Bearbeiten von „Themenbestimmung in der Primarstufe

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*An historischen Beispielen Kategorien politischen und sozialen Handelns und Urteilens vermitteln und gegenwärtiges Engagement historisch begründen. Beispiele: die Entwicklung von Herrschaftsformen und politischer Teilhabe, angefangen bei der griechischen Demokratie, die Beschäftigung mit historischen Reform- und Revolutionsprozessen von den Gracchen über den Bauernkrieg, die Französische Revolution und 1848 bis zum Ende der DDR <ref> vgl. Sauer 2004, S. 37.</ref> <br>
*An historischen Beispielen Kategorien politischen und sozialen Handelns und Urteilens vermitteln und gegenwärtiges Engagement historisch begründen. Beispiele: die Entwicklung von Herrschaftsformen und politischer Teilhabe, angefangen bei der griechischen Demokratie, die Beschäftigung mit historischen Reform- und Revolutionsprozessen von den Gracchen über den Bauernkrieg, die Französische Revolution und 1848 bis zum Ende der DDR <ref> vgl. Sauer 2004, S. 37.</ref> <br>
Bei all den Themen sollten auch die Schülerinteressen nicht zu kurz kommen, denn Inhalte kommen nur dann als Themen in Frage, wenn sie Bezug zur Lebenswirklichkeit nehmen und dem Lernalter entsprechen. Des Weiteren sollte die Themenauswahl sich gut für die Einübung und den Erwerb von [[Allgemeine Unterrichtsmethoden|Methoden]] eignen. <ref> vgl. ebenda, S. 37 </ref> Jedoch muss gesagt werden, dass es keine allgemeingültige Themengenerierungsmaschine gibt, „bei der man oben Inhalte einführt, sie durch Kategorien filtern lässt und unten einen Kanon von Themen erhält.“ <ref> ebenda, S.37) </ref> Zwischen den unterschiedlichen Gesichtspunkten der Auswahl gibt es Überschneidungen, die sich unterschiedlich gewichten lassen. Einige Inhalte haben auch ihr Eigengewicht. Es ist nicht denkbar die Themen, wie die deutsche Geschichte des 19./20. Jahrhunderts nicht zu behandeln, insbesondere den Nationalsozialismus. Oft kann auch bei einem Oberthema zwischen verschieden Unterthemen gewählt werden. Möchte man sich z.B. mit dem kulturell Anderen beschäftigen, reicht ein Beispiel für eine nichteuropäische Kultur. Häufig lassen sich klassische Themen unter diesen Faktoren legitimieren. In anderen Fällen bieten sich neue Aktentsetzungen an. <ref> vgl. ebenda, S. 37 </ref> <br>
Bei all den Themen sollten auch die Schülerinteressen nicht zu kurz kommen, denn Inhalte kommen nur dann als Themen in Frage, wenn sie Bezug zur Lebenswirklichkeit nehmen und dem Lernalter entsprechen. Des Weiteren sollte die Themenauswahl sich gut für die Einübung und den Erwerb von [[Allgemeine Unterrichtsmethoden|Methoden]] eignen. <ref> vgl. ebenda, S. 37 </ref> Jedoch muss gesagt werden, dass es keine allgemeingültige Themengenerierungsmaschine gibt, „bei der man oben Inhalte einführt, sie durch Kategorien filtern lässt und unten einen Kanon von Themen erhält.“ <ref> ebenda, S.37) </ref> Zwischen den unterschiedlichen Gesichtspunkten der Auswahl gibt es Überschneidungen, die sich unterschiedlich gewichten lassen. Einige Inhalte haben auch ihr Eigengewicht. Es ist nicht denkbar die Themen, wie die deutsche Geschichte des 19./20. Jahrhunderts nicht zu behandeln, insbesondere den Nationalsozialismus. Oft kann auch bei einem Oberthema zwischen verschieden Unterthemen gewählt werden. Möchte man sich z.B. mit dem kulturell Anderen beschäftigen, reicht ein Beispiel für eine nichteuropäische Kultur. Häufig lassen sich klassische Themen unter diesen Faktoren legitimieren. In anderen Fällen bieten sich neue Aktentsetzungen an. <ref> vgl. ebenda, S. 37 </ref> <br>
