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''von Dana Bauer (03.05.2012), Linda Epple/ Mareike Trien / Juliane Herbig (20.7.2012), ergänzt durch Katharina Schüßler''
''von Dana Bauer (03.05.2012), Linda Epple/ Mareike Trien / Juliane Herbig (20.7.2012), ergänzt durch Katharina Schüßler''


Die zunehmende Verbreitung von neuen [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] und Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere der weit verbreiteten Nutzung des World Wide Webs, hat heutzutage auch zu einer erheblichen Veränderung der Unterrichtsgestaltung geführt. Die drei Modelle der WebQuest-Didaktik, das so genannte '''WebQuest''', das '''WebInquiry''' und das '''WebInstruct'''<ref> Moser 2008a, 207 </ref>, bieten sowohl Lehrerinnen und Lehrern als auch Schülerinnen und Schülern eine völlig neue Art der Unterrichtsgestaltung und eine zukunfts- und medienorientierte Auseinandersetzung mit Information und Wissen. Sie stellen insbesondere das eigenständige Lernen der Schülerinnen und Schüler als zentralen Aspekt in den Mittelpunkt, welches durch ein kooperatives sowie partizipatives Lernen an authentischen und gegenwartsgezogen Aufgaben erreicht werden soll.<ref> Moser 2008b, 209 </ref>  
Die zunehmende Verbreitung von neuen Medien und Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere der weit verbreiteten Nutzung des World Wide Webs, hat heutzutage auch zu einer erheblichen Veränderung der Unterrichtsgestaltung geführt. Die drei Modelle der WebQuest-Didaktik, das so genannte '''WebQuest''', das '''WebInquiry''' und das '''WebInstruct'''<ref> Moser 2008a, 207 </ref>, bieten sowohl Lehrerinnen und Lehrern als auch Schülerinnen und Schülern eine völlig neue Art der Unterrichtsgestaltung und eine zukunfts- und medienorientierte Auseinandersetzung mit Information und Wissen. Sie stellen insbesondere das eigenständige Lernen der Schülerinnen und Schüler als zentralen Aspekt in den Mittelpunkt, welches durch ein kooperatives sowie partizipatives Lernen an authentischen und gegenwartsgezogen Aufgaben erreicht werden soll.<ref> Moser 2008b, 209 </ref>  


==Das Webquest==
==Das Webquest==
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'''1. Einführung des Themas'''
'''1. Einführung des Themas'''


Die Arbeit mit der WebQuest Methode beginnt mit einer spannenden, schülermotivierenden Einführung in das Thema, welche Neugierde und Interesse bei den SuS hervorrufen soll. Die Einleitung dient der Hinführung zu einer Problemstellung. Zu diesem Zweck eignen sich Texte, Rätsel, Filmausschnitte oder Unterrichtsgespräche. Sie sollten anschaulich gestaltet sein. Es ist für die SuS von Vorteil, wenn das Thema an deren Vorwissen anknüpft. Um den [[Einstieg|Einstieg]] zu erleichtern, können Themen aus der Lebenswelt der Kinder bzw. Jugendlichen entnommen werden.  Das Ziel der Einführung ist es, das Interesse der SuS zur selbstständigen Arbeit am gewählten Thema zu wecken.<ref> vgl. Gerber 2004, http://www.webquests.de/eilige.html (04.06.2012)</ref> Das Thema strukturiert sich durch die jeweilige Zielorientierung der Lehrperson wie beispielsweise:  
Die Arbeit mit der WebQuest Methode beginnt mit einer spannenden, schülermotivierenden Einführung in das Thema, welche Neugierde und Interesse bei den SuS hervorrufen soll. Die Einleitung dient der Hinführung zu einer Problemstellung. Zu diesem Zweck eignen sich Texte, Rätsel, Filmausschnitte oder Unterrichtsgespräche. Sie sollten anschaulich gestaltet sein. Es ist für die SuS von Vorteil, wenn das Thema an deren Vorwissen anknüpft. Um den Einstieg zu erleichtern, können Themen aus der Lebenswelt der Kinder bzw. Jugendlichen entnommen werden.  Das Ziel der Einführung ist es, das Interesse der SuS zur selbstständigen Arbeit am gewählten Thema zu wecken.<ref> vgl. Gerber 2004, http://www.webquests.de/eilige.html (04.06.2012)</ref> Das Thema strukturiert sich durch die jeweilige Zielorientierung der Lehrperson wie beispielsweise:  
•Soll ein Problem oder ein Rätsel gelöst werden?
•Soll ein Problem oder ein Rätsel gelöst werden?


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'''3. Ressourcen'''
'''3. Ressourcen'''


Um die Aufgabenstellungen bearbeiten zu können, sind je nach Komplexität des Themas verschiedene Ressourcen, d. h. Quellen und Materialien, notwendig. Diese sollten den SuS durch das Internet in Form von Hyperlinks auf nützliche Webseiten oder durch traditionelle [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] (Bücher, Zeit-schriften, Zeitungen, Lexika, aber auch CD-ROMs oder DVDs) zur Verfügung stehen. Aufgrund der enormen Informationsflut im Netz werden die SuS des Öfteren auch mit "Datenmüll" konfron-tiert. Die WebQuest-Methode dient den Lernenden als Orientierungshilfe zur Bearbeitung des The-mas. Das "Abdriften" im Internet kann dadurch verhindert werden. Um Zeit und Nerven zu sparen, sollte zudem auf den Einsatz der „alten“ Medien zurückgegriffen werden – ein Besuch in der Schulbibliothek – verhilft dem WebQuest zu zusätzlicher Qualität. Besonders nützlich ist es auch, authentisches Material – und nicht schon gefiltertes – zu verwenden. Aus Sicht der SuS sind Aufgaben aus der Lebens- und Arbeitswelt motivierender als vorgefertigte Problemstellungen.<ref> vgl. Gerber 2007, http://www.e-teaching.org/didaktik/konzeption/methoden/lernspiele/webquest/WebQuest.pdf (04.06.2012)</ref>
Um die Aufgabenstellungen bearbeiten zu können, sind je nach Komplexität des Themas verschiedene Ressourcen, d. h. Quellen und Materialien, notwendig. Diese sollten den SuS durch das Internet in Form von Hyperlinks auf nützliche Webseiten oder durch traditionelle Medien (Bücher, Zeit-schriften, Zeitungen, Lexika, aber auch CD-ROMs oder DVDs) zur Verfügung stehen. Aufgrund der enormen Informationsflut im Netz werden die SuS des Öfteren auch mit "Datenmüll" konfron-tiert. Die WebQuest-Methode dient den Lernenden als Orientierungshilfe zur Bearbeitung des The-mas. Das "Abdriften" im Internet kann dadurch verhindert werden. Um Zeit und Nerven zu sparen, sollte zudem auf den Einsatz der „alten“ Medien zurückgegriffen werden – ein Besuch in der Schulbibliothek – verhilft dem WebQuest zu zusätzlicher Qualität. Besonders nützlich ist es auch, authentisches Material – und nicht schon gefiltertes – zu verwenden. Aus Sicht der SuS sind Aufgaben aus der Lebens- und Arbeitswelt motivierender als vorgefertigte Problemstellungen.<ref> vgl. Gerber 2007, http://www.e-teaching.org/didaktik/konzeption/methoden/lernspiele/webquest/WebQuest.pdf (04.06.2012)</ref>


'''4. Arbeitsprozess'''
'''4. Arbeitsprozess'''
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===Der Anwendungsbereich von WebQuests===
===Der Anwendungsbereich von WebQuests===


Die Verwendung von [[Grundlagen Medien im Geschichtsunterricht| Medien]] ist innerhalb einer Klasse sehr gewinnbringend. Durch den Einsatz der Medien kann die Lehrkraft den Unterricht lebensnaher und abwechslungsreicher gestalten. Der Einsatz ist weder auf ein bestimmtes Unterrichtsfach beschränkt noch altersabhängig. Zwar müssen Grundfertigkeiten wie Lesen, Informationen aufnehmen und verarbeiten sowie Grundkenntnisse im Umgang mit PC und Internet vorhanden sein, doch die Durchführung eines WebQuest kann bereits in Form eines PrimarWebQuests in der Grundschule erfolgen. Hierfür ist allerdings nötig, dass die Struktur des WebQuests vereinfacht wird: Die SuS nehmen beispielsweise lediglich die Rolle des "Forschers" ein. Auch in der Erwachsenenbildung können die WebQuests eingesetzt werden. Hierbei übernimmt die Lehrkraft die Rolle des "Online-Tutors", indem sie den Anwender unterstützt und konstruktives Feedback gibt. Es zeigt sich, dass ein WebQuest in allen Jahrgangsstufen eingesetzt werden kann. Entscheidend ist lediglich, dass die Lehrkraft das WebQuest auf die entsprechende Zielgruppe und deren Kompetenzen zurechtschneidet. Besonders geeignet sind WebQuests für den fächerübergreifenden Unterricht, da man aus vielen verschiedenen Themenbereichen eine breite und interessante Informationsfülle heranschaffen kann. Im Gegensatz zu Software, die beispielsweise in der Schule lokal installiert ist, kann auf das WebQuest auch von zu Hause oder einer Bücherei aus zugegriffen werden. "Falls WebQuests allerdings außerhalb der Schule bearbeitet werden, muss darauf geachtet werden, dass die kooperativen Aspekte der Methode trotzdem zum Tragen kommen."<ref> http://de.wikipedia.org/wiki/WebQuest </ref>
Die Verwendung von Medien ist innerhalb einer Klasse sehr gewinnbringend. Durch den Einsatz der Medien kann die Lehrkraft den Unterricht lebensnaher und abwechslungsreicher gestalten. Der Einsatz ist weder auf ein bestimmtes Unterrichtsfach beschränkt noch altersabhängig. Zwar müssen Grundfertigkeiten wie Lesen, Informationen aufnehmen und verarbeiten sowie Grundkenntnisse im Umgang mit PC und Internet vorhanden sein, doch die Durchführung eines WebQuest kann bereits in Form eines PrimarWebQuests in der Grundschule erfolgen. Hierfür ist allerdings nötig, dass die Struktur des WebQuests vereinfacht wird: Die SuS nehmen beispielsweise lediglich die Rolle des "Forschers" ein. Auch in der Erwachsenenbildung können die WebQuests eingesetzt werden. Hierbei übernimmt die Lehrkraft die Rolle des "Online-Tutors", indem sie den Anwender unterstützt und konstruktives Feedback gibt. Es zeigt sich, dass ein WebQuest in allen Jahrgangsstufen eingesetzt werden kann. Entscheidend ist lediglich, dass die Lehrkraft das WebQuest auf die entsprechende Zielgruppe und deren Kompetenzen zurechtschneidet. Besonders geeignet sind WebQuests für den fächerübergreifenden Unterricht, da man aus vielen verschiedenen Themenbereichen eine breite und interessante Informationsfülle heranschaffen kann. Im Gegensatz zu Software, die beispielsweise in der Schule lokal installiert ist, kann auf das WebQuest auch von zu Hause oder einer Bücherei aus zugegriffen werden. "Falls WebQuests allerdings außerhalb der Schule bearbeitet werden, muss darauf geachtet werden, dass die kooperativen Aspekte der Methode trotzdem zum Tragen kommen."<ref> http://de.wikipedia.org/wiki/WebQuest </ref>


===Voraussetzungen und Vorüberlegungen für den Einsatz des WebQuests im Unterricht===
===Voraussetzungen und Vorüberlegungen für den Einsatz des WebQuests im Unterricht===
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==Das Web Inquiry Project==
==Das Web Inquiry Project==


Bei dem Modell des Web Inquiry Project (WIP) handelt es sich, im Gegensatz zu dem Modell des WebQuests, um eine Vorgehensweise, die einen größeren Schwerpunkt auf die selbständige Arbeit und Führung eines [[Projektarbeit|Projekts]] durch die Lernenden setzt. Dies bedeutet, dass die Lernenden eigenständig ihre Aufgaben erstellen, die Planung des Projektes selbst organisieren und auch bei der Beschaffung der nötigten Quellen stark mit eingebunden werden. Somit sind WIPs, im Vergleich zum WebQuest, auf einer noch höheren Stufe des endeckenden Lernens einzuordnen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe entdeckungsorientierte Fragenstellungen zu beantworten. Dies geschieht, indem Online-Ressourcen von den SchülerInnen ausgewertet und analysiert werden.  
Bei dem Modell des Web Inquiry Project (WIP) handelt es sich, im Gegensatz zu dem Modell des WebQuests, um eine Vorgehensweise, die einen größeren Schwerpunkt auf die selbständige Arbeit und Führung eines Projekts durch die Lernenden setzt. Dies bedeutet, dass die Lernenden eigenständig ihre Aufgaben erstellen, die Planung des Projektes selbst organisieren und auch bei der Beschaffung der nötigten Quellen stark mit eingebunden werden. Somit sind WIPs, im Vergleich zum WebQuest, auf einer noch höheren Stufe des endeckenden Lernens einzuordnen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe entdeckungsorientierte Fragenstellungen zu beantworten. Dies geschieht, indem Online-Ressourcen von den SchülerInnen ausgewertet und analysiert werden.  


Auch bei den WIPs lassen sich bestimmte Planungselemente definieren, jedoch ist der zentrale Unterschied zu den Webquests, dass lediglich der erste Punkt - der sogenannte "Aufhänger" - für die Schülerinnen und Schüler bestimmt ist. Alle anderen Punkte richten sich ausschließlich an die Lehrkraft.<ref> Moser 2008b, 179-180 </ref> Ulf Kerber von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe sieht WIPs als gute Möglichkeit an, die Lernenden, im Rahmen der Produktorientierung bei Projektarbeiten, selbst ein WebQuest oder ein Webinstruct für andere SchülerInnen erarbeiten zu lassen. In Seminaren, die Kerber zum Thema WebQuests hält, betont er, dass bei WebQuests, die im Rahmen eines WIPs entstehen, mehrere Vorteile zum Tragen kommen:  
Auch bei den WIPs lassen sich bestimmte Planungselemente definieren, jedoch ist der zentrale Unterschied zu den Webquests, dass lediglich der erste Punkt - der sogenannte "Aufhänger" - für die Schülerinnen und Schüler bestimmt ist. Alle anderen Punkte richten sich ausschließlich an die Lehrkraft.<ref> Moser 2008b, 179-180 </ref> Ulf Kerber von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe sieht WIPs als gute Möglichkeit an, die Lernenden, im Rahmen der Produktorientierung bei Projektarbeiten, selbst ein WebQuest oder ein Webinstruct für andere SchülerInnen erarbeiten zu lassen. In Seminaren, die Kerber zum Thema WebQuests hält, betont er, dass bei WebQuests, die im Rahmen eines WIPs entstehen, mehrere Vorteile zum Tragen kommen:  


a) Die Schülerinnen und Schüler begreifen ihre Aufgabe als [[Situiertes Lernen|situiert]] – also als eine Aufgabe, deren Bearbeitung einen wirklichen, realen Sinn im Leben - für sich selbst und andere Menschen - hat.  
a) Die Schülerinnen und Schüler begreifen ihre Aufgabe als situiert – also als eine Aufgabe, deren Bearbeitung einen wirklichen, realen Sinn im Leben - für sich selbst und andere Menschen - hat.  


b) Die Schülerinnen und Schüler müssen Fragestellungen erarbeiten, die die Perspektivität der avisierten Lerngruppe berücksichtigen und passende Materialien auswählen, die das Niveau der Zielgruppe reflektiert. Da die erarbeiteten Inhalte in das Internet gestellt werden sollen, steigert sich automatisch die Medienkompetenz der Lernenden.
b) Die Schülerinnen und Schüler müssen Fragestellungen erarbeiten, die die Perspektivität der avisierten Lerngruppe berücksichtigen und passende Materialien auswählen, die das Niveau der Zielgruppe reflektiert. Da die erarbeiteten Inhalte in das Internet gestellt werden sollen, steigert sich automatisch die Medienkompetenz der Lernenden.
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==Das Web Instruct==
==Das Web Instruct==
Das dritte Modell, das so genannte WebInstruct, entwickelte sich aus dem Resultat "weniger gut" gelungener WebQuests. Nichtsdestotrotz stellt es heute eine eigenständige Form des Webquests dar, welche sich durch seine Charakteristika zu einer wertvollen Bereicherung eines guten Unterrichts des 21. Jahrhunderts entwickeln konnte. Das WebInstruct kennzeichnet sich dadurch, dass es die Aufgabe verfolgt, Lernende dort hingehend zu ermutigen Wissen selbstständig mit Hilfe von Internetquellen zu erarbeiten. Hierbei geht es weniger um das eigenständige Forschen. Jedoch ist es durchaus möglich Kenntnisse über ein Themengebiet zu erlangen und diese anschließend auch eigenständig anwenden zu können. Ein weiterer Unterschied zu den WebQuests ist die Tatsache, dass in der Regel die Aufgaben nicht aus multiperspektivischer Sicht dargestellt werden, falls doch, werden die verschieden Sichtweisen trennscharf voneinander abgegrenzt.<ref> Moser 2008b, 196-199 </ref>
Das dritte Modell, das so genannte WebInstruct, entwickelte sich aus dem Resultat "weniger gut" gelungener WebQuests. Nichtsdestotrotz stellt es heute eine eigenständige Form der Webquests dar, welche sich durch seine Charakteristiken zu einer wertvollen Bereicherung eines guten Unterrichts des 21. Jahrhunderts entwickeln konnte. Das WebInstruct kennzeichnet sich dadurch, dass es die Aufgabe verfolgt, Lernende dort hingehend zu ermutigen Wissen selbstständig mit Hilfe von Internetquellen zu erarbeiten. Hierbei geht es weniger um das eigenständige Forschen. Jedoch ist es durchaus möglich Kenntnisse über ein Themengebiet zu erlangen und diese anschließend auch eigenständig anwenden zu können. Ein weiterer Unterschied zu den WebQuests ist die Tatsache, dass in der Regel die Aufgaben nicht aus multiperspektivischer Sicht dargestellt werden, falls doch, werden die verschieden Sichtweisen trennscharf voneinander abgegrenzt.<ref> Moser 2008b, 196-199 </ref>


===Story als Einstieg===
===Story als Einstieg===
Eine Geschichte ist der erste Schritt eines jeden WebInstruct. Diese sollte so gestaltet sein, dass die Lernenden zum Thema hingeführt werden. Die Geschichte sollte bei den Lernenden eine emotionale Reaktion auslösen, um sie auf diese Weise für die Bearbeitung der folgenden Aufgaben zu begeistern. Im Idealfall gelingt es der Lehrkraft ein Problem zu finden, das von den Schülerinnen und Schülern gelöst werden muss und versucht damit das Erarbeiten der folgenden Aufgaben einen Sinn zu geben. Jedoch ist dies sicher nicht bei jedem Thema immer unbedingt möglich und sollte in einem solchen Fall auch nicht künstlich erzwungen werden. Alles was zu abstrakt und fremd von der Welt der Lernenden ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit den eigentlichen Zweck Motivation zu wecken, verfehlen. Genau wie bei den bereits beschriebenen Modellen, ist auch hier eine ausdruckvolle Präsentation von immenser Bedeutung.<ref> Moser 2008b, 199 </ref>
Eine Geschichte ist der erste Schritt eines jeden WebInstruct. Dieser sollte so gestaltet sein, dass sie die Lernenden zum Thema hingeführt werden. Die Geschichte sollte bei den Lernenden eine emotionale Reaktion auslösen, um sie auf diese Weise für die Bearbeitung der folgenden Aufgaben zu begeistern. Im Idealfall gelingt es der Lehrkraft ein Problem zu finden, das von den Schülerinnen und Schülern gelöst werden muss und versucht damit das Erarbeiten der folgenden Aufgaben einen Sinn zu geben. Jedoch ist dies sicher nicht bei jedem Thema immer unbedingt möglich und sollte in einem solchen Fall auch nicht künstlich erzwungen werden. Alles was zu abstrakt und fremd von der Welt der Lernenden ist, wird mit großer Wahrscheinlichkeit den eigentlichen Zweck Motivation zu wecken, verfehlen. Genau wie bei den bereits beschriebenen Modellen, ist auch hier eine ausdruckvolle Präsentation von immenser Bedeutung.<ref> Moser 2008b, 199 </ref>


===Informationsblöcke===
===Informationsblöcke===
Bei den Lernblöcken wird sehr deutlich, dass WebInstructs einen hohen Grad der Strukturierung aufweisen, da diese die Funktion haben, Lernprozesse zu strukturieren und zudem den SchülerInnen als kognitive Landkarten dienen. Des Weiteren zeigen sie an, welche Aufgaben von den Schülerinnen und Schülern zu erledigen sind; ebenso geben sie Auskunft darüber welche Quellen den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Aber auch Anweisungen in welcher [[Grundlagen Arbeits- und Sozialformen|Sozialform]] das jeweilige Thema zu bearbeiten ist. Besonders bedeutsam sind die zusätzlichen Angaben über weiterführende Links, welche Informationen zum jeweiligen Themenschwerpunkt haben. Zwar würde man ähnliches Wissen auch über "herkömmliche" Medien, wie dem [[Das Schulbuch|Schulbuch]] erhalten, jedoch ist es oftmals der Reiz des Internets selbst, der SchülerInnen motiviert Informationen zu suchen. Zudem bietet das Netz auch Möglichkeiten, die das Schulbuch nicht zur Verfügung hat; so wie eine Vielzahl von Animationen oder das Lösen von Aufgaben unter der Verwendung von "Hotpotatoes".<ref> Moser 2008b, 201-202 </ref>
Bei den Lernblöcken wird sehr deutlich, dass WebInstructs einen hohen Grad der Strukturierung aufweisen, da diese die Funktion haben, Lernprozesse zu strukturieren und zudem den SchülerInnen als kognitive Landkarten dienen. Des Weiteren zeigen sie an, welche Aufgaben von den Schülerinnen und Schülern zu erledigen sind; ebenso geben sie Auskunft darüber welche Quellen den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Aber auch Anweisungen in welcher Sozialform das jeweilige Thema zu bearbeiten ist. Besonders bedeutsam sind die zusätzlichen Angaben über weiterführende Links, welche Informationen zum jeweiligen Themenschwerpunkt haben. Zwar würde man ähnliches Wissen auch über "herkömmliche" Medien, wie dem Schulbuch erhalten, jedoch ist es oftmals der Reiz des Internets selbst, der SchülerInnen motiviert Informationen zu suchen. Zudem bietet das Netz auch Möglichkeiten, die das Schulbuch nicht zur Verfügung hat; so wie eine Vielzahl von Animationen oder auf das Lösen von Aufgaben unter der Verwendung von "Hotpotatoes".<ref> Moser 2008b, 201-202 </ref>


===Präsentation===
===Präsentation===
Im Anschluss an die Erarbeitung erfolgt die Präsentation durch die Lernenden. Auch wenn WebInstructs, häufiger als WebQuests oder WIPs, in Partner oder gar Einzelarbeit erledigt werden, sollte die Lehrkraft sich überlegen vor der Präsentation Gruppen zu bilden. Dann können zunächst die Ergebnisse verglichen, ergänzt oder korrigiert werden, bevor sie vor der gesamten Klasse vorgetragen werden. Das verhindert zudem, eine ständige Wiederholung der Inhalte, was auch für die Lernenden wenig spannend und zudem auch zeitlich nicht sehr effektiv ist. Zudem bietet die Gruppe den Schülerinnen und Schülern die Chance, noch einmal ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und mit dem der anderen Gruppenmitglieder zu vergleichen. Die Präsentation selbst kann sehr vielseitig gestaltet werden. So können Ergebnisse die zunächst arbeitsteilig erledigt wurden als Powerpoint Präsentation den restlichen Schülerinnen und Schülern vorgetragen werden. Aber auch eine individuelle Bearbeitung aller Aufgaben ist möglich. Diese werden dann im Anschluss von den Schülerinnen und Schülern zusammengefasst und von der Lehrkraft kontrolliert und bewertet.
Im Anschluss an die Erarbeitung erfolgt die Präsentation durch die Lernenden. Auch wenn WebInstructs, häufiger als WebQuests oder WIPs, in Partner oder gar Einzelarbeit erledigt werden, sollte die Lehrkraft sich überlegen vor der Präsentation Gruppen zu bilden. Dann können zunächst die Ergebnisse verglichen, ergänzt oder korrigiert werden, bevor sie vor der gesamten Klasse vorgetragen werden. Das verhindert zudem, eine ständige Wiederholung der Inhalte, was auch für die Lernenden wenig spannend ist und zudem auch zeitlich nicht sehr effektiv ist. Zudem bietet die Gruppe den Schülerinnen und Schülern die Chance, noch einmal ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und mit dem der anderen Gruppenmitglieder zu vergleichen. Die Präsentation selbst kann sehr vielseitig gestaltet werden. So können Ergebnisse die zunächst arbeitsteilig erledigt wurden als Powerpoint Präsentation den restlichen Schülerinnen und Schülern vorgetragen werden. Aber auch eine individuelle Bearbeitung aller Aufgaben ist möglich. Diese werden dann im Anschluss von den Schülerinnen und Schülern zusammengefasst und von der Lehrkraft kontrolliert und bewertet.


===Help desk===
===Help desk===
Wie bereits angesprochen, ist für das WebInstruct vor allem ein hoher Grad der Strukturiertheit und geleiteten Aufgabenführung charakteristisch. Im Help Desk sind die Funktionen zusammengefasst und sollen unterstützend auf die Schülerinnen und Schüler wirken. Darunter befinden sich zumeist die genauen Bewertungskriterien für die Präsentation, Lerntipps und Hilfen, z.B. Anleitungen zur Gestaltung einer Power-Point Präsentation aber auch eine Sammelbox mit FAQs, die verhindern soll, dass sich Schülerfragen ständig wiederholen sondern einfach nachgelesen werden können und so Missverständnisse vermieden werden können.<ref> Moser 2008b, 203-204 </ref>
Wie bereits angesprochen, ist für das WebInstrukt vor allem ein einen hohe Grad der Strukturiertheit und geleiteten Aufgabenführung charakteristisch. Im Help Desk sind die Funktionen zusammengefasst und sollen unterstützend auf die Schülerinnen und Schüler wirken. Drunter befinden sich zumeist die genauen Bewertungskriterien für die Präsentation, Lerntipps und Hilfen, z.B. Anleitungen zur Gestaltung einer Power-Point Präsentation aber auch eine Sammelbox mit FAQs, die verhindern soll, dass sich Schülerfragen ständig wiederholen sondern einfach nachgelesen werden können und so Missverständnisse vermieden werden können.<ref> Moser 2008b, 203-204 </ref>


===Übungszentrum===
===Übungszentrum===

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