Bearbeiten von „Wer bin ich? Trends und Herausforderungen der Arbeitswelt.“
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Die Beantwortung der existenziellen Frage „Wer bin ich?", stellt junge Erwachsene schon lange Zeit vor eine große Herausforderung. Die Phase der Selbstfindung, in der die übergeordnete Frage nach der eigenen Identität als Zentrum definiert werden kann, steht heutzutage unter einem größeren Einfluss als je zu vor<ref>Ammon, Maria/Egon Fabian/Klaus Grossmann/Raymond Battegay/Gabriele Von Bülow/Ilse Burbiel/Wielant Machleidt/Volker Tschuschke (2014): Selbstfindung und Sozialisation: Psychotherapeutische Überlegungen zur Identität (Therapie & Beratung), Psychosozial-Verlag.</ref>. Die langfristigen Veränderungen und die kurzfristigen Trends in der heutigen Berufswelt stellen in Konsequenz eine weitere Hürde in der Selbstfindungsherausforderung für junge Erwachsene dar. So findet die Beantwortung der Frage „Wer bin ich?“ nur vor dem Hintergrund von Trends, wie beispielsweise der beschleunigten Einführung von Technologien, der Robotisierung, dem Wandel der Arbeitsformen, den veränderten Beschäftigungsaussichten, den neu nachgefragten Rollen, sowie von Qualifikationsdefiziten, Umschulungen und Höherqualifizierungen statt. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit genau diesen Einflussfaktoren und geht der Intention nach, sie mit der zentralen Frage des Selbstfindungsprozesses in Verbindung zu bringen. | Die Beantwortung der existenziellen Frage „Wer bin ich?", stellt junge Erwachsene schon lange Zeit vor eine große Herausforderung. Die Phase der Selbstfindung, in der die übergeordnete Frage nach der eigenen Identität als Zentrum definiert werden kann, steht heutzutage unter einem größeren Einfluss als je zu vor<ref>Ammon, Maria/Egon Fabian/Klaus Grossmann/Raymond Battegay/Gabriele Von Bülow/Ilse Burbiel/Wielant Machleidt/Volker Tschuschke (2014): Selbstfindung und Sozialisation: Psychotherapeutische Überlegungen zur Identität (Therapie & Beratung), Psychosozial-Verlag.</ref>. Die langfristigen Veränderungen und die kurzfristigen Trends in der heutigen Berufswelt stellen in Konsequenz eine weitere Hürde in der Selbstfindungsherausforderung für junge Erwachsene dar. So findet die Beantwortung der Frage „Wer bin ich?“ nur vor dem Hintergrund von Trends, wie beispielsweise der beschleunigten Einführung von Technologien, der Robotisierung, dem Wandel der Arbeitsformen, den veränderten Beschäftigungsaussichten, den neu nachgefragten Rollen, sowie von Qualifikationsdefiziten, Umschulungen und Höherqualifizierungen statt. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit genau diesen Einflussfaktoren und geht der Intention nach, sie mit der zentralen Frage des Selbstfindungsprozesses in Verbindung zu bringen. | ||
== '''Wer bin Ich?''' == | |||
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==== Dienstleistungsgesellschaft ==== | ==== Dienstleistungsgesellschaft ==== | ||
Dienstleistungen haben anteilig auf dem Arbeitsmarkt zugenommen. 1950 waren 30% in der Dienstleistung in Österreich beschäftigt. Schon im Jahr 2000 sind es mit 64% weitaus mehr. Während in Industrie und Landwirtschaft die körperliche Arbeit im Vordergrund steht, sind bei Dienstleistungen primär psychische Leistungen wie Planung, wie und Kommunikation gefordert. Psychische Arbeit statt körperlicher Arbeit ist ein Trend, der sich auch auf die Arbeitsplätze auswirken wird. Das ist auch bei der Berufswahl und Berufsorientierung zu berücksichtigen.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.252-253 </ref> | Dienstleistungen haben anteilig auf dem Arbeitsmarkt zugenommen. 1950 waren 30% in der Dienstleistung in Österreich beschäftigt. Schon im Jahr 2000 sind es mit 64% weitaus mehr. Während in Industrie und Landwirtschaft die körperliche Arbeit im Vordergrund steht, sind bei Dienstleistungen primär psychische Leistungen wie Planung, wie und Kommunikation gefordert. Psychische Arbeit statt körperlicher Arbeit ist ein Trend, der sich auch auf die Arbeitsplätze auswirken wird. Das ist auch bei der Berufswahl und Berufsorientierung zu berücksichtigen.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.252-253 </ref> | ||
==== Wissensgesellschaft ==== | ==== Wissensgesellschaft ==== | ||
In einer Dienstleistungsgesellschaft ist das Fachwissen und Know-how wichtig, um neue Produkte zu entwickeln. Dafür bedarf es der Fähigkeit Informationen zu sammeln, generieren, kategorisieren und in Wissen verwandeln zu können. Faktenwissen veraltet immer rascher. Daher ist der Erwerb von Schlüsselqualifikationen unumgänglich.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.253 </ref> | In einer Dienstleistungsgesellschaft ist das Fachwissen und Know-how wichtig, um neue Produkte zu entwickeln. Dafür bedarf es der Fähigkeit Informationen zu sammeln, generieren, kategorisieren und in Wissen verwandeln zu können. Faktenwissen veraltet immer rascher. Daher ist der Erwerb von Schlüsselqualifikationen unumgänglich.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.253 </ref> | ||
==== Ausbildungslänge ==== | ==== Ausbildungslänge ==== | ||
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==== Rushhour des Lebens ==== | ==== Rushhour des Lebens ==== | ||