Geschichtsunterricht unterscheidet sich von allen anderen Arten der Geschichtsvermittlung dadurch, dass er zielgerichtet und systematisch gelehrt werden soll. Die alltagsweltliche Beschäftigung mit Geschichte dient der Unterhaltung/Projektion/Identifikation, während es im Geschichtsunterricht um das Lernen von Kenntnissen und Verfahren geht, die die SuS zu Reflexionen anregen sollen. Was sie lernen sollen, lässt sich auf sechs Ebenen beschreiben: allgemeine [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziele]], Kategorien, Sachbereiche, Themen, fachspezifische Arbeitsweisen und historische Orientierung. <ref> vgl. Sauer 2004, S. 19 </ref> Allgemeine Lernziele sind auf einer globalen Stufe angesiedelt, sie lassen sich normativ in sieben Dimensionen des Geschichtsbewusstseins unterteilen. Diese sind, nach Pandel: Zeitbewusstsein, Wirklichkeitsbewusstsein, Historizitätsbewusstsein, Identitätsbewusstsein, politisches Bewusstsein, ökonomisch-soziales Bewusstsein und moralisches Bewusstsein. Ihre Entwicklung und Förderung steht im Geschichtsunterricht an vorderster Stelle. <ref> vgl. ebenda, S. 19 </ref> <br>
Geschichtsunterricht unterscheidet sich von allen anderen Arten der Geschichtsvermittlung dadurch, dass er zielgerichtet und systematisch gelehrt werden soll. Die alltagsweltliche Beschäftigung mit Geschichte dient der Unterhaltung/Projektion/Identifikation, während es im Geschichtsunterricht um das Lernen von Kenntnissen und Verfahren geht, die die SuS zu Reflexionen anregen sollen. Was sie lernen sollen, lässt sich auf sechs Ebenen beschreiben: allgemeine [[Hilfen zur Bestimmung und Kontrolle von Lernzielen|Lernziele]], Kategorien, Sachbereiche, Themen, fachspezifische Arbeitsweisen und historische Orientierung. <ref> vgl. Sauer 2004, S. 19 </ref> Allgemeine Lernziele sind auf einer globalen Stufe angesiedelt, sie lassen sich normativ in sieben Dimensionen des Geschichtsbewusstseins unterteilen. Diese sind, nach Pandel: Zeitbewusstsein, Wirklichkeitsbewusstsein, Historizitätsbewusstsein, Identitätsbewusstsein, politisches Bewusstsein, ökonomisch-soziales Bewusstsein und moralisches Bewusstsein. Ihre Entwicklung und Förderung steht im Geschichtsunterricht an vorderster Stelle. <ref> vgl. ebenda, S. 19 </ref>  
Dazu kommen zwei methodologische Einsichten. Erstens ist Geschichte nicht direkt anschaubar. Lernende müssen erkennen, dass wir Aussagen über die Vergangenheit nur aufgrund historischer Zeugnisse ([[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]]) machen können. Zweitens müssen SuS einsehen, dass es nie „die historische Wahrheit“ gibt. Es gibt zwar Fakten, aber diese sind aus Quellen, die meist subjektiv sind. Die Nachfahren wiederum nehmen diese Quellen von einem anderen Standpunkt her gesehen wahr und heften ihnen Wertungen an. Dies bedeutet, dass Geschichte ganz wesentlich ein Konstrukt ist. <ref> vgl. ebenda, S. 20 </ref> Außerdem sollten Lernende Kategorien der Geschichte kennenlernen und sie als Begriffe für Beschreibungen und Analyse benutzen können. Als Kategorien können folgende gelten: lange Dauer, Epoche, Struktur und Ereignis, Herrschaft und politische Partizipation, Krieg und Frieden, Menschenrechte und viele mehr. Diese Begriffe werden immer in Bezug auf Inhalte vermittelt. <ref> vgl. ebenda, S. 20 </ref> Weiterhin sollen die SuS lernen, dass es bestimmte Sachgesichtspunkte gibt, unter denen sich Geschichte betrachten lässt, wie z.B. Politik, Wirtschaft, Krieg, Technik, soziale Verhältnisse o.Ä. Sie können im Unterricht unter Berücksichtigung von Zeit und Thema zur Geltung kommen. Die Themen des Geschichtsunterrichts müssen nach übergeordneten Gesichtspunkten aus den Inhalten ausgewählt und begründet werden. Das Lernen von spezifischen Arbeitsweisen, den Methodenkompetenzen, ist die Voraussetzung für die Entwicklung von historischem Denken und Verständnis. Die Kompetenzen beziehen sich auf Informationen und Recherche, Umgang mit Quellen/Darstellungen/Medien und die Erarbeitung und Präsentation von Ergebnissen. <ref> vgl. ebenda, S. 20 </ref> <br>
Dazu kommen zwei methodologische Einsichten. Erstens ist Geschichte nicht direkt anschaubar. Lernende müssen erkennen, dass wir Aussagen über die Vergangenheit nur aufgrund historischer Zeugnisse ([[Quelleninterpretation#Was ist eine Quelle?|Quellen]]) machen können. Zweitens müssen SuS einsehen, dass es nie „die historische Wahrheit“ gibt. Es gibt zwar Fakten, aber diese sind aus Quellen, die meist subjektiv sind. Die Nachfahren wiederum nehmen diese Quellen von einem anderen Standpunkt her gesehen wahr und heften ihnen Wertungen an. Dies bedeutet, dass Geschichte ganz wesentlich ein Konstrukt ist. <ref> vgl. ebenda, S. 20 </ref> Außerdem sollten Lernende Kategorien der Geschichte kennenlernen und sie als Begriffe für Beschreibungen und Analyse benutzen können. Als Kategorien können folgende gelten: lange Dauer, Epoche, Struktur und Ereignis, Herrschaft und politische Partizipation, Krieg und Frieden, Menschenrechte und viele mehr. Diese Begriffe werden immer in Bezug auf Inhalte vermittelt. <ref> vgl. ebenda, S. 20 </ref> Weiterhin sollen die SuS lernen, dass es bestimmte Sachgesichtspunkte gibt, unter denen sich Geschichte betrachten lässt, wie z.B. Politik, Wirtschaft, Krieg, Technik, soziale Verhältnisse o.Ä. Sie können im Unterricht unter Berücksichtigung von Zeit und Thema zur Geltung kommen. Die Themen des Geschichtsunterrichts müssen nach übergeordneten Gesichtspunkten aus den Inhalten ausgewählt und begründet werden. Das Lernen von spezifischen Arbeitsweisen, den Methodenkompetenzen, ist die Voraussetzung für die Entwicklung von historischem Denken und Verständnis. Die Kompetenzen beziehen sich auf Informationen und Recherche, Umgang mit Quellen/Darstellungen/Medien und die Erarbeitung und Präsentation von Ergebnissen. <ref> vgl. ebenda, S. 20 </ref> <br>
Die Behandlung von allen historischen Themen ist nicht Ziel des Geschichtsunterrichts, vielmehr soll er SuS befähigen sich, über die im Unterricht vermittelten Themen hinaus, zu orientieren. Wichtig ist es, dass sie Personen, Ereignisse oder Zeitabschnitte historisch ein- und einander zuordnen können. Diese historische Orientierung verlangt zu dem thematisch ausgerichteten Unterricht eigene Bemühungen. Arbeitsmittel dafür ist zum Beispiel die Zeitleiste/der Zeitstrahl. <ref> vgl. ebenda S. 20f </ref> Der Zeitstrahl kann eine zeitliche Gliederung von Geschichte in diesem jungen Alter nur anbahnen und zu einer ersten Orientierung dienen. Dabei sollten frühere oder spätere historische Themenstellungen im Unterricht bzw. aktuelle historische Ereignisse wie Stadtjubiläen eingetragen werden und so den Zeitstrahl als dokumentiertes Zeitbewusstsein einer Schulklasse im Klassenzimmer stets präsent machen. „Günstig für eine didaktische Struktur hat sich in jedem Fall die Warte des Kinderlebens erwiesen“ <ref> vgl. Bergmann 2005, S. 235 </ref>. Sie strukturiert für die SuS den Unterricht mit Hilfe von nachvollziehbaren Ereignissen, sie schafft Vergleichsmöglichkeiten und fördert das Bewusstsein über geschichtliche Zusammenhänge und Veränderungen. <ref> vgl. ebenda, S.235 </ref>
Die Behandlung von allen historischen Themen ist nicht Ziel des Geschichtsunterrichts, vielmehr soll er SuS befähigen sich, über die im Unterricht vermittelten Themen hinaus, zu orientieren. Wichtig ist es, dass sie Personen, Ereignisse oder Zeitabschnitte historisch ein- und einander zuordnen können. Diese historische Orientierung verlangt zu dem thematisch ausgerichteten Unterricht eigene Bemühungen. Arbeitsmittel dafür ist zum Beispiel die Zeitleiste/der Zeitstrahl. <ref> vgl. ebenda S. 20f </ref> Der Zeitstrahl kann eine zeitliche Gliederung von Geschichte in diesem jungen Alter nur anbahnen und zu einer ersten Orientierung dienen. Dabei sollten frühere oder spätere historische Themenstellungen im Unterricht bzw. aktuelle historische Ereignisse wie Stadtjubiläen eingetragen werden und so den Zeitstrahl als dokumentiertes Zeitbewusstsein einer Schulklasse im Klassenzimmer stets präsent machen. „Günstig für eine didaktische Struktur hat sich in jedem Fall die Warte des Kinderlebens erwiesen“ <ref> vgl. Bergmann 2005, S. 235 </ref>. Sie strukturiert für die SuS den Unterricht mit Hilfe von nachvollziehbaren Ereignissen, sie schafft Vergleichsmöglichkeiten und fördert das Bewusstsein über geschichtliche Zusammenhänge und Veränderungen. <ref> vgl. ebenda, S.235 </ref>

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