Bearbeiten von „Was ist guter Geschichtsunterricht nach Gautschi?

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Jene vier Gütekriterien werden wiederum mit verschiedenen Indikatoren präzisiert. Gautschi beruft sich hierbei zum einen an Aussagen von Kramsi, Brophy, Meyerm Helmke und Clau-sen, Reuser und Klieme und zum anderen an einem von Gautschi selbst veröffentlichten Be-obachtungs- und Beurteilungsbogen. <ref> Gautschi, Peter (2005): Geschichte lehren, S. 185 </ref> In den aufgeführten Indikatoren – jeweils fünf bis sechs pro Gütekriterium – finden sich vor allem Aussagen über die Lehrperson und ihr Umgang mit Lernenden, Lerngegen-stand, Ressourcen, Lehr- und [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialformen]] etc., aber auch Aussagen über die Lernenden fin-den sich wieder. Darüber hinaus werden auch Aussagen über die Lehr-Lernkultur und die Interaktions- und Beziehungskultur getroffen (Bsp.: „„Die Lehrperson motiviert die Lernen-den, z.B. durch Ermutigung u. Bestärkung““ oder „„Die Lehrperson sorgt für eine sinnstiften-de Kommunikation: sie geht z.B. auf Fragen von Lernenden ein“). <ref> Gautschi, Peter (2011): Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise, S. 87 </ref>  Zuletzt wird die Stoff-, Ziel- und Aufgabenkultur thematisiert (Bsp.: „Die Lehrperson passt die Komplexität des Themas dem Entwicklungsstand der Lernenden an.“). <ref> Gautschi, Peter (2011): Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise, S. 87 </ref>  
Jene vier Gütekriterien werden wiederum mit verschiedenen Indikatoren präzisiert. Gautschi beruft sich hierbei zum einen an Aussagen von Kramsi, Brophy, Meyerm Helmke und Clau-sen, Reuser und Klieme und zum anderen an einem von Gautschi selbst veröffentlichten Be-obachtungs- und Beurteilungsbogen. <ref> Gautschi, Peter (2005): Geschichte lehren, S. 185 </ref> In den aufgeführten Indikatoren – jeweils fünf bis sechs pro Gütekriterium – finden sich vor allem Aussagen über die Lehrperson und ihr Umgang mit Lernenden, Lerngegen-stand, Ressourcen, Lehr- und Sozialformen etc., aber auch Aussagen über die Lernenden fin-den sich wieder. Darüber hinaus werden auch Aussagen über die Lehr-Lernkultur und die Interaktions- und Beziehungskultur getroffen (Bsp.: „„Die Lehrperson motiviert die Lernen-den, z.B. durch Ermutigung u. Bestärkung““ oder „„Die Lehrperson sorgt für eine sinnstiften-de Kommunikation: sie geht z.B. auf Fragen von Lernenden ein“). <ref> Gautschi, Peter (2011): Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise, S. 87 </ref>  Zuletzt wird die Stoff-, Ziel- und Aufgabenkultur thematisiert (Bsp.: „Die Lehrperson passt die Komplexität des Themas dem Entwicklungsstand der Lernenden an.“). <ref> Gautschi, Peter (2011): Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise, S. 87 </ref>  
   
   
Betrachtet man die vier Gütekriterien und die dazugehörigen Indikatoren, so fällt auf, dass es sich bei den aufgeführten Kriterien und Indikatoren um fachunspezifische Aussagen über Un-terrichtsqualität handelt. Diese Aussagen treffen folglich für jede erdenkliche Fächer, Stufen und Schulformen zu und beinhalten alle Strukturelemente von Geschichtsunterricht bis auf den Lerngegenstand. Da die oben aufgeführten Gütekriterien und Indikatoren nur Aussagen über die „fachunspezifische Prozessstruktur von Unterricht“ zulassen, bleibt die Dimension Gegenstand „und damit das Fachspezifische des Geschichtsunterrichts“ unberührt. <ref> Gautschi, Peter (2011): Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise, S. 87f. </ref>
Betrachtet man die vier Gütekriterien und die dazugehörigen Indikatoren, so fällt auf, dass es sich bei den aufgeführten Kriterien und Indikatoren um fachunspezifische Aussagen über Un-terrichtsqualität handelt. Diese Aussagen treffen folglich für jede erdenkliche Fächer, Stufen und Schulformen zu und beinhalten alle Strukturelemente von Geschichtsunterricht bis auf den Lerngegenstand. Da die oben aufgeführten Gütekriterien und Indikatoren nur Aussagen über die „fachunspezifische Prozessstruktur von Unterricht“ zulassen, bleibt die Dimension Gegenstand „und damit das Fachspezifische des Geschichtsunterrichts“ unberührt. <ref> Gautschi, Peter (2011): Guter Geschichtsunterricht: Grundlagen, Erkenntnisse, Hinweise, S. 87f. </ref>