Der Zeitraum für den Berufseinstieg, die Karriere und die Familiengründung ist im Gegensatz zu früher deutlich verkürzt. Grund sind sowohl Karriereambitionen als auch die längere Ausbildungsdauer. | Der Zeitraum für den Berufseinstieg, die Karriere und die Familiengründung ist im Gegensatz zu früher deutlich verkürzt. Grund sind sowohl Karriereambitionen als auch die längere Ausbildungsdauer. | ||
Somit häufen sich in einer kürzeren Zeit mehrere Belastungen an. Deswegen entscheiden sich viele junge gut ausgebildete Frauen gegen eine Familie und für die berufliche Karriere.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.256 | Somit häufen sich in einer kürzeren Zeit mehrere Belastungen an. Deswegen entscheiden sich viele junge gut ausgebildete Frauen gegen eine Familie und für die berufliche Karriere.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.256 </ref> | ||
==== Interkulturalität ==== | ==== Interkulturalität ==== | ||
In den letzten Jahren gab es eine vielfältige Zuwanderung aus verschiedenen Kulturräumen. Jeder dieser Mitarbeiter kommt mit unterschiedlichen früh erworbenen Kulturstandards die sich auch im Arbeitsverhältnis im Zeitverständnis, im Hierachieverständnis, in Offenheit, in Eigeninitiative, in Umgang mit älteren Mitarbeitern und im Konfliktverhalten unterscheiden. Diese unterschiedliche Wertevorstellungen können zu Konflikten führen. Daher ist eine gegenseitige Akzeptanz und ein geschultes Einfühlungsvermögen wichtig.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.255 | In den letzten Jahren gab es eine vielfältige Zuwanderung aus verschiedenen Kulturräumen. Jeder dieser Mitarbeiter kommt mit unterschiedlichen früh erworbenen Kulturstandards die sich auch im Arbeitsverhältnis im Zeitverständnis, im Hierachieverständnis, in Offenheit, in Eigeninitiative, in Umgang mit älteren Mitarbeitern und im Konfliktverhalten unterscheiden. Diese unterschiedliche Wertevorstellungen können zu Konflikten führen. Daher ist eine gegenseitige Akzeptanz und ein geschultes Einfühlungsvermögen wichtig.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.255 </ref> | ||
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==== Wandel der Arbeitsformen ==== | ==== Wandel der Arbeitsformen ==== | ||
Inzwischen gibt es in manchen Bereichen keine Anwesenheitsrituale mehr. Das dezentrale Arbeiten (z.B. von zuhause aus) ist dank neuer Technologien oft möglich. Viele Unternehmen bieten auch andere Arbeitszeiten wie Gleitzeit an, oder binden die Arbeitsleistung an einen Auftrag und nicht an die Arbeitszeit. Die Arbeitnehmer sollten bei diesem Verwischen der Grenzen aufpassen, dass die Work-Life-Balance in einem passenden Verhältnis steht.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.258 </ref> | Inzwischen gibt es in manchen Bereichen keine Anwesenheitsrituale mehr. Das dezentrale Arbeiten (z.B. von zuhause aus) ist dank neuer Technologien oft möglich. Viele Unternehmen bieten auch andere Arbeitszeiten wie Gleitzeit an, oder binden die Arbeitsleistung an einen Auftrag und nicht an die Arbeitszeit. Die Arbeitnehmer sollten bei diesem Verwischen der Grenzen aufpassen, dass die Work-Life-Balance in einem passenden Verhältnis steht.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.258 </ref> | ||
==== Mobilität ==== | ==== Mobilität ==== | ||
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==== Lebenslanges Lernen ==== | ==== Lebenslanges Lernen ==== | ||
Das Wissen in Arbeitsbereichen veraltet durch den Wandel schnell. Kurt Pawlik beziffert die Halbwertszeit psychologischen Fachwissens mit sieben Jahren. | Das Wissen in Arbeitsbereichen veraltet durch den Wandel schnell. Kurt Pawlik beziffert die Halbwertszeit psychologischen Fachwissens mit sieben Jahren. Daher ist es wichtig auch nach der Schule und der Ausbildung/Studium weiterzulernen und sich fortzubilden. Manche Bereiche wie die Informatik entwickeln sich besonders schnell. Um am Markt bestehen zu können sollte man Interesse an dem Beruf und am Lernen haben.<ref>Kabas, Christoph (2007): Schöne neue Arbeitswelt – Veränderungen und zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt und damit verbundene gesellschaftliche Folgen. In: Psychologie in Österreich 3. Wien. S.253 </ref> | ||
== '''Fazit''' == | |||
Wir beschäftigten uns in diesem Beitrag mit der Herausforderung der Selbstfindung von jungen Erwachsenen in Bezug auf die Veränderungen und Trends in der heutigen Berufswelt. Wir können hierfür Faktoren, wie die beschleunigte Einführung von Technologien, Robotisierung und Veränderungen in Arbeitsformen als Herausforderungen festhalten. Behandelt haben wir zudem die Antriebskräfte des Wandels in der Arbeitswelt, wie z.B. Highspeed-Internet, künstliche Intelligenz, Big Data und Cloud-Technologien. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diese sowohl Geschäftsmöglichkeiten fördern als auch das Wirtschaftswachstum unterstützen können. | |||
Die Beantwortung der Frage "Wer bin ich?", muss also stets vor dem Hintergrund dieser Trends erfolgen, die in diesem Artikel erläutert wurden. | |||
== '''Einzelnachweise''' == | == '''Einzelnachweise''' == | ||
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