden Daten, Erlebnisse, Erfahrungen usw. einer Person mit Elementen, die einen Fluss ausmachen, verknüpft. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 58 ff.</ref>
''Ziel'':  
Dauer: 20 min Partnerarbeit + ca. 15 min Plenum
 
Vorbereitung und Material: Keine direkte Vorbereitung. Für die Durchführung wird Biografiematerial, 1 DinA3 Blatt pro Gruppe und Filzstifte benötigt
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiv mit einer Biographie auseinander, indem sie biographische Daten in ein Flussbild übertragen. Dabei werden Daten, Erlebnisse, Erfahrungen usw. einer Person mit Elementen, die einen Fluss ausmachen, verknüpft. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 58 ff.</ref>
Sozialform: Partnerarbeit und Plenum/Frontal
 
Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zu zweit zusammen und bekommen von der Lehrkraft eine Biographie oder erstellen mit Hilfe von geeigneten Materialien selbst eine. Dabei können von allen die Gruppen dieselbe oder unterschiedliche Biographien bearbeitet werden. Die Gruppen bekommen nun Zeit, das Leben der ihnen zugewiesenen Person als Fluss darzustellen. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse präsentiert. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihre Person anhand der Flussdarstellung vorstellen oder die unterschiedlichen Biographien vergleichen und diskutieren. Es bietet sich an, diese anschließend im Klassenzimmer aufzuhängen/auszustellen.
''Dauer'':  
Dimension des Geschichtsbewusstseins:  Indem die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit einer Biographie beschäftigen und diese in ein Flussbild übertragen, wird das Temporal-, Wande-/Historizitätsbewusstsein sowie das Identitätsbewusstsein gefördert. Je nach Biographie, kann politische, moralische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
 
Konkrete Unterrichtsbeispiele:  
20 min Partnerarbeit + ca. 15 min Plenum.
 
''Vorbereitung und Material'':  
 
Keine direkte Vorbereitung. Für die Durchführung wird Biografiematerial, 1 DinA3 Blatt pro Gruppe und Filzstifte benötigt
 
''Sozialform'':  
 
Partnerarbeit und Plenum/Frontal
 
''Durchführung'':  
 
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zu zweit zusammen und bekommen von der Lehrkraft eine Biographie oder erstellen mit Hilfe von geeigneten Materialien selbst eine. Dabei können von allen die Gruppen dieselbe oder unterschiedliche Biographien bearbeitet werden. Die Gruppen bekommen nun Zeit, das Leben der ihnen zugewiesenen Person als Fluss darzustellen. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse präsentiert. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihre Person anhand der Flussdarstellung vorstellen oder die unterschiedlichen Biographien vergleichen und diskutieren. Es bietet sich an, diese anschließend im Klassenzimmer aufzuhängen/auszustellen.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':   
 
Indem die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit einer Biographie beschäftigen und diese in ein Flussbild übertragen, wird das Temporal-, Wande-/Historizitätsbewusstsein sowie das Identitätsbewusstsein gefördert. Je nach Biographie, kann politische, moralische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':  
 
Aufgabenstellung: Das Leben ist ein Fluss! Das Bild des Flusses wird gerne für das menschliche Leben genutzt. Ein Fluss hat viele Eigenschaften, die man auf das Leben übertragen kann, er hat z.B. eine Quelle ( Geburtsdatum ), er kann schmal und breit fließen, gestaut werden und Zuflüsse haben, umgeleitet werden, Steine und Inseln können aufragen, er kann ruhig fließen und Stromschnellen können seinen Lauf beschleunigen usw. Deutet die Lebensgeschichte von… und übertragt sie in ein Flussbild! Einigt euch, welche zeichnerischen Elemente ihr nutzt und welche Daten und Stichworte ihr in eure Zeichnung integriert.
Aufgabenstellung: Das Leben ist ein Fluss! Das Bild des Flusses wird gerne für das menschliche Leben genutzt. Ein Fluss hat viele Eigenschaften, die man auf das Leben übertragen kann, er hat z.B. eine Quelle ( Geburtsdatum ), er kann schmal und breit fließen, gestaut werden und Zuflüsse haben, umgeleitet werden, Steine und Inseln können aufragen, er kann ruhig fließen und Stromschnellen können seinen Lauf beschleunigen usw. Deutet die Lebensgeschichte von… und übertragt sie in ein Flussbild! Einigt euch, welche zeichnerischen Elemente ihr nutzt und welche Daten und Stichworte ihr in eure Zeichnung integriert.
Thema: Oppositionsgeschichte der DDR in Lebensläufen                                       
Thema: Oppositionsgeschichte der DDR in Lebensläufen                                      Stellt den Lebenslauf von Wolf Biermann, Bärbel Bohley, Jutta Braband, Oskar Brüsewitz, Joachim Gauck, Robert Havemann, Stefan Heyn, Freya Klier, Ulrike Poppe, Jens Reich, Friedrich Schorlemmer… als Fluss dar!
Stellt den Lebenslauf von Wolf Biermann, Bärbel Bohley, Jutta Braband, Oskar Brüsewitz, Joachim Gauck, Robert Havemann, Stefan Heyn, Freya Klier, Ulrike Poppe, Jens Reich, Friedrich Schorlemmer… als Fluss dar!
 