=== Was ist guter Geschichtsunterricht? ===
=== Was ist guter Geschichtsunterricht? ===
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===Arbeitsformen===
===Arbeitsformen===


Bernhard Unckel beschäftigt sich mit geeigneten [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Arbeitsform]]en im Geschichtsunterricht. Diese Arbeitsformen definiert er zuerst wie folgt: „Weisen der Bearbeitung historischer Sachverhalte im Medium der Sprache.“ <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.47 </ref>. Dies also bedeutet für ihn, dass Geschichtsunterricht erst dann stattfindet, wenn man über Geschichte spricht  und historische Erkenntnisse dargestellt und von Schülern gelernt werden.
Bernhard Unckel beschäftigt sich mit geeigneten Arbeitsformen im Geschichtsunterricht. Diese Arbeitsformen definiert er zuerst wie folgt: „Weisen der Bearbeitung historischer Sachverhalte im Medium der Sprache.“ <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.47 </ref>. Dies also bedeutet für ihn, dass Geschichtsunterricht erst dann stattfindet, wenn man über Geschichte spricht  und historische Erkenntnisse dargestellt und von Schülern gelernt werden.
Die Arbeitsformen teilt er in zwei Kategorien auf: Aktionsformen der Lehrer und Lernakte der Schüler. Bei der ersten Kategorie führt er den Frontalunterricht auf. Diese kommt bis heute ein Prozentanteil von 80 % im Geschichtsunterricht zu <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.39 </ref>.  Bei dieser Arbeitsform, bei der alle Schüler sich auf den Lehrer konzentrieren und keine Beziehung zu ihren Mitschülern haben, gelten die Aufnahme der Informationen und das Nachvollziehen der gegebenen Erkenntnisschritte als Einzelleistung. Hier ist es besonders wichtig, das Alter und die Reife der Schüler zu berücksichtigen. Als Kritik erwähnt Unckel den Widerspruch zwischen dem Frontalunterricht und einem lehrzentrierten Unterricht und der Erziehung der Schüler zur Selbst- und Mitbestimmung. Außerdem wird die Zusammenführung von Bildungsplan und Frontalunterricht bemängelt. Mit dem Bildungsplan wird die Rücksichtnahme auf Alter und Reife der SuS erschwert, wenn diese in der Unterstufe bereits mit dem Thema „Demokratie“ konfrontiert werden.  
Die Arbeitsformen teilt er in zwei Kategorien auf: Aktionsformen der Lehrer und Lernakte der Schüler. Bei der ersten Kategorie führt er den Frontalunterricht auf. Diese kommt bis heute ein Prozentanteil von 80 % im Geschichtsunterricht zu <ref> Bergmann/Kuhn/Rüsen/Schneider (1979): Handbuch der Geschichtsdidaktik Band 2. S.39 </ref>.  Bei dieser Arbeitsform, bei der alle Schüler sich auf den Lehrer konzentrieren und keine Beziehung zu ihren Mitschülern haben, gelten die Aufnahme der Informationen und das Nachvollziehen der gegebenen Erkenntnisschritte als Einzelleistung. Hier ist es besonders wichtig, das Alter und die Reife der Schüler zu berücksichtigen. Als Kritik erwähnt Unckel den Widerspruch zwischen dem Frontalunterricht und einem lehrzentrierten Unterricht und der Erziehung der Schüler zur Selbst- und Mitbestimmung. Außerdem wird die Zusammenführung von Bildungsplan und Frontalunterricht bemängelt. Mit dem Bildungsplan wird die Rücksichtnahme auf Alter und Reife der SuS erschwert, wenn diese in der Unterstufe bereits mit dem Thema „Demokratie“ konfrontiert werden.  
Die bekannteste Form des Frontalunterrichts ist der Lehrervortrag. Dieser sollte jedoch keinesfalls eingesetzt werden um den Schülern einen Überblick über Geschichte zu verschaffen. Er ist vielmehr sehr hilfreich für die Vermittlung von Informationen, die Schüler nicht oder nur mit einem zu hohen Aufwand an Arbeit, selbst erarbeiten können.
Die bekannteste Form des Frontalunterrichts ist der Lehrervortrag. Dieser sollte jedoch keinesfalls eingesetzt werden um den Schülern einen Überblick über Geschichte zu verschaffen. Er ist vielmehr sehr hilfreich für die Vermittlung von Informationen, die Schüler nicht oder nur mit einem zu hohen Aufwand an Arbeit, selbst erarbeiten können.

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