Bearbeiten von „Theorien der Beruflichen Orientierung und ihr schulischer Bezug

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== Der Psychologische Ansatz und seine wesentlichen Einflussfaktoren - Selbstkonzept-Theorie nach Super (1990) ==
== Der Psychologische Ansatz und seine wesentlichen Einflussfaktoren - Selbstkonzept-Theorie nach Super (1990) ==


Im Bereich der Psychologie „liegt das zentrale Interesse auf den persönlichen, individuellen Merkmalen und Prozessen, die die Berufswahl beeinflussen“. <ref name="Praxishandbuch"/>. Dies bedeutet, dass Umwelteinflüsse nicht berücksichtigt werden oder ausschließlich als Rahmenbedingungen dienen. Der Psychologische Ansatz beschäftigt sich mit dem Prozess der Berufswahl. In diesen Bereich fällt die Selbstkonzept -Theorie von Donald Super. Durch Super kam zunächst die Begriffseinführung des „beruflichen Selbstkonzepts. <ref name="Praxishandbuch"/>. Deshalb ist besonders die Entwicklung und Verwirklichung des Selbstkonzepts essentiell. Super verbindet erstmals die Persönlichkeitsentwicklung, welche in den verschiedenen Lebenszeiträumen, mit den jeweils typischen beruflichen Entwicklungsaufgaben stattfinden. Um diese genauer zu verstehen, unterteilt er die Lebensstadien in fünf Stadien.  
Im Bereich der Psychologie „liegt das zentrale Interesse auf den persönlichen, individuellen Merkmalen und Prozessen, die die Berufswahl beeinflussen“. <ref name="Praxishandbuch"/> Dies bedeutet, dass Umwelteinflüsse nicht berücksichtigt werden oder ausschließlich als Rahmenbedingungen dienen. Der Psychologische Ansatz beschäftigt sich mit dem Prozess der Berufswahl. In diesen Bereich fällt die Selbstkonzept -Theorie von Donald Super. Durch Super kam zunächst die Begriffseinführung des „beruflichen Selbstkonzepts. <ref name="Praxishandbuch"/> Deshalb ist besonders die Entwicklung und Verwirklichung des Selbstkonzepts essentiell. Super verbindet erstmals die Persönlichkeitsentwicklung, welche in den verschiedenen Lebenszeiträumen, stattfinden mit den jeweils typischen beruflichen Entwicklungsaufgaben. Um diese genauer zu verstehen, unterteilte er die Lebensstadien in fünf Stadien.  


# Stadium des Wachstums: Von der Geburt bis zum 14. Lebensjahr. Die Faktoren Phantasie, Interesse und Fähigkeiten beeinflussen die berufliche Entwicklung.  
# „Stadium des Wachstums: Von der Geburt bis zum 14 Lebensjahr. Die Faktoren Phantasie, Interesse und Fähigkeiten beeinflussen die berufliche Entwicklung.  
# Stadium der Erkundung (15.-24. Lebensjahr): Beim Durchlaufen des Versuchsstadiums, des Übergangsstadiums und dem Erprobungsstadium nähern sich die Personen dem Berufsleben an. Dabei spielen schulische und berufliche Erfahrungen, vorübergehende Beschäftigungen, Freizeitaktivitäten und vieles mehr eine zentrale Rolle.  
# Stadium der Erkundung (15-24 Lebensjahr): Beim Durchlaufen des Versuchsstadiums, des Übergangsstadiums und dem Erprobungsstadium nähern sich die Personen dem Berufsleben an. Dabei spielen schulische und berufliche Erfahrungen, vorübergehende Beschäftigungen, Freizeitaktivitäten und vieles mehr eine zentrale Rolle.  
# Stadium der Festlegung (25.-44. Lebensjahr): Es wird eine dauerhafte Position im persönlich ausgewählten Berufsfeld angestrebt. Wobei im Alter von 25-30 Jahren noch einmal ein Wechsel stattfinden kann.  
# Stadium der Festlegung (25-44 Lebensjahr): Es wird eine dauerhafte Position im persönlich ausgewählten Berufsfeld angestrebt. Wobei im altern von 25-30 Jahren noch einmal ein Wechsel stattfinden kann.  
# Stadium der Aufrechterhaltung (45.-64. Lebensjahr): Der gefundene Arbeitsplatz wird in diesem Stadium beibehalten.  
# Stadium der Aufrechterhaltung (45-64 Lebensjahr): Der gefundene Arbeitsplatz wird in diesem Stadium beibehalten.  
# Stadium des Abbaus (nach dem 65. Lebensjahr): Hier wird in weiteren Schritten der Rückzug aus der Arbeitswelt vorbereitet und angestrebt. Diesem Modell aus dem Jahr 1953 ist es zu verdanken, dass die Berufswahl und die Entwicklung heute einen "Lebenslangen Prozess darstellt“ <ref name="Praxishandbuch"/>.
# Stadium des Abbaus (nach dem 65 Lebensjahr): Hier wird in weiteren Schritten der Rückzug aus der Arbeitswelt vorbereiteten und angestrebt. Diesem Modell aus dem Jahr 1953 ist es zu verdanken, dass die Berufswahl und die Entwicklung heute einen Lebenslangen Prozess darstellt“ <ref name="Praxishandbuch"/>