====SMS====
 
''Ziel'':
 
Die Schülerinnen und Schüler lernen, eine auf das Wesentliche beschränkte, kurze und somit auch zeiteffiziente Sicherung zu verfassen. Diese Methode kann auch als Feedback zum Unterricht eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 188 ff.</ref>
 
''Dauer'':
 
5 min ( kontinuierliche Sicherung am Ende jeder Stunde ) oder 10 – 20 min ( als Sicherung mit Plenumsphase )
 
''Vorbereitung und Material'':
 
Die Vorbereitung und das Material beschränkt sich bei dieser Methode auf das Erstellen eines Arbeitsbogen mit vorgegebenem Fenster für die Kurznachricht bzw. mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Dieser sollte für die Schülerinnen und Schüler kopiert werden. Für die Präsentation/Vorstellung der Kurznachrichten ist es sinnvoll, diese mit Magneten an die Tafel zu heften oder mit Haftzwecken an eine Pinnwand zu pinnen.
 
''Sozialform'':
 
Einzelarbeit und Plenum/Frontal
 
''Durchführung'':
 
Je nach Variante gibt es eine unterschiedliche Art der Durchführung    Variante 1: Am Ende einer Unterrichtsstunde oder –einheit erhalten die SuS ein Arbeitsblatt mit der Anweisung, eine Kurznachricht bzgl. der Stunde/Einheit zu verfassen. Die fertigen SMS/Kurznachrichten werden, für alle gut sichtbar, an die Tafel gehängt. In einem gemeinsamen Gespräch können wichtige Sachverhalte wiederholt sowie die Perspektive der SuS, wie diese mit dem Thema umgehen, welche Meinung sie dazu haben, sichtbar werden                                            Variante 2: Ähnlich wie Variante 1, jedoch zielt der Arbeitsauftrag auf dem Arbeitsblatt darauf ab, Feedback zu geben. Hier geht es um persönliche Eindrücke. Die Lehrkraft nimmt die Kurznachrichten anschließend zu sich und reflektiert anhand dieser die Unterrichtsstunde/-einheit. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Kurznachrichten zu diskutieren/besprechen.                                                          Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten zu Beginn einer Unterrichtseinheit ein Arbeitsblatt mit mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Am Ende jeder Unterrichtsstunde erhalten sie Zeit, eines auszufüllen und die für sie wichtigsten Dinge festzuhalten. Es besteht die Möglichkeit, dass die SuS ihre Kurznachrichten tauschen dürfen.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':
 
Je nach Thema können mit dieser Methode alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins angesprochen werden. Gefördert werden vor allem die Reflexions- und [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]] der SuS
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':
 
In einer Klasse wurden zum Thema „Boston Tea Party“ folgende Kurzmitteilungen erstellt.                                                                Amerikaner verkleiden sich als Indianer und versenken den englischen Tee im Hafen von Boston. Warum? Sie fordern: No taxation without representation ( 149 Zeichen )  Ich habe mich am Anfang gefragt, warum sich die Kolonisten als Indianer verkleidet hatten. Es ist ein Symbol für die Freiheit gegenüber England. ( 145 Zeichen )      Bosten Tea Party = Amerika-Siedler werfen Tee ins Wasser wegen hoher Steuern + fehlender Rechte. Indianerkostüme sind ein Zeichen für ihren Freiheitswunsch ( 155 Zeichen)
 
====Zielscheibe====
 
''Ziel'':
 
Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem vorgegebenen Thema vorgegebene sowie eigene, zu ergänzende Begriffe, auf einer Zielscheibe platzieren. Diese sollen im Anschluss daran definiert werden. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 220 ff. </ref>


''Dauer'':  
4.3.6. SMS
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen, eine auf das Wesentliche beschränkte, kurze und somit auch zeiteffiziente Sicherung zu verfassen. Diese Methode kann auch als Feedback zum Unterricht eingesetzt werden. <ref>vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 188 ff.</ref>
Dauer: 5 min ( kontinuierliche Sicherung am Ende jeder Stunde ) oder 10 – 20 min ( als Sicherung mit Plenumsphase )
Vorbereitung und Material: Die Vorbereitung und das Material beschränkt sich bei dieser Methode auf das Erstellen eines Arbeitsbogen mit vorgegebenem Fenster für die Kurznachricht bzw. mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Dieser sollte für die Schülerinnen und Schüler kopiert werden. Für die Präsentation/Vorstellung der Kurznachrichten ist es sinnvoll, diese mit Magneten an die Tafel zu heften oder mit Haftzwecken an eine Pinnwand zu pinnen.
Sozialform: Einzelarbeit und Plenum/Frontal
Durchführung: Je nach Variante gibt es eine unterschiedliche Art der Durchführung    Variante 1: Am Ende einer Unterrichtsstunde oder –einheit erhalten die SuS ein Arbeitsblatt mit der Anweisung, eine Kurznachricht bzgl. der Stunde/Einheit zu verfassen. Die fertigen SMS/Kurznachrichten werden, für alle gut sichtbar, an die Tafel gehängt. In einem gemeinsamen Gespräch können wichtige Sachverhalte wiederholt sowie die Perspektive der SuS, wie diese mit dem Thema umgehen, welche Meinung sie dazu haben, sichtbar werden                                            Variante 2: Ähnlich wie Variante 1, jedoch zielt der Arbeitsauftrag auf dem Arbeitsblatt darauf ab, Feedback zu geben. Hier geht es um persönliche Eindrücke. Die Lehrkraft nimmt die Kurznachrichten anschließend zu sich und reflektiert anhand dieser die Unterrichtsstunde/-einheit. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Kurznachrichten zu diskutieren/besprechen.                                                          Variante 3: Die Schülerinnen und Schüler erhalten zu Beginn einer Unterrichtseinheit ein Arbeitsblatt mit mehreren Fenstern für Kurznachrichten. Am Ende jeder Unterrichtsstunde erhalten sie Zeit, eines auszufüllen und die für sie wichtigsten Dinge festzuhalten. Es besteht die Möglichkeit, dass die SuS ihre Kurznachrichten tauschen dürfen.
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Je nach Thema können mit dieser Methode alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins angesprochen werden. Gefördert werden vor allem die Reflexions- und [[Grundlagen der historischen Kompetenzorientierung#Die Historische Sachkompetenz|Sachkompetenz]] der SuS
Konkrete Unterrichtsbeispiele:  In einer Klasse wurden zum Thema „Boston Tea Party“ folgende Kurzmitteilungen erstellt.                                                                Amerikaner verkleiden sich als Indianer und versenken den englischen Tee im Hafen von Boston. Warum? Sie fordern: No taxation without representation ( 149 Zeichen )  Ich habe mich am Anfang gefragt, warum sich die Kolonisten als Indianer verkleidet hatten. Es ist ein Symbol für die Freiheit gegenüber England. ( 145 Zeichen )      Bosten Tea Party = Amerika-Siedler werfen Tee ins Wasser wegen hoher Steuern + fehlender Rechte. Indianerkostüme sind ein Zeichen für ihren Freiheitswunsch ( 155 Zeichen )


10 – 15 min für die Vorbereitung + 10 – 15 min für die Durchführung
4.3.7. Zielscheibe
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem vorgegebenen Thema vorgegebene sowie eigene, zu ergänzende Begriffe, auf einer Zielscheibe platzieren. Diese sollen im Anschluss daran definiert werden. <ref> vgl. Wenzel, Birgit. Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschauverlag 2014. S. 220 ff. </ref>
Dauer: 10 – 15 min für die Vorbereitung + 10 – 15 min für die Durchführung
Vorbereitung und Material: Die Zielscheiben für die einzelnen Gruppen müssen kopiert sowie Begriffskärtchen ( DinA7 ), beschriftete und leere, vorbereitet werden. Für die Durchführung wird darüber hinaus ein akustisches Signal sowie ein Klebestift benötigt.
Vorbereitung und Material: Die Zielscheiben für die einzelnen Gruppen müssen kopiert sowie Begriffskärtchen ( DinA7 ), beschriftete und leere, vorbereitet werden. Für die Durchführung wird darüber hinaus ein akustisches Signal sowie ein Klebestift benötigt.
 
Sozialform: Gruppenarbeit und Plenum/Frontal
''Sozialform'':  
Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen ( 3 – 5 Personen ) aufgeteilt, bekommen pro Gruppe ein Plakat mit einer Zielscheibe und eine Zeitvorgabe. Je nach Klassenstufe/Klasse erhalten die Gruppen einige, wenige oder gar keine vorgegebenen Begriffe/Fachtermini, die sie mit Inhalt füllen bzw. definieren müssen/sollen. Die Gruppen ergänzen weitere Begriffe auf den leeren Begriffskärtchen. Ist die Zeit dafür um, werden alle Begriffskärtchen mit dem Klebestift auf der Zielscheibe platziert. Die Position der einzelnen Kärtchen wird in der Gruppe, je nach Bedeutsamkeit für das Thema, ausgehandelt. Im Anschluss daran werden die Plakate/Zielscheiben der einzelnen Gruppen ausgelegt und betrachtet. Danach haben die Gruppen die Möglichkeit, ihr Plakat/ihre Zielscheibe im Plenum vorzustellen und die Position der Begriffskärtchen zu begründen.
 
Dimension des Geschichtsbewusstseins: Diese Methode kann, je nach Thema, alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins nach Pandel ansprechen. Durch die Anordnung der Begriffskärtchen kann insbesondere das Wandel-/Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der SuS gefördert werden. Darüber hinaus kann, aufgrund der ausgewählten Begriffe, das politische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
Gruppenarbeit und Plenum/Frontal
Konkrete Unterrichtsbeispiele:  
 
Was ist Sozialismus?                                                                                       Mögliche Begriffe: Anarchismus, Arbeiterklasse, Bedürfnisse, Freiheit, Gerechtigkeit, Gewerkschaft, Gleichheit, gemeinsames Eigentum, gemeinsame Produktion, Gesellschaftskritik, kein Privateigentum, Marx, Planwirtschaft, Proletariat, Revolution, Produktionsmittel, Solidarität, Weltanschauung, Zentralverwaltung usw.
''Durchführung'':
 
Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen ( 3 – 5 Personen ) aufgeteilt, bekommen pro Gruppe ein Plakat mit einer Zielscheibe und eine Zeitvorgabe. Je nach Klassenstufe/Klasse erhalten die Gruppen einige, wenige oder gar keine vorgegebenen Begriffe/Fachtermini, die sie mit Inhalt füllen bzw. definieren müssen/sollen. Die Gruppen ergänzen weitere Begriffe auf den leeren Begriffskärtchen. Ist die Zeit dafür um, werden alle Begriffskärtchen mit dem Klebestift auf der Zielscheibe platziert. Die Position der einzelnen Kärtchen wird in der Gruppe, je nach Bedeutsamkeit für das Thema, ausgehandelt. Im Anschluss daran werden die Plakate/Zielscheiben der einzelnen Gruppen ausgelegt und betrachtet. Danach haben die Gruppen die Möglichkeit, ihr Plakat/ihre Zielscheibe im Plenum vorzustellen und die Position der Begriffskärtchen zu begründen.
 
''Dimension des Geschichtsbewusstseins'':  
 
Diese Methode kann, je nach Thema, alle Dimensionen des Geschichtsbewusstseins nach Pandel ansprechen. Durch die Anordnung der Begriffskärtchen kann insbesondere das Wandel-/Historizitätsbewusstsein sowie das moralische Bewusstsein der SuS gefördert werden. Darüber hinaus kann, aufgrund der ausgewählten Begriffe, das politische und ökonomische Bewusstsein von Bedeutung sein
 
''Konkrete Unterrichtsbeispiele'':  
 
Was ist Sozialismus?                                                                                      
Mögliche Begriffe: Anarchismus, Arbeiterklasse, Bedürfnisse, Freiheit, Gerechtigkeit, Gewerkschaft, Gleichheit, gemeinsames Eigentum, gemeinsame Produktion, Gesellschaftskritik, kein Privateigentum, Marx, Planwirtschaft, Proletariat, Revolution, Produktionsmittel, Solidarität, Weltanschauung, Zentralverwaltung usw.


== Belege ==
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