=== Einordnung in den schulischen Unterricht ===
=== Einordnung in den schulischen Unterricht ===


Um die Theorie von Donald Super in den schulischen Kontext zu übersetzten, können sich Lehrkräfte zunächst an den ersten beiden Stadien orientieren, denn dies sind die beiden Stadien, in denen sich die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit befinden.  
Um die Theorie von Donald Super in den schulischen Kontext zu übersetzten können sich Lehrkräfte zunächst an den ersten beiden Stadien orientieren. Die Jugendlichen haben zunächst vorgegebene Interessen und Fähigkeiten, die können mithilfe von Selbsttests herausgefunden, bestätigt oder neu entdeckt werden. Diese Selbsttest können digital durchgeführt werden. Nachdem die eigenen Interessen und Fähigkeiten genauer definiert sind und der/ die Schüler/in sich selbst einschätzen kann folgt die nächste Stufe. In dieser Stufe sollen die Jugendlichen mithilfe des verpflichtenden Praktikums von der Schule, die ersten Erfahrungen im Berufsleben machen. Wichtig für die Schule ist die Funktion des Betreuens und vor allem der Reflexion. Vor Beginn des Praktikums sollen die Schüler/innen ihre Erwartungen festhalten und am Ende der Woche selbst Reflektiere, haben sich diese bestätigt oder nicht. Diese Erwartungen sollten mit Mitschüler/innen oder der Lehrkraft besprochen werden. Dies erfordert sehr viel Zeit, verhilft den Jugendlichen jedoch weiter auf die nächste Stufe.
 
Die Jugendlichen haben zunächst vorgegebene Interessen und Fähigkeiten, welche mithilfe von Selbsttests aufgedeckt, bestätigt oder neu entdeckt werden können. Diese Art von Selbsttests können digital durchgeführt werden. Ein bekanntes und oft eingesetztes Tool ist das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit [https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt CHECK-U]. Wie [https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt CHECK-U] im Rahmen der Berufsorientierung und der Erkundung der eigenen Interessen und Fähigkeiten eingesetzt werden kann, wird im Folgenden mithilfe eines Unterrichtsentwurf vorgestellt.
 
Nachdem die eigenen Interessen und Fähigkeiten genauer definiert sind und der/ die Schüler/in sich selbst einschätzen kann, folgt die nächste Stufe. Hier sollen die Jugendlichen mithilfe eines verpflichtenden Praktikums der Schule, ersten Erfahrungen im Berufsleben machen. Wichtig für die Schule ist die Funktion des Betreuens und der Reflexion. Vor Beginn des Praktikums sollen die Schüler/innen ihre Erwartungen festhalten und am Ende der Woche selbst reflektieren (Haben sich diese bestätigt oder nicht?, etc.). Diese Erwartungen sollten mit Mitschüler/innen und der Lehrkraft besprochen werden. Dies erfordert sehr viel Zeit, verhilft den Jugendlichen jedoch weiter auf die nächste Stufe.
 
==== Unterrichtsentwurf ====
[[file: Unterrichtsentwurf-Beispiel_neu-2.pdf]]


== Der Soziologische Ansatz und wesentliche Einflussfaktoren - Konzept des Milieueinflusses nach Becker et al. ==
== Der Soziologische Ansatz und wesentliche Einflussfaktoren - Konzept des Milieueinflusses nach Becker et al. ==
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== Fazit ==
== Fazit ==


Die Theorien der Berufswahl können nicht nur einzeln, sondern auch gemeinsam als Erläuterung der Beruflichen Orientierung betrachtet werden. Die erste Theorie von Donald Super bezieht sich auf die Persönlichkeitsentwicklung in Verbindung mit den Lebensabschnitten. Es wird rein das Individuum betrachtet und die Umwelt als Rahmenbedingung außer acht gelassen. In der folgenden Theorie des Milieueinflusses geht es konträr zur Theorie von Super rein um den äußeren Einfluss. Es basiert zunächst wie vorher auf der Persönlichkeit beziehungsweise auf der Ich-Identität, wird aber im Verlauf mehr und mehr auf die Umwelt, die Rollenidentität und das Milieu gelenkt. Die nachfolgende Theorie von Holland versucht mithilfe beider Faktoren, der Umwelt und dem Persönlichen, das berufliche Verhalten zu erklären und vorherzusehen. Die letzte Theorie von Steffens befasst sich nicht mehr mit der Betrachtung der Persönlichkeit und der Umwelt, sondern mit der Berufsreife. Dies betrifft eine neue Stufe, da die Berufsreife über den gesamten Zeitraum des Erlernens von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Praktika, dem Mileueinfluss und den eigenen Präferenzen gebildet wird.  
Die Theorien der Berufswahl können nicht nur einzeln, sondern auch gemeinsam als Erläuterung der Beruflichen Orientierung betrachtet werden. Die erste Theorie von Donald Super bezieht sich auf die Persönlichkeitsentwicklung in Verbindung mit den Lebensabschnitten. Es wird rein das Individuum betrachtet und die Umwelt als Rahmenbedingung außer acht gelassen. In der folgenden Theorie des Milieueinflusses geht es konträr zur Theorie von Super rein um den äußeren Einfluss. Es basiert zunächst wie vorher auf der Persönlichkeit beziehungsweise auf der Ich-Identität. Wird aber im Verlauf mehr und mehr auf die Umwelt, die Rollenidentität und das Milieu gelenkt. Die nachfolgende Theorie von Holland versucht mithilfe beider Faktoren, der Umwelt und dem Persönlichen, das berufliche Verhalten zu erklären und vorherzusehen. Die letzte Theorie von Steffens befasst sich nicht mehr mit der Betrachtung der Persönlichkeit und der Umwelt, sondern mit der Berufsreife. Dies betrifft eine neue Stufe, da die Berufsreife über den gesamten Zeitraum des Erlernens von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Praktika, dem Mileueinfluss und den eigenen Präferenzen bildet.  
Man kann die Theorien als Art Bausteine ansehen, die gemeinsam die Berufliche Orientierung aufbauen. Der erste Baustein wird als Grundlage gelegt. Hierunter fallen die Persönlichkeitstests, Herausfinden der persönlichen Präferenzen, der eigenen Wünsche und der Fähigkeiten und Fertigkeiten. Als zweiten Grundbaustein kann man den Milieueinfluss und die Umwelt betrachten. Diese beiden Bereiche gelten als Grundbausteine der beruflichen Orientierung und basieren ebenso auf den genannten Theorien. Die weiteren Bausteine bestehen aus der Verbindung der beiden Bereiche, dem Betriebspraktikum und dem Baustein der Reflexion, aus welcher die Berufsreife resultieren soll. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler mithilfe der Theorien und der angewendeten Praxis in der Schule eine Berufsreife erlangt und eine allumfassende Berufsorientierung durchlaufen haben.
Man kann die Theorien als Art Bausteine ansehen, die gemeinsam die Berufliche Orientierung aufbauen. Der erste Baustein wird als Grundlage gelegt. Hierunter fallen die Persönlichkeitstests, herausfinden der persönlichen Präferenzen, der eigenen Wünsche und der Fähigkeiten und Fertigkeiten. Als zweiten Grundbaustein kann man den Milieueinfluss und die Umwelt betrachten. Diese beiden Bereiche gelten als Grundbausteine der Beruflichen Orientierung und basieren ebenso auf den genannten Theorien. Die weiteren Bausteine bestehen aus der Verbindung der beiden Bereiche, dem Betriebspraktikum und dem Baustein der Reflexion, aus welcher die Berufsreife resultieren soll. Dies bedeutet mithilfe der Theorien und der angewendeten Praxis in der Schule können Schülerinnen und Schüler eine Berufsreife erlangen und haben eine allumfassende Berufsorienterung durchlaufen.


== Literaturverzeichnis ==
== Literaturverzeichnis ==

